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Meine 15 jährige Tochter ist depressiv und weist jede Hilfe ab

Status
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C

Catley

Gast
Hallo,

danke für Eure Antworten.

Familientherapie ist leider nicht möglich, da sich meine Tochter jeder Art von Gespräch verweigert.
Sie will auch alleine nicht zu einer Therapie und auch nicht gemeinsam mit mir oder ihrem Papa.



Sorry, aber NOCH kannst du sie zwingen, und sollte es so krass sein wie geschildert, würde ichs tun!

Als ich damals nach der Trennung von meinem Ex mit meinen Kids vor einem Scherbenhaufen stand, habe ich gewusst, das schaffen wir nicht allein.
Und eine Beratungsstelle aufgesucht zusammen mit den noch bei mir lebenden Jungs.

U.a. auch gegen den Widerstand des Mittleren, der damals im ähnlichen Alter war wie deine Tochter.
Aber ich wusste, anders würden wir nicht weiterkommen.

Im Nachhinein hat er mir bestätigt, dass es der richtige Weg war. Also nur Mut.
 
B

Black Blue Sky

Gast
wollte ich auch gerade schreiben. was du beschreibst klingt absolut nicht nach depression. da hat man 0 bock auf freunde, weggehen oder treffen oder was auch immer - altersunabhängig.

ich würde an deiner stelle mal einen gegenteiligen zugang zu bisher wählen : zieh dich zurück. sag deiner tochter, dass sie jederzeit zu dir kommen kann, du aber das gefühl hast, dass sie eher ihre ruhe will und du das respektieren willst.
Das ist vielleicht gar kein schlechter Ansatz...
 

Blaumeise

Sehr aktives Mitglied
Vielleicht will sie auch deswegen nicht reden (vor allem nicht mit Therapeuten), weil sonst herauskommen könnte, dass sie nur Pupertätsallüren hat.

Hellhörig sollte man aber werden, wenn sie Selbstmordgedanken äußert. Dann wäre es ratsam, eine Zwangseinweisung zu veranlassen sofern sie dann immer noch nicht von allein Hilfe annehmen möchte.
 

Marie71

Neues Mitglied
Hallo,

danke Euch für die Antworten...

@BlackBlueSky .. ob ich Dankbarkeit erwarte. Nein, das einzige was ich mir wünsche ist, dass meine Tochter glücklich ist und ein einigermaßen unbeschwertes Leben führen kann. Es ist einfach nur schwer zu sehen, wie trotz der eigentlich ganz guten Verausetzungen, das Kind so unzufrieden mit sich und der Welt ist. Wie sie so unglücklich ist dass sie nicht mehr leben möchte...

@
beihempelsuntermsofa :kuss:Danke für Deinen lieben Beitrag

Mit dem Lehrer habe ich nächste Woche einen Termin.

Die Freunde kenne ich, aber leider nicht sehr gut. Ihr Freundeskreis hat vor ca. 2 Jahren ziemlich gewechselt. Von den alten Kindergarten- und Schulfreunden zu neuen, die mir nicht so gut bekannt sind. Ich weis das zumindest ihre beste Freundin ähnliche Probleme hat...

Hobbys hat meine Tochter nicht so viele. Keinen Sport, Verein, Instrument oder so. Leider

Meine Tochter war eigentlich eher immer ein Mamakind. Wir hatten als sie klein war ein sehr inniges Verhältnis und sie ist bzw. war mir immer sehr ähnlich. Sie war eine große Kuschelmaus und sehr sozial eingestellt. Sehr stark und selbstbewusst.

Irgendwann hat sich das geändert, ich erkenne sie manchmal kaum wieder. Jetzt kann sie kaum noch Gefühle zulassen, mag keine Nähe und voller Selbstzweifel und bezeichnet sich selbst als dumm und nutzlos. Aber das ist wohl auch auf die Pubertät zurückzuführen.
Ihr Papa versucht auch vieles um an sie ran zu kommen. Aber er ist nicht so der Gefühlsmensch wie ich, der sich vieles zu sehr zu Herzen gehen lässt. Er kann damit besser umgehen.

Über die Zukunft kann man nicht viel mit ihr reden. Alles ist doof. Weiter zur Schule zur gehen, eine Ausbildung machen...
Sie hat keinen Berufswunsch oder so. Am liebsten einfach nichts tun....

@Blaumeise und Alopecia
Diese Gedanken hatte ich auch schon oft. Wie es einem immer nur schlecht gehen kann wenn es um Schule und Verpflichtungen geht und mit den Freunden kann man sich doch immer treffen.
Meine Tochter hat mal zu mir gesagt: Ohne meine Freunde würde ich nicht mehr leben. Sie sind die die mich am Leben halten und mich verstehen.....

