Immer nur Pech mit Freundschaften und langsam verzweifelt...

Hallo zusammen,

ich habe leider echt Probleme wirkliche Freunde zu finden. Zugegebenermaßen hatte ich nie besonders viele Freunde, immer so ca. 4-5, aktuell auch eher noch weniger...
Ich bin w, single, und inzwischen schon Anfang 30. Natürlich wird es in dem Alter auch immer schwieriger einfach so neue Leute kennenzulernen.
Ich hatte immer mal wieder so eine Art Freundesclique mit mehreren Mädels (das ganze war einmal eine Cique so während des Studiums und hielt so 3-4 Jahre) und dann danach zuletzt nochmal eine, die so ca. 2,5 Jahre hielt (da kam ich dazu, weil ich ein Mädel im Internet kennengelernt hatte, die mich dann da so reingebracht hat).
Beide Male war es so, dass ich gemerkt habe, dass sich irgendwie von einigen in diesen Cliquen die Interessen verändert haben bzw. auch nicht mehr so gepasst hat und es dann einfach auch irgendwie "ausgelaufen" ist.
Bei der letzten war es sogar so, dass das eine Mädel der Gruppe sauer war, weil ich mich einmal mit ihrem neuen Freund nicht verstanden habe und es dann Streit gab (hat einfach auch menschlich gegenseitig nicht so gepasst). Darüber hinaus hat dann noch eine andere aus dieser Clique warum auch immer dieser Person irgendwelche Unwahrheiten erzählt, dass ich über die andere gelästert hätte, obwohl es eigentlich umgekehrt gewesen war. Aber naja, mir wurde nicht geglaubt, der anderen wohl schon. Alles relativ kindisch gewesen und auch schade, aber lässt sich nicht ändern.
Das Ende vom Lied war, dass diejenige mich dann quasi da rausgeworfen hat und alle anderen gegen mich aufgehetzt hat bzw. einfach denen den Kontakt mit mir nicht mehr genehmigt hat.
Daneben hatte ich auch noch einige einzelne Freundinnen und Bekannte. Da war es auch irgendwie so, dass es einfach irgendwann so "ausgelaufen" ist. Hab da auch irgendwann es sein lassen, nach Treffen zu fragen, da immer ich diejenige war, die gefragt hatte. Wenn ich mich dann nicht mehr gemeldet hatte, dann ist der Kontakt eben zum Erliegen gekommen.
Und ja, generell habe ich so die Erfahrung gemacht, dass es sehr viele Frauen gibt, die nur mal wenn sie single sind viel ausgehen wollen und einen dann gerne als "Partyfreudin" nutzen. Sobald die dann wieder in einer Beziehung sind, wollen sie dann kaum noch irgendwas unternehmen, weil nur noch mit dem Freund unterwegs.
Ein paar sind auch aus meiner Stadt weggezogen, und dann schläft der Kontakt dann sowieso irgendwann ein...

Ich wurde so oft inzwischen auch enttäuscht, was Freundschaften angeht.
Auch hab ich öfter versucht, neue Leute kennenzulernen und es läuft nie wirklich gut. Kleines Beispiel wie es zuletzt wieder gelaufen ist: Habe auch wieder über eine App zum Kennen lernen von neuen Leuten ein echt nettes Mädel kennengelernt, in etwa gleich alt wie ich, auch single, gerne unterwegs und auch ähnlicher Beruf wie ich. Haben uns super verstanden über so ca. 3 Monate hinweg. Fast jede Woche getroffen, mehrmals die Woche geschrieben.
Dann fing es an, dass sie mir ziemlich spontan mehrmals Treffen abgesagt hatte (also so ca. ne Stunde vorher erst) ohne wirklichen Grund (zB Kopfschmerzen oder ähnliches) oder dass ich was mit ihr ausgemacht hatte und sie mir dann erst irgendwann abends, wo ich gar nicht mehr damit gerechnet hatte, dass noch was kommt, plötzlich dann erst geantwortet hat, ob man jetzt doch noch was machen wollen würde.

Kurz gesagt: Ich hab das Gefühl, dass die meisten Leute die ich so kennen lerne offenbar super schnell den Respekt vor mir verlieren. Ich weiß aber auch nicht genau, warum das so ist und was ich falsch mache...
Habt ihr da irgendwelche Tipps für mich?

