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Ist Selbstmord egoistisch?

Ich denke nicht dass jeder, der sich das Leben nehmen will, schweigt! Man sollte solche Ankündigungen schon ernst nehmen, auch wenn sie "nur" ein Hilfeschrei sind, was ja auch große Verzweiflung zeigt!
Klar, einem schwer depressiven Menschen kann man es nicht übel nehmen, wenn er sich gegen das Leben entscheidet, aber (und das sollte man nicht vergessen) es bleiben noch Menschen zurück! Grundsätzlich hat man nicht das Recht, jemanden für seine Tat zu verurteilen. Niemand kennt die wahren Gedanken und Gefühle des Menschen und kann über sein Leid urteilen!
Trotz allem finde ich den Selbstmord schlimmer als jeder andere "normale" Tod. Würde sich ein Angehöriger von mir umbringen, so fände ich es schlimmer, als wenn er z.B. bei einem Autounfall sterben würde! Ich würde mich schuldig fühlen, für mich wäre es fast wie unterlassene Hilfeleistung!
Ich muss ganz ehrlich sein, teilweise war ich damals auch sauer auf meine suizidgefährdete Freundin, obwohl ich ihre Gefühle gut nachvollziehen konnte und auch nicht das Recht dazu habe. Mir ging es ähnlich wie ihr, aber ich habe nie solche Todeswünsche geäußert, sondern Rücksicht auf andere genommen! Es tut einfach verdammt weh und das möchte ich meinen Freunden nicht antun!
Was man auch nicht vergessen sollte ist, dass es Hilfe gibt, egal wie hoffnungslos die Situation zu sein scheint! Es gibt Hilfe, auch für verloren geglaubte Menschen!

Liebe Grüße
 
Ob Suizid egoistisch ist oder nicht, liegt immer im Auge des Betrachters. Für die Angehörigen scheint es natürlich egoistisch, aber der Suizident sieht keinen anderen Ausweg mehr und wird es garantiert nicht als Egoismus empfinden.

Ich bin da im Zwiespalt. Habe selbst bereits 2 Suizidversuche hinter mir. In dem Moment wo man sich umbringen möchte achtet man nicht auf die Umgebung sondern ist völlig auf das Thema Suizid und seine eigene Problematik, was diese Gedanken auslöst, versteift.

Mittlerweile bin ich zu 80% von diesen Gedanken befreit, aber ab und an habe ich immer mal wieder einen "Rückfall" und denke daran sterben zu wollen. Aber ich überlege mir immer wie Sinnvoll dieser Gedanke gerade ist. Meist komme ich dann zum Schluss, das es doch völliger Blödsinn ist sich aus dem Leben flüchten zu wollen.
Diese Überlegung hat mir eine gute Ärztin während meines Klinikaufenthaltes nahe gelegt und es ist mir bis Heute nicht aus meinem Kopf gegangen.

ABER:

Viel Wichtiger als die Frage ob Suizid egoistisch ist oder nicht, ist die Frage was man tun soll/ muss wenn sich jemand das Leben nehmen möchte.

Grundsätzlich müssen alle Äusserungen sehr ernst genommen, und die Hintergründe erfasst werden.

Für Außenstehende wird Selbsttötung häufig nur als die einfachste Lösung gesehen, um Problemen aus dem Weg gehen - als der leichteste Weg, als Flucht eben. Dennoch könnte es sein, dass zu so einer Entscheidung vielleicht sogar mehr Mut gehört, als zu jeder anderen.

Gedanken darüber, sich das Leben nehmen zu wollen, sind meist mit sehr widersprüchlichen Gefühlen verbunden. Dies ist auch verständlich, denn eine solch schwerwiegende Entscheidung kann - wenn sie in die Tat umgesetzt ist - nicht mehr rückgängig gemacht werden. Eine eindeutige Entscheidung wäre deshalb wirklich sinnvoll. Aber auch wenn sehr viele Gründe für eine Selbsttötung sprechen sollten, so wird durch einen einzigen Grund, der für das Weiterleben spricht, eine eindeutige Entscheidung für den Tod unmöglich. Andererseits ist aber wiederum dieser eine Grund selten ausreichend, um sich ein sinnvolles Weiterleben vorstellen zu können.

