An dich stelle ich langsam gar keine Ansprüche mehr. Da erwarte ich aggressive Einzeiler.
Tatsächlich aber habe ich an mich hier ganz lange hohe Ansprüche gestellt, habe „Ich-Botschaften“ genutzt wie „Bitte sag das nicht. Das verletzt meine Gefühle“, „Ich fühle mich von dieser Aussage abgewertet“ und so weiter. Hat es was gebracht? Nö.
Ich habe tatsächlich „Du-Botschaften“ lange Zeit vermieden.
Und das war etwas, das mir mein Therapeuten vorgeschlagen hat übrigens. Dass ich häufiger sagen soll, wenn ich mich mit etwas nicht wohl fühle. Ich-Botschaften machen. Ich-Botschaften sind gut. Hat mir nichts gebracht mit den Ich-Botschaften.
Ich glaube ich sollte mal anfangen mit „Wer mich beleidigt wird ebenfalls beleidigt“ oder gehen. Gehen ist wohl klüger.
Also das mit den Ich-Botschaften ist m.E. nicht halb so wirksam, wie viele Therapeuten glauben.
Deshalb haben das auch schon viele Leute die das ausprobiert haben, entnervt wieder sein lassen....
Ich finde diese sogenannte gewaltfreie Kommunikation jetzt nicht total schlecht und nutzlos, man kann sich da sicher ein paar gute Anregungen rausziehen.
So wie z.B. bei Streit und Diskussionen nicht dauernd solche Wörter wie "immer" und "nie" benutzen. Also so im Sinne von "warum machst du immer...." usw.
Denn das erregt beim Gesprächspartner automatisch den Wunsch sich zu rechtfertigen, und den anderen auch irgendwelche Sachen vorzuhalten, die sie "immer" falsch gemacht haben.
Aber wenn man konsequent diese Ich-Sätze bei Meinungsverschiedenheiten gebraucht, dann wirkt das auf andere Leute schnell aufgesetzt und vielleicht sogar manipulativ.
Oder auch einfach unauthentisch, ich finde es jedenfalls besser, wenn jemand einfach mal ungeschminkt seine Meinung sagt, ohne so ein mühsam antrainiertes Therapeuten-Sprech...