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Männer, die ohne Vater aufgewachsen sind

Francesca_k

Mitglied
Guten Abend,

ich mache mir gerade Gedanken wegen eines Bekannten. Ihm geht es psychisch sehr schlecht.
Ich möchte hier einen Teilaspekt darlegen, der mir halt auffällt an ihm. Aber ich will niemanden damit kränken.
Ich habe schon öfters davon gelesen und es tatsächlich beobachtet, dass Männer, die ohne Väter aufwuchsen, im Schnitt eher zu autoritärem Gedankengut neigen als andere. Natürlich darf das nicht verallgemeinert werden. Nichts liegt mir ferner, als etwas, was für die Betroffenen vielleicht eh schon schmerzhaft ist, auch noch gegen sie zu verwenden. Aber bei diesem Bekannten trifft es halt zu. Mir fällt das oft auf bei Äußerungen die er tätigt zur Beziehung Mann - Frau, Kindererziehung, Politik. Natürlich sind das jeweils einfach seine Meinungen, allerdings habe ich halt Zweifel, ob das in jedem Fall so tiefste Überzeugung ist, oder tw. auch "Überkompensation", weil er halt nie so wirklich ein männliches Vorbild hatte.....so ein Streben danach, seinem eigenen Idealbild von männlicher Dominanz und Stärke zu genügen.....Keine Angst, ich mag den nicht bevormunden, ihn nicht ändern (okay, natürlich kam es schon vor, dass ich Aussagen auch widersprochen habe, aber vom Grundsatz her). Aber ich frage mich eben und er weiß ja nichts von diesem Faden, so dass es ihn nicht kränken kann, ob diese Thematik auch dazu beitragen könnte, dass er so neben der Spur ist. Weil er diesem Selbstverständnis "wie ein Mann halt so zu sein hat" gerade gar nicht entsprechen könnte. Was denkt Ihr? Könnt Ihr mit meinen Gedankengängen etwas anfangen?
 

Zebaothling

Sehr aktives Mitglied
Eben finde ich auch sehr wichtig, erstmal zu definieren was die Autorität ist.

Es kann das Selbstbild sein also das Ideal , dem er nicht genügt, aber warum sollte das davon geprägt sein dass kein Vater da war , auch die Erziehung der Mutter oder anderer Autoritäten kann da maßgeblich sein, wenn jemand seine Selbstbildkongruenz derart forciert, dass er autoritär ist.

Da ist eben mein Verständnisproblem - zu sich selbst konsequent und diszipliniert und sinnbezogen rational zu entscheiden, was der eigenen Definition von Moral und Selbstgerechtigkeit entspricht, was ja positiv ist, erfordert natürlich eine gewisse Autorität sich selbst gegenüber.

Hat man Bock zu faulenzen, aber noch ne Arbeit fertig zu machen , entscheidet man sich.
Sammle ich mein Feuerholz oder friere ich heute nacht ,
Hole ich mein Wasser oder durste ich...
Lagere ich Nahrung oder nicht .....

Überlebensstrategien halt , doch die ändern sich je nach Gesellschaft , Kulturkreis, politischer Lage ......
Aber jemand der in der Spur ist oder wäre
der hat sein Holz , der hat sein Wasser, sein Essen .....weil er autoritär sich selbst gegenüber ist .

Trotzdem könnte im Kopf ne Version von ihm existieren, der er nicht gerecht wird ( mehr Holzfinder, der an der Wasserstelle wohnt, wo Nahrung ist ( Feldkultivierung ) ) ......

wenn aber jetzt der Bekannte neben der Spur ist , das Leben also nicht geregelt kriegt , die Existenz nicht wirklich verantwortungsvoll annimmt, dann kann das ganz viele Gründe haben.

Vielleicht ist es ein versteckter Wille zur Gier , vielleicht eine soziotypische Störung , Einfluss eines unbekannten Faktors ....alles möglich .

Kannst Du nicht mit dem darüber sprechen ? Also in der Regel kann man noch mit einigen Menschen vernünftige Unterhaltungen führen und die sind dann auch in der Regel dazu in der Lage , zu sagen wie sie die Sache sehen.

Ich bin ohne Vater aufgewachsen , also ohne den Erzeuger , an dessen Stelle trat aber der Großvater als sozialer Vater, der Urgroßvater nahm aber bei mir sie Stelle des "Vorbildes" ein toller Mensch mit einem guten Charakter, da konnte ich noch viel mitnehmen, weil der starb als ich 20 war .