Und auch über den Job kann man neue Freundschaften knüpfen.

Und in deinem Alter kommt vermutlich auch noch erschwerend hinzu, dass etliche Menschen heiraten und Kinder kriegen. Da fühlte ich mich als damalige Single-Frau dann auch nicht mehr so wohl, weil die Themen völlig andere waren.

@Linda

Ist es möglich, dass Du zu schnell und zu anhänglich bist`?

Ich glaube nicht, dass du etwas falsch machst. Kameradschaft ergibt sich nun mal nicht mit jedem. Auch wenn man am Anfang meint, man harmoniert gut miteinander, später dann kommts raus, nein, doch nicht, das weiß man vorher nicht.

Die dicke und liebste Freundin hat nicht jeder, ist das nicht ähnlich, wie wenn man seinen Partner gefunden hätte, also eher ein seltenes Ereignis? Wie kannst du erwarten, dass das deine Sache alleine ist, da gehören zwei dazu und die ist noch nicht aufgetaucht.

Ich mache immer gleich, ich sprech gleich einmal mit jemanden und oft geht es mir so, dass ich regelrecht verliebt bin in jemandes Art. Da denke ich mir aber nichts dabei, das ist ein unverbindliches herzliches Austauschen, dann geh ich weiter, vielleicht sieht man sich wieder, was regelmässig passiert, zb im Dorf, wo ich leb. Derzeit ist so ein Austausch da mit einer Frau, die immer wieder auftaucht, wie zufällig, die immer wieder einlädt zum Mitgehen und während des miteinander Redens stelle ich fest, das ist angenehm, das ist witzig, ernsthaft, taktvoll, herzlich, umgänglich offen usw. all das halt, was mir gut tut und gefällt. Gefallen tut mir auch, weil sie wie ich macht mit dem Whatsappen, ab und an ein Post, eher wenig, manchmal keine Antwort, manchmal erst länger Pause, angenehm, keine Überhäufung, keine schwer verdauliche Dosis, keine Übergriffigkeit, keine Spur von : wieso gehst du nicht ran, ich habe es dreimal versucht...?? Da wäre ich schon weg. Das könnte eine sehr gute neue Freundin werden. Denn ich fühle Freude, wenn ich sie sehe, ich spüre ein Willkommen, wenn sie auftaucht, kein Wunder, sie drängt nicht, sie ist nie schnippend, nie mit mir so, dass ich mir überlegen muss, was darf ich nun sagen, was nicht, bei ihr ist es locker, halt sehr befreit von irgendwelchen Auflagen.

Liebe Linda, "ich freu mich, wenn ich dich sehe, ich fühle ein Willkommen, wenn du auftauchst, das sind bei mir die Kriterien, die meine Kameradinnen erfüllen müssen", ich muss spüren, ach nett, dass du da bist und umgekehrt gehts auch so, wenn man sich sieht, zusammen ist, ist Wohlbehagen da auf Gegenseitigkeit und das lässt sich nicht heucheln. Nach so wem muss man nicht suchen, die Passenden finden sich unterwegs glaube ich.
Mein Rat wäre, schnuppere dich durch die Leute, frag viel, lass sprechen, horch hin und wenn nach langem und oftmaligen Hinhorchen noch immer ein guter Konsens da ist, dann lade ein, es gibt so viel, was man miteinander machen kann, das unverbindlich und nett ist, ( warst du schon mal dort baden, gehst du mal mit.., oder: hier gibts angeblich die beste Pizza, hast du Lust, machen wir uns mal einen italienischen Abend? ...und dann leg ich großen Wert darauf, dass man nicht zack, zack, zack, Angebote auf den Tisch wirft, sondern es langsam und gemächlich angehen lässt. Ab und zu einen leckeren Bissen, dann wieder einen irgendwann, so nach und nach aneinander gewöhnen lassen.
Viele Menschen haben viele schwere Schicksale durchgemacht und Betrug erfahren und Übervorteilung etc. Vertrauen lässt sich nicht so leicht herstellen. Du musst es schaffen, dass du abwarten kannst, bevor du deine Freundschaft anbietest oder die von jemand gewinnen willst. Dir kann doch nichts passieren, wenn du von vorne herein unverbindlich und herzlich bist, nichts weiter, ohne Auflagen freundlich sein und gut zueinander kostet ja nichts. Meist kommts so, dass man sich immer lieber sieht und Austausch pflegt weiter, wenn keiner drückt, keiner schiebt, keiner zwingt.

