Lieber Marcell,
ich kann Dich nur dringendst bitten, Dir noch einmal meine erste Antwort zu Deinen Sorgen durchzulesen. Es entwickelt sich nun genauso wie ich es befürchtet habe.
Die ganze Sache steuert gewaltig auf einen sexuellen Missbrauch zu. Hier sind eine Menge Leute, die diese Angst um Dich haben.
Wenn Du hier im Forum die Berichte über Vergewaltigung und sexuellen Missbrauch gelesen hast, dann weißt Du auch, wie verheerend Deine Zukunft aussehen wird, wenn Du jetzt nicht sofort anfängst "Deine Mutter wegzubeissen". Für sanftes Wegbeissen ist es bereits zu spät. Es ist 5 vor 12. Wenn Du jetzt nichts unternimmst, wäre es sogar unsere Pflicht einzuschreiten, egal wie übel Du das nehmen würdest. Davor schützt Dich die Anonymität und das ist auch gut so, sonst würde kein Hilfesuchender sich mehr trauen, etwas zu sagen.
Ich sage jetzt nicht mehr, wenn Du Hilfe brauchtst dann....., sondern jetzt geht es um sofortiges Handeln.
Die erste Person, mit der ich mich an Deiner Stelle auf jeden Fall kurzschließen würde, ist der Psychotherapeut Deiner Mutter.
Er muss unbedingt wissen, was da abgeht, denn er kann gegensteuern, er weiß, was in solchen Fällen zu tun ist.
Also bitte Marcel, sprich mit ihm. Deine Mutter ist psychisch völlig gestört und hat Dir gegenüber jegliche Realität aus dem Blick verloren. Du siehst ja, auch Deine Tante kam nicht durch.
Du kannst und musst folgendes tun (das muss soll nur die Dringlichkeit meines Ratschlags unterstreichen):
Schreibe einen Brief, in dem Du Deiner Mutter knüppelhart (ich mein das wirklich so) erklärst, warum Du dieses Leben nicht so weiterführen kannst und willst. Dass Du Dich deshalb entschlossen hast, vorübergehend zu Deiner Tante zu ziehen, (oder in betreutes Wohnen, sprich unbedingt mit dem Jugendamt oder dem Sorgentelefon für Jugendliche, selbst die Drogenberatung, die es sicher auch in Deinem Ort gibt, kann Dir weiterhelfen).
Sprich nochmal mit Deiner Tante, und bitte sie, Dich solange aufzunehmen, bis sich die Angelegenheit geklärt hat. Deine Mutter braucht voraussichtlich einen klinischen Aufenthalt, damit sie die Chance hat gesund zu werden und zu einem natürlichen Mutter-Sohn-Verhältnis zu finden.
Du musst ihr jetzt, nicht nur um Deiner selbst willen, wehtun, sondern auch um ihr damit zu helfen. Wenn es so weiter geht, wird sie Deine Jugend und Dein weiteres Leben zerstört haben und selbst im Gefängnis sitzen. Das alles kannst Du verhindern, wenn Du jetzt sofort handelst.
Jetzt liegt eine große Verantwortung auf Dir: Die Verantwortung für Dich selbst und dafür, dass Deine Mutter gerettet wird.
Du kannst sie und Dich nur retten, wenn Du Dich jetzt ganz drastisch gegen sie stellst. Das kannst Du aber nicht, solange Du zuhause lebst, denn da werden Dich ihre Tränen immer machtlos machen.
Wenn ich Dir helfen kann, so kannst Du Dich jeder Zeit per privater Nachricht oder E-mail, beides über mein Profil zu erreichen, an mich wenden. Ich kann mit Deiner Tante oder dem Psychotherapeuten Deiner Mutter sprechen, wenn es Dir zu schwer fällt.
DU MUSST DA JETZT SOFORT RAUS !!!
Ich habe Angst um Dich und hoffe, Du fängst endlich an unsere Ratschläge zu beherzigen.
Einen lieben, aber sehr sorgenvollen Gruß schickt Dir
Luiserl