Nicht leben und nicht sterben können ist das Problem.

Ich habe hier mal eine Liste zusammengestellt, die ich in meiner IG auch stehen habe, das Thema ist so komplex, das ich nur einen Ausschnitt reinstelle:

Der Suizidgefährdete durchläuft 3 Stadien, bis er den Suizid vollzieht:

• Stadium I: Er erwägt den Suizid
• Stadium II: Er ist hin und her gerissen, zwischen dem Gedanken an den Suizid und dem Gedanken zu leben, ist sich noch nicht schlüssig
• Stadium III: Entschluss ist gefasst und der Suizid wird vorbereitet, sogar evtl. indirekt angekündigt und schließlich durchgeführt


Risikofaktoren:

Wann muss ein Therapeut abchecken, ob ein Patient suizidal ist?

  • bei Erkrankungen, psychische (Schizophrenie, Depression) oder chronische, körperliche (z.B. Krebs, "es wird eh nichts mehr mit mir")
  • wenn der Patient schon mindestens 1 Suizidversuch hinter sich hat
  • bei Vereinsamung, der langjährige Ehepartner stirbt plötzlich oder reicht die Scheidung ein
  • bei belastenden Lebensereignissen, wenn der Patient niemanden hat
    (nun hat er wenigstens den Therapeuten)
    Leute, die niemanden haben, müssen alles mit sich selbst ausmachen
  • bei Neurotikern
    es gibt schwerste Neurotiker, die sind allerdings meilenweit vom Suizid entfernt - nur: der Therapeut muss das abchecken
Laut Statistik geschehen die meisten Suizide im Frühjahr! Suizide sind in der Stadt häufiger als auf dem Land. Das soll natürlich nicht heissen, dass sich nicht auch ein Bauer vom Land im Herbst umbringen wird.


Warnzeichen von Suizidgedanken

- Suizid ist selten nur ein spontaner Entschluss. In den Tagen und Stunden, bevor sich Menschen das Leben nehmen, lassen sich gewöhnlich Hinweise und Warnzeichen beobachten:


Verbaler Natur:
-> „Ich kann einfach nicht mehr“
-> „Es hat alles keinen Sinn mehr“, oder
-> „Ich glaube ich mache all dem ein Ende“


Nonverbaler Natur:
-> Deprimiert sein oder Verschlossenheit
-> Leichtsinniges Verhalten
-> Dinge in Ordnung bringen und Wertsachen verschenken,
-> eine merkliche Veränderung im Verhalten, in den Einstellungen oder des Aussehens
-> Medikamenten- oder Alkoholmissbrauch


Weitere Verhaltensauffälligkeiten:
-> Weinen
-> Impulsivität,
-> Selbstzerstörung,
-> Verhaltensveränderungen allgemein wie:
-> Schlafstörungen
-> Appetitlosigkeit
-> plötzlicher Gewichtsverlust / zunahme
-> Häufigkeit kleinerer Erkrankungen
-> Langeweile
-> Antriebslosigkeit
-> Sie werden nach einer depressiven Phase. plötzlich wieder fröhlich
-> Konzentrationsschwierigkeiten

Umgang mit Warnzeichen

- Wichtig ist für den Behandelnden und für andere an der Betreuung Beteiligten:

