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Meine Freundin Verändert sich und Ich habe andere “Werte”

Ich finde nicht, dass man der Freundin hier Sachen unterstellen sollte, nur weil sie mit Freundinnen weggeht. (man weiß ja nicht mal wohin und wie sie sich währenddessen fühlt)
Was "darf" man denn als Depressiver machen, damit man "glaubwürdig" depressiv ist? Immer nur alleine im dunklen Zimmer sitzen?
Sorry, ich gehe nicht davon aus, dass hier etwas unterstellt wird.
Wir antworten auf die Aussagen von Dir @Benno7919.
Wenn sie mit Freundinnen ausgeht, kann sie auch mit Dir reden.
Will sie das nicht, ist etwas nicht in Ordnung.
Es geht nicht darum, dass sie mit Dir feiert, kuschelt, schläft.
Es geht darum, dass sie mit Dir redet!

Ansonsten empfinde ich den Beitrag von @Kylar als sehr positiv.
 
Wenn sie mit Freundinnen ausgeht, kann sie auch mit Dir reden.

Also, genau da bin ich mir nicht sicher. Anders als @Luisa1960 hatte ich zwar nie eine Depression.

Persönlich finde ich so Aussagen wie - wenn Person X für A Zeit/Energie/Lust/Motivation genug hat, dann hat sie das auch für B - aber grundsätzlich etwas problematisch, weil sich das von Person zu Person extrem unterscheiden kann.

Für mich ist Lesen/ Schreiben zum Beispiel was, was sehr leicht geht. Und zwar in fast jeder Verfassung. Anderes ist schwieriger (Fernsehen zum Beispiel). Aber ich würde deshalb nicht das Wort eines Menschen bezweifeln, für den das anders ist.

Ich gebe dir @55-57 völlig Recht darin, dass es in einer gut funktionierenden Partnerschaft so sein sollte, dass deine Partnerin @Benno7919 sich im Gespräch mit dir vertrauensvoll öffnen kann.

Nun hast du über deine Wünsche und Bedürfnisse schon mit ihr gesprochen. Das ist gut. Woher sollte sie wissen können, wie es dir geht, wenn ihr nicht darüber sprecht?

Nun bedeutet das aber nicht automatisch, dass sie sich genau so gegenüber dir öffnen kann.

Gerade, wenn sie dich noch liebt, wäre es möglich, dass sie gerade ein sehr schlechtes Gewissen dir gegenüber hat, weil sie dir nicht geben kann, was sie sonst gerne gegeben hätte. Vielleicht denkt sie sogar deshalb schon selbst an Trennung, weil sie dich nicht belasten will?

Auch ich meine nicht, dass du ihr gegenüber verpflichtet bist, dich aufzuopfern. Sorge so gut du kannst für dich selbst.

'Unmögliches darf von niemandem verlangt werden' - angeblich ein alter Rechtssatz.

Es ist auch durchaus möglich, dass es in der Beziehung schon vor der Depression Probleme gab. Es ist auch wirklich möglich, dass sie mit den Freundinnen die Sau raus lässt und sich voll amüsiert. Ich glaube es nur nicht.

Man geht doch nicht regelmäßig zum Arzt und schluckt Antidepressiva, weil man nicht Mut genug ist, sich vom Partner zu trennen. Zumindest macht man das nicht freiwillig.

Ich finde es auch schwierig, das mit anderen Depressiven zu vergleichen. Ungelogen, einmal bin ich einer fröhlich wirkenden, jungen Frau begegnet, wesentlich sportlicher als ich, die mir erzählte, sie sei wegen Depressionen in Behandlung. Ich hatte dennoch keinen Grund, ihr Wort in dieser Sache zu bezweifeln. Ihr Arzt wird wissen, was er tut, wenn er ihr Medikamente. Und sie, wenn sie die nimmt. Aber auf diese Diagnose wäre ich im Leben nicht gekommen.

Steh's mit ihr durch oder lass' es @Benno7919
Auch ein Brief an sie ist eine Möglichkeit.

Aber bitte, führe evtl Gespräche auch auf ihre Bedürfnisse bezogen, nicht nur auf deine.

Und falls du dich trennst, dann tu es ehrlich. Kein Gerede von veränderten Werten (weil das besser klingt?), wenn dir Kuscheln fehlt (was ich sehr verstehen kann).

Bitte vermeide es, ihr die Schuld zuzuweisen. Wahrscheinlich fühlt sie sich ohnehin schrecklich.

