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Mein Bruder ruiniert sich und unsere Familie ... ich kann nicht mehr...

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Denn es wird für ihn ein komplett radikaler Umschwung, weg von seiner Spielekonsole, weg von seiner täglichen Pommes etc.
Nein, wieso denn? Er kann das in einer Betreuten Wohnform alles ganz genauso weiter machen, niemand will und darf ihn dort erziehen. Es geht darum, daß er dort soziale Kontakte hätte, und Leute schauen, was er so braucht. Das bieten sie ihm dann an. Er kann da mitmachen oder es bleiben lassen.

Sie bieten dort also Physiotherpie an, gemeinsame Mahlzeiten, Begleitung zum Arzt, Vereinbarung von Terminen aller Art, Leute die selbst sein eigenes Zimmer aufräumen- er ist aber immer frei das anzunehmen oder es bleiben zu lassen. So lange er niemandem schadet, kann er auch einfach so weiterleben wie bisher.
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Lieber AbiKisa, frag nicht lange, schaut mal, dass er mindestens ein paar Wochen weg ist, da kriegt er neue Impulse, er wird versorgt, betreut, angenommen und aufgenommen, lernt andere Leute kennen und andere Gewohnheiten muss er auch antrainieren. Um vorzubeugen, dass man das nicht genehmigt, ( weil es angeblich nicht nötig ist), dann geht in die Übertreibung, fragt nicht zaghaft, sondern ruft, schreit, bittet laut und dringlich- dann hört man, dann reagiert man, muss reagieren.
Diese Leute wissen ja nicht, wie arg es ist, je ruhiger man anfragt, umso weniger ernst nehmen sie eure Situation, die ist aber sehr, sehr ernst und zig Stellen gibts, die genau für solche Problemfälle eingerichtet wurden. Da schaut man auf Dringlichkeit, also seid dringlich. Lasst ihn brüllen- nicht drauf hören, ihm wird geholfen, ob er nun glaubt, was er will, es wird sein Leben retten, das müsst ihr wissen.
Er kann noch eine gute Zukunft haben, das weiß er nicht, drum wehrt er sich.
Er wird Bäder, Massagen, Pflege, Gespräche usw bekommen, eine gute Behandlung, er wird Gefährten kennenlernen, Bezugspersonen, die sich auskennen mit dem, was er hat und sich natürlich wohl fühlen. Das gönnt ihm.
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Selbst meine Mutter, die wesentlich näher zu ihm steht als ich, weiß nicht welche Medikamente er alles nimmt
Da könnt ihr ansetzen, sagt, er ist gefährdet, er nimmt Überdosis, er könnte sterben, ihr wollt das verhindern. Vor allem betont, dass er nicht beaufsichtigt werden kann, ihr seid berufstätig und er hat schon mehrmals jede Hilfe verweigert. Ihr seid am Ende, was ist, wenn er sich was antut... so ungefähr brauchts die Behörde, bis man eingreift. Es muss ein triftiger Grund vorliegen. Der ist doch schon längst gegeben. Ihr würdet ja nicht flunkern, es deutet alles drauf hin, dass er sich in einer totalen Abwärtsspirale befindet. Gebt ihm nicht, wonach er verlangt, er wird ausrasten, dann ruft die Sanitäter. Die Rettungskette ist in Gang gesetzt, alles Weitere wird die in die Wege leiten. So würde ich vorgehen.
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Deine Mutter unterstützt die Probleme, erschafft sie mit, indem sie ihm dieses Leben ermöglicht: falsch verstandene Liebe.

Ihr alle haltet dieses irre System am laufen, das nur durchbrochen werden kann, wenn mindestens einer (du?) sein Verhalten drastisch ändert.

Du könntest einfach deinen eigenen Arxxx retten und ausziehen. Möglicherweise würde das genügen, damit deiner Mutter allesum die Ohren fliegt und sie gezwungen ist ebenfalls zu handeln. Möhlicherweise auch nicht, dann wursteln die zu zweit so weiter. Was die Entscheidung deiner Mutter wäre; sie ist erwachsen.

Du kannst versuchen, den langen Weg zu gehen über Beratung, Ämter, dein Bruder schießt quer wo er kann, deine Mutter zieht nicht konsequent mit, weil 'Liebe'.