-> möglichst immer Selbstmordgedanken hinterfragen
-> Drohungen ernstnehmen
-> Bei Vermutung den Betroffenen beobachten
-> besondere Vorsicht, wenn Alkohol im Spiele ist
-> falls möglich Familienmitglieder und Freunde in die Therapie als "Verbündete" einbeziehen
-> immer auf verschlüsselte Aussprache acht geben
-> grundsätzlich immer Äußerungen der Hoffnungslosigkeit größte Aufmerksamkeit schenken
-> Arzt informieren und dann evtl. medikamentöse Unterstützung
-> erst Problemlösungsversuche, wenn die entsprechende Belastbarkeit des Patienten eingetreten ist
-> freundliche Zuwendung
-> intensive Betreuung durch Therapeuten und Pflegepersonal
-> nach Depressionen oder Alkoholismus in der Familie fragen
-> immer Misstrauen hegen bei allen Unfällen, hinter denen sich Selbstmordversuche verbergen könnten
-> niemals annehmen, dass derjenige, der Selbstmord durch eine Überdosis Medikamente versuchte, nicht ernsthaft Selbstmord begehen wollte
-> Medikamente niemals in Mengen verschreiben (aushändigen), die letal sind, falls sie der Patient in einer Dosis nimmt.


Liebe Grüsse
SchwarzeSeele
 
Danke Seelchen für Deinen Beitrag, Du sprichst mir aus dem Herzen!

Auch ich hab schon mal versucht, meinem Leben ein Ende zu setzen. Ich gehör eher der Gruppe an, die alles in sich hineinfrisst und versucht, nach aussen hin so zu tun, als ginge es mir gut.

Doch damals kam einiges zusammen, ich wollte nicht mehr. Oft dachte ich mir: so es reicht mir, ich kann nicht mehr. Und hab ziemlich viele Tabletten geschluckt. Am nächsten Tag bin ich aufgewacht und dachte mir "Sch** hat nicht funktioniert"

Aber ich versuchte "wieder aufzustehen" und weiterzukämpfen. Im Moment hab ich immer noch sehr viele Probleme und Sorgen, aber ich hoffe, dass es nicht noch einmal soweit kommt, dass ich ganz aufgebe.

Für meine Hinterbliebenen wäre mein Suizid gewiss sehr schmerzhaft und traurig bzw. hätte ein vielleicht grosses Loch in sie gerissen.

Aber wenn man nicht mehr will hat man einfach keine Kraft mehr, man denkt einfach nicht daran, was mit den anderen hier sein könnte. Man will einfach nur noch weg, an nichts mehr denken, nicht mehr kämpfen, nicht mehr dem Gefühl ausgesetzt sein, dass man ohnehin nichts auf die Reihe kriegt, weil man ständig von ausserhalb einen Dämpfer bekommt.

Egoistisch finde ich es deshalb nicht. Man konnte oder kann einfach nicht mehr.

Und wenn jemand Selbstmord ankündigt wäre es schön, wenn das Umfeld darauf reagiert und nachfragt. Statt sich zu denken "Na der redet nen Schmarren und will nur Aufmerksamkeit" .... wenn jemand davon spricht sich umbringen zu wollen, find ich halt, ist es immer wie eine Art Warnsignal. Diese Person braucht Hilfe, kann sich aber nicht mehr selber helfen und braucht jemanden, der sie an der Hand nimmt, um aus diesem Tief rauszukommen.

Die Gesellschaft ist aber wohl leider so, dass sie sich nichts um solche Leute schert bzw. gar nicht hinhören will...
 
Und wenn jemand Selbstmord ankündigt wäre es schön, wenn das Umfeld darauf reagiert und nachfragt.


DAS auf jeden Fall, Gugli! Und wir sollten auch sehr, sehr achtsam sein für Zwischentöne, für das Ungesagte und nur leise gezeigte.
Ich glaube, man muss hier wirklich sehr differenzieren.
Wenn jemand wirklich Gefahr läuft, sich etwas anzutun, sollte er, wenn irgend möglich, darüber reden und man mit ihm zusammen Hilfe suchen. Denn dies "Wer darüber spricht, tut es nicht" entspricht nicht der Realität.
Aber da gibt es eben auch wirklich die, die andere damit unter Druck setzen wollen, sich um sie zu kümmern; oder andere (und damit meinte ich eben auch mich, worauf mich nun dieser thread und ein vorausgegangenes Gespräch mit einem mir sehr lieben Menschen aufmerksam machte), die dieses depressive Todessehnen in sich tragen (weil sie wissen, es kommt etwas Besseres nach diesem Erdenleid) und es immer mal wieder äußern, ohne darüber nachzudenken, was diese Äußerungen eben mit dem Gegenüber machen.
Und letzteres ist einfach nicht gut, nicht ok und sollte zumindest für mich nicht sein - das nehme ich mir aus dem thread mit.
Aber wer ernsthaft gefährdet ist - BITTE, auf jeden Fall: SPRECHT DARÜBER, so euch irgend möglich!!!!