Sag ihr, du packst das auf Dauer nicht - falls das so ist. Ende.
 
Ich hatte einen heftigen Burn-out, letztlich ist es eine Depression.
In diesem Zusammenhang hatte ich die Möglichkeit, sehr viele Gespräche mit Betroffenen zu führen.
Kein Fall ist wie der andere, allerdings bin ich mir in einem sicher, wer so depressiv ist, dass er mit seinem Freund kein offenes Gespräch führen kann, der geht nicht mit Freundinnen aus.

@Benno7919, wir alle hier stochern im Nebel und kennen nicht den wahren Grund der Probleme Deiner Freundin.
Eine Aussage Deiner Freundin erscheint mir seltsam, eine Ausflucht, um nicht mit der Wahrheit herauszurücken.
Darum rate ich Dir zu einem klärenden Gespräch (freundlich, in Ruhe, ohne Vorwürfe) wie in Post #18 geschrieben.

Auch Du hast nur ein Leben und bist nicht der Therapeut Deiner Freundin.
 
Wer noch nie in Richtung Depression abgedriftet ist, kann das wirklich Heimtückische dieser Krankheit tatsächlich nicht verstehen und man selbst versteht es ja auch nicht. Was Du heute noch kannst, kannst Du morgen vielleicht nicht mehr, aber übermorgen schon und es gibt nichts mehr Verlässliches, mit dem Du das regeln könntest.

Dass sie mit Freundinnen weggehen kann, soll auch dazu führen, dass sie mit ihrem Freund reden kann? Ja, so funktioniert ein "normaler Mensch", an guten Tagen. Du kannst dies, also vertraue ich Dir auch bei jenem. Aber wenn man den Mülleimer nicht mehr raus bringen kann und da wartet kein Drache oder ein Minenfeld vor der Tür, woran sollte es denn dann liegen und wofür sollte man Verständnis aufbringen, wenn da doch "nichts" ist?

Es wird so schnell "übersehen", dass unsere Beziehungen auf Regeln aufbauen. Wer diese nicht einhalten kann oder will, wird für sich und andere zu einem Problem. Was soll man als Depressiver denn machen, wenn das einem entgegengebrachte Verständnis und die Hilfsbereitschaft nichts bringen und nichts bessern?

Jeder Mensch kann nur ein gewisses Maß an Leid ertragen und was dann kommt, kommt eben.

@Benno7919 : wenn Du in dieser Beziehung Schaden nimmst, dann geh. Wer ertrinkt, warum auch immer, muss nicht noch jemanden mit nehmen. Zwei zum Preis von einem macht hier keinen Sinn. Du bekommst Dein Leid von niemandem "vergütet" oder "gutgeschrieben". Liebe kann viel heilen und helfen, aber sie kann auch der Anker sein, der Dich absaufen lässt. Entscheide, was Du kannst und willst und was nicht. Das kann Dir niemand abnehmen. Das ist die Realität.
 
Ja, Depressionen sind A********* und schwer erkennbar und bei jedem anders ausgeprägt.
Ich möchte der Partnerin nichts unterstellen, sicherlich hat sie Depressionen.
Die Sache, an der ich mich aufhänge, ist die Aussage, sie fühle sich verpflichtet ihn zu benachrichtigen wenn sie etwas unternimmt, obwohl der TE nicht mal das verlangt. Und da stelle ich mir die Frage, wo da der TE bleibt.

Distanziert zu sein und auch keine Nähe wollen ist das eine. Was anderes ist es, wenigstens auch auf den Partner Rücksicht zu nehmen und gemeinsam daran arbeiten wollen oder zumindest wissen, dass so etwas nicht fair ist; statt abzublocken und ihm im Regen stehenzulassen. Nur weil die Diagnose Depression im Raum steht, kann man nicht alles damit abtun und gut ist. Denn auch seine psychische Gesundheit leidet darunter.

Sie kann mit ihren Mädels weggehen, wenn es ihr guttut. Aber sich verpflichtet fühlen Bescheid zu sagen und das als Vorwurf zu kommunizieren, hat für mich nichts mit einer Depression zu tun, sondern ist für mich egoistisch und rücksichtslos.
 