Du kannst mit deiner Mutter Tacheles reden.
Dass du dieses Spiel nicht länger mitspielst und wie sie sich ganz konkret die Zukunft vorstellt für jeden von euch. Nicht nachgeben, Antworten einfordern!

Du kannst mit deinem Bruder Tacheles reden, dass er entweder zu einem Termin beim SPDI geht, den du vereinbarst und sich eine Wohnmöglichkeit besorgt oder er bald auf der Straße sitzt, da er hier nicht länger wohnen kann. Und er braucht einen rechtlichen Betreuer.
Dazu müsstest du für dich eine neue Wohnung finden, deine Mutter sollte ihren Mietvertrag kündigen und ebenfalls umziehen.
Er kann sich helfen lassen oder landet mit seinem Zeug auf der Straße.

Oder du legst es auf Streit an. Wählst den Notruf, da er dich bedroht und mit Selbstmord droht - mit seinem Verhalten tut er das doch seit Jahren, er bringt sich quasi auf Raten um, es wäre nicht wirklich eine Lüge, sondern ein Weg, für professionelle Hilfe zu sorgen.
Er schreit vor Schmerzen, verweigert jede Hilfe, keiner weiß, ob das mit den Medikamenten klappt, er scheint deutlich depressiv zu sein und wer weiß, was noch vorliegt.

Auch dann muss angeleiert werden, dass er einen Betreuer und eine Wohnmöglichkeit erhält. Aber er ist zumindest kurzzeitig untergebracht, ihr könnt durchatmen, reden, handeln.
Oder das bereits organisiert haben und die Wohnung auflösen und verschwinden.
Er wäre dann obdachlos.
So knallhart ist eher niemand, das wird nicht klappen.

Also bastle dir einen Weg zurecht, der für dich oder euch gehbar ist.
Doch du solltest nicht dein Leben, deine Zukunft verderben aus unangebrachtem Verantwortungsgefühl.
Denn du steckst nur zwischen den eigentlichen Playern dieses Spiels, deiner Mutter und deinem Bruder. Und entscheidest, dich mit runterreißen zu lassen, mitzuspielen.
Du kannst jederzeit anders entscheiden.
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Physisch oder psychisch?

Wenn es physisch ist, hättest du dir das "körperlich" sparen können.
Wenn es psychisch (und körperlich) ist, warum kümmert sich keiner richtig um ihn. Er scheint es ja alleine
nicht hinzubekommen. (Zudem wäre dann geistig das richtige Wort)

Wenn es erst seit er 20 ist, so läuft.... Was war der Auslöser?
 

violina

Mitglied
Warum muss dein Bruder "raus da"?
Ich gehe mal davon aus, dass das Haus deiner Mutter gehört und nicht dir, also entscheidet das alleine deine Mutter.
Dein Bruder sollte sicherlich Hilfe in Anspruch nehmen, in welcher Wohnform wird sich dann zeigen.
Es hört sich für mich so an als wolltest du deinen Bruder in irgendeiner Form auch "loswerden". Das wird aber nicht einfach so funktionieren, und das auch zu Recht.
Du kannst über dich entscheiden, wo du wohnst, aber nicht über deinen Bruder, es sei denn du bist sein gerichtlich bestellter Betreuer.
 
G

Gelöscht 128502

Gast
Und ihr habt bis heute immer noch nichts unternommen.

Ich verstehe dazu nicht was du von mir möchtest.
Soll ich dir zeigen wie man Mitgefühl hat?
Ist es das?

Auch weiß ich nicht, wie überfordert ihr seid.
Noch schiebe ich es auf dein Alter, aber als erwachsener Mann kann ich gerade absolut nicht nachvollziehen, was euer Problem ist und was du dir alles zur Pflicht machst / machen willst.

Dazu finde ich es immer wieder arm, wie Mütter ihre Söhne parentifizieren.
Scheint wirklich in Mode zu sein.

