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Ist das ein Problem?

brandonf.

Aktives Mitglied
Meine Frau ist Anfang des Jahres verstorben.
Ich gehe mit meinen Kindern (8 und 11) jede Woche einmal zum Grab und arbeite da ein wenig, oder pflanze neue Blumen.
Meine Kinder und ich sprechen dann dort immer mit meiner Frau und erzählen alles was in der Woche so passiert ist.
Meine Mutter sagt mir, dass das komisch ist und dass meine Kinder dadurch in ihrer Entwicklung gestört werden. Ich sehe das überhaupt nicht so, aber will natürlich nicht, dass es meinen Jungs schlecht geht. Zur Not könnte ich meine Frau auch besuchen, wenn die Kinder in der Schule sind. Nur möchte besonders mein kleiner Sohn von selbst öfters mal vorbeischauen.
Kennt das jemand, ist das ein Problem? Ich werde meine Frau immer besuchen. Sie wollte immer weit über 100 Jahre alt werden und immer miterleben, was es wohl für technische Fortschritte geben würde.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Nein, ich denke, dass das sogar gut für deine Kinder ist, wenn ihr das so macht. Kinder trauern anders: man soll sie darin nicht "bremsen".
Als meine Oma, die ich wie eine Mutter geliebt habe, starb war ich 12...meine Familie konnte nicht richtig trauern: jeder machte es für sich aus. Es gb keinen Raum für Gespräche. Sie war plötzlich einfach weg und die Familie lag in scherben.
ich habe es NIE verwunden. Niemals...bis heute nicht. Ich weine wann immer ich an sie denke.
Als ich 18 war und meinen Führerschein gemacht hatte konnte ich zum ersten mal allein zum Grab fahren und endlich so richtig trauern und weinen. Das hat mir gut getan und trotzdem- ich weine immernoch und das ganze ist jetzt bald 30 Jahre her!
du machst es richtig, dass du den Jungs raum gibt und ihr zusammen die Trauer "auslebt".
Darüber hinaus fände ich es wichtig, wenn du trotzdem einen Kinderpsychologen mit ins Boot holen würdest. Das ist bei so einem schrecklichen Verlust sicher sehr hilfreich und ein Fachmann sieht sicher vieles, was Du- Du bist ja selbst in trauer- nicht auffangen kannst.
Mein tiefes beileid für Dich und deine Kinder!
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Jeder geht mit seiner Trauer anders um.
Ich denke,wenn du siehst ,dass seine Kinder gerne das Grab besuchen und es ihnen gut tut,dann macht das weiter so.
Sei aber bisschen achtsam,gib ihnen die Möglichkeit nicht mitzukommen,wenn sie nicht möchten,zeige keine Enttäuschung,falls sich da etwas in Laufe derZeit ändern sollte.
Meine Kinder sind älter,waren knapp 18 und 20 als ihr Vater verstarb.
Sie sind von alleine nie ans Grab gegangen.
Ich war darüber manchmal schon ein bisschen traurig und enttäuscht,aber habe verstanden,dass nicht jeder ein Platz zum Gedenken und Trauern braucht.
Wie verkraften deine Kinder den Verlust denn allgemein?
Könnt ihr über eure Trauer sprechen?
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 130419

Gast
Erst einmal mein herzliches Beileid für dich und deine Kinder.
Und: Du machst das super mit deinen Kids. Du klammerst sie nicht aus, du lässt ihnen den Raum auch für ihre Trauer!
Da ich nicht annehme, dass du sie zwingst, mit zum Friedhof zu kommen - dazu klingst du zu sensibel- ,
ist es wunderbar, wie ihr als Familie damit umgeht und versucht, einen Weg der Verarbeitung zu finden.
ZUviele Einelternteile versuchen, ihren Kindern eine ehemals "heile Welt" vorzuspielen und ihnen etwas vorzumachen - und die Kinder haben dann keine Chance, ihre Trauer zu leben.
Deine Kinder dürfen das, sie dürfen ihre Trauer um den viel zu frühen Tod der Mutter mit dir zusammen leben und verarbeiten.
Du machst das großartig in all deiner eigenen Trauer - meinen vollen Respekt und meine Hochachtung!
Ich wünsche euch allen gamz viel Kraft auf diesem Weg!
 

Winnetou

Aktives Mitglied
Das tut mir leid. Herzliches Beileid und alles Gute dir und deinen Kindern, brandonf.!

Vielleicht könntest du demnächst auch beginnen, deine Kinder ausdrücklich zu fragen, ob sie mitkommen möchten, wenn du zum Friedhof gehst. Dann können sie bewusster entscheiden und du verpasst nicht den Zeitpunkt, ab dem sie so weit sind, Friedhofsbesuche nicht mehr so oft zu brauchen und zu wollen.
 

Paddelchen

Aktives Mitglied
Mir tut das auch Leid. Aber unser Mitgefühl kann Deinen Schmerz nicht lindern. Deine Kinder müssen ihren eigenen Weg finden mit dem Verlust umzugehen. Wenn es Dir guttut, das Grab Deiner Frau häufig zu besuchen, dann mach das. Die Kinder würde ich aber auch vorher fragen, ob sie mit möchten. Und ich würde auch mit ihnen den jetzigen wirklichen Aufenthaltsort ihrer Mutter erörtern.
 

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