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Kündigung in der Probezeit erhalten

EyMann

Neues Mitglied
Hallo zusammen,
ich habe die letzten beiden Tage viel in dem Forum gelesen und will jetzt auch meine Situation beschreiben. Mal sehen was Ihr dazu meint.

Die Situation ist, dass ich eine Weiterbildung in einer neuen Branche gemacht habe und eine Stelle aufgenommen habe. Eine Stelle die ich grundsätzlich haben wollte und vor 8 Tagen von Arbeitgeberseite in der Probezeit nach 4 Monaten gekündigt wurde mit Freistellung.

Ich war völlig vor den Kopf gestoßen wie der Ablauf war. Mir wurde die Kündigung überreicht und im Anschluss sollte ich auch den Schreibtisch räumen und das Büro verlassen. Ich habe nur noch kurz "Wieso?" gefragt und als Argumentation kam dann, das gestern ein Strategiegespräch mit der GL war und sie einen mehr vertriebsorientierten MA brauchen. Bin ich nicht so und habe ich auch vorher so gesagt. Das kann ich auch so nachvollziehen. Außerdem ist dann noch im Nebensatz gefallen, dass wohl zu viele Fehler passiert seien. Es ging wohl um Zeiterfassung von MA eintragen. Die Einarbeitung bestand aber 20 Minuten in das Programm. Der Druck den sie weitergegeben hat war extrem und sie stand auch unter totalem Druck. Also ein echtes Gespräch hat nicht stattgefunden, woran es lag. Doofe Situation. Das jetzt noch mal anzufragen will ich aber glaube ich auch nicht. Ich würde denke ich eh nicht die Wahrheit hören. Die Entscheidung gegen mich als MA ist nun mal gefallen. Ein MA-Gespräch nach 3 Monaten hat nicht stattgefunden.

Ich hadere jetzt schon einige Tage mit mir selbst, dass ich nicht eine längere Einarbeitung eingefordert habe und ein Zwischengespräch geführt habe. Außerdem ist mein Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl völlig hinüber.

Zudem habe ich echt psychische Probleme mit der Situation. Ich habe die Angst, nicht wieder eine Stelle in dem Bereich zu finden. Die Branche kennt sich untereinander. Das äußert sich in körperlichen Symptomen wie Schlafstörungen, Herzrasen und Schweißausbrüchen. Ich habe morgen einen Termin beim Arzt gemacht, um mir etwas zur Beruhigung und zum Schlafen verschreiben zu lassen, Sonst kippe ich noch irgendwann um. Ab morgen will ich mit einem Freund regelmäßig Fahrrad fahren, um die Schlafprobleme mit natürlichen Mitteln entgegenzusteuern.

So vom Kopf her ist klar, dass die Situation jetzt so ist und es nichts bringt, sich zu viele Gedanken über die Vergangenheit zu machen. Es ist jetzt so wie es ist. Am Ende muss es ja heißen, sich aufzuraffen und Bewerbungen zu schreiben. Geht im Moment aber nicht, bis das für mich abgehakt ist und ich wieder ich bin. Ich fühle mich im Moment wie fremdgesteuert.

Ist jemand in einer ähnlichen Situation und was macht Ihr zur Lösung der Situation?

LG
 

Eva321

Mitglied
Hallo EyMann,

ich finde deine Geschichte schon heftig...
Schlechte Einschulung, kein Mitarbeitergespräch und eine Entlassung in einer Form -in der man eigentlich
vermuten würde, dass du was gestohlen hast.

Ein Mitarbeiter (über 10 Jahre lang im Dienstverhältnis) von einer Firma, bei der ich früher tätig war, kündigte an
das er aufgrund seiner Rückenprobleme längere Zeit auf Reha muss.
Ich habe den Personalchef noch in der Kantine reden gehört:" Wir zahlen doch nicht einen Mitarbeiter, der nicht hier ist..."
Daraufhin hat er eine Kündigung erhalten.

Viele Arbeitgeber können gegenüber den Angestellten, trotz hohem Umsatz, keine soziale Verantwortung tragen.


