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Kann man Narzisst werden?

Savay

Aktives Mitglied
Ich verallgemeiner nicht, das ist das was mein Therapeut mir erklärt hat und ich kenne keinen diagnostizieren Narzisst ohne ptbs. Borderline geht auch mit ptbs einher und beides sind Cluster b.
Tja das ist halt Fachwissen und ich bin kein Therapeut.
Ich kann nur wiedergeben was die Fachliteratur in einzelnen Punkten dazu sagt. Auch die Erfahrungen eines Therapeuten weiter geben.

Es kann durchaus sein, das hinter manchen NPS ein Trauma steht, von der Literatur ist das nicht einheitlich gedeckt.
Eher wird von überbehüteten, u.a. leistungsorientierten Umständen gesprochen, die den Selbstwert eines Menschen so sehr pushen, das es in einer NPS endet.
Klingt für mich auch einleuchtend.

Eine NPS aufgrund einer PTBS kann ich mir allerdings auch vorstellen, nur fehlt dabei diese Selbstverliebtheit, welche zum Narzissmus dazu gehört. Evtl ist das dann eine andere Form.
Klingt für mich wirklich eher nach Perfektionismus, wo die Person eine Rolle spielt. Nach außen toll und perfekt und innerlich sehr fragil, da reicht schon ein bißchen Kritik und das Kartenhaus stürzt ein.
Hattest du dich dazu mal belesen @Jhn ?

Da beides ja ein Ich-Kreisen ist, kann ich mir gut vorstellen daß man teilweise beide Spektren bedient.

"Hewitt schreibt, dass die ängstliche Vermeidung des Aufdeckens eigener Unvollkommenheiten darauf zielen kann, sich selbst und anderen gegenüber das Eingeständnis des Scheiterns des Lebens zu vermeiden. Studien weisen auf das prägende Schwarz-Weiß-Denken hin, das Betroffene nach dem Alles-oder-nichts-Prinzip jeden Fehler als allumfassende persönliche Bedrohung wahrnehmen lässt[12](Blatt, 1995; Hewitt et al., 2006)."

Dabei ist das Bedürfnis nach Anerkennung und anderen zu gefallen, gerade bei bestehenden sozialen Erwartungsstandards sehr hoch.[3] Es besteht nicht immer das Bedürfnis, perfekt zu sein, sondern oft nur perfekt zu wirken. Allgemeine Selbstoptimierungsbestrebungen spielen häufig eine wichtige Rolle."

"Die soziale Abwehrhaltung, die aus der Angst resultiert, aufgrund überhöhter perfektionistischer Selbstdarstellung durchschaut zu werden, kann Feindseligkeit und Abneigung beim Gegenüber hervorrufen (Hewitt und Flett, 1991; Hewitt et al., 2008)."
wiki

Also im Grunde geht es in der Therapie darum zu lernen den selbstwert zu regulieren und zu stärken, genau.
Also das Gegenteil von Selbstdistanz. 🤔 Klar sollte man ein gesundes bzw realistisches Selbstbild von sich erarbeiten, doch danach auch wieder nach Außen schauen. Öfter weg vom Ich, hin zum Du. Sonst kreist man ja immer weiter um sich selbst.
Nunja Hauptsache es hilft.

Dass man bei einem Narzissten den Selbstwert stärken muss, klingt für mich jedoch immer noch widersprüchlich.
Zu einem Perfektionisten würde das schon eher passen.
U.a. können auch verschiedene Zwänge, Depressionen u.a. beim Perfektionismus entstehen.
 

Jhn

Aktives Mitglied
Dass man bei einem Narzissten den Selbstwert stärken muss, klingt für mich jedoch immer noch widersprüchlich.
Jeder Narzisst ist perfektionistisch. Das ist ja auch Teil der Symptomatik der beste sein zu müssen, das Bild aufrecht erhalten.

Das was man beim narzissten als selbstverliebt sieht, ist halt das falsche selbst, die Lüge die erschaffen wurde.

Das "grandiose selbst" das ist die eigendliche NPS die sich auf die Identität stülpt.