Früher hab ich immer auf den Bauch gehört und bin regelmässig in die Fettnäpfchen getreten, in der Schule musste ich nie lernen , meine Amygdala ist groß ( Mandelkern ) tut mir aber nicht gut die Aufschieberitis, der begegne ich am besten mit Konsequenz, nicht weil ich autoritär toll finde - sondern weil es eine Notwendigkeit darstellt , also bei mir , damit Dinge erledigt werden.

Hat nun jemand eher einen kleinen Mandelkern , kann er Dinge viel leichter entscheiden, dazu kommen dann noch Intelligenz und Bildungsniveau .....der der mit Googel 10 günstige Dinge findet , hat es schwerer ( Entscheidungstechnisch ), als der der eines findet und das kauft.

Jemand dem meine Aufschieberitis auf den Senkel ging meinte mal ich müsste viel autoritärer mir selbst gegenüber werden, glücklicherweise bin ich intelligent genug um das für mich selbst entscheiden zu können was für mich gut ist, zwischen viel und notwendig ist oft ein eklatanter Unterschied .

rede doch mal mit ihm darüber ....vielleicht ist er in der Lage Dir seine " Autorität " zu begründen.
 

Bandit

Moderator
Teammitglied
Ich bin ohne Vater aufgewachsen.
Ich glaube, dass ich nicht aussergewöhnliche Autorität an den Tag lege.
Eigentlich lernen wir auch durch unsere Vorbilder.
Wenn der Vater nicht da ist, übernimmt das doch zu einem großem Teil die Mutter.

Glaube nicht, dass der fehlende Vater grundsätzlich zu stärkerer Autoritärer Verhaltensweisen führt.
 

Kirschblüte

Aktives Mitglied
Auch wenn man ohne Vater aufwächst, hat jedes Kind doch männliche Mentoren, (aus der Familie, aus dem Freundeskreis, Schule usw.) an dem es sich orientiert, wächst demnach nicht ohne männlichen Einfluss auf. Ich gehe nicht davon aus, dass Autorität damit zusammenhängt, ob man mit oder ohne Vater aufwächst.
 

BubbleBie

Mitglied
Also ich bin ohne Vater aufgewachsen, heute mit 61 muss ich sagen das ich schon durchsetzungsstark bin.
Allerdings habe ich das in der Ehe oder in der Kindererziehung nicht so gestaltet. Mein Sohn, 29, sagt ich wäre recht streng gewesen.
 

vollzeitotto

Mitglied
Ich denke bei den bekannten Zahlen zur Scheidungsrate in Deutschland, ist es fast schon normal ohne Vater aufzuwachen. Also statistisch ist es keine große Besonderheit, das meine ich.

Ich gehöre ebenso dazu, allerdings kommt es mir fast schon sinnfrei vor dies zu erwähnen, da es (wie gesagt) statistisch gesehen keine Besonderheit darstellt.

Nun weiß natürlich keiner von uns welche Verbindung zwischen "es geht ihm psychisch schlecht" zu "er ist ohne Vater aufgewachsen" bestünde.


Ich mag mir ausmalen, dass es womöglich Studien gibt, die hier einen Bezug/eine Relevanz zur mentalen Ausgeglichenheit in Verbindung mit einer Vaterfigur oder dessen Abwesenheit ergründen.

Ich persönlich habe kein Bedürfnis besonders autoritär aufzutreten. Auf der Arbeit kann ich z.B. in Projekten autoritär sein, aber das ist für mich in dem Moment dann nur eine Rolle, ein Mittel zum Zweck. Ich bilde mir nichts darauf ein. Privat bin ich eher verspielt. Meiner mentalen Gesundheit geht es, soweit ich das sagen kann, sehr gut.
Insofern ist mir nicht klar wieso du seine psychische Situation mit dem fehlenden Vater in Verbindung bringst.

In der Tat, ist nur meine Meinung, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es einen jungen Mann in seiner eigenen Entwicklung beeinträchtigt, wenn es nicht wenigstens eine Vaterfigur/Ersatz/Mentor gibt, welche diese Lücke füllt. Aber das wirft in diesem Thema dann wieder die nächsten Fragen auf. Wie alt ist er? Was heißt es geht ihm psychisch nicht gut? Inwiefern steht sein autoritäres Verhalten in Verbindung? Ohne Vater aufgewachsen und auch ohne Ersatzfigur? Ab wann war der Vater abwesend? Die Umstände der Trennung bzw. wie würde sich getrennt?

Gibt sehr viele Faktoren.
 

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