Da sich die Leute oder Unternehmer in der Branche untereinander kennen, ist es wichtig, dass du dich in Würde und mit Anstand verabschiedest.
Wenn du dich dann bewirbst und zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wirst, ist es wichtig, dass du dich nicht verteidigst. Manche bekommen dann das Gefühl, dass hier etwas arges geschehen ist.
Wenn du aber ehrlich und authentisch bleibst, bekommst du bestimmt Sympathie Punkte dafür.

Mitunter kommst du dadurch an die richtige Stelle, bei der kein vertriebsorientierter Mitarbeiter, sondern ein kundenorientierter Mitarbeiter gesucht wird.

Ich wünsche dir viel Glück.

Lieber Gruß
Eva
 
H

Healthy

Gast
Ist halt die freie Wirtschaft: Solange du funktionierst und gut funktionierst, wirst du heutzutage zum Teil schon hofiert,
von Anrufen überhäuft und man schmeichelt dir mir Taten, Worten und Geld.
Gibt es Zweifel an deiner Gesundheit oder Eignung, ist (vor allem) in der Probezeit schnell eine Kündigung im Briefkasten.
Man muss auch aus Sicht des Arbeitgebers denken - wäre ich Arbeitgeber, würde ich möglicherweise auch so handeln.
Wie das wahre Verhältnis deines Arbeitgebers zu dir ist, erkennst du, sobald du nicht mehr funktionierst.

Die normale allgemeine Wirtschaft ist nicht am Sozialwohl interessiert, sondern der Sinn liegt im Geldverdienen.
Das ist auch legitim und in Ordnung. Somit ist deren Verhalten logisch.
Zum Glück gibt es starke Gesetze, die dich zumindest außerhalb der Probezeit schützen.
Leider kannst du innerhalb der Probezeit normalerweise nicht viel gegen eine Kündigung tun. Viel Glück.
 

Yado_cat

Aktives Mitglied
Auch bei uns werden Leute von einem auf den anderen Tag entlassen und freigestellt.
Das ist freie Wirtschaft, du bist kein Mensch sondern ein White Collar und ein Kostenfaktor.

Die Firma in der ich angestellt bin, ist in der ganzen Welt vertreten.
In der Niederlassung in der ich arbeite, gibt es eine Abteilung mit einer besonders hohen Fluktuation, das ist die Abteilung für den Kundenservice.
Der Führungsstil der Teamleiterin ist unterirdisch, sie führt ihre Abteilung nach Nasenfaktor und Sympathie. Tobsuchtsanfälle ihrerseits sind an der Tagesordnung.
Wem ihr Stil nicht gefällt und vielleicht sogar den Mund aufmacht, wird je nach Betriebszugehörigkeit bis zum Burnout gemobbt oder entlassen, wenn der befristete Vertrag ausläuft.

Ich arbeite zum Glück in einer Abteilung in der es ziemlich harmonisch zugeht und außerdem verstehe ich mich gut mit dem Chef und auch eigentlich mit dem Rest der Kollegen.

Aber man weiß nie was kommt, was in 2 Monaten ist.

Lass den Kopf nicht hängen, du findest sicher bald was neues.
Natürlich ist es ein Schock und demütigend, wenn man quasi aus der Firma geworfen wird.
Aber wer weiß wofür es gut war?

LG Yado
 

EyMann

Neues Mitglied
Hallo,

danke für die Antworten. Ich überlege die Vorgesetzte nochmal um ein Gespräch zu bitten, um ein Feedback für die Gründe für die Entscheidung der Kündigung zu erhalten. Ich habe die schon als Entwurf gespeichert aber noch nicht losgeschickt. Ich weiß nicht, ob das zielführend ist. Lust wird sie darauf bestimmt nicht haben. Aber ich bekomme ja noch ein Arbeitszeugnis. Außerdem kennt sich die Branche untereinander und es ist vielleicht positiv im Nachgang. Würdet Ihr das machen?