Freundschafen zu knüpfen ist heutzutage sehr schwierig: Die meisten Menschen wollen lieber l ockere
Bekanntschaften pflegen. die unverbindlich und " pflegeleicht" sind. Ausnahmen sind natürlich die Regel:
Es gibt allerdings immer weniger Leute, wie ich feststelle, die sich wirklich Zeit nehmen, um einen Menschen von Kopf bis Fuß kennenzulernen, was für mich Folgendes bedeutet:
Welche Interessen verbinden mich mit Ihm?
Was bedrückt ihn und wie kann ich helfen, um das Problem zu lösen?
Wie gewinne ich sein Vertrauen?
Was verbindet mich mit ihm nach längerer Zeit?
Möchte ich ihn immer im Leben haben
uvm...

Du musst dir nicht immer die Schuld geben, wenn eine Freundschaft nicht funktioniert oder sich als Niete entpuppt. Dazu gehören immer zwei. Wenn das Interesse nur einseitig bleibt, verläuft sie irgendwann im Sande,.
Der kontakt schläft ein.

JuliasWelt meinte:

Wenn das Interesse nur einseitig bleibt, verläuft sie irgendwann im Sande,.

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Nun fragt sich, wer trägt dazu bei, dass es immer nur einseitig ist?

Ich habe eine Bekannte, die murrt, weil sich niemand meldet und wegen dem meldet sie sich auch nicht. Das wird zum Teufelskreis. Wer den Mut nicht hat, initiativ zu werden und dauernd fürchtet, lästig zu fallen, der bleibt allein.

Ich hab immer das Problem das sich Monate lang keiner Meldet und dann kommt ne Nachricht warum ich mich nicht melde! Na ja ich denke auch so wenn ewig keine Antwort kommt, schreib ich auch nicht mehr!

Das mit den Freundegruppen hatte ich zuletzt als Teenager, klassisch hinterm Haus, da war jeder willkommen, das war ganz schön aber ich denke da Wächst man einfach raus, wer hat denn die zeit sich da noch hin zu setzen?

Später gab es die Spielplatz Mütter, aber außer Hallo, guten Tag, usw. hat sich nie was entwickelt!

Anfangs hat mich das Traurig gemacht, aber man gewöhnt sich dran, hat ja Kinder, Mann, Arbeit, Seine Mutter, Geschwister, also im besten Fall!

Das kostet alles viel zeit, doch jetzt wo die Kinder Groß sind such ich auch wieder mehr Kontakt!

Tinister meinte:

Na ja ich denke auch so wenn ewig keine Antwort kommt, schreib ich auch nicht mehr!

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Siehst du? Das ist der Beginn von Einsamkeitsgefühlen. Man fühlt sich vernachlässigt und selbst vernachlässigt man aber doch auch!

Was du willst, was man dir tu, das füge auch andern zu.... 🙃

Also ich kann mich oft nur wundern, wie das geht. Bei mir sind zwei unterschiedliche Köpfe auf meinem Hals. Einer will die Vorhänge zuziehen und ja keinen sehen, treffen, der andere jucherzt auf, wenn es klopft und man ruft, bist du da?? Halloooo, wir sinds...oder ich bins...!!
Das war kürzlich mit einem meiner Brüder so. Bei dem habe ich mal gearbeitet und da gabs manchmal Fiesitäten. Ein Kopf auf meinem Hals verzeiht die nie und nimmer. Dann fuhr ein Wagen vor, er stieg aus, gut gelaunt riss er die Tür auf, verschmitzt, herzlich, hat er mich niedergerissen, umarmt und abgeknutscht ( wir sind so überschwänglich miteinander) und hähhh..da kam Freude auf, ohhh, welche Überraschung, du bist es! Und das spürte ich auch so, das war nicht geheuchelt, von ihm auch nicht.
Sieg des "Guten". Das muss unser Leben führen und nicht jener, der dauernd kiefelt und knofelt und stinkig überlegt und denkt und sinniert. Den muss man überrennen, wie mein Brüderchen das konnte.
Das kann ich auch, aber nicht jeden Tag.