Das trauma verantwortlich für die endsrehung ist, kommt auch erst so langsam bei allen Fachärzten an. Die kptbs (komplexe trauma Störung in der Kindheit) ist noch nicht lange gut erforscht und immer noch häufig übersehen. Als Diagnose gibt es das auch erst mit dem icd 11.

Pablo hagemayer und Michaela Huber zb. Haben sich schon dazu geäußert das NPS eigendlich ein bindungstrauma/entwicklungstrauma ist. Daher auch die Veränderungen im Hirn. Das Kind konnte sich durch vernachlässigung und/oder Missbrauch nicht richtig entwickeln.

Was viele nicht verstehen ist, daß überbehütung auch Missbrauch sein kann. Bei der NPS spielt halt viel mit rein. Da ist ne riesige Mischung. Meistens ist die NPS auch nicht alleine man hat halt viele comorbide Erkrankungen.

"Zitat aus Michaela Huber neuem buch:

Michaela Huber, renommierte Expertin unter anderem im Bereich der Persönlichkeitsstörungen, entschlüsselt in ihrem neuen Buch die komplexen Mechanismen des Narzissmus.

Fundiert und praxisnah beleuchtet sie die verschiedenen Facetten des Störungsbildes und dessen Auswirkungen auf Beziehungen und das Selbstwertgefühl.

Dabei fokussiert sie insbesondere auf die traumatischen Erfahrungen in der Kindheit, die oft die Grundlage für narzisstische Störungen bilden."


Das Bild der narzisstischen Persönlichkeitsstörung ist in den Medien halt total falsch dargestellt auch durch viele falsche" experten" die nur lifecoaches sind und nie wirkliches Fachwissen erlernt haben, aber ihre meinung als Fachwissen verbreiten.
 

Savay

Aktives Mitglied
Tja so ist das wenn man sich aus unterschiedlichen Quellen informiert. 😉
Ich kann das aber getrost den Fachpersonen überlassen und hoffe natürlich das sie gute Arbeit machen und letztlich den Menschen dadurch helfen.

Mir hilft die Unterscheidung das es ein ängstliches und ein selbstverliebtes Kreisen um sich selbst gibt.
Das eine handelt nach fehlervermeidendem, das andere aufgrund geltungssüchtigem Antrieb.
Beide extrinsisch motiviert. Sie wollen etwas vom Außen, von anderen,- aber sie wollen nichts selbstlos geben, sich nicht für andere zb einsetzen ohne einen Nutzen daraus zu erzielen.

Intrinsisch motiviert wäre es eben, sich für eine gute Sache einzusetzen. Der Sache wegen, nicht der Anerkennung und Bewunderung wegen.
Wo wird sowas heute noch gelehrt und praktiziert?

Ja es gibt den moralischen Narzissmus. Sieht man bei den ganzen aktuellen gesellschaftlichen Bestrebungen. Die Klimaschützer zb, nicht alle, aber sicher manche, erhöhen sich moralisch aufgrund ihrer guten klimafreundlichen Taten und werten andere die nicht ihrer Meinung sind oder anders handeln, ab, wodurch sie sich selbst wieder erhöhen können.

Die Abwertung anderer, scheint mir ein starkes Indiz für Narzissmus zu sein, wenn auch nur ein narzisstischer Zug, es schadet der Gemeinschaft.
Und dafür erhalten wir seit einiger Zeit eine präzise Anleitung wie man das praktiziert. Menschen mit anderer Meinung, haben nicht nur eine andere Meinung, sondern sind nichts wert, nicht ganz richtig im Kopf usw.
Das fördert kein friedliches gesellschaftliches oder auch familiäres Zusammenleben.

Beim Perfektionismus wird wohl eher nicht abgewertet.
Da geht es eher darum dazu zu gehören, nicht abgelehnt zu werden, man verbiegt sich, bis man anderen gefällt. Perfektionisten stehen für sich selbst kaum ein, zu groß ist die Angst vor Kritik und Ablehnung.
Auch Narzissten sind meistens eher ein Fähnchen im Winde. Was ihnen am meisten Zustimmung und Bewunderung einbringt, dem schließen sie sich an.
 

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