Ich weis, dass es ein Teufelskreis ist. Man sieht und hört das es dem Kind schlecht geht. Sich nach Aussagen wie: ich möchte nicht mehr leben, als Mutter zurückzuziehen und abzuwarten ist einfach so unglaublich schwer. Ich habe einfach diese furchtbare Angst das etwas passieren könnte. Mit dieser Angst lebe ich jeden Tag und diese Angst beeinflusst einen so unglaublich. Man verhält sich anders als man manchmal wirklich möchte. Sicher bin ich nicht so streng und konsequent wie andere Eltern, weil eben immer diese Angst und Sorge bei einem ist.

Manchmal habe ich aber auch das Gefühl dass sie mich damit manipuliert. Aber ich kann nicht wirklich in sie hineinsehen und weis nicht was wirklich in ihr vorgeht. Wie schlecht es ihr wirklich geht.
Mit der Angst zu leben das eigene Kind könnte sich etwas antun ist extrem.

LG



 

Blaumeise

Sehr aktives Mitglied
Meine Tochter hat mal zu mir gesagt: Ohne meine Freunde würde ich nicht mehr leben. Sie sind die die mich am Leben halten und mich verstehen.....
Solche Aussagen finde ich dann doch sehr bedenklich.

Deine Tochter erinnert mich gerade ein wenig an meinen ehemaligen Klassenkameraden, auch, wenn die Umstände der beiden total unterschiedlich sind.
Mein Klassenkamerad war 15 als sich seine Eltern (getrennt lebend) innerhalb von drei Wochen das Leben nahmen. Er war daraufhin jeweils eine Woche krankgeschrieben. Dann kam er wieder in die Schule, als wäre nichts gewesen. Er wirkte wie sonst auch. Nur etwas ruhiger und in sich gekehrt. Die Lehrer wurden aus seinem Verhalten nicht schlau.
Da ich einen recht guten Draht zu ihm hatte, bat man mich, ein Auge auf ihn zu werfen, und ich solle es melden, wenn mir was ungewöhnliches auffällt.

Im Grunde konnte ich mich anfangs ganz normal mit ihm unterhalten. Er hat mich nur darum gebeten, mich nicht über seine Eltern zu unterhalten und ich solle mir keine Sorgen machen, ihm ginge es gut. Ich bekam zumindest heraus, dass er seit den Tod seiner Eltern bei seiner Tante lebt und nicht in ein Heim gekommen ist.
Es hat jedoch nicht lange gedauert, dann fing er plötzlich selbst an von seinen Eltern und ihren Todesumständen zu erzählen. Seine Mutter hatte er ja selbst hängend auf dem Dachboden gefunden. Das hat er mir alles bis ins kleinste Detail erzählt und das, ohne dabei traurig zu wirken. Und immer wieder hat er betont, dass es ihm gut ginge.
Dann gab es eine Zeit, da wude er plötzlich melancholisch. Da sagte er dann so Dinge wie, wenn er die Schule nicht hätte, dann wüsste er wahrscheinlich nicht, ob er noch leben würde. Die Schule würde ihm Halt geben. Er hat sich auch schon Gedanken darüber gemacht, wie er sich umbringen würde, wenn er doch nicht mehr leben wolle. Er hat mir sogar bis ins Detail erzählt, wie er sich töten würde. Aber ich solle mir keine Sorgen machen, ihm geht es ja zurzeit gut.
Seine Worte verunsicherten mich. Die Alarmglocken schrillten aber nicht, weil er es eben immer wieder schaffte mich so zu beeinflussen, dass ich mir keine weiteren Sorgen um ihn machte. Davon abgesehen, wurde ich das erste Mal mit solchen Dingen konfrontiert, dass ich nicht so richtig wusste, damit umzugehen. Den Lehrern sagte ich auch nichts, weil ich ihm versprach, niemanden von unseren Gesprächen zu erzählen und ich wollte nicht sein Vertrauen verletzen.

Mit 16 gingen wir von der Schule ab und unsere Wege trennten sich. Nach acht Jahren fand ich ihn zufällig im Internet wieder. Ich dachte, ich schreib ihn mal an. Er hat sich gefreut, dass ich Kontakt zu ihm aufnahm. Wir kamen recht schnell auf früher zu sprechen. Um es kurz zu fassen: Kaum war er von der Schule runter, hatte er sich das erste Mal versucht das Leben zu nehmen! Die Schule, der Halt den er hatte, brach plötzlich weg und ich als Gesprächspartner auch. Sein Leben geriet völlig aus den Fugen. Es hat im Grunde nur eine Veränderung in seinem Leben gereicht, um ihn vollkommen zu destabilisieren.

Nun stellt dir vor, Marie71, das würde deiner Tochter passieren. Stell dir vor, ihr einziger Halt die Freunde, würde wegbrechen. Gerade in jungen Jahren ist das nicht so ungewöhnlich, dass man sich wegen verschiedener Lebenswege, spätestens nach der Schulzeit, aus den Augen verliert. In dem Fall wäre wohl tatsächlich besser, sie in therapeutische Obhut zu zwingen, damit es gar nicht erst soweit kommt, dass ihr Leben entgleitet.