LG
 

Yado_cat

Aktives Mitglied
Kündigung in der Probezeit ohne Angaben von Gründen, das ist leider zulässig.
Und ein Begründung hat man dir ja eigentlich geliefert, man sucht einen eher vertriebsorientierten Mitarbeiter und nun ja, du hast zu viele Fehler gemacht.
Fehler macht jeder, gerade in der Anfangszeit, doch wenn man jemanden loswerden will, sucht man sprichwörtlich mit der Lupe nach Krümeln!

Ich verstehe das du verzweifelt bist, ich glaube aber nicht das eine Mail hier Sinn macht.

LG Yado
 

Jusehr

Sehr aktives Mitglied
Hallo!

Ich kann Dir jetzt nicht so ausführlich schreiben.

Jedoch erst mal ein wichtiger Tipp:

Erst mal Ruhe bewahren und runterkommen vom ersten Schock!

Das Schlimmste wäre, wenn man die Nerven verliert.

Im Zweifel erst mal nichts unterschreiben, was einem komisch vorkommt!

Sollte irgend etwas krumm gelaufen sein, kann man immer noch einen Anwalt einschalten. Zwar dürfte man wegen Probezeit nicht allzuviel erwarten. Aber eventuell wäre so eine Beratung für Sachen wie das Arbeitszeugnis wichtig.

Auf der anderen Seite sollte man diese paar Monate auch nicht zu hoch hängen.

Also erst einmal am Wochenende Kräfte sammeln und sich nicht durch destruktives Grübeln schwächen!
 

EyMann

Neues Mitglied
Hey,
ich sehe das jetzt etwas klarer. Gestern eine 30 Kilometer Tour mit dem Fahrrad gemacht. Hat geholfen mal auf andere Gedanken zu kommen. Auch ein intensives Gespräch mit einem Freund geführt, dem auch gekündigt wurde.

Ich habe die Mail nicht losgeschickt und nicht um ein Gespräch gebeten. Im Grunde wurden mir ja auch 2 Gründe benannt. Ich wollte es wohl vorher nicht wahrhaben. Und jetzt noch gemachte Fehler auf die Nase gebunden zu kriegen, bringt mir nichts und die Vorgesetzte hat da mit Sicherheit auch keine Lust drauf. Vielleicht führe ich nochmal ein Gespräch nach dem Erhalt des Arbeitszeugnisses.

Stattdessen schreibe ich am WE erst mal eine Bewerbung und habe mich schon für eine Weiterbildung angemeldet. Ist allerdings erst im August. Dann nehme ich daran teil, falls sich noch nichts bis dahin ergibt. Zwischendurch Sport machen und mein Wissen noch erweitern. Unterlagen zur Weiterbildung habe ich ja noch alle zu Hause.

Zum Glück habe ich (noch) keine finanzielle Sorgen (abbezahlte Eigentumswohnung und höherer Betrag an erspartem Polster).

Danke für Eure Antworten. Diese empfand ich als sehr hilfreich. Ich muss mich jetzt aufraffen und positiv nach vorne sehen. In Depressionen zu verfallen bringt mich auch nicht weiter. Der Arzt hat mir ein Beruhigungsmittel verschrieben. Bei Bedarf kann ich das nehmen. Ich versuche es aber erst mal mit Baldrian etc.. Ich denke ich bin in einer Situation wie viele andere. Jetzt ist es so und es heißt damit konstruktiv umzugehen.

LG an alle
 

AgnetaY

Mitglied
Such dir eine Stelle, die besser geeigenet ist. Auf ein Arbeitszeugnis eines Betriebes wo du während der Probezeit gekündigt wurdest, würde ich verzichten, denn dein nächster Arbeitgeber würde sich ohnehin fragen warum sie dich nicht genommen haben, wenn du doch so "toll" gearbeitet hast.
Ich denke, dass ist schon einigen Menschen passiert und kein Grund den Kopf hängen zu lassen. Vielleicht hat die Stelle einfach nicht zu dir gepasst. Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück mit der nächsten Stelle. Irgendwann wird es ganz sicher klappen. Lass dich nicht unterkriegen!
 

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