... Aber sich verpflichtet fühlen Bescheid zu sagen und das als Vorwurf zu kommunizieren, hat für mich nichts mit einer Depression zu tun, sondern ist für mich egoistisch und rücksichtslos.
Ja, das ist durchaus richtig, aber in einer depressiven Phase entsteht um einen herum so etwas wie eine Wand aus "Milchglas". Sie ist manchmal ein Schutz, aber eben auch eine Mauer, die einen einsperrt und den Durchblick verwehrt und man hat dann einerseits Angst, sie zu durchbrechen, ist aber auf der anderen Seite eingesperrt. Und dann merkt man immer erst zu spät, wie sehr man anderen und auch sich selbst damit schadet. Und es ist ja auch nicht so, dass man diese "Milchglaswände" nicht auch aus eigenem Antrieb erschaffen würde. Die Welt auszusperren ist manchmal ja auch eine Trotzreaktion und nicht wohl überlegt.

Eine Depression ist immer wieder nur schwer zu entschuldigen, eben weil 1+1 nicht mehr verlässlich 2 ergibt und das durchaus an einem selbst liegen kann, aber nicht an allen Tagen. An einer Felswand hochzuklettern ist nicht so schwer, solange Du Halt findest. Aber kommst Du ins Rutschen, ist der Halt von gerade eben nicht mehr erreichbar. DAS ist das Problem. Und ja, aus meiner Sicht kann das leider auch selbstverschuldet und eine fiese Zumutung für andere sein.
 
Danke für eure Antworten!

Meine Situation ist ziemlich kompliziert.

Alles fing an, als sie feiern war und zu tief ins Glas schaute. Sie war feiern und irgendwann stand ihre Freundin vor meiner Tür und fragte, ob meine Partnerin schon zu Hause sei. War sie aber nicht, dementsprechend waren schon drei Stunden vergangen und ich machte mir Sorgen. Als ich sie anrief, ging erst beim dritten Mal jemand ran.

Die Situation, die sich mir da bot, war grausam. Ich hörte meine Partnerin stöhnen. Am Ende des Gesprächs sagte jemand im Hintergrund: "Du wirst jetzt durchgenommen." Danach war der Anruf weg.

Ich bin dann zum Straßenfest hin und suchte sie. Hab sie auch gefunden und nach Hause gebracht. Danach versuchte ich, sie damit zu konfrontieren. Sie fragte mich, ob ich Beweise hätte, und tat so, als wäre ich bescheuert und hätte mir das eingebildet. Betrunken ist und war meine Partnerin schon immer sehr provokant und verletzend in ihrem Verhalten. Als ich sie konfrontierte, warf sie mir vor, nie wegzugehen, und dass ich mal mehr machen solle.

Am nächsten Tag tat ihr das alles total leid. Sie weinte und hatte Angst, dass ich sie verlassen würde. Ich fragte sie, wieso sie das gemacht hat, und sie sagte irgendwann, dass sie das tat, damit es aufhört, Sie wollte einfach "abschalten". Am nächsten Tag gab sie mir sehr viel Aufmerksamkeit. Ein paar Tage später war das aber wieder weg. Laut ihrer Aussage wollte sie, dass es aufhört. Ich vermute einfach, dass sie mich für ihre Depressionen verantwortlich macht, dabei war es die Krebsdiagnose von 2022.

Ich war super verletzt und natürlich hat es dann geknallt. Dann folgte die räumliche Trennung. Sie fiel in ein depressives Tief und seitdem kommt sie da auch nicht mehr raus. Egal, wie oft ich versuche, mit ihr zu sprechen. Sogar wenn ich sie in Watte packe und ihr sage, dass ich "mehr" brauche als das, was sie mir aktuell gibt, geht sie hoch und sagt: "Ja, dann passt es eben nicht!" Ich nerve sie mit meinen "Bedürfnissen", obwohl ich nicht viel erwarte, aber wenn sie vor mir steht, dann geht sie einfach an mir vorbei. Früher hatte sie mich immer berührt. Vertrauen, das durch den Vorfall gebrochen war, muss ich mir selber "aufbauen", weil es sie überfordert, und das lässt sie seitdem so. Ich habe mal versucht, mit ihr zu sprechen, natürlich über dasselbe Thema. Da war es so, dass sie sagte, sie hätte dafür keinen Kopf, es überfordert sie und ich komme immer mit demselben Thema an.
Irgendwann bin ich dann ins Badezimmer, um zu weinen, weil mir dieses ganze Verhalten nur noch wehtut. Sie kam dann später auch hinterher, wir sprachen, und als ich ihr dann vorschlug, dass sie sich so emotional nicht fühlen müsste und Hilfe bekommen würde, sagte sie nur, dass sie sich das nicht sagen lassen müsste und ging aus dem Badezimmer raus.

