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Meine Tochter ist "anders" und ich habe es verschuldet!

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Gast

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Liebes Forum,

ich bin 34 und alleinerziehende Mama einer 10-jährigen Tochter.
Ich mache mir große Vorwürfe weil sie sich nicht normal entwickelt und ich mir die Schuld dafür gebe!

Vom Erzeuger trennte ich mich schon während der Schwangerschaft.
Die Geburt war schwierig und ich wäre dabei fast gestorben.
Ich glaube, ich habe meine Tochter deswegen von Anfang an abgelehnt. Ich konnte keine richtige Bindung zu ihr aufbauen.
Gerade in den ersten Lebensjahren war ich oft überfordert auch wenn ich immer die Unterstützung meiner Eltern hatte.
Ohne sie hätte ich auch nicht arbeiten gehen können. Aber abends war ich dann oft genervt wenn meine Tochter noch mit mir spielen wollte. So zog sie sich immer mehr in sich zurück.
Es gab schon im Kleinkindalter große Probleme. Ständig fiel sie über etwas, stürzte die Treppe runter, hatte massive Darmprobleme. Da war ich teilweise auch sehr ungeduldig. Auch weil sie ständig herumtrödelte, ich aber unter Zeitdruck stand.
Sie wollte nie mit anderen Kindern spielen, sondern beschäftigte sich lieber allein mit ihren Bilderbüchern oder ihrem Spielzeug.
Im Kindergarten konnte sie sich nicht in die Gemeinschaft einfügen. Wenn sie was nicht wollte bekam sie Tobsuchtsanfälle.
Körperliche Nähe lehnte sie ab. Wenn sie angefasst wurde, machte sie sich steif. Auch bei Oma und Opa.
Wie gesagt, kein bezug zu anderen Kindern, aber ein gesteigertes Interesse an Tieren. Bei Pferden deutete sie Stimmungen rein wie "das Pferd guckt traurig oder fröhlich", sie schleppte Tiere aus der Nachbarschaft an um sie bei uns laufen zu lassen.
Das Meerschweinchen meiner Eltern fuhr sie im Puppenwagen spazieren.
In der Schule ist sie verhaltensauffällig. Wenn sie im Kopfrechnen gewann, stieg sie auf einen Tisch und jubelte laut.
Bei Langeweile stört sie den Unterricht. Was nicht zu ihrem introvertierten Wesen passt.
Ihr Klassenlehrer beschreibt ihr Verhalten als berfremdlich und hat mir jetzt einen Besuch beim Psychologen angeraten. :-(
Ansonsten ist sie eine gute Schülerin. Sie liest sehr viel und kann sich daher sehr gewählt ausdrücken.
Doch sie findet keinen Anschluss.

Ich mache mir große Vorwürfe daß meine Tochter sich zu einer richtigen Einzelgängerin entwickelt.
Es liegt wohl daran daß ich ihr in den ersten schwierigen Jahren nicht genug Liebe und Geborgenheit gegeben habe.

Wie kann ich ihr jetzt helfen?
Bleibt da wirklich nur der Gang zum Psychologen?
 
Ob du es verschuldet hast, weiß ich nicht.

Kann auch eine Mischung sein - überforderte Mutter und neurologische Abweichungen.

Ich würde auf jeden Fall einen Kinder-und Jugendpsychiater aufsuchen.

Es ist gut, dass du dich jetzt deiner Verantwortung stellst.
 
Sie spürt deine Distanz und da du ihr nicht