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Ist die Belastbarkeit von Kindern schlechter geworden?

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Piepel

Aktives Mitglied
Ich halte es für gut, wenn auch Belastungen ausgehalten werden können.
Kinder, die draussen spielen tun sich auch mal weh. Am PC eher nicht.
Irgendwann im Leben gibts aber Situationen, da ist es wichtig, dass man etwas aushält bzw weiss wie weit man dabei gehen kann.

Ich hab mal einen Ladekran montiert und mir beim Anziehen einer schweren Schraube eine Schultersehne ausgerissen. Leider konnte der Arm nichts mehr, drum hab ich ihn vorne in der Latzhose zwischen geparkt und mit dem anderen Arm weiter geschraubt. Nach der OP hab ich an einem Tischchen Zeitungen gelesen, damit mein Kreislauf wieder in Gang kommt. Zwei Tage später war mir langweilig, drum bin ich wieder ins Büro gefahren um halt mit links zu schreiben.

Im Krankenhaus kam neben mir ein Mann Mitte 40 mit Knie und Premiumtarif rein, der sich hat waschen lassen, obwohl die Arme noch dran waren. Gefühlt war sein Leben bereits zu Ende als er mir erzählte, was er künftig alles nicht mehr kann.

Das Ding war, dass der Mann Ingenieur war, also viel schlauer als ich und alles vorher schon wusste.
Einer wie ich hat dagegen öfter Pech beim Denken und kriegt - wenn es fertig ist - erst mit, dass er das ja eigentlich gar nicht mehr kann.

Ich vermute, dass so etwas ähnliches bei Kindern auch eine Rolle spielt, ist also eine Sache der Bildung.
Letztlich erledigen andere dann das, was für einen selber zu belastend ist.
 

Luna_New

Aktives Mitglied
Na, wenn jetzt wieder die Geschlechterklischees rausgeholt werden und Einzelfälle pauschalisiert werden, dann geht es hier mal wieder in eine falsche Richtung. Schade.
Was heißt falsche Richtung? Männer sind bei sowas in der Regel nicht so zart beseitet. Natürlich gibt es auch harte Mütter. Keine Frage, aber oft haben die Papas eine andere Sichtweise.
 
G

Gelöscht 124895

Gast
Wenn ich mich erinnere, wie ich als Kind früher unterwegs war. Ich kam teilweise wie eine Sau wieder und sah auch dementsprechend so aus. Uns hat es nie was ausgemacht, wenn wir dreckig oder nass waren. Mit der Zeit wurde das wieder trocken.
Das war bei mir ganz genauso. Und hier auf dem Dorf ist das überwiegend immer noch so. Wobei es hier aber leider auch zunehmend Eltern gibt, die ihre Kinder in Watte packen. Die werden dann mit acht Jahren die 2km zu ihren Freunden mit dem Auto gefahren und sowie sie auch nur ein bisschen nass geworden sind, müssen sie rein, warm duschen und trockene Kleidung anziehen. Das solche Kinder dann nicht mehr so belastbar sind, wundert mich nicht.

Sie schrie die ganze Zahnarztpraxis zusammen, wälzte sich auf dem Boden, bekam Brüllanfälle.
Ich hatte als Kind zwar kein Problem damit, wenn sich ein Pferd auf meinen Fuß gestellt hat, aber beim Zahnarzt habe ich auch jedes mal die Praxis zusammengeschrien. Ich bin nämlich Autistin und habe äußerst empfindliche Sinne und kann es kaum ertragen, wenn jemand an meinen Zähnen herumhantiert. Ich mag es auch nicht, wenn man mich am Kopf berührt und schneide mir daher schon seit Jahrzehnten selber die Haare. Vielleicht litt das Mädchen ja auch an einer solchen taktilen Überempfindlichkeit?

Warum sind viele Kinder heute nicht mehr so belastbar? Und ist das so? Sind Kinder weniger belastbar?
Ich kann mir schon vorstellen, dass heute mehr Kinder weniger belastbar sind und mehr motorische Probleme haben. Sei es, weil die Eltern sie überbehüten oder sie keine Möglichkeit haben, sich draußen auszutoben. Dazu kommt auch noch, dass die Kinder heute sich viel mehr mit Handys und Internet beschäftigen als früher.
 

Luna_New

Aktives Mitglied
Die daraus resultierende Frage ist dann, warum geben wir den Kindern dann nicht die Möglichkeit, dies wieder zu tun?
 

Daoga

Urgestein
Ich habe heute noch ausgeprägte Zahnarzt-Phobie, und früher ging das Märchen unter Ärzten und Zahnärzten um, kleine Kinder könnten keinen Schmerz empfinden. Keine Ahnung welcher Sadist das in die Welt gesetzt hat, aber deshalb erhielten Kinder früher oft bei Operationen oder Zahnbehandlungen keine Schmerzmittel. Wie das gelaufen sein soll, wenn die Zwerge die ganze Zeit gebrüllt haben wie am Spieß, keine Ahnung, wahrscheinlich hat man sie festgebunden und geknebelt. Natürlich auch aus dem Grund, daß Medikamente an Erwachsenen getestet wurden, auf den Organismus von Kindern war lange Zeit nichts abgestellt.
 

Geißblatt67

Sehr aktives Mitglied
Die daraus resultierende Frage ist dann, warum geben wir den Kindern dann nicht die Möglichkeit, dies wieder zu tun?
Die Frage ist genauso wenig zielführend wie

"Warum tun WIR nichts gegen die Umweltverschmutzung?"