Etwas später kam sie dann nochmal und sagte, dass sie Hilfe braucht, aber Termine stressen sie und sie findet, dass eine Therapie ihr sowieso nicht helfen wird. Sie sagte, dass sie immer so herzlich war und sich so selbst nicht kennt, aber dass sie es eben aktuell nicht ändern könnte und zur Not auch in eine Reha gehen würde.

Ich habe oft versucht, mit ihr zu sprechen, aber mittlerweile traue ich mich nicht mehr, weil es nichts bringt. Sie will nicht, für sie ist alles "gut", weil sie ja eh nichts fühlt.

Aber ich zerbreche an dem ganzen Scheiß. Ich will sie nicht aufgeben. Ich weiß, dass es die Depression ist. Allerdings weiß ich langsam nicht mehr weiter und ziehe mich emotional zurück. Ansonsten würde ich das alles nicht aushalten.

Ich für meinen Teil habe extrem viel Verständnis, gehe aber mittlerweile am Zahnfleisch. Ich Kümmer mich um ihre 2 Kinder, Ich gehe einkaufen, stelle meine Bedürfnisse für Sie zurück, habe Verständnis für Sie obwohl Sie mich verletzt.. aber Ich weiß nicht mehr weiter.

Ich bin einfach nur noch verzweifelt. Ich stehe ihr bei, was sie nicht kann. Sie tut mir einfach leid, dass sie so ist, aber ich habe das Gefühl, dass ich einfach nicht mehr gut genug bin und sie mich gar nicht mehr will.
 
Zuletzt bearbeitet:
Alles fing an, als sie feiern war und zu tief ins Glas schaute. Sie war feiern und irgendwann stand ihre Freundin vor meiner Tür und fragte, ob meine Partnerin schon zu Hause sei. War sie aber nicht, dementsprechend waren schon drei Stunden vergangen und ich machte mir Sorgen. Als ich sie anrief, ging erst beim dritten Mal jemand ran.

Die Situation, die sich mir da bot, war grausam. Ich hörte meine Partnerin stöhnen. Am Ende des Gesprächs sagte jemand im Hintergrund: "Du wirst jetzt durchgenommen." Danach war der Anruf weg.

Ich bin dann zum Straßenfest hin und suchte sie. Hab sie auch gefunden und nach Hause gebracht. Danach versuchte ich, sie damit zu konfrontieren. Sie fragte mich, ob ich Beweise hätte, und tat so, als wäre ich bescheuert und hätte mir das eingebildet.
Und du bist tatsächlich NICHT gegangen?
Sogar wenn ich sie in Watte packe und ihr sage, dass ich "mehr" brauche als das, was sie mir aktuell gibt, geht sie hoch und sagt: "Ja, dann passt es eben nicht!" Ich nerve sie mit meinen "Bedürfnissen", obwohl ich nicht viel erwarte,
Warum lässt du dich so behandeln?
Deine Freundin hat offenbar kein Interesse an eurer Beziehung. Sie bumst auf irgendwelchen Straßenfesten rum, schert sich keinen Deut um die Sorgen, die du dir gemacht hast, deine Bedürfnisse und Wünsche nerven sie. Wo ist da Liebe?
Ich habe keine Ahnung, ob sie depressiv ist oder nicht.
Aber das sie empathielos, egozentrisch und äußerst herablassend handelt, DAS wird überdeutlich.
Wohnt sie bei dir? Finanzierst du sie? Hast du irgendeinen praktischen Nutzen für sie?
Oder warum sonst ist sie mit dir zusammen?
Ich würde das Theater umgehend beenden und mich trennen.
 
Und du bist tatsächlich NICHT gegangen?

Nein, Sie sagte da war nichts. Sie war auch total betrunken.

Ich liebe Sie, und die Zeit vor der Depression war wunderschön…
Sie hat Vom Therapeuten die Diagnose bekommen “Schwere Depression & Angststörung”

Ich hoffe halt irgendwo noch das es die Depression ist, und nicht “Sie” Ich weiß es aber nicht mehr.

Nein, jeder hat sein eigenes geld
Sie kuschelt am Abend mit mir, bzw Sie liegt auf meinem Bauch. Das war’s aber auch. Sie sagt zwischendurch das Sie mich liebt. Aber es fällt mir alles schwer zu glauben bzw unterdrücke ich die Gedanken und Emotionen. Ich würde einfach gerne einen Schluss Strich ziehen oder aber auf den Tisch hauen und hoffen das Sie was merkt, aber ich denke Sie würde nur die Depression vorschieben und sagen das Ich immer das “Opfer” spiele.. Ich weiß einfach nicht mehr was man von einem depressiven Menschen erwarten kann und was nicht. Außerdem denke ich, wenn ich etwas sage oder Sie bitte das Ich Zeit brauche, das Sie sagen wird das Ich Sie wegen der Depression “Verstoßen” würde.
 
