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Meine 15 jährige Tochter ist depressiv und weist jede Hilfe ab

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Marie71

Neues Mitglied
Hallo,

ich weis einfach nicht mehr weiter. Meiner 15 jährigen Tochter geht es seit langer Zeit nicht gut.
Das wissen wir als Familie und sie selbst auch.
Sie hat Schlafstörrungen, ist oft agressiv, hat Kopfschmerzen usw.
Sie sagt über sich selbst das sie sich nicht leiden kann, das sie ein Versager ist und jeden
Tag denkt das sie nicht mehr leben möchte.

Wir haben alles versucht. Mit ihr Gespräche zu suchen, aber sie weist uns Eltern immer ab.

Sätze wie: Das verstehst Du nicht .... , mit dir rede ich darüber nicht...., lass mich in Ruhe usw.

Man sieht sein Kind leiden und kann nichts tun. Man kommt nicht an es heran. Es zermürbt einen jeden Tag und
doch muss man stark sein.

Wir haben alles angeboten. Das sie mit jemanden reden soll der sich auskennt. Waren mit ihr beim Hausarzt, der sich sehr gekümmert hat. Ihr auch Insidon Tropfen verschrieben hat und Kontaktadressen zu Psychotherapeuten gegeben hat.

Sie weist alles ab. Sie will keine Medikamente nehmen, sie will mit niemanden reden ( weil angeblich niemand sie versteht). Sie meint wenn sie schon mit ihrer Familie nicht reden kann, dann macht sie es mit ´Fremden `schon gar nicht.

Angeblich kann sie keine Nacht schlafen....

Alle Tips die ich ihr geben will weist sie ab. Sie ist abends bis ganz spät immer am Handy, lüftet nicht, im Zimmer steht dreckiges Geschirr usw.
Alles nicht gut für ein gesundes Schlafklima

Ich weis das sie raucht und wohl auch nicht nur Zigaretten. Auf Nachfrage weist sie alles zurück.
Sie ritzt sich und versteckt das auch nicht immer. Manche Verletzungen trägt sie sehr offen.

Sie schwänzt immer wieder die Schule , hat aber trotzdem ganz gute Noten.

Alles und jeder ist doof. Die Kraftausdrücke die sie gegen Lehrer usw. verwendet möchte ich hier nicht nennen.

Wir haben alles angeboten, Schulwechsel, Gespräche, Hilfe, Therapie usw.
Alles wird abgelehnt.

Ich gebe es zu, ich kann so langsam nicht mehr. Es geht einem als Mutter an die Substanz so hilflos ansehen zu müssen das es dem Kind schlecht geht.
Ich war zusammen mit meinem Mann bei der psychologischen Beratungsstelle und bin inzwischen selbst in Therapie. Gerade auch weil man sich immer als Mutter die Schuld gibt.
Meine Tochter ist nicht bereit irgendwo hinzugehen, sie meint sie könnte sich nur selber helfen.

Ich verstehe so vieles nicht. Sie trifft sich jeden Tag mit Freunden, hatte noch nie Geldsorgen und wirklich eine tolle schöne Kindheit. Sie hat ein schönes Zuhause und trotzdem ist sie nur unglücklich und unzufrieden.
Sie hört den ganzen Tag diese ´Deprimusik`, die einen nicht gerade fröhlich stimmen kann.

Ich weis einfach nicht mehr weiter, wie ich damit umgehen kann. Es macht mich so unheimlich bedrückt, traurig, manchmal auch wütend und ich weis an vielen Tagen einfach nicht mehr weiter. Es ist so schwer das Kind leiden zu sehen und nichts machen zu können. Jeden verdammten Tag diese Sorgen zu haben...
Ich habe richtige Angst davor das sie sich wirklich etwas antut. Damit zu leben ist der Horror

Wie geht es anderen Eltern von depressiven Kindern. Wie schafft ihr es damit umzugehen ? Wie kommt ihr damit klar. Mit dieser verdammten Angst um das Kind. Mit dieser Hilflosigkeit.
Wie nur ?