LG

Christa
 
Für mich, als mensch, der das nur schwer nachvollziehen kann, weil ich viel zu gerne lebe, ist es egoistisch ja, ganz klar. Durch einen selbstmord, stürtzt man, im normalfall, viele menschen ins unglück, die ihres lebens nimma froh werden. Ich wollte niemand, mit soetwas belasten.

Das solche gedanken geäußert werden, finde ich gut, weil ich den hilfeschrei dahinter vernehmen kann. So lange niemand dadurch erpresst wird, ist es auch legitim.
 
Hmm, egoistisch ist halt ein Wort, dass sehr negativ bewertet ist. Im Prinzip heißt es ja nur, dass der Mensch sehr auf sich bezogen ist.
Und das trifft natürlich auf den suizidalen Menschen zu. Er sieht in dieser Situation nur sich, sein eigenes Leid, seine Verzweiflung - er ist egoistisch - wertneutral.

Das Traurige daran: durch diese extrem ich-bezogene Stimmung/Haltung sieht er auch keine Auswege mehr. Er sieht die helfenden Hände nicht und er sieht auch nicht, welche Verantwortung er gegenüber anderen hat.
Ganz klar geschieht dies in aller Regel aber NICHT in böser Absicht, sondern eben deswegen, weil dieser Mensch krank ist (auch krank ist in diesem Fall nicht abwertend gemeint).
Wobei ich ganz klar sagen muss, dass eine Krankheit in meinen Augen keineswegs alles entschuldigt. Es erklärt vielleicht, aber es entschuldigt nicht. Ich finde nämlich, dass oft Krankheiten auch als Dauerausrede genutzt werden und damit die Angehörigen sehr belastet werden. Ich erwarte schon, auch von kranken Menschen, dass sie sich ansatzweise bemühen, ihre Krankheit auch anzugehen oder damit umzugehen.

Und ich finde, dass das hier in dem Beispiel von Akaay nämlich nicht passiert, sondern im Gegenteil, die Krankheit sehr ausgelebt wird und Akaay damit eine Verantwortung aufgedrängt bekommt, die sie eigentlich nicht hat.


Es war einfach eine schreckliche Zeit, die ich niemals mehr erleben möchte und die ich auch niemanden wünsche! Es tat sehr weh, wenn sie von ihrem Selbstmord, ihrer Beerdigung usw. sprach und ich fühlte mich jedesmal zutiefst verletzt!


Ich habe Verständnis für den Kummer, die Verzweiflung, die Sehnsüchte. Aber ich finde es nicht okay, seiner besten Freundin von der eigenen Beerdigung zu erzählen. Das ist eine Grenze, die definitiv überschritten ist.
Ich denke aber auch, an dieser Stelle, hättest Du, Akaay, Deiner Freundin diese Grenze klar machen müssen und sie ggf. wirklich in eine Klinik bringen sollen.
Hätte sie sich wirklich umgebracht bzw. würde sich in Zukunft das Leben nehmen, könnte ich mit meiner Schuld niemals leben. Mein Leben würde niemals mehr lebenswert werden!

Das geht übrigens in die gleiche Richtung wie das, was Deine Freundin gemacht hat. SIE ist nicht verantwortlich dafür, wie lebenswert Dein Leben ist - das liegt auch in Deiner Hand.
Wenn sie sterben würde, wäre das mit Sicherheit ein harter Verlust, gerade unter diesen Bedingungen, aber das ist eben auch keine Entschuldigung für DEIN eigenes Leben.

