Mich hält eigentlich kaum noch etwas.
Es Geht eigentlich nur noch darum es mitzuteilen.
Er begründet sein Verhalten ja mit meinem fehlverhalten. Zum Beispiel kritisierte er, dass ich es meinen Freundinnen erzählt habe, denn jetzt hätten sie ein schlechtes Bild von ihm und ihn deswegen versetzt. Dass er angeblich nicht an erster Stelle steht bei mir.
Dass ich mich in den letzten Monaten verändert hätte. Ja natürlich hab ich das vielleicht....aber ja nur aufgrund seines Verhaltens. Es ist ein schleichender Prozess. Die Vorfälle passierten ja nicht alle hintereinander weg. Zwischendurch gab es immer wieder Phasen wo alles ok ist. Das alles verunsichert einen innerlich extrem.
Das ist so eine ganz typische Art von Gaslilghtning. Auf diese Art und Weise bringt man den anderen unter seine Kontrolle. Gesunde Kommunikation funktioniert anders. Es geht ja nicht um Schuld in einer Beziehung, sondern um ein wertschätzendes Miteinander und dafür tragen immer beide die Verantwortung.
Wenn er zum Beispiel sagen würde, dass er sich nicht genug gesehen fühlt von dir, zeigt er sich dir auf diese Weise. Aber der Schluss lautet nicht, dass Du sein Bedürfnis stillen musst, sondern man kann gemeinsam schauen, was er braucht und was ER tun kann, um sich um seine Bedürfnisse ausreichend zu kümmern.
Deine Bedürfnisse sind grundsätzlich zu wichtig wie seine. Somit hat man immer zwei Entscheidungsmöglichkeiten. Man kann sagen, tut mir leid, dass Du Dich zurückgesetzt fühlst und nicht weißt, was Du mit dem Wochenende anfangen sollst, aber meine zeit mit meinen Freundinnen ist mir wichtig, ich möchte da hingehen.
Damit sagt man nicht aus, dass der partner einem weniger wert ist, sondern tatsächlich, dass einem die eigenen Bedürfnisse wichtig sind.
Oder die zweite Möglichkeit geht in Richtung, die Zeit mit den Freundinnen ist mir nicht so wichtig, ich verzichte darauf und verbringe das Wochenende mit dir. Aber dann ist es ein Geschenk. Es kann nur dann ein Liebesbweis sein, wenn es freiwillig geschieht. Alles andere ist ja erzwungen, eine Nötigung. Das hat nichts mit Liebe zu tun.
Ich kann natürlich sagen, mein Bild von Liebe ist, dass meine Partnerin lieber Zeit mit mir als ihren Freundinnen verbringt und das als Bedürfnis kommunizieren. Aber wenn das nicht passiert, muss ich die Konsequenzen tragen, entweder mein Bild überdenken oder mich trennen. Wenn mein Partner mir diese Art der Nähe nicht geben kann, passt er nicht zu mir.
Oder wenn er sich darüber aufregt, dass Deine Freundinnen schlecht über ihn denken, weil Du angeblich was Falsches gesagt hast, wäre die gesunde Reaktion, das Gespräch mit Deinen Freundinnen zu suchen, am besten in Deinem Dabeisein und es anzusprechen, dass er sich missverstanden fühlt. Alles andere ist Kinderkram.
Was mich hellhörig werden lässt, ist diese schnelle Entwicklung am Anfang.Da sagen die Experten, die sich mit toxischen Beziehungen auskennen, eine gute Beziehung braucht seine Zeit, um sich zu entwickeln. Es gibt keine "perfekte Beziehung" und wenn der Partner das vermittelt, stimmt was nicht. Man spricht da von Traumabonding.
Natürlich gibt es die Verliebtheit und das rosarote Wolkenparadies. Das ist etwas anderes. Aber daraus taucht man irgendwann auf und weiß wieder, es gibt auch einen Alltag und der ist nie rosarot. Und DANN beginnt sich die Beziehung zu entwickeln und kommt auf den Prüfstand. So schön es am Anfang war, eine Beziehung basiert immer auf geggenseitigem Wachsen. Du argumentierst aber noch "es war ja alles perfekt am Anfang". Dafür gibt es zwei Gründe, erstens, das sind die Hormone oder zweitens, das ist die toxische Anpassungsfähigkeit eines Narzissten.
Der Mensch, den man am Anfang kennen lernt, ist nur zu einem Teil der Mensch, mit dem man es zu tun hat. Der Mensch, den du jetzt siehst, das ist er. Und das wird nicht wieder besser, sondern immer krasser und immer ehrlicher.
Offensichtlich kann erkeine Verantwortung übernehmen. Wie soll das gehen. Willst Du für alles, was in seinem Leben passiert, die Verantwortung übernehmen? Das heißt, Du musst permanent seine Bedürfnisse im Sinn haben und lebst eigentlich nur noch ein unfreies Leben.
Das ist das Grundproblem bei Narzissmus (womit ich nicht sagen will, dass er ein Narzisst ist.). Da hat eine so grundlegende Kränkung stattgefunden, die Kränkung wertlos zu sein. Und das schlägt um in das Bedürfnis, je perfekter man ist, je fehlerloser man ist, umso mehr Wert hat man. Das heißt aber, man kann keinen Fehler mehr zugeben, braucht immer Menschen, die man verantwortlich machen kann, auf die man die eigene Schuld projezieren kann. Eigentlich brauchen sie an ihrer Seite jemanden, der die eigene dunkle Seite repräsentiert. Das kann aber kein Mensch leisten, ohne daran zu zerbrechen. Wenn man einerseits isoliert wird, andererseits immer wieder Schuldzuweisungen bekommt, geht man kaputt.
Nichts an dem, was du schilderst, klingt nach einer gesunden und erfüllten Beziehung.