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Ich weiss nicht was mit mienem Bruder Los ist!?

J

Jessie

Gast
Hallo lieber Gast,
das was dein Bruder durchmacht, kenne ich ganz genau. Ich leide schon lange an Angst- u. Panikatacken. Von einer Sekunde auf die andere, tat mir mein Herz weh, ich dachte ich habe eine Herzinfarkt, hyperventilierte, bekam keine Luft, hatte Angst vorm sterben - es war einfach schrecklich. Es ging soweit, dass ich nicht mehr arbeiten konnte, nicht einkaufen, nicht Autofahren, nichts. Ich war nur daheim!!! Dies war keine schöne Zeit.
Ich bin zu allmöglichen Ärzten gerannt und niemand konnte irgendwas finden. Ich mache jetzt regelmäßig eine Verhaltenstherapie und seitdem geht es mir viel besser. Die Anfälle hab ich nur noch selten und wenn ich sie bekomme, weis ich wie ich damit umzugehen habe. Ich kann diesen Schritt für deinen Bruder nur empfehlen!!! Ich wünsche ihm, dir und deiner Familie ganz viel Kraft!!!

Liebe Grüße
Jessie
 
W

Welwitschia

Gast
Das Schlimmste bei dieser Erkrankung ist doch, dass man von niemandem ernst genommen wird. Versucht man seine Lage irgendwie deutlich zu machen, heisst es immer "Stell Dich doch nicht so an" "Reiss Dich zusammen" Aber das geht eben nicht, dass man sich eben einfach nur zusammenreissen kann, denn man hat in deser Situation Todesangst und je länger man die Symptome ignoriert oder davor davonläuft umso schlimmer wird es.

Ich glaube auch, dass es für Männer noch viel schlimmer ist, als für Frauen, denn ein Mann hat gefälligst stark zu sein und über den Dingen zu stehen. Ein Mann der Panikattacken hat und hyperventiliert ? Undenkbar für viele. Viele schütten sich mit Alkohol oder Medikamenten zu um solche Situationen zu überleben und sozial anerkannt zu bleiben. Denn Saufen ist sorry, deutlich sozialer anerkannt als ein Mann der Panikattacken hat.
Dein Bruder sollte schnellstens professionelle Hilfe aufsuchen, sollte aber auch zuerst eine neurologische Untersuchung machen um abzuklären, dass er körperlich in Ordnung ist, auch eine Unter- bzw Überfunktion der Schilddrüse kann oftmals Ursache für diese Störungen sein.
Die neurologische Forschung ist mittlerweile viel weiter als noch vor Jahrzehnten, oftmals kann auch ein chemisches Ungleichgewicht schuld sein, wenn man einfach nicht mehr mit seinem Leben klarkommt. Das sollte unbedingt abgeklärt werden, bevor man jahrelang in Therapie ist und es doch einfache körperliche Ursachen hat.

Wichtig ist sich klarzumachen, dass man körperlich krank ist, als ob man ein Bein gebrochen hätte oder eine Gehirnerschütterung und das man einen Arzt braucht und Behandlung. Keiner käme auf die Idee mit einem gebrochenen Bein weiter rumzulaufen, es selbst zu schienen. Nur bei der Psyche meinen immer alle um einen herum, das könnte man selber behandeln. Man ist nicht verrückt, schwach oder irre geworden. Wichtig ist, sich Zeit für sich selber zu nehmen, Luft zu schnappen, sich Ruhe zu geben um zu genesen denn meistens sind diese Panikattacken ein Zeichen dafür, dass man sich hoffnungslos und total überfordert, sei es mit Arbeit, Gedanken, Beziehungsstress etc. Der Körper macht dicht und sagt HALT, STOP ! Ich krieg Angst ! Eine vollkommen natürliche Reaktion auf Überforderung. Wenn man sich aufmerksam beobachtet und schaut wann diese Attacken auftreten wird einem auch klar warum sie auftreten.
Ich wünsche Dir und Deinem Bruder alles Gute und dass er einen Weg für sich findet. Zeige ihm, dass Du ihn liebst und ihn so akzeptierst wie er ist mit seinen Schwächen, denn das ist das Allerwichtigste in dieser Situation.
Es gibt nichts Schlimmeres als wenn man von den nächsten Personen signalisiert bekommt "Nein, so will ich Dich aber nicht haben !" :-(
 