Viele von euch werden jetzt denken, dass ich keine Schuld daran trage, da jeder für das verantwortlich ist, was er selbst tut, aber ich fühle mich schuldig, da ich nichts unternommen habe und da sie in gewisserweise durch mich auf diese Idee kam. [Lange Geschichte, die ich nicht erläutern möchte]

Ich denke, Du hast keine Schuld, wenn sie sich tötet. Aber ich denke schon, dass man, wenn man so konkrete suizidale Gedanken mitgeteilt bekommt, auch eine Verantwortung hat (die man sich ja leider nicht ausgesucht hat). Du solltest Dir und ihr, wenn diese Gedanken nochmals so auftauchen, den Gefallen tun UND etwas unternehmen. Für SIE und für DICH!
Wenn Deine Freundin über extrem starke Bauchschmerzen klagt und sich am Boden krümmt, würdest Du sie doch sicher auch nicht liegen lassen?

Damals habe ich mich gefragt, ob sie egoistisch handelt, da sie nicht mal an mich dachte, wenn es so etwas sagte oder es letztendlich auch tun würde. Wenn jemand Selbstmord begeht, dann ist es für ihn vorbei, aber es bleiben immer Menschen zurück, die dann versuchen müssen, irgendwie weiter zu leben. Der jenige der sich etwas antut, schädet nicht nur sich selbst, sondern verletzt auch andere Menschen! Aber macht ihn das zu einem egoistischen Menschen? Nein, ich denke nicht. Oftmals liegt eine lange Zeit des Leidens zurück und der Selbstmord des Menschen beweißt ja, dass es "nicht mehr weiterging". Ich kann es nicht genau beschreiben, ich denke einfach, dass das Leid viel größer war als der Lebenswille!

Nun, ich denke, dass Deine Freundin ja nicht in dem Sinne suizidal war. Denn offensichtlich hat sie es ja nicht umgesetzt. Oder? War sie denn in Behandlung?
Ich habe hier eher den Verdacht, dass das Sprechen über Suizid und Beerdigung ein riesengroßer Schrei nach Aufmerksamkeit und Hilfe war - und auch wirklich in die Richtung emotionaler Erpressung geht.
Das ändert nichts daran, dass es Deiner Freundin da sehr schlecht ging und sie krank ist und Hilfe braucht.
Mich würde interessieren, wie das weiterging. Wie es ihr jetzt geht, wie Euer Verhältnis zueinander ist und so.
 
Ja, schon immer in erster Linie egoistisch. Es geht immerhin um das eigene Leben. Um die eigene Wertlosigkeit, die man sieht. Um sich selbst. Also klar... Egoismus pur.

Darüber mit anderen zu sprechen, finde ich allerdings legitim. Gerade mit guten Freunden sollte man auch seine Probleme teilen können. Sie sollten für einen da sein.

Aber das, was die Freundin der Threaderstellerin macht, finde ich extrem verwerflich. Sie teilt ja nicht einfach ihre Sorgen und versucht, diese aufzuarbeiten. Sondern redet über Beerdigung o.ä. So, als würde sie definitiv planen, sich bald umzubringen. Als stünde das fest.

Das zieht Leute, die davon wissen, in so eine Verantwortung, die man eigentlich keinem geben sollte. Das finde ich echt eklig.. Und ja, egoistisch sowieso.
 