*Auskotz*
 

Luisa1960

Aktives Mitglied
Mein vorschlag wäre, zuerst ihr meldet euch beim sozial-psychtr. Dienst.
Macht es dringlich.
Die kommen zu Euch und ihr könnt über alles reden.
Die wissen alles, wie man bei sowas vorgeht, bestellen einen Gutachter, was nötig ist wegen dem Betreuer. Und den braucht er! Der betreuer bekommt dann Aufgaben, je nach Fall und setzt das durch.
Allein seid ihr damit überfordert, vorallem wenn der bruder zu allem nein sagt.
Deine Mutter ist alt, mit den Nerven am ende und ihr geht auch noch arbeiten.
Ich hatte einen Ähnlichen Fall in der familie, meine Tante.
Sie war dement, verwahrloste, war aber aggressiv und lies sich bei nichts helfen.
Es wurde dann so schlimm, das sie sich selbst gefährdete, mit stromkabeln hantierte, Feuer anzündete, Sachen kaputt schlug, das Klo verstopfte und alles überflutete. Und noch so einiges mehr.
Zum Arzt bekamen wir sie auch nicht.
Unsere Rettung war der obengenannte Dienst, für solche Fälle sind sie da.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Ich kann deine Verzweiflung verstehen und auch, dass du deine Mutter mit diesen Sorgen nicht allein lassen willst. Tatsache ist aber auch, dass es so nicht weitergehen kann, denn alle können nur noch mehr verlieren: Deine Mutter ginge psychisch vor die Hunde, dein Bruder würde weiter verwahrlosen und seine Chance schwinden weiter, jemals ein nur ansatzweise vernünftiges Leben hinzukriegen. Du würdest dir deines ebenfalls verbauen, da du dich weiter verantwortlich fühlst für etwas, für das du eigentlich gar nicht mehr verantwortlich bist, ja, es eigentlich noch nie warst.

Schritt für Schritt gilt es jetzt, euch Hilfe zu holen. Dein Bruder mag starke Einschränkungen haben. Was davon irreversibel ist bleibt abzuwarten. Wenn jemand ein Abi von 1,2 geschafft hat schlummert da sicherlich auch Potenzial. Er muss aus seiner Lethargie geholt werden. Das wird er auch grundsätzlich wissen, kann es aber nicht alleine schaffen. Und ja, ganz zentral ist die weiter oben von Ausnahmsweise getroffene Aussage, dass eure Mutter zur Zeit noch dafür sorgt, dass er seine Komfortzone nicht verlassen muss, sie ihn aus falsch verstandener Mutterluebe pampert.

Nehmt Kontakt auf zur angegebenen Beratungsstelle und lasst euch an die Hand nehmen. Bleibt dran und geht den Weg weiter bis ihr eine für alle akzeptable Lösung gefunden habt. Rechnet mit Widerstand durch deinen Bruder, der ist m.E. seiner/reiner Angst geschuldet. Er kann nicht absehen, wo er enden wird und braucht eure Zusage, dass es eine gute Lösung werden wird, dass auch ihr ihn nicht im Stich lasst. Womöglich hat er Angst, dass ihr ihn abschieben wollt und verweigert sich deshalb. M.E. ist aber alles besser als das, was ihr alle momentan mitmacht. Auch du solltest dich eigentlich um andere Dinge kümmern dürfen.. Freundinnen.. Party.. ein schönes junges Erwachsenwerden. Ich drück die Daumen, dass ihr wieder auf einen guten Weg zurückfindet.

Dass du erwähntest, dass dein Bruder in Tränen ausgebrochen ist, lässt hoffen. Er leidet offensichtlich - und das bedeutet oftmals auch, dass sehr wohl der Wunsch besteht, dass sich etwas ändert. Die Grundvoraussetzung ist damit erfüllt. Allein kommt er da nicht heraus. Auch dein Bruder braucht Hilfe, die eure Möglichkeiten als Familie zumindest aktuell übersteigt. Holt euch Unterstützung! Du machst das gerade genau richtig!
 

Marisol

Sehr aktives Mitglied
es wurde mal versucht eine Pflegestufe zu beantragen, aber das wurde irgendwie abgelehnt, weil seine Behinderung nicht dafür ,,ausreicht" so zumindest von der Pflegestelle. Er hat einen schwerbehindertenausweis zu 100% aber
Veranlasst mit Unterstützung eures Hausarztes einen neuen Termin zur Begutachtung durch den MD (Medizinischen Dienst).
Ist er geistig zurechnungsfähig? Versteht er, wenn ihm erklärt wird, dass er so niucht ewig weiterleben kann, da die Mama irgendwann stirbt?
Ruft morgen beim Sozialpsychiatrischen Dienst an. Oder mailt hin. Ihr braucht kompetente Hilfe vor Ort, sonst leiden alle Beteiligten ewig weiter.
 

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