Oft habe ich auch das Gefühl, dass sie all diese Gefühle die ich habe ausnützt. Dadurch das man mit ihr viel
´milder ´umgeht als ohne diese Krankheit. Das man viel mehr durchgehen lässt, sie schützt ….
Sie kann z.B. morgens nicht in die Schule, aber sich abends mit ihren Freunden treffen....
Ich weis so oft nicht wie ich mit ihr umgehen soll.

Sie ist sehr oft extrem aggressiv zu mir und unglaublich verletzend. Sie hat Sachen zu mir gesagt, die so schlimm waren. Keiner Mutter wünsche ich, dass sie jemals solche Dinge von Ihrem Kind hören muss.
Sie beschuldigt mich oft. Das ich alles falsch machen würde, dass ich nie für sie da war und vieles mehr....
Durch meine eigene Therapie weis ich, dass es nicht so ist und kann ein kleines bisschen besser damit umgehen.

Aber es ist schwer - jeden Tag

Sorry für den langen Text. Aber heute morgen war wieder ein ganz schlimmer Moment mit meiner Tochter und ich merke wie mir die Kraft ausgeht...…
Diese Hilflosigkeit macht einen kaputt.

Liebe Grüße
 
C

Catley

Gast
Ich fühle mich leider ein bisschen an meine Jugendzeit erinnert... In der es mir genauso Schei*** ging wie jetzt deiner Tochter.
Wenn ich als Laie das überhaupt einschätzen darf, würde ich sagen: Sie hat eine massive Pubertätsdepression.
Bei mir hat diese sich damals fast identisch geäußert, obwohl 50 Jahre dazwischen liegen....

Dennoch: Bei mir hat das damals niemand erkannt, weil eben generell kaum bekannt. Heute weiß man mehr.

Ists möglich, dass du mit ihr einen Psychothera aufsuchst oder zumindest eine psychosoziale Beratungsstelle?
 

cucaracha

Urgestein
Ihr könnt eine Familientherapie machen.

Wenn sie dich kritisiert...versuche auch mal Kritik anzunehmen, anstatt ihr immer zu sagen, dass du alles richtig gemacht hast.
 

Blaumeise

Sehr aktives Mitglied
Seit wann genau geht es ihr so schlecht? Entwickelte sich das schleichend oder kam das eher plötzlich?
Kann ausgeschlossen werden, dass sie in der Schule gemobbt wird?
Kann ausgeschlossen werden, dass sie ein Trauma erlitten hat?

Sie beschuldigt mich oft. Das ich alles falsch machen würde, dass ich nie für sie da war und vieles mehr....
Hast du sie mal gefragt, was genau du falsch machst und wann du nicht für sie da warst?
 

Marie71

Neues Mitglied
Hallo,

danke für Eure Antworten.

Familientherapie ist leider nicht möglich, da sich meine Tochter jeder Art von Gespräch verweigert.
Sie will auch alleine nicht zu einer Therapie und auch nicht gemeinsam mit mir oder ihrem Papa.

Ich nehme ihre Kritik an, dass könnt ihr glauben. Ich bin sehr bemüht und kümmere mich. Ich versuche mit
ihr ins Gespräch zu kommen, was aber sehr schwierig ist wenn man so oft hört : Jetzt nicht oder geh weg Du nervst, lass mich in Ruhe, Du verstehst mich nicht....
Wie soll man jemanden verstehen, der nicht bereit ist zu reden und erklären....


Ich frage mich jeden Tag ob ich schuld bin. Immer und immer wieder. Still in mich hinein...
Ich frage auch nach warum sie das meint, bekomme aber keine Antworten.

Ich bin selbst in Therapie um vieles zu verstehen und richtig zu machen. Wir sprechen dort sehr viel über meine Tochter und auch dorthin könnte sie für ein gemeinsames Gespräch mitkommen. Will sie aber nicht.