Um die Frage zu beantworten, wie es mit meiner Freundin und mir weitergegangen ist: Sie hat mittlerweile eine Therapie begonnen und das freiwillig! Sie dazu zu drängen macht ja auch keinen Sinn, da die Person es von sich aus tun sollte und es nur so einen Sinn hat!
Ich bin ziemlich froh, dass sie jetzt diesen Schritt gegangen ist! Wie es jetzt weitergeht kann man nach den wenigen Therapiestunden ja noch nicht sagen! Ich glaube wir beide sind nicht mehr ganz so vertraut miteinander wie früher, da ich ihr auch nicht mehr so viel anvertraue und das ganze um Kreislauf geworden ist! Leider!
In einem Beitrage habe ich gelesen, dass jemanden zum Leben zu zwingen egoistisch wäre! Ja, das stimmt! ABER: Wenn man eine Person wirklich mag und sie einem richtig viel bedeutet, dann wünscht man sich für diese Person doch auch, dass sie lebt und glücklich ist! Natürlich ist das leichter gesagt als getan, aber es gibt Wege die helfen können und diese sollten wenigstens mal versucht werden! Hilft keine Therapie etc. und dann begeht der Mensch Selbstmord, kann ich es gut nachvollziehen. Dann würde ich auch sagen, dass es eine Erlösung für den Menschen war! Robert Enke zum Beispiel kann ich gut verstehen, da er unter einem enormen Druck stand und die Krankheit Depression auch ein Tabuthema ist! Für ihn war es wirklich eine Erlösung!
Aber wie schon gesagt, Egoismus ist für mich mittlerweile auch ein falscher Begriff für einen selbstmordgefähreden Menschen!
 
schön dass hier welche schreiben, die es noch nicht probiert haben ( da gehöre ich auch dazu ) , die es nie probieren werden, und welche die es schon mal probierten. Ich habe halt den Eindruck, dass erstere und zweitere Gruppe sich kaum vorstellen können, wie verzweifelt man sein muss, um in die dritte Gruppe ( und die vierte: schon mal erfolgreich probiert, nur schreiben die ja nicht mehr hier - zynismus aus ! ) zu kommen. Diesen Leuten mit einem Egoismusvorwurf zu kommen, weil sie nicht ihr offensichtliches eigenes Leid ( wie gesagt, als Mitglied der Gruppe eins kann ich nur erahnen welches - auch mein subjektives Leid übersteigendes - Leid diese Menschen empfinden müssen ) nicht hinter das potentielle Leid anderer stellen ???

In Anlehnung an Rose to Death : Ist es nicht Egoismus ( bzw. wie heißt das wenn eine Gruppe nur an sich denkte ?? ) wenn "die Anderen" nur weil sie nicht leiden wollen, einen Einzelnen zu einem leidvollen Leben "zwingen" wollen ???

Grüßle

Schlumpf
 
schön dass hier welche schreiben, die es noch nicht probiert haben ( da gehöre ich auch dazu ) , die es nie probieren werden, und welche die es schon mal probierten. Ich habe halt den Eindruck, dass erstere und zweitere Gruppe sich kaum vorstellen können, wie verzweifelt man sein muss, um in die dritte Gruppe ( und die vierte: schon mal erfolgreich probiert, nur schreiben die ja nicht mehr hier - zynismus aus ! ) zu kommen. Diesen Leuten mit einem Egoismusvorwurf zu kommen, weil sie nicht ihr offensichtliches eigenes Leid ( wie gesagt, als Mitglied der Gruppe eins kann ich nur erahnen welches - auch mein subjektives Leid übersteigendes - Leid diese Menschen empfinden müssen ) nicht hinter das potentielle Leid anderer stellen ???

In Anlehnung an Rose to Death : Ist es nicht Egoismus ( bzw. wie heißt das wenn eine Gruppe nur an sich denkte ?? ) wenn "die Anderen" nur weil sie nicht leiden wollen, einen Einzelnen zu einem leidvollen Leben "zwingen" wollen ???

Grüßle

Schlumpf


man kann auch zur dritten Gruppe gehören und trotzdem (oder gerade deswegen?) sagen, dass es egoistisch ist. Weil man eben in dem Moment nur an sein eigenes Leid denkt und eben grade nicht mehr an die anderen geschweige denn an die Möglichkeit, dass das Leben auch schön sein kann.
Und das kann man auch ganz wertfrei sagen und sehen.
 

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