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Ich traue mich nicht im Unterricht zu melden.

Hilfe 303

Neues Mitglied
Hi 👋
Also, es ist so:
Ich traue mich nie mich zu melden. Es gab Schuljahre, in denen ich mich wenigstens etwas gemeldet habe. Allerdings bin ich einmal freiwillig sitzen geblieben. Deshalb bin ich jetzt 12 und in der 5 Klasse. Im ersten Halbjahr habe ich mich noch etwas mehr gemeldet, dich jetzt wurde es immer weniger und ich zeige nicht auf, obwohl ich es weiß. Ich passe immer im Unterricht auf. Ich habe eine Zwillingsschwester, die in der selben Klasse ist. Wir sind Außenseiter. Meine Schwester traut sich ebenfalls nicht. Ich habe mich im Internet umgeschaut. Dort kam ich zu der Lösung, dass ich innerlich 3,2,1 zählen sollte und es dann einfach machen soll. Bei allen anderen Dingen klappt es, nur im Unterricht nicht. Ich kam zu den Suchergebnissen, dass man es zuerst bei Lehrkräften versuchen soll, die nicht so streng sind und auch nicht so böse gucken, doch ich habe mich so lange nicht mehr gemeldet, dass ich es trotzdem nicht schaffe. 😔 Ich habe in Fächern, in denen ich eigentlich eine 1 oder 2 hätte, eine 3 oder 4. Ein Gespräch mit einer Lehrkraft würde es nur noch schlimmer machen.
Bitte um Hilfe. 🙏🥺
 

Drölfchen

Mitglied
Hello :)
Warum "schaffst" du es nicht dich zu melden? Welche Gefühle, welche Situation hemmt dich da genau?
Und warum würde es ein Gespräch mit den LehrerInnen noch verschlimmern? Sind die auch das Problem?
 

Savay

Mitglied
doch ich habe mich so lange nicht mehr gemeldet, dass ich es trotzdem nicht schaffe.
Hi,
das kenne ich. Man hat schon seine Rolle, seinen Stempel und wie könnte man sich anders verhalten, als es andere erwarten und von einem gewohnt sind.
Ich war früher ganz schüchtern. Wenn ich irgendwo war habe ich meist nur Hallo und Tschüß gesagt, hin und wieder mal Danke. Das war's. Selbst wenn ich mal gerne etwas gesagt hätte, konnte ich das nicht, so wie du, weil es nicht gepasst hätte, das ich auf einmal etwas anders mache als sonst.
Ich habe es dennoch paar mal versucht und dann waren alle ruhig und haben mich groß geschaut, von wegen Achtung Sie sagt was! 😁 Das hat es nicht leichter gemacht.
Aber irgendwann habe ich immer wieder mal etwas gesagt oder gefragt, immer öfter und dann immer. Dann war es für mich selbstverständlich das ich mitrede. Für die anderen war es das dann auch.
Ja es war äußerst unangenehm am Anfang.
Aber jeder sagt irgendwas und man nimmt das als selbstverständlich hin. Warum sollte jemand nicht reden wollen oder sogar Angst davor haben.
Genauso ist das mit dem Melden bei dir.
Viele tun es und dir erscheint das als selbstverständlich. Mal ist die Antwort richtig, mal falsch. Das spielt gar keine große Rolle, die Beteiligung, das Mitmachen, das Dabeisein zählt. Das macht meistens Spaß. Du bist nicht schlechter oder besser als die anderen. Du gehörst einfach dazu und kannst mitmachen wie alle anderen.
Anfangs wird es auch für die anderen ungewohnt sein, aber das geht schnell und die gewöhnen sich dran das du dich jetzt auch meldest und mitmachst.

Glaub mir, die anderen machen sich keinen großen Kopf darüber ob du dich meldest oder nicht.
Selbst wenn, werden sie es gut finden. Vielleicht steckst du andere, die sich auch nicht oder kaum trauen zu Melden, sogar mit deinem Mut an 😉
 

flower55

Aktives Mitglied
Hallo,
das tut mir sehr leid. Eine schwierige Situation.
Du hast vieles gemacht und Dich informiert, was im schulischen Bereich unterstützend
möglich ist.

Gibt es einen Vertrauenslehrer/eine Vertrauenslehrerin, mit der Du über die Situation
sprechen kannst.

