Intuitiv denke ich, dass da etwas ist außerhalb dieses Lebens. Da ist auch immer das Gefühl gewesen, vieles in diesem Leben schon gekannt zu haben, an vielen Orten gewesen zu sein, manche Situationen zu kennen. Viele Themen haben eine unerklärliche Faszination ausgelöst, als ob ich in einem früheren Leben mit diesen Dingen intensiv konfrontiert worden wäre. Das ist alles Gefühl und Glauben, darüber zu diskutieren, ist müßig, denn stichhaltige Argumente lassen sich nicht anführen.
Die meisten Menschen machen den Fehler, zu glauben, dass ihr Gehirn in der Lage wäre, das gesamte Wesen der Realität zu ergründen. Wer sich einmal mit Quantentheorie beschäftigt hat, wird eine Überraschung erleben, die er niemals mehr vergißt. Unsere Vorstellung vom gesunden Menschenverstand wird nämlich hier voll auf den Kopf gestellt und regelrecht verhöhnt.
Unser logisches Denken hat sich im Laufe der Evolution an den Notwendigkeiten des Überlebenskampfes entwickelt. Vorurteile und Täuschungen haben sich in Denken und Wahrnehmung eingeschlichen. Der Mensch entwickelte ein Gespür für jenen schmalen Ausschnitt aus der Wirklichkeit, in welchem sich sein Leben abspielte. Dieses Gespür hat mit dem tieferen Wesen des Seins wenig zu tun.
Vom grundlegenden Geheimnis um Realität und Bewußtsein haben wir keine Ahnung, diese Ahnung können wir auch nicht haben. Wir wissen nicht, wie es möglich ist, dass in einem Lebewesen, welches aus derselben Materie besteht wie die nichtbelebte Umwelt, Bewußtsein existiert. Das ist ein unfaßbares, unglaubliches Geheimnis.
Das Bewußtsein eines anderen Lebewesens ist eine fremde Welt, die wir nie betreten können. Über nichts wissen wir so wenig, wie über das Bewußtsein. Wenn wir uns an etwas nicht erinnern, ist das kein Beweis dafür, dass es nicht stattgefunden hat. Jeder war bei seiner Geburt dabei, aber niemand erinnert sich daran. Andererseit können Erinnerungen sehr täuschen. Es gibt falsche Erinnerungen, die man einem Menschen bewußt einsuggerieren kann.
Es bringt den Menschen weiter, eine gesunde Bescheidenheit zu entwickeln und sich einzugestehen, dass er viele Fragen nicht zu beantworten imstande ist. Vielleicht gibt es sogar viele wesentliche Fragen, die der Mensch sich gar nicht stellen kann - es sind ja gerade die Fragen, die der Mensch stellt, welche über seine Intelligenz Auskunft geben.
Es tut gut, sich einzugestehen, nicht alles zu verstehen und beurteilen zu können. Niemand weiß hier etwas besser als der andere. Einfach auf sich selber hören ist angesagt. Gefühle bewußt annehmen, es lohnt sich. Neugierige, unkonventionelle Fragen stellen, es lohnt sich. Eindrücke bewußt an sich heranlassen und auskosten.
Das Leben kann, bei allem Leid, tief, reich und beglückend sein. Nach diesen Schätzen muss man graben. Da ist irgendwo, in der Tiefe, eine innere Stimme, die mir sagt, dass in diesem Universum ein tieferer Sinn steckt. Und ein jeder bringt diesen Sinn für sich selber hinein.