L

Luiserl

Gast
Hallo "Schwester",
Es gab auch in meinem Leben eine Zeit mit undefinierbaren Angstattacken, Hyperventilation und plötzlichen Ohnmachtsanfällen. Wie sich später in der Therapie herausstellte, Folgen von permanenter beruflicher und privater Überforderung, ungesunder Stress. wen ich in der Kantine mein Essen holte, fingen plötzlich die Hände an zu zittern, Schweißausbruch, Hyperventilation und Umkippen. Betriebsärztin gab mir den Rat, immer eine PLastiktüte in der Tasche zu haben. Im Augenblick der Hyperventilation die Plastiktüte vors Gesicht und ein- und ausatmen. Durch einatmen des eigenen Kohlendioxyds wurde die Übersäuerung des Bluts durch zuviel Sauerstoff wieder neutralisiert und die Begleiterscheinungen verschwanden. Panik ließ nach, Herzrasen beruhigte sich.
Sind bei Deinem Bruder körperliche Ursachen wie Angina pectoris Anfall abgeklärt worden?

Auf jeden Fall ist ein Besuch bei einem Internisten (Herz, Schilddrüse, etc.) und einem Neurologen (Stresskrankheiten)dringend zu empfehlen. Ganz wichtig wäre es auch, wenn er hier im Forum anonym über die stressverursachenden Dinge sprechen könnte, erleichtert auch und nimmt die Angst.

Du schreibst, es gäbe noch manche Beispiele von Angstattacken. Kannst Du uns noch welche schildern, vielleicht ergeben sich daraus zusätzliche Ursachen.
Alles Gute für Dich und Deinen Bruder
Luiserl
 
U

Unregistriert

Gast
Hallo,
Deine Schilderung über Deinen Bruder kam mir zum Teil recht bekannt vor. Ich bin Arzt und kann natürlich keine Ferndiagnosen stellen.
Aber nach Alkoholkonsum (auch einmaligen) kommt es häufiger einmal zu Herzrhythmusstörungen, die sehr unangenehm sein können, aber von ihrer Natur her eher harmlos sind, wenn sie nur kurzzeitig anhalten. Wir nennen diese Herzrhythmusstörungen Vorhofflimmern. In Verbindung mit Alkoholkonsum gibt es sogar die Krankheitsbezeichnung "Honey Moon Heart", weil junge Männer bei der Hochzeit ja nun auch ab und an mal was trinken...;-).
Für den betreffenden Menschen, kann dies sehr bedrohlich wirken und somit sind auch entsprechende Ängste gut nachvollziehbar.
Es hilf aber alles nichts, um eine eindeutige Diagnose zu stellen, müsste Dein Bruder schon einmal einen Arzt - am besten einen Kardiologen - aufsuchen. Der macht dann ein paar unspektakuläre Untersuchungen, wie z. Bsp. Langzeit EKG, Herzultraschall und Belastungstest auf dem Fahrrad. Ohne genaue Untersuchung keine Diagnose, ohne Diagnose keine Therapie. Das gemeine daran ist, daß die Herzrhythmusstörung nur dann vom Arzt erkannt werden kann, wenn sie im Moment des Arztbesuches auch vorliegt. Aber dafür gibt es ja Langzeit EKGs, die den Herzrhthmus über 24 Stunden aufzeichnen. Wenn man Glück hat ist eine solche Episode dann auch dabei. Die Therapie ist soweit überhaupt nötig medikamentös und in der Regel unproblematisch.
Viel Glück und aktiv werden!
 

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