Holunderzweig, kann ich verstehen:
"Aber eins weiß ich- zufällig gibt dir keiner. Wie du sagst, oft steckt Kalkül dahinter.
Eine Bekannte sagte mal- nimm nichts an, das verschuldet, das verpflichtet, pass auf, wem gegenüber du dich verpflichtest. Oder biete keine Hilfe an, auch das kann dazu beitragen, dass du ab nun diese Rolle übernehmen MUSST. " Macht mich halt traurig.
Sehr wahre Worte!
Helfen und Schenken sind äussert heikle und vielschichtige Handlungen (Verpflichtungen eingehen/Erwartungen).
Ich sebst kann nur ganz schlecht Hilfe annehmen oder darum bitten, helfe aber selbst gerne, bin damit aber auch schon an meine Grenzen geraten. Wobei ich Hilfe nicht nur materiell meine, sondern auch als mentale Hilfe und Unterstützung sehe, z.B. nach einem Trauerfall, Schicksalsschlag oder was auch immer.
Nur ein Beispiel von vielen:
Mit einer Nachbarin habe ich eine gute Nachbarschaft (ich möchte weder Freundschaft, noch ein zu enges Verhältnis). Ich hatte ihr bei einigen komplizierten, schriftlichen Dingen geholfen. Sie wollte mich dafür "belohnen", was ich ablehnte, da es mir leicht fiel, ihre Angelegenheit zu regeln und ich das gerne gemacht habe.
Nun hat diese Nachbarin meine Hilfe als Aufhänger genommen, mich ständig zu kontaktieren und mehr zu wollen in Form von meiner Zeit. Sie hat im Gegensatz zu mir oft Langeweile und sagt oder schreibt mir ständig, dass ich gerne zu ihr kommen könne. Anfangs bin ich darauf noch eingegangen und habe sie mal besucht oder sie zu einem Kaffee bei mir eingeladen. Das wiederum nimmt sie zum Anlass, wenn sie 1-2 Tage nichts von mir hört und sieht, mir zu schreiben, ich könne gerne zu ihr kommen. Ich weiß, dass ich dann dazu diene, sie zu bespaßen, abzulenken, ihre Langeweile zu vertreiben. (Hat sie mal selbst so geäußert). Dazu habe ich weder Zeit noch Lust und distanziere mich inzwischen von diesen "Einladungen", weil mich das unter Druck setzt.
Das kann ich auch gut mit meinem Gewissen vereinbaren, da ihr Wunsch keine wirkliche Hilfe, sondern meine Zeit, einfordert (sie ist nicht krank und hat auch sonst keine Einschränkungen).
Enge Freunde und langjährige gute Bekannte dürfen jederzeit mit meiner Hilfe rechnen und umgekehrt, das wissen wir voneinander.
Hilfe kann auch sein, sich für soziale Projekte zu engagieren, da weiß ich von vorneherein, dass mir keiner eine Gegenleistung aufdrängen möchte und die dankbaren Augen derer denen geholfen wird, sind Belohnung genug.