Ich bekomme auf Fragen zur Schule und ob ihr was schlimmes passiert ist keine Antworten von ihr.

Sie hat viele Freunde und mobbing schließe ich eigentlich aus. Die Schule macht ihr aber keinen Spaß und ich weis das sie sich dort nicht so wohl fühlt. Aber auch ein Schulwechsel lehnt sie ab....

Meiner Tochter geht es schon seit ca. 1,5 Jahren nicht mehr so gut. Es kam eher schleichend....

@Cucaracha: Ich habe meiner Tochter noch nie gesagt, dass ich immer alles richtig gemacht habe. Wer macht das schon. Ich habe ihr schon oft gesagt, sie soll mir eine Chance geben und mir sagen was ich falsch mache. Ich sage zu ihr das es mir vielleicht nicht bewusst ist was ich falsch mache und wir darüber reden müssen, damit ich es ändern kann. Aber sie will nicht....

Es ist auch nicht so dass sie nur traurig zuhause sitzt. Sie trifft sich eigentlich jeden Tag mit Freunden oder die Freunde kommen zu uns, plant Konzerte und sonstiges...
Sie meint das ist das einzige was ihr hilft - Ablenkung mit ihren Freunden.

Viele Grüße
 

Pferdi

Neues Mitglied
Das ist keine einfache Situation für dich und deine Familie aber ich hoffe für euch das ihr die Situation packt. Manchmal muss man die Kids auch zu ihrem Glück zwingen. Wenn sie auch keine Therapie machen will, ist es manchmal besser die Kinder vor vollendeten Tatsachen zu stellen. Ich wurde als Kind auch dazu genötigt eine Therapie zu machen und ich bin nachher sogar Lehrer geworden, der sein Leben liebt. ;)
Am Anfang wird sie sich noch quer stellen aber die Psychologen wissen wie sie mit solchen Teenies umgehen müssen und irgendwann wird sie sich öffnen. Sorry wenn ich das mal so sage. Was vielleicht auch eine Option wäre, die Ernährung umzustellen, denn bestimmte Lebensmittel können auch zu Depressionen führen, hier erfährst du mehr darüber.
Ich drücke dir die Daumen und wünsche euch sehr viel Kraft
 
Zuletzt bearbeitet:
B

Black Blue Sky

Gast
Ich verstehe so vieles nicht. Sie trifft sich jeden Tag mit Freunden, hatte noch nie Geldsorgen und wirklich eine tolle schöne Kindheit. Sie hat ein schönes Zuhause und trotzdem ist sie nur unglücklich und unzufrieden.
Wünscht du dir mehr Dankbarkeit?
Dankbar ist man meistens erst dann, wenn man sich etwas selber verdienen muss. Erst dann weiß man: das ist etwas wert.
 

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Hallo Marie71
Was du schreibst kommt mir alles sehr bekannt vor.
Ich habe 3 Töchter. 2 davon haben die Pubertät schon hinter sich.
Und die letzte ist auch 15.
Ja, es ist schlimm wenn das Kind sagt dass es nicht mehr leben will...
Aber ich denke, das tun in dem Alter sehr viele. Auch das Ritzen, das niemanden an sich rankommen lassen. Die Ablehnung.
In gewissem Masse ist das normal. Die Kids müssen sich abnabeln von den Eltern. Und das passiert manchmal eben auf die harte Tour.
Ich denke so lange sie sich so oft mit Freunden trifft besteht kein allzu grosser Grund zur Sorge.
Hast du schon mal mit ihrer Lehrerin/ihrem Lehrer geredet?
Vielleicht können die dir irgendetwas zu deiner Tochter sagen was du noch nicht weisst.
Oder sie können dich sogar etwas beruhigen...
Auch eine meine Töchter hat mir vor kurzem schreckliche Dinge an den Kopf geworfen. Ja, das tut elend weh. Aber man darf sich als Mutter trotzdem nicht beleidigt zurückziehen.
Aber das tust du ja auch nicht. Du bist sehr bemüht und versuchst, den Kontakt zu halten.
Ich finde das klasse, wie du dich verhältst.
Immer im Kontakt bleiben, Hilfe anbieten, mehr kannst du als Mutter fast nicht tun.
Kennst du ihre Freunde? Was sind das für Menschen? Sind sie ok?
Was sagt dein Mann zu dem ganzen? Wie geht er damit um?
War die Tochter immer eher ein Papakind?
Ist sie ihm ähnlicher oder Dir?
Spricht Deine Tochter über ihre Zukunft? Was sie mal werden möchte?
Hat sie irgendwelche Hobbys?
Ich wünsche dir viel Kraft und Durchhaltevermögen.
Irgendwann wird es auch wieder besser.
 

