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Innere Leere & Schuldgefühle nach Kontaktabbruch mit Mutter

G

Gelöscht 131198

Gast
Hallo alle zusammen,

vor ca. 4 Jahren habe ich den Kontakt mit meiner Mutter abgebrochen (zum 3. und wohl auch letzten Mal).

Aufgrund von eigenen Traumata konnte sich meine Mama nicht gut genug um mich kümmern. Meine damalige Therapeutin unterstellte ihr eine narzisstische Persönlichkeit zu haben und riet mir den Kontakt nicht wieder aufzunehmen.

Sie ist dennoch meine Mutter und ich liebe sie natürlich dennoch. Seit dem Kontaktabbruch gab es immer wieder Annäherungsversuche von ihr (was sicherlich menschlich verständlich ist). Zum Eigenschutz habe ich diese Kontaktversuche immer mit ignorieren abgeblockt, auch wenn mich das oft Tage danach noch stark belastet hat.

Gibt es jemanden von Euch, welcher inneren Frieden mit seinen Eltern schließen konnte? Wie habt Ihr das geschafft?

Danke für eine Rückmeldung.

LG
Trusty
 
G

Gelöscht 131187

Gast
Noch kann ich nicht herausfinden: weshalb dieser Kontakt-Abbruch?

Musste das sein?
Du schreibst, Du liebst sie noch immer.

Aus eigener Erfahrung:
Therapeuten raten oft schnell zu Kontakt-Abbrüchen mit Müttern.
"Mütter sind an allem schuld." Sagen sie dann so oder ähnlich.
Sie haben keine Ahnung, was sie damit anrichten.
 

FLoki979

Aktives Mitglied
ja, sowas ähnliches.
Meine Erzeuger sind beide für mich gestorben.
Versteckter Text, Trigger-Gefahr:
dazu habe ich sie innerlich für tot erklärt. Das war ein Prozess, der sehr sehr schmerzhaft war, weil es sich anfühlte, wie t*t*n.

dann
Versteckter Text, Trigger-Gefahr:
habe ich innerlich einen Prozess geführt gegen sie als Täter, in dem ich sie schuldig gesprochen habe. Und damit war es auch erledigt. Es war kein Richterspruch für eine Strafe oder sowas nötig, sie wurden einfach nur ihrer Taten an mir schuldig gesprochen. Die Schuld habe ich Ihnen zugesprochen.

damit war das Thema mit der Schuld dann auch geklärt, was auch ein großes Thema war.
Und damit konnte ich einen Haken dahinter machen.
Übrigens, was ich hier in wenigen Sätzen berichte, hat viele Jahre gedauert.
Dann hatte ich noch zutun, sie daran zu hindern, die Geister, zu mir Kontakt aufzunehmen. Dazu habe ich ein paar Mal eine entsprechende Anordnung an sie geschickt, und weil das nicht ausreichte, mit
Versteckter Text, Trigger-Gefahr:
Androhung rechtlicher Schritte
. Das musste ich 2 mal tun, und einmal eine Sendung von Fleurop zurück schicken und die Erstattung der Kosten für den Rückversandt vom Versender fordern, seitdem habe ich Ruhe.
Tatsächlich
habe ich damit so eine Art inneren Frieden gefunden. Nachdem ich mit dem Prozess durch war, dauerte es noch mal ein paar Jahre, wo ich mit Trauer zutun hatte, und mit krassen Gefühlen, und dann legte sich das immer mehr, und durch kam immer mehr die Erleichterung, dass sie mir nichts mehr tun, mich nicht mehr treffen oder triggern können.
Ich fühlte immer, dass ich nichts verzeihen kann und auch nicht muss. Und irgendwann habe ich auch davon gelesen, dass Cut ein Weg sein kann für Unverzeihliches, und es tatsächlich auch auf diesem Weg sowas wie Frieden geben kann, und bei mir ist es so.
Es gehörte aber auch noch zu meinem Prozess, zu verstehen und zu realisieren, dass ich niemals Eltern gehabt habe, dass meine Erzeuger mir nie Eltern gewesen sind.
Mit dem Schmerz, nie eine liebevolle Mutter oder Vater gehabt zu haben, leb ich.
 
Zuletzt bearbeitet:

havonni

Mitglied
Hätte da erstmal eine Frage: Ist es denn sicher, dass die "Diagnose" Deiner damaligen Therapeutin stimmt? Was genau hat Deine Mutter Dir denn angetan? Beziehungsweise, inwiefern schadet Deine Mutter Dir jetzt als erwachsenen Menschen noch? Wenn sie wirklich eine narzisstische Persönlichkeit ist, kannst Du Dich nur schützen durch den Kontaktabbruch und ihr zu verzeihen versuchen. Was ist, wenn sie es aber gar nicht ist und etwas anderes Eure Beziehung belastet hat?

In einer Mediation mit meiner Schwester wurde auch thematisiert, dass wir nicht die Fehler unserer Eltern bearbeiten müssen, das müssen sie selber tun, wenn sie denn wollen. Es gab da das Bild, dass wir diese "Fehler", die ja auch durch geschichtliche Selbstverständlichkeiten gemacht wurden (z.B. nicht über Gefühle reden beim Vater), ihnen quasi zurückgeben. Kann man verstehen, was ich meine?

