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Ich zieh jetzt mal blank....

H

Haubenmeise

Gast
Ich denke es ist wirklich eine gute Idee sich mal "auszuschreiben"...ich denke desswegen sind wir alle mehr oder minder hier ;)
Oh ja, vorallem ist es für mich sehr hilfreich, unterschiedliche Ansichten und Meinungen zu hören. ich fange dann umso mehr zu spüren an, was gut für mich ist. Und dieses Spüren, hatte ich verlernt :(

Eine Depression zu überwinden ist eine zähe Prozedur...ich hab sie überwunden und weiss auch wie schwer es ist...Ich habs aber ohne Medis geschafft! (Auch weil meine Eltern damals nicht wollten, dass ich Psychopharmaka nehme...)
Du sagst es; ziemlich zäh...sag mal, kannst du tatsächlich sagen, du hast die Depression überwunden? Für immer jetzt? Ich fange an, mich damit anzufreunden, dass ich mich wohl mit meinem zu Melancholie neigendem Gemüt arrangieren werde müssen. Es gehört auch irgendwie zu mir dazu....obwohl, warte mal, wenn ich an meine Kindheit denke, war ich alles andere als melancholisch, mhmmmm?!

@ ohne Medis: Gratulation und danke für diese wichtige Info. Es tut gut zu lesen, dass es ohne geht.
Meine Eltern dachten ja, sie "retten" mich mit den Medikamenten....manchmal bin ich schon ziemlich erbost dadrüber, weil mir selbtbewusste Eltern, die mir im Umgang mit meiner individullen Persönlichkeit hilfreich zur Seite gestanden wären, angenehmer gewesen wären. Aber die Vergangenheit lässt sich nicht ändern und ist somit zu meiner persönlichen Lebensgeschichte geworden; und mit der muss ich jetzt leben.

Das hat auch einen Grund: Meine Mutter hatte in ihren jüngeren Jahren auch ein Burnout gehabt...sie bekam vom Arzt sofort ein Psychopharmaka verschrieben...damals lebte sie schon mit meinem Vater zusammen...und er bemerkte, dass sie wie "betäubt" wirkte...sie war nicht mehr bei sich...Schließlich beendete mein Vater diesen Konsum...und meine Mutter musste es so schaffen...
Wow, dass dein Vater den Konsum beendet hat und deine Mutter es so schaffen musste, klingt wie ins Kalte Wasser hauen. Passt sicher nicht für jeden, denn man braucht wirklich Überlebenswillen, aber ich finde es phänomenal, dass das bei deinen Eltern funktioniert hat. Ich denke, dass durch ein doch recht grobes Durchgreifen im besten Fall der Lebenswille wieder aktiviert wird. Ich kann mir allerdings auch vorstellen, dass sich dann manchen vom Leben verabschieden. Ist so ein Balanceakt...es kann klappen oder auch nicht.

Wie geht`s deiner Mama heute?

Solche Medis sind nicht immer gut...es ist ätzend und schwer ohne auszukommen...aber meiner Meinung nach..sollte man wirklich nur im äussersten Notfall darauf zurückgreifen! Man muss einen anderen Weg finden, was einem Kraft gibt...auch wenn das nicht immer einfach ist :eek:
Da bin ich deiner Meinung.
Danke für deinen Beitrag!
 

Bandit

Moderator
Teammitglied
...siehste, da wird`s bei mir schon kompliziert, weil ich irgendwie draufgekommen bin, dass es nur mit meinem eigenen Weg bzw meiner eigenen Art und Weise klappt. Das " neue " Verhalten muss aus mir selbst herauskommen - das Problem ist, es ziert sich :confused: Glaub mir, ich hab die ganze Palette von Verhaltenstherapie, Hypnose, analytische Therapie, Mentaltraining, Gesprächstherapie alles schon durch. Das einzige, was mich mir näher gebracht hat, war rumschreien im Wald. Ich hab die verschiedensten Angebote und Möglichkeiten in Anspruch genommen, aber sie lösten bei mir nach anfänglichem Zögern so ein "neee neee neee" Gefühl aus - kennst du den Maulwurf von Rene Marik?;). Ich glaub, bzw. ich fühle, dass ich einen kreativen Weg brauche.
Bei dem eigenen Weg stimme ich Dir vollkommen zu!
Nur wenn man Therapie macht muss man sich schon die Werkzeuge die seinen eigenen Weg ebnen können heraus picken und nicht alles ablehnen.
Vielen haben diese Werkzeuge geholfen und mir persönlich auch.
Ich gehe immer meinen Weg, macht das Leben nicht unbedingt leichter aber ich kann damit besser leben. Genauso gehe ich an Therapie heran. Ich nehme jedes Angebot wahr, außer Therapien die mir in der Vergangenheit nicht weitergeholfen haben.
Ich habe mir vor meinem Klinikaufenthalt genau überlegt welche Dinge will ich erreichen und welche Dinge muss ich bearbeiten.
Mit dieser Einstellung bin ich sehr gut gefahren.

