Ich persönlich bin dagegen Filme und Bücher aufgrund von Political Correctness zu ändern, denn für mich greift man damit in die Kunstfreiheit des Erschaffers ein. Zudem haben Bücher/Filme einen historischen Hintergrund, vor dem sie entstanden sind, und es passt für mich einfach nicht Filme aus den 50ern, 60ern etc... quasi auf den 2000er Zeitgeist umzumodeln. Kunstwerke sollten schon den Zeitgeist repräsentieren, der zu der Zeit der Erschaffung auch vorherrschte - auch wenn das vielleicht kein guter Zeitgeist war.
Vor dem Film in einem kurzen Statement einzublenden, dass der Zeitgeist damals anders war, finde ich einen guten Kompromiss. So lässt man eventuelle rassistische/diskriminierende Sprache nicht einfach kommentarlos stehen, aber Leute können den Film trotzdem so sehen, wie sie ihn lieben und schätzen. Da finde ich kann man so einen 5 Sekunden - Hinweis schon ertragen, ohne dass man Schaden nimmt.
Bei der Besetzung von Filmen interessiert mich wenig, ob die wichtigsten Figuren nun mit weißen, dunkelhäutigen oder asiatischen Figuren besetzt werden.
Worüber ich mich freue, dass man auch mal homosexuelle/bisexuelle Rollen hat, wo es mal über die "Klischee-Tunte" , die man so aus schlechten Komödien kennt, herausgeht. Früher als Jugendlicher hatte ich solche Identifikationsfiguren noch nicht so. Schön, dass sie jetzt präsenter sind.
Voraussetzung ist allerdings, dass die Rolle gut geschrieben ist, also mit einer interessanten Persönlichkeit ausgestattet ist.
Bei manchen Produktionen habe ich das Gefühl, es geht in erster Linie darum, möglichst viele Diversitäts-Kriterien abzuhaken, damit man alle 2 Jahre vorweisen kann, wie sehr man sich da statistisch verbessert hat. Netflix erfasst das ja alles zum Beispiel sehr akribisch. Und es wirkt oft leider wirklich so, dass sich Netflix und Co denken "So, die weiblichen/dunkelhäutigen/asiatischen/homosexuellen...." Zuschauer haben wir durch diese Rollenbesetzungen schon im Sack, warum jetzt noch Zeit verschwenden und diesen Rollen auch noch eine interessante Persönlichkeit verpassen?"
Entsprechend 0815 sind auch die Produkte.
Letztens habe ich mal gelesen, die Zeit wäre reif, für einen weiblichen bzw dunkelhäutigen bzw homosexuellen James Bond.
Bei solchen Ideen denke ich auch: Wozu? Bzw wie unkreativ ist das denn?
Ich wäre sofort dabei, bei einem spannenden, einfallsreichen, unterhaltsamen Agentenfilm mit einer homosexuellen oder dunkelhäutigen Hauptfigur. Aber warum muss deswegen James Bond dran glauben?
Kann man da nicht einfach mal kreativ sein und sich eine komplett neue Persönlichkeit ausdenken?