Meine Eltern waren übrigens toll. Dieses Glück hielt ich als Kind und Jugendliche für normal, bis ich immer mehr gemerkt habe, dass das alles andere als selbstverständlich ist. Mit meiner Großmutter hatte ich (im selben Haus wohnend) die Probleme, die ich als Erwachsene erst abstreifen lernen musste.
 
Zuletzt bearbeitet:

Blumenwiese

Aktives Mitglied
Hallo Trusty,

ich habe auch aktiv den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen.

Ich leide darunter immer noch, was aber eine Traumafolgestörung ist.
Als Kind liebt man seine Eltern. Und je nachdem, was passiert ist und wie lang das gedauert hat, ist da eine innere Idealisierung oder Abhängigkeit entstanden. Und das kann es schwermachen, den Kontaktabbruch auszuhalten.

Könnte es bei Dir ähnlich sein?
 

_vogelfrei

Sehr aktives Mitglied
Hallo Trusty,

für mich wird auch nicht ganz klar, ob Du selbst den Kontakt abbrechen wolltest? Hast du sehr unter dem Kontakt zu deiner Mutter gelitten? Gab es keine andere Möglichkeit dich abzugrenzen, als den kompletten Cut?
Manchmal ist auch ein Abbruch auf Zeit eine Möglichkeit, um mehr Distanz zu bekommen und nach einigen Jahren ist dann doch wieder Kontakt möglich.
 

_vogelfrei

Sehr aktives Mitglied
Gibt es jemanden von Euch, welcher inneren Frieden mit seinen Eltern schließen konnte? Wie habt Ihr das geschafft?
Hierzu noch: Inneren Frieden würde ich es nicht nennen, aber ich habe seit sehr vielen Jahren keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter und es fühlt sich okay/ normal an. Hintergrund ist bei mir, dass es einfach gar keine Chance auf halbwegs okayen Kontakt gab/ gibt. Meine Mutter lebt in ihrer eigenen Welt und sieht mich als "zu ihren Todfeinden übergelaufen", mehr als Beschimpfungen und Abwertungen, evtl noch Stress mit Ämtern wegen ihr habe ich da nicht zu erwarten. Dadurch dass Kontakt einfach keine reale Option ist (sie selbst sucht auch keinen) , ist es leichter zu akzeptieren und vor allem halt ein sehr gewohnter Zustand, da ich schon mit 14 von ihr weg bin.
 

havonni

Mitglied
Ich bin so eine Mutter, zu der der Kontakt abgebrochen wurde. Meine "Schuld" war, dass ich als Alleinerziehende es nicht geschafft habe, den fehlenden Vater zu ersetzen und eine Entscheidung getroffen habe, zum Wohl meines Kindes damals, die mir mein Sohn heute noch vorwirft. Die Verarbeitung seines "Traumas", wenn es denn eines ist, geht er selber nicht an, sondern lädt alle Schuld der Welt auf mich, was allein von den Fakten her schon falsch ist. Komischerweise geht es mir derzeit ohne diesen Kontakt sogar besser als in den vergangenen zehn Jahren, in denen ich halt gebraucht wurde, ich fürchte sogar ausgenutzt wurde und mit Halbwahrheiten bei der Stange gehalten wurde.
Das neuste Argument für die Funkstille ist sogar, dass er mit meiner Art nicht zurecht kommt (Bipo Typ 2), die er seit mehr als zwei Jahrzehnten doch bewusst kennt. Mit einem kranken Menschen möchte er nichts mehr zu tun haben..... mir fehlen da die Worte.
Ich hätte mir eine faire Aussprache mithilfe einer guten Mediation gewünscht. Die schlug allerdings fehl, weil da noch so viel Aggression vorhanden ist, die vernünftige und gerechte Diskussion verhindert. Die Ursache bin eigentlich nicht ich, sondern ich bin der bequeme Sündenbock.
Ich hoffe, dass alle hier Schreibenden, die mit ihren Eltern gebrochen haben, es aus ehrlichen, fairen und wirklich notwendigen Gründen zwecks Selbstschutzes getan haben. Dann hat sich auch niemand etwas vorzuwerfen, sondern muss eben nur lernen, damit zu leben. Ich glaube, dass es sehr wichtig ist dahinzukommen, dass man vergeben kann . Viele hier beschuldigten Eltern-teile können vielleicht auch nichts für ihr So-sein und leiden selber darunter. Das müssten sie allerdings selber bearbeiten (wollen). Ohne (Krankheits)-Einsicht geht das nicht.
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Gibt es jemanden von Euch, welcher inneren Frieden mit seinen Eltern schließen konnte? Wie habt Ihr das geschafft?
Hallo Trusty, ein ruhiges Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen...

Deine Mutter hat zehntausende Fehler gemacht, dem gegenüber stehen auch viele "Taten", die sie gut gemacht hat. Die Fehler hat sie begangen, weil sie auch nur ein Mensch ist und von Menschen verdorben wurde. Sie kann eigentlich nichts dafür.

Wenn du dir ausmalst, dass sie bald stirbt, dann sieh selbst, es würde dich dein Lebtag lang zwicken, weil du diese eigentlich wichtige Person ( die garantiert nicht nur madig war) so hart bestraft hast.
Um diesem spätere Nagen und "ungut fühlen", wenn du an sie denkst nicht lebenslang ausgesetzt zu sein, wär halt gut, dass du zum Spinnen und Schmollen aufhörst.

Du könntest entweder zu ihr fahren, oder einen knappen Brief an sie schicken- mir gehts gut, mach dir keine Sorgen.
 

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