Vielleicht hilft es Dir, es in kleinen Schritten zu versuchen.
Einmal Aufzeigen in einem Fach, in dem Du Dich sehr sicher fühlst und der Lehrer/die
Lehrerin nicht so streng guckt. Also nicht in jeder Unterrichtsstunde das Aufzeigen
umsetzen. Und das Aufzeigen bezieht sich auf einen Unterrichtstag. Der nächste
Tag ist frei vom Aufzeigen; also Pause für Dich.
Und am nächsten Tag erneut in einem Unterrichtsfach, in dem Du Dich sicher
fühlst, im Laufe des Unterrichtstages aufzeigen.
Und Dich so langsam herantasten.

Es ist wertvoll, sich im Unterricht zu melden und ich gehe davon aus, dass Du das
weißt. Es kann durchaus dazu beitragen, dass Noten sich verändern.
Mache es auch nicht davon abhängig, dass Du lange nicht aufgezeigt hast.

Ich drück Dir ganz, ganz doll die Daumen.
Bin zuversichtlich und glaube daran, dass Du es in kleinen Schritten bewältigen kannst.
Nach einem Aufzeigen und dem Antworten wirst Du Erleichterung verspüren.
Sei danach stolz auf Dich, dass Du es umgesetzt hast.
Wertvoll ist auch, sich selber Mut zuzusprechen. Auch dann, wenn es sich nicht
nach Mut anfühlt. Bevor Du den Finger hochhebst, ganz, ganz doll daran denken,
dass Du es schaffst.

Danke für Dein Vertrauen.

alles Liebe
flower55
 

Erytheia

Sehr aktives Mitglied
Wenn ich so zurück denke - ich habe mich in der Schule auch nicht oder nur sehr selten gemeldet.
Ich war sehr übergewichtig und wollte keine Aufmerksamkeit erregen. Ich hatte die dummen Bemerkungen satt und wollte keine Angriffsfläche bieten. Ich hatte einige Schulfreundinen, allerdings bin ich mit ihnen nie wirklich warm geworden. Ich blieb mehr die Einzelgängerin, Beobachterin und Zuhörerin. Ich machte mir so meine eigenen Studien, über Veraltensituationen meiner Mitschüler/inen.
Irgendwann fand ich das total spannend und habe vieles gesehen, was andere nicht gesehen haben.
Für mich wurden sie durchschaubarer und oft habe ich sie innerlich nur noch belächelt.
Irgendwann war die Schulzeit vorbei und meine Berufsausbildung begann. Die Situation war total anders. Auf Grund meiner "stillen Erfahrungen" konnte ich ganz anders mit Menschen umgehen. Ich wurde akzeptiert und war mitten drin. Mein Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein hatte einen mächtigen Schub nach oben bekommen.
 

Mr. X

Mitglied
Also erst einmal finde ich es beeindruckend, wie fehlerfrei du schreibst: Kommasetzung, ß/ss/s-Unterscheidung etc.
Zu deinem Anliegen: Ich würde es ähnlich wie flower55 angehen. Vielleicht hilft es dir, erstmal wieder "klein" anzufangen, indem du dich bei Fragen meldest, bei denen du nur 1-2 Worte sagen musst und du 100%ig sicher weißt, dass deine Antwort stimmt oder bei denen du "nur" was an der Tafel vorrechnen, aber nichts sagen musst (falls du z.b. gut in Mathe bist)? So kannst du dir nach und nach Erfolgserlebnisse abholen und du traust dir mit der Zeit wieder mehr zu. Versuche aber gleichzeitig zu verinnerlichen, dass es nicht schlimm ist, wenn du was Falsches sagst. Es kommt auf den Versuch an. Durch Beteiligung zeigst du ja auch, dass du aufpasst und dem Unterricht folgst. Das wird die Lehrkraft auch registrieren bzw. sollte sie.
Vielleicht können deine Schwester und du euch so sogar gegenseitig ein bisschen Mut machen, ohne dass ihr euch gegenseitig unter Druck setzt.
Alles Gute für dich!
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Von ner anderen Seite betrachtet, störe einfach den Unterricht oder quatsche mit deinem Sitznachbar, dann nimmt dich der Lehrer automatisch dran.

Du musst ja nicht den Arm hochreißen. Ein leichtes Aufzeigen und Blickkontakt zum Lehrer suchen.
 

