Das ist ja das Problem. Eigentlich will ich meine Beziehung weiter führen, aber auf der anderen Seite nicht so wie es gerade ist.... und ja ich weiß, diese Entscheidung kann mir halt niemand abnehmen.
Ich versuche mal, mich in die Lage deiner Freundin zu versetzen: Mein Partner lässt mich das erste Jahr mit dem Kind allein, er kommt nur am WE. Meine Eltern unterstützen mich. Dann findet mein Freund eine neue Stelle und ist jetzt täglich da. Er kritisiert die Dinge, die ich tue. Er nörgelt, weil ich keine Lust auf Sex habe. Er sagt, dass ich vieles mit dem Kind falsch mache. Er mag meine Eltern nicht.
Wo ist da ein "Wir"?
Du betonst in deinem Beitrag, was für ein liebender, guter Vater du seist. Dagegen erscheint deine Partnerin wie die böse Hexe, die alles gar nicht so gut macht wie du.
So wird das nichts.
Um als Familie gut zu leben, braucht es das "Wir". Vermutlich kommt ihr da alleine nicht so schnell raus. Ich würde gar nicht "Paartherapie" rufen, aber eine Mediation/Beratung wäre sicher sinnvoll. Bei euch sind die negativen Rollen fest verteilt. Das kann man auflösen, wenn beide Seiten wollen.
Caritas und Diakonie bieten das kostenlos an.
Als Sofortmaßnahme würde ich sie einfach mal positiv überraschen: Lobe sie. Ihre Geduld. Ihre Frisur. Irgendetwas. Hör auf mit der Fehlersuche. Bring ihr einen schönen Blumenstrauß mit, frag sie, ob sie Lust auf Kino und Popcorn hat. Bedanke dich bei den Schwiegereltern herzlich, wenn sie einspringen. Pralinen für sie, Flasche Wein für ihn.
Überrasche die Gegenseite mit einem anderen Verhalten, als sie erwarten.
Bucht einen Termin im Fotostudio für Mutter-Vater-Kind-Bilder. Unternehmt bindende Dinge.
Warum habt ihr nicht geheiratet?