Blaumeise

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

danke für Eure Antworten.

Familientherapie ist leider nicht möglich, da sich meine Tochter jeder Art von Gespräch verweigert.
Sie will auch alleine nicht zu einer Therapie und auch nicht gemeinsam mit mir oder ihrem Papa.

Ich nehme ihre Kritik an, dass könnt ihr glauben. Ich bin sehr bemüht und kümmere mich. Ich versuche mit
ihr ins Gespräch zu kommen, was aber sehr schwierig ist wenn man so oft hört : Jetzt nicht oder geh weg Du nervst, lass mich in Ruhe, Du verstehst mich nicht....
Wie soll man jemanden verstehen, der nicht bereit ist zu reden und erklären....
Vielleicht ist das alles auch nur Aufmerksamkeitshascherei. Eventuell ist es besser, sie normal zu behandeln. Nix mehr mit Gespräch suchen, kümmern, bemuttern usw. Bringt doch eh alles nix. Also kann man es auch sein lassen.
Deine Tochter weiß, dass sie sich an dich wenden kann, wenn sie doch mal reden will. Das muss genügen.

Ich frage mich jeden Tag ob ich schuld bin. Immer und immer wieder. Still in mich hinein...
Ich frage auch nach warum sie das meint, bekomme aber keine Antworten.
Dann erwidere nur kurz, dass du dann auch nichts ändern kannst bzw. ihr nicht helfen kannst.

Ich bekomme auf Fragen zur Schule und ob ihr was schlimmes passiert ist keine Antworten von ihr.
Was sagt überhaupt die Schule zu den ganzen Fehlzeiten?

Sie hat viele Freunde und mobbing schließe ich eigentlich aus. Die Schule macht ihr aber keinen Spaß und ich weis das sie sich dort nicht so wohl fühlt. Aber auch ein Schulwechsel lehnt sie ab....
Was soll ein Schulwechsel in dem Fall bringen? Wenn die Schule keinen Spaß macht, macht sie eben keinen Spaß. Da wird auch ein Schulwechsel nichts daran ändern.

Es ist auch nicht so dass sie nur traurig zuhause sitzt. Sie trifft sich eigentlich jeden Tag mit Freunden oder die Freunde kommen zu uns, plant Konzerte und sonstiges...
Sie meint das ist das einzige was ihr hilft - Ablenkung mit ihren Freunden.
Passt irgendwie nicht zusammen... Depressionen und rege soziale Kontakte widersprechen sich irgendwie. Eigentlich zieht man sich bei Depressionen immer mehr zurück. Aber gut, ich kenne mich mit dem Krankheitsbild auch nicht so gut aus.
 

Alopecia

Aktives Mitglied
wollte ich auch gerade schreiben. was du beschreibst klingt absolut nicht nach depression. da hat man 0 bock auf freunde, weggehen oder treffen oder was auch immer - altersunabhängig.

ich würde an deiner stelle mal einen gegenteiligen zugang zu bisher wählen : zieh dich zurück. sag deiner tochter, dass sie jederzeit zu dir kommen kann, du aber das gefühl hast, dass sie eher ihre ruhe will und du das respektieren willst.
 
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