Ich kann nicht mehr Stiefmutter sein

Es hat sich erledigt. Ich bin ausgezogen. Es war definitiv richtig.

Und das nach nicht einmal einer Woche nach Eröffnung des Threads.
Ich wünsche Dir alles Gute 💐

Ich versuch es trotzdem zusammenzufassen.

Ausschlaggebend waren die letzten Wochen. Eine Regel war gewesen, dass wir zum Beispiel das Zimmer der großen nicht ohne Erlaubnis betreten, auch nicht dort aufräumen etc.
Dafür muss sie selbst auf ihre Sachen achten. Sie hat so gehaust, dass wir einen Kammerjäger holen mussten. Unter anderen war eine der Regel, wenn so etwas passieren sollte, muss derjenige dies auch bezahlen, dann leider vom Taschengeld. Demzufolge sollte es kein Taschengeld mehr geben. Bis halt die Kosten beglichen sind. Mein Partner wollte davon nichts mehr wissen. Auch an das Sparbuch wollte er nicht ran. Das Geld selbst hatte er nicht. Ich sollte es bezahlen. Da ich mich geweigert habe, fragte er seine Eltern, die eh kaum Geld hatten.
Eine weitere Regel war, dass wir erst fragen, wenn man sich etwas ausleihen möchte. Seit ein paar Wochen wurde ich nicht mehr gefragt und es wurde sich ungeniert an meinen Kleiderschrank bedient. Die Kleidung kam teilweise verdreckt und kaputt wieder. Das war früher nicht der Fall. Daher hab ich den Kleiderschrank zugeschlossen. Vor Wut wurde mein Laptop und einige Bilder meiner Familie (u.a. von meiner verstorbenen Mama) zerstört.
Die Wut gegen mich ist immer schlimmer geworden. Ich bin keine Psychologin, ich kann nur vermuten. Vor 4 Monaten war ich schwanger. Es war nicht geplant. Aber der Test war positiv. Ich wollte trotzdem erst noch eine Bestätigung von meiner Ärztin. Er erzählte es gleich den Kindern.

Ja, ist besser so.....

Beim Frauenarzt wurde dann keine Schwangerschaft mehr festgestellt. Aber seitdem hat die große angefangen gegen mich zu rebellieren. Teilweise kam sie immer gegen mich "außerversehen". Auch die Kleinen hatten gefühlt sich verändert. Beim Ball spielen wurde fester geworfen oder Spielsachen flogen zu mit. Mein Partner war traurig, dass ich nicht schwanger war. Er wollte ab dem Zeitpunkt ein Kind machen. Ja, ich wollte gerne ein Kind. Aber irgendwie nicht jetzt. Wir haben uns schon vorher gestritten. Er konnte keine Karriere machen. Eine Bedingung von mir war zu Beginn unserer Beziehung, dass er für seine Kinder ein Vater ist. Von der Schule bzw Kita abholt. Sportvereine, Freundetreffen, Hausaufgaben, all diese Dinge mit macht. Deshalb geht er Teilzeit arbeiten. Letztes Jahr hat er sich innerhalb der Firma auf einen höheren Posten beworben. Die Stelle hat er bekommen. Allerdings wurde ihn die Position wieder entzogen, da er sie mit Teilzeit nicht bewerkstelligen konnte. Er wollte, dass ich zu Hause bleibe oder noch kürzer arbeiten gehe. Was ich verweigert habe. Ich liebe meinen Beruf. Auch ich habe bereits für die Familie meine Karriere hinten angestellt. Mein Chef fragte mich ständig nach einer Weiterbildung. Ein Teil hätte ich von meinem Arbeitgeber bezahlt bekommen.
Wie erwähnt, sind die Aggression mir gegenüber immer schlimmer geworden. Ich bat meinen Partner mit den Kindern zu einer Kinderpsychlogin zu gehen oder wir gehen gemeinsam zu Profamilia. Er wollte das alles nicht. Stattdessen hat er den Kindern 2 Hunde geschenkt, weil sie so sehr ein Haustier wollten. Natürlich war ich diejenigen die sich nach nicht einmal einer Woche um die Hunde gekümmert hat. Die für die Tiere zahlt.
Vor 2 Wochen ist der Papa meines Partner gestorben, der Großvater der Kinder. Ihm und seiner Mutter war es wichtig, dass es u.a. auch eine Anzeige in der Zeitung gibt inkl spätere Danksagung. Da seine Eltern vorher den Kammerjäger bezahlt haben und seine Mutter in nächster Zeit umziehen muss, war für die Anzeige kein Geld da. Ich hab das Geld bezahlt.
Letzten Woche hat mir mein Partner mitgeteilt, dass die Kinder nicht wollten, dass ich mit zur Beerdigung komme. Es hat mich schon verletzt.
Ich brauchte letzte Woche dann ein bisschen für mich. Ich bin in mein altes Heimatdorf gefahren. Am Grab meiner Mama. Ich hab dort einen alten Freund getroffen, der auch gerade seine Eltern verloren hat. Wir haben erzählt, auch wie es mir geht. Ich habe nur noch geheult beim Erzählen. Er hat mir angeboten, erstmal bei ihn einzuziehen, wenn ich einer Unterkunft suche.
Mir ging tatsächlich der Gedanke nicht mehr aus dem Kopf. Darum auch dieser Thread, weil ich zu dem Zeitpunkt nicht mehr wusste, ob es richtig ist, alles zubeenden.
Gestern war die Beerdigung. Am Montag auf Arbeit hat mein Partner mir geschrieben, dass er mich noch einmal von den Kindern erinnern soll, dass ich nicht zur Beerdigung mitkommen soll.
Ich konnte in dem Moment nicht mehr aufhören zu weinen. Mein Chef schickte mich nach Hause. Ich bin zum Arzt und seitdem krankgeschrieben. Wieder zurück vom Arzt, war ich so wütend. Auf die Kinder, mein Partner, mich. Noch am selben Abend schrieb ich meinen Bekannten.

Es war zwar nicht richtig was ich dann gemacht habe, aber irgendwo hatte ich auch keine Kraft mehr. Ich habe es keinen erzählt, dass ich ausziehe. Im Nachgang bin ich froh darüber.
Mein Bekannter hat 2 Kumpels und ein Transporter organisiert. Während alle zur Beerdigung waren, hab ich meine Sachen gepackt und holen lassen.
Erst als sie am später Nachmittag zurückkamen. Erzählte ich von meinem Auszug und warum. Er hat mich direkt rausgeschmissen, mir die Hunde gegeben und beschimpft.

Doch das war richtig.
Sagst Du ja selbst.

Er hat dir die Hunde aufgedrückt, die er den Kindern geschenkt hat?
Schlimm. Aber Du hast nur ein Leben, denk an dich und lass dich nicht ausnutzen und dafür noch beschimpfen.

Hamsterrad meinte:

Er hat dir die Hunde aufgedrückt, die er den Kindern geschenkt hat?
Schlimm. Aber Du hast nur ein Leben, denk an dich und lass dich nicht ausnutzen und dafür noch beschimpfen.

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Ja, hat er.
Wahrscheinlich weil er genau wusste, dass die Arbeit an ihn hängen bleibt.
Auch das war seit Wochen ein Streit Thema. Füttern, Erziehung, Spazieren, Kosten, Spielen - blieb alles zu 90% an mir hängen.

Willst du die Hunde behalten oder fühlst du dich überrumpelt? Falls letzteres, bring sie ihm zurück. Es ist nicht deine Verantwortung.

Auf jeden Fall gut, dass du weg bist. Das klingt echt übel, was du erzählst.