Hallo Flying,
ich will dir nochwas mitteilen: Ich kenne zwei Frauen schon seit Jahrzehnten. Beide hatten vor langen Jahren sehr große psychische Probleme, meinten aber auch beide, dass sie eine Therapie nicht nötig hätten und stark genug seien, das alleine mit sich abzumachen. Beide waren früher sehr stolz und "unabhängig" und fanden es wohl unter ihrer Würde, Hilfe anzunehmen. Aber eine Seele ist nicht dazu gemacht, alles auszuhalten. Beide haben die Zähne zusammen gebissen, bis sie zusammengebrochen sind. D. h. sie haben sich dann selbst in eine Psychiatrie begeben, weil einfach gar nichts mehr ging. Und dann kriegt es natürlich das Umfeld auf jeden Fall mit, dass was nicht stimmt.
Ich weiß nicht, ob es bei dir um Stolz, Angst, Scham oder sonstwas geht ... ich kann mir gut vorstellen, dass es für viele Jugendliche und Erwachsene schlimm ist, an Hilfe von außen zu denken, z. B. weil sie so erzogen worden sind. Aber es ist schlicht und einfach so: Der Körper ist eine komplizierte Sache, da muss ein Fachmann ran, wenn es irgendwo sehr weh tut. Die Seele ist genauso kompliziert, und wenn es einem längere Zeit schlecht geht, dann kann auch nur noch ein Fachmann oder eine Fachfrau weiterhelfen.