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Danke für eure Antworten!

Meine Situation ist ziemlich kompliziert.

Alles fing an, als sie feiern war und zu tief ins Glas schaute. Sie war feiern und irgendwann stand ihre Freundin vor meiner Tür und fragte, ob meine Partnerin schon zu Hause sei. War sie aber nicht, dementsprechend waren schon drei Stunden vergangen und ich machte mir Sorgen. Als ich sie anrief, ging erst beim dritten Mal jemand ran.

Die Situation, die sich mir da bot, war grausam. Ich hörte meine Partnerin stöhnen. Am Ende des Gesprächs sagte jemand im Hintergrund: "Du wirst jetzt durchgenommen." Danach war der Anruf weg.

Ich bin dann zum Straßenfest hin und suchte sie. Hab sie auch gefunden und nach Hause gebracht. Danach versuchte ich, sie damit zu konfrontieren. Sie fragte mich, ob ich Beweise hätte, und tat so, als wäre ich bescheuert und hätte mir das eingebildet. Betrunken ist und war meine Partnerin schon immer sehr provokant und verletzend in ihrem Verhalten. Als ich sie konfrontierte, warf sie mir vor, nie wegzugehen, und dass ich mal mehr machen solle.

Am nächsten Tag tat ihr das alles total leid. Sie weinte und hatte Angst, dass ich sie verlassen würde. Ich fragte sie, wieso sie das gemacht hat, und sie sagte irgendwann, dass sie das tat, damit es aufhört, Sie wollte einfach "abschalten". Am nächsten Tag gab sie mir sehr viel Aufmerksamkeit. Ein paar Tage später war das aber wieder weg. Laut ihrer Aussage wollte sie, dass es aufhört. Ich vermute einfach, dass sie mich für ihre Depressionen verantwortlich macht, dabei war es die Krebsdiagnose von 2022.

Ich war super verletzt und natürlich hat es dann geknallt. Dann folgte die räumliche Trennung. Sie fiel in ein depressives Tief und seitdem kommt sie da auch nicht mehr raus. Egal, wie oft ich versuche, mit ihr zu sprechen. Sogar wenn ich sie in Watte packe und ihr sage, dass ich "mehr" brauche als das, was sie mir aktuell gibt, geht sie hoch und sagt: "Ja, dann passt es eben nicht!" Ich nerve sie mit meinen "Bedürfnissen", obwohl ich nicht viel erwarte, aber wenn sie vor mir steht, dann geht sie einfach an mir vorbei. Früher hatte sie mich immer berührt. Vertrauen, das durch den Vorfall gebrochen war, muss ich mir selber "aufbauen", weil es sie überfordert, und das lässt sie seitdem so. Ich habe mal versucht, mit ihr zu sprechen, natürlich über dasselbe Thema. Da war es so, dass sie sagte, sie hätte dafür keinen Kopf, es überfordert sie und ich komme immer mit demselben Thema an.
Irgendwann bin ich dann ins Badezimmer, um zu weinen, weil mir dieses ganze Verhalten nur noch wehtut. Sie kam dann später auch hinterher, wir sprachen, und als ich ihr dann vorschlug, dass sie sich so emotional nicht fühlen müsste und Hilfe bekommen würde, sagte sie nur, dass sie sich das nicht sagen lassen müsste und ging aus dem Badezimmer raus.

Etwas später kam sie dann nochmal und sagte, dass sie Hilfe braucht, aber Termine stressen sie und sie findet, dass eine Therapie ihr sowieso nicht helfen wird. Sie sagte, dass sie immer so herzlich war und sich so selbst nicht kennt, aber dass sie es eben aktuell nicht ändern könnte und zur Not auch in eine Reha gehen würde.

Ich habe oft versucht, mit ihr zu sprechen, aber mittlerweile traue ich mich nicht mehr, weil es nichts bringt. Sie will nicht, für sie ist alles "gut", weil sie ja eh nichts fühlt.

Aber ich zerbreche an dem ganzen Scheiß. Ich will sie nicht aufgeben. Ich weiß, dass es die Depression ist. Allerdings weiß ich langsam nicht mehr weiter und ziehe mich emotional zurück. Ansonsten würde ich das alles nicht aushalten.