"Warum tun WIR nichts gegen die Armut in der Welt?"

Jeder kann sich bemühen, seinen Beitrag zu leisten, sei es als Elternteil oder als Erzieher:in.
 

Luna_New

Aktives Mitglied
Ich habe heute noch ausgeprägte Zahnarzt-Phobie, und früher ging das Märchen unter Ärzten und Zahnärzten um, kleine Kinder könnten keinen Schmerz empfinden. Keine Ahnung welcher Sadist das in die Welt gesetzt hat, aber deshalb erhielten Kinder früher oft bei Operationen oder Zahnbehandlungen keine Schmerzmittel. Wie das gelaufen sein soll, wenn die Zwerge die ganze Zeit gebrüllt haben wie am Spieß, keine Ahnung, wahrscheinlich hat man sie festgebunden und geknebelt. Natürlich auch aus dem Grund, daß Medikamente an Erwachsenen getestet wurden, auf den Organismus von Kindern war lange Zeit nichts abgestellt.
Stellt sich die Frage wann du früher meinst. Als ich Kind war, war man da scheinbar schon weiter und hat vieles kindgerecht erklärt.
Ich muss aber auch sagen, dass meine Eltern damals als ich mit 5 erstmals beim Zahnarzt war nicht so ein Theater gemacht haben und dass ich mich daher schon von Haus aus nicht so angestellt hätte und auch die Zähne zusammen gebissen habe.
Ich hatte allerdings auch noch nicht Milchflaschenkaries und meine Zähne waren alle in Ordnung.
Das erste Mal musste der Zahnarzt erst bei mir bohren als ich 12 war. Heutzutage ist ja so viel Zucker in der Babynahrung, dass die mit 4 oder 5 schon sämtliche Zähne kaputt haben.
Ich finde auch bei Arztuntersuchungen muss den Kindern unabhängig davon auch keine übertriebene Panik eingeredet werden. Ich finde da sollten auch die Eltern klar machen: Es kann weh tun, aber es geht vorbei und es ist eben aus medizinischer Sicht nötig. Und dass man manchmal im Leben auch die Zähne zusammen beißen muss.
Wenn die Mutter natürlich schon selbst heulend in den Behandlungsraum geht und eine Zahnarztphobie hat, ja was willst du dann bei dem Kindern erwarten?

Man kann da über das Mädchen nur spekulieren, aber mir fällt schon auf, das vieles immer mehr und mehr übertrieben wird bei den Kindern. Wie bei den Socken. Nasse Socken sind zwar unangenehm, aber davon stirbt keiner und es ist kein Weltuntergang.
 

Fantafine

Sehr aktives Mitglied
Ich kenne das auch, durch die Brombeeren zu kriechen, sich das aufgeschlagene Knie mit einem Spuckepflaster zu versorgen und abends in Dreck paniert hundemüde und völlig verausgabt in der Badewanne wieder zu einem erkennbaren Menschen geschrubbt zu werden. War geil und täte so manchem heute auch mal gut. Ich habe auch genug Wanderungen auf den Höhenwegen in den Dolomiten mitgemacht und bin die Strecke 3 mal hin und hergelaufen.

Allerdings finde ich dieses Loblied auf Gruppenzwang und Druck durch die Gruppe, kein wehleidiger Loser zu sein, ziemlich daneben. Mag ja sein, dass man damit nen 10 km Spaziergang wuppt, aber nicht für jeden ist diese schneidige Schleifen das richtige. Genug Kinder haben schon arg gelitten unter "du bist doch nicht aus Zucker und ein Indianer kennt keinen Schmerz".

Ich muss nicht jeden Schiss pampern, aber davon auszugehen, dass sich alle immer nur anstellen, wenn sie eben mal nicht können, ist genauso falsch.
 

Luna_New

Aktives Mitglied
Allerdings finde ich dieses Loblied auf Gruppenzwang und Druck durch die Gruppe,
Na, ja ich sehe das etwas differenziert. Heute ist jeder ein auf sich bedachter Einzelkämpfer. Damals hat sich die Gruppe eben auch ein Stück weit erzogen. Ich rede nicht von Mobbing. Das ist nicht okay, keine Frage, aber in jeder Gruppe bilden sich nun mal Hierarchien. Ob das im Kindergarten ist, in der Schule oder unter Straßenkindern.
Und sich in der Gruppe zu behaupten und Durchsetzungsvermögen zu entwickeln ist wichtig.

Ich muss nicht jeden Schiss pampern, aber davon auszugehen, dass sich alle immer nur anstellen, wenn sie eben mal nicht können, ist genauso falsch.
Hat hier doch keiner gesagt. Natürlich ist es ein Unterschied ob das Kind weint. wenn der halbe Arm schwer verletzt ist oder ob es weint, wenn die Socken nass sind. Das muss man dann auch als Erzieher oder Elternteil unterschiedlich bewerten.
 
G

Gelöscht 60553

Gast
Mutter hätte mir hinterher ein paar Takte erzählt und eins auf die Löffel gegeben, hätte ich mich so daneben benommen.
(...) Das hätte meine Mutter auch so geschrieben.

Nein, ich bin froh, dass Kinder heute ihre Emotionen nicht mehr verstecken müssen und auch mal als individuelles Wesen wahrgenommen werden. Druck und Zwang gehören abgeschafft. Ganz einfach. Und wer läuft heute mal eben 13 km ohne zu ächzen? Wozu soll das gut sein?
 
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