Tja, die Erwartungen....da hast du recht und ich weiß wieviel leichter es wäre, wenn ich gar keine mehr hätte ( weder an das Umfeld, noch an mich selbst)
Erwartungen an das Umfeld sind problematisch, aber Erwartungen an sich selbst sind notwendig und wenn es nur der Wille ist, auch schwere Wege zu gehen!

Und das mit dem Komfort in einer Klinik ist ja auch so eine Sache. Ich habe ein feines Gehör, wenn in einem Raum nur jemand lauter atmet, kann ich nicht schlafen; und da seh ich nicht ein, wieso ich dann Schlaftabletten schlucken soll. Bin leider nicht so betucht, dass ich mir ein Einzelzimmer leisten könnte.
Ich nehme das alles in kauf, auch wenn es mir als stinkt, aber das wichtigste ist für mich mein Weg und den lass ich mir nicht durch ein paar Unannehmlichkeiten versperren.

Arbeit an mir selbst....es gibt ja diesen Spruch: wer nicht an sich selbst arbeitet, an dem wird gearbeitet. Deswegen arbeite ich auch lieber selbst an und mit mir, auf meine eigene Art und Weise :)

Ebenfalls liebe Grüße
Wie oft habe ich schon erlebt, dass Menschen wie wir, in eine Klinik (z.B. Psychiatrie) gehen und denken sie werden nun geheilt. So funktioniert aber unsere Psyche nicht.
Deshalb ist die Einstellung genau richtig an sich selbst arbeiten zu wollen.
Nur auf meine eigene Art und Weise finde ich etwas bedenklich.
Es gibt sehr viele Hinweise/Werkzeuge die nützlich sein können und die sollte man auch unbedingt nutzen!

Liebe Grüße
Bandit :herz::daumen::D
 

WolfsSong

Aktives Mitglied
Es freut mich wirklich sehr, dass dir mein Beitrag bisher etwas helfen konnte ;)

Tja Depression überwunden. Das ist eine wirklich gute Frage :D Ich kann von mir durchaus sagen, dass ich nicht mehr so fühle wie früher...nicht mehr diese erdrückende Dunkelheit...diese erstickende Einsamkeit unter der ich litt...ich hasste mich auch selbst...Das ist heute wirklich nicht mehr so!
Ich verletze mich auch nicht mehr selbst - obwohl es in so manch düsterer Stimmung ein verlockender "Ruf" war...

Dennoch...bei mir ist es so, dass ich Flashbacks habe...ich spühre in mir selbst, dass ich die Qualen im Prinzip verarbeitet habe...aber ich spühre Narben...nicht nur körperlich sondern auch geistig...ich glaube auch nicht, dass ich diese schlimme Zeit jemals vergessen werde, aber ich kann sie durchaus akzeptieren! Auch habe ich eine mehr oder minder gespaltene Persönlichkeit, aus Verbitterung entstanden, - aber das ist ein anderes Thema.

Und um nochmal auf dich zurück zukommen (darum gehts ja hier :p)
Deine Eltern waren sich wohl nicht ganz den Nachteilen der Medis bewusst...die es ja durchaus in sich haben...wie du selbst bemerkt hast!! Natürlich können sie retten...aber es gibt wirklich noch andere Möglichkeiten!! Eine aktive Gesprächstherapie (meist unter 2 Augen) hat mir viel geholfen!

Meine Depression wurde aber auch grösstenteils von einer sog. "Tiertherapie" geheilt. Durch meinen Hund muss ich lachen...ich kann nicht anders...er erweicht mein Herz so sehr...das ich nicht lange traurig sein kann :herz: Hört sich behämmert an, es war aber ein wichtiger Schritt in meinem Therapie-Weg!


Und nochmal zu meinem Eltern:
Ja, nach dem Abbruch der Medis merkte meine Mutter erst, wie benebelt sie gewesen war! Das hat sich auch so schockiert, dass sie gemeinsam mit meinem Vater versuchte das Problem zu entschärfen...im Endeffekt ging sie dann halbtagsarbeiten ein paar Jahre lang, bis ich dann irgendwann kam;)
Sagen wir es so: Das hat meine Mutter überwunden! Sie verliert ihren Lebensmut nicht...dennoch hat sie ein schweres Päckchen mit sich zu tragen...

Ich hoffe für dich, dass du auch einen Weg für dich findest...mit dem Erlebten umgehen zu können!! Und hab keine Angst, eine gute Psychiatrie bietet dir auch Therapiewege ohne Medis an, wenn du das willst!!

Drücke dir die Daumen :daumen:
 

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