Ich für meinen Teil habe extrem viel Verständnis, gehe aber mittlerweile am Zahnfleisch. Ich Kümmer mich um ihre 2 Kinder, Ich gehe einkaufen, stelle meine Bedürfnisse für Sie zurück, habe Verständnis für Sie obwohl Sie mich verletzt.. aber Ich weiß nicht mehr weiter.

Ich bin einfach nur noch verzweifelt. Ich stehe ihr bei, was sie nicht kann. Sie tut mir einfach leid, dass sie so ist, aber ich habe das Gefühl, dass ich einfach nicht mehr gut genug bin und sie mich gar nicht mehr will.

Das klingt für mich ganz anders als dein Eingangspost @Benno7919

Wenn du sie immer noch liebst - und so klingt das für mich - dann frag deine Freundin, ob du sie zu ihrem Arzt begleiten darfst.

Dass auch kleine Aufgaben wie Termine vereinbaren/ einhalten in der Depression mehr stressen als sonst, habe ich schon häufiger gehört.

Da ist ja manchmal schon den Müll rausbringen zu viel - wie vorher graybear geschrieben hat.

Aber deine Freundin ist in sehr großer Gefahr, komplett abzustürzen. Wenn sie der Versuchung nachgibt, ihren Schmerz mit Alkohol zu betäuben, dann war es das. Für sie Und ihre Kinder. Aus der Sucht kommt sie dann so leicht nicht wieder raus.

Irgendwann kannst du das alles auch bei allerbestem Willen nicht mehr kompensieren, selbst, wenn du wolltest. Und auch dein Leben ist wichtig!

Pass auf, meine Vorschläge wären:
Beim nächsten Arzttermin kommst du mit. Vielleicht sagt sie da nicht klar, wie schlimm es wirklich ist. Ihr Arzt muss das wissen. Und du musst wissen, was von ihrem Verhalten Depression ist und was trotz Depression eigenverantwortliche Entscheidung.

Und sowas wie Reha zu organisieren, ist auch für psychisch Gesunde manchmal nicht leicht. Unter Depressionen stell ich mir das sehr, sehr schwierig vor. Kann man für sowas nicht Hilfe in Anspruch nehmen? Vielleicht gibt es in eurer Nähe eine Organisation wie z B Caritas oder AWO, die euch dabei helfen kann?

Was ist mit dem Vater ihrer Kinder? Kann der sich nicht kümmern, um euch zu entlasten? Oder Großeltern oder andere Verwandte oder sehr enge Freunde?

Kann ihre Krankenkasse eine Haushaltshilfe stellen? Frag dazu ihren Arzt.

Falls es nicht anders geht: Jugendamt einschalten! Sowas sag ich ganz selten, aber da bleibt ja dann echt nichts anderes übrig. Wenn sich die Mutter selbst nicht kümmern kann und kein anderer da ist, dann sind die Kinder wirklich massiv gefährdet!

Jugendamt kann auch so was ähnliches wie Betreuung stellen. Da kommt da ein oder zwei Mal die Woche jemand vorbei. Das ist echt nicht optimal, weil es dann häufig davon abhängig ist, wie gut die persönliche Chemie zwischen JA Mitarbeiter und Eltern ist. Aber besser so, als wenn irgendwann mal in der Zeitung steht: Kinder halb verhungert und verwahrlost in vermüllter Wohnung aufgefunden. Mutter war depressiv, keiner hat es rechtzeitig gemerkt.

Übrigens gibt es inzwischen auch psychologische Hilfe für Krebskranke. Das MUSS in Deutschland inzwischen routinemäßig angeboten werden. Vielleicht hat sie es erst nicht gebraucht und abgelehnt, aber diese Psychotherapie steht ihr zu!

Das ist noch mal eine Idee, wenn es ihr wieder etwas besser geht. Diese Therapeuten kennen die spezifischen Probleme / Bedürfnisse von Krebs-Überlebenden. Vielleicht kann sie sowas leichter annehmen als eine 'normale Psychotherapie '.

Es ist nicht leicht, sich Hilfe zu organisieren, wenn man Hilfe gerade am dringendsten braucht, so wie du. Es macht ja erst mal alles schwieriger, weil das organisieren auch noch Zeit und Kraft kostet.

Aber bitte, nimm in Anspruch, was euch zusteht. Und sorge so gut wie du kannst für dich selbst - ohne schlechtes Gewissen! Du bist wichtig. Nicht nur für sie, auch für dich und andere.
 

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