Walin

Aktives Mitglied
Es gab Schuljahre, in denen ich mich wenigstens etwas gemeldet habe. Allerdings bin ich einmal freiwillig sitzen geblieben.
Hallo,
weißt du, ob da irgendetwas anders war, als es dir leichter fiel, dich zu melden? Also andere Lehrerin, andere Schüler?
Bei mir war das ähnlich, allerdings war das bei mir noch ausgeprägter, ich hatte eine Sprechangst, also ich sagte noch nicht mal was, wenn die Lehrerin mich dran nahm oder auch sonst sprach ich in der Schule nicht. Als ich aus der Schule raus war, legte sich das zum Glück.
Ich würde an deiner Stelle auch mal versuchen, mit einer Lehrerin zu sprechen, der du am ehesten vertraust. Vor allem ist es blöd, weil ja dadurch auch deine Noten schon runtergegangen sind, obwohl du es weißt.
Ich wünsch dir, dass es besser wird :)
 

Kylar

Aktives Mitglied
Hi Hilfe,
ich kann dich echt gut verstehen und finde das Schulsystem gehört da reformiert, weil introvertierte, schüchterne und ängstliche Kinder und Jugendliche da echt benachteiligt werden bei der Notenvergabe. Es darf eigentlich nicht sein, dass so eine persönliche Veranlagung oder Angsterkrankung die Note in so großem Umfang mitbestimmt oder zum Beispiel gemobbte Jugendliche, die sich deshalb aus Angst nicht melden, durch schlechtere Noten doppelt gestraft sind. (nur als Beispiel, damit will ich nicht unterstellen, dass du gemobbt wirst)

Du sagst du hast dich früher etwas öfter gemeldet. War da noch irgendwas anders?
Wovor konkret hast du Angst? Vor den Lehrern oder Mitschülern oder beides? Und ist das eine realistische Angst, also bist du schonmal geärgert worden wegen einer Antwort, oder glaubst du nur, du könntest geärgert werden?
Ich denke ein erster Schritt wäre herauszufinden, woher die Angst kommt, denn je nachdem woran es liegt , sollte man es unterschiedlich bekämpfen.
Sind deine Ängste unbegründet, könnte ein Realitätscheck helfen. Denkst du zum Beispiel, du würdest dumm wirken oder dich blamieren, dann führe dir vor Augen, dass du doch eigentlich fast immer die richtigen Antworten gibst, und auch wenn nicht, haben deine Klassenkameraden doch sicher auch schonmal daneben gelegen und denen ist auch nichts schlimmes passiert.
Achte auch mal darauf wie die Lehrer bei falschen Antworten reagieren. Meist ist es ja so, dass die das gar nicht so schlimm finden. Und diejenigen, die da streng und fies sind, die sind meist bei JEDEM streng und fies. Es wäre also nichts gegen dich persönlich, wenn die dir doof kommen bei einer falschen Antwort und es würde nichts über dich aussagen, sondern eher über die Lehrer , nämlich dass die vielleicht den falschen Job haben.
Ihr seid in der Schule damit man euch was beibringt und ihr DÜRFT Fehler machen. Wer schon alles kann und weiß, müsste nicht in die Schule.

Kommt deine Angst vorm Melden daher, dass du wirklich von Lehrern/Mitschülern massiv geärgert wirst, gebe es da die Möglichkeit deine Eltern oder andere Erwachsene mit ins Boot zu holen?
Denn dann müsste wirklich jemand dafür sorgen, dass dieses Ärgern abgestellt wird. Sich da Unterstützung zu holen , wäre keine Schande, sondern dein gutes Recht.

Wenn nichts davon zutrifft und dir tatsächlich schlicht die Überwindung fehlt, deine Hand zu heben, kann ich dir die Tipps geben , eine Strichliste zu führen und dir vorzunehmen dich zumindest, z. B. 3 x in einer Stunde zu melden.
Ich würde mich zu Beginn melden , wenn die Hausaufgaben besprochen werden , denn die kannst du vorbereiten und dir recht sicher sein, dass die okay sind, und musst dir nichts spontan zurechtlegen. Meist kann man die einfach ablesen.
Wenn du die X mal melden hinter dir hast und richtige Antworten gegeben hast, kannst du dich für den Rest der Stunde entspannen, denn dann hast du deinen Soll erfüllt und zumindest eine solide 3 als Note im Mündlichen sicher.
Ein guter Trick im Unterricht ist auch , sich mehrfach direkt hintereinander melden. Wenn der Lehrer dich einmal drangenommen hat und du eine gute Antwort gegeben hast, ist der Lehrer erst mal mit dir zufrieden, und die Wahrscheinlichkeit , dass er dich gleich nochmal dran nimmt minimal.

Ich drücke dir die Daumen , dass du es schaffen kannst, besser zu zeigen was in dir steckt.
Setze dich aber auch nicht zu sehr unter Druck. Manchmal ist es auch besser, eher eine schlechte mündliche Note zu kassieren und dafür Ruhe statt Stress, Angst und Druck im Unterricht zu haben.
Immer dieses "scheiße, ich MUSS mich jetzt noch X mal melden" im Kopf ist auch nicht gut.
Achte da auf deine Gesundheit und mache das, was dir am besten tut.
 

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