Ich gehe mal davon aus, dass du das deiner Therapeutin bereits erzählt hast, dass deine Tochter am liebsten nicht mehr leben würde und ihre Freunde der einzige Halt im Leben sind, oder? Was hat deine Therapeutin dazu gesagt?
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 75067

Gast
Ich verstehe so vieles nicht. Sie trifft sich jeden Tag mit Freunden, hatte noch nie Geldsorgen und wirklich eine tolle schöne Kindheit. Sie hat ein schönes Zuhause und trotzdem ist sie nur unglücklich und unzufrieden.
Sie hört den ganzen Tag diese ´Deprimusik`, die einen nicht gerade fröhlich stimmen kann.

Ich weis einfach nicht mehr weiter, wie ich damit umgehen kann. Es macht mich so unheimlich bedrückt, traurig, manchmal auch wütend und ich weis an vielen Tagen einfach nicht mehr weiter. Es ist so schwer das Kind leiden zu sehen und nichts machen zu können. Jeden verdammten Tag diese Sorgen zu haben...


Sie beschuldigt mich oft. Das ich alles falsch machen würde, dass ich nie für sie da war und vieles mehr....
Durch meine eigene Therapie weis ich, dass es nicht so ist und kann ein kleines bisschen besser damit umgehen.
Als "einst" depressive Tochter kann ich dir sagen, dass die Gründe mannigfaltig sind. Ich zb. war zwar "materiell ausgesorgt", jedoch hatte ich aufgrund jahrelangen Mobbings bis zum 21 Lebensjahr weder Freunde noch Beziehung gehabt, dann kam noch die Arbeitslosigkeit hinzu sowie ständige Streits zwischen mir und meiner Mutter, wo ich mir unter anderem anhören müsste, dass ich ne stinkfaule Sau wäre, geisteskrank, Nichtsnutz wär und mich am liebsten ausgeschissen hätte, weil ich "undankbare dumme Kuh" ihr nicht vor lauter Dankbarkeit den Boden geküsst hätte auf den sie ginge, lachte meine Sorgen und sagte "ich soll mich nicht so anstellen", meinte "dass ich erst glücklich sein kann, wenn ich maloche" und, und, und...

Da ich keine weitere Infos habe würde ich auf Borderline oder (da du wohl auf Cannabiskonsum angedeutet hast) auf eine beginnende Schizophrenie hindeuten.

Zu den Beschuldigung: Nimms nicht persönlich, aber auf irgendwas müssen sie Fußen. Oft ist es zwischen Kindern und Eltern so, dass sie die gleiche Situation unterschiedlich wahrnehmen, so kann es durchaus sein, dass während in deiner Wahrnehmung du für sie da warst, es hingegen in ihrer Wahrnehmung Momente gegeben hat, wo es nicht so war. Da wäre es vielleicht ratsam in einen ruhigen Gespräch noch mal nachzuhacken, weshalb sie es so empfindet.

Was du sonst tun kannst? Im Grunde genommen nichts. Solang der Krankheitseinsicht bei ihr nicht stattfindet, ist jede gutgemeinte Hilfestellung sogar destruktiv. Medis, Therapien, Beratungsstellen aufzudrücken, können einen schon sich in die Ecke drängen. Ob es dir gefällt oder nicht: Erst wenn sie richtig tief in der Scheiße drinsteckt wird sie Hilfe annehmen.

Falls es dich tröstet: Im Gegensatz zu meiner Mutter bist du wesentlich intelligenter gewesen und nimmst ihre Erkrankung ernst, statt sie dafür auszulachen.
 

cucaracha

Urgestein
Oft ist es zwischen Kindern und Eltern so, dass sie die gleiche Situation unterschiedlich wahrnehmen, so kann es durchaus sein, dass während in deiner Wahrnehmung du für sie da warst, es hingegen in ihrer Wahrnehmung Momente gegeben hat, wo es nicht so war. Da wäre es vielleicht ratsam in einen ruhigen Gespräch noch mal nachzuhacken, weshalb sie es so empfindet.

Zitat Ende

Das ist wichtig...
 
C

Catley

Gast
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob das alles notwendig ist. Zu meinem eigenem Erleben in der Pubertät kommt auch noch die Erfahrung mit einer Schülerin hinzu, die sich eben in dieser Zeit drastisch veränderte in genau diese Richtung.

Wichtig ist, dass die Kids sich aufgefangen fühlen und wissen.

Ich habe damals nur Vorwürfe zu hören bekommen: "Was du für`n Gesicht machst", "Nimm dich doch mal zusammen", "So kann man dich ja echt nicht ertragen", "Was ist denn los mit dir, das ist ja nicht zum Aushalten" usw usw.....:eek:

Heute ist man doch schon ein ganzes Stück weiter. In den 60ern kannte kaum einer Depressionen. Aber heute weiß man darum.

Lasst euch einfach erst einmal als Eltern beraten. Damit auch ihr einen Ansprechpartner habt. Und dann schaut weiter.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

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