Das mit den Freunden ist so ein Thema.
Ich habe im Laufe der Zeit festgestellt, jeder definiert das ein Stück weit anders.
Frauen führen oft andere Freundschaften als Männer und finden auch schneller neue Freunde, auch intensivere.
Ich habe die Schule zu entscheidenden Zeiten gewechselt inkl. Wohnort. Aus dem Grunde habe ich meine Freunde größtenteils verloren oder nie pflegen können, wie man sie normal pflegt. Lange Zeit hatte ich dann Studienkollegen, mit denen hatte ich 10 Jahre intensiven Kontakt.
Heute merke ich, rühren sich meine "Freunde" von damals kaum noch, wenn ich es nicht tue, "lass mal treffen", aber konkret wird es selten. Viele haben Partnerinnen, Familie und scheinen die Freunde nicht mehr zu pflegen oder können es zeitlich nicht. Weiß ich nicht. Jedenfalls waren sie zum Single Status sehr aktiv, den Kontakt zu halten.
Ich habe lange Zeit etwas an mir gezweifelt, ich wohne ländlich, das ist ein absolutes Grundproblem, weil hier fast nur Menschen mit entweder einem fest gemauertem Freundeskreis leben oder Familien, die keine oder nur bestehende Freundschaften pflegen. Das habe ich in der Zeit als Grundproblem isoliert.
Ich habe dann versucht Freundschaften in der nächst größeren Stadt (30-40min mit dem Auto) aufzubauen, was eine Zeit lang gelungen ist aber diese Leute keinen Bock hatten, in meine Nähe zu kommen. Daraufhin habe ich das ganze auch eher wieder zur Bekanntschaft als zur Freundschaft degradiert.
Heute mache ich mein eigenes Ding, habe eine Familie, mit der ich gut auskomme, und auf die ich mich im großen und ganzen verlassen kann.
Ich habe festgestellt, dass Freundschaften selten ewig halten, man muss viel Zeit investieren und leider beruht das oft nicht auf gegenseitigem Interesse, woraufhin es dann halt eben wieder zerbricht.
So habe ich mein Leben größtenteils so aufgebaut, dass ich weitgehend ohne Freunde auskomme, auch wenn es tatsächlich oft mals fehlt.