Hi,
auch ich kann mir nur schwer vorstellen dass jemand anderen Dein Beruf unangenehm sei. Schon gar nicht Deinem Partner. Sonst wäre es nicht Dein Partner.
Es gibt auch überhaupt nichts weswegen man sich schämen müsste. Schon gar nicht wegen seiner eigenen Hände Arbeit. Menschen die aus reiner Bequemlichkeit unser Sozialsystem offenkundig ausnutzen und der Gesellschaft, der wir alle angehören, keinen Wert stiften... Die sollten sich schämen.
Dein Job macht Dir Spaß, Du bist mit Deinen Einkünften und den Arbeitsbedingungen zufrieden. Das ist doch bewundernswert. Wie viele Menschen können das behaupten? Aus meiner Erfahrung als Karriereberater kann ich sagen, sehr wenige. Und die Quote sinkt auch unter Akademikern. Meiner Meinung nach sind die in unserer Welt ohnehin die "angearschten". Verzeih mir den Ausdruck.
Ich kann allerdings verstehen dass Dir der Begriff "Reinigungskraft" aufstößt. Er drückt in keiner Weise Deine Leistung aus. Die Frage ist, wie immer, was wir mit welchen Begriffen assoziieren. Ein Tatortreiniger bezeichnet sich selbst auch nicht als "Reinigungskraft", oder ganz gemein "Putze". Und das ist einer der bestbezahlten Jobs des Landes. Vielleicht findest Du für Dich eine Berufsbezeichnung, einen Begriff, ein Wort das ausdrückt was Dir Deine Arbeit bedeutet. Dies könnte man Euphemismus nennen. Ich nenne es transformatorisches Vokabular.
Bsp: Office-Maintanence-Manager; Purgation-(Service/Agent)
Viel zu oft verwenden wir identifizierende Begrifflichkeiten. Bist Du Reinigungskraft oder arbeitest Du als Reinigungkraft, bzw. als Purgation-Agent? Bist Du Dein Job oder hast Du einen Job? Dementsprechend kannst Du auf fragen nach Deiner Tätigkeit sagen "ich bin im Reinigungswesen Tätig", oder "ich mache in Gebäudereinigung".
Alleine das Wording gibt dem ganzen ein ganz anders Gefühl, oder?
Sei stolz auf Deinen Beitrag. Schäme Dich nicht dafür. Mit der Wahl Deiner Worte kannst Du das zum Ausdruck bringen. Die Wahl der Worte ist die Wahl der Gefühle.
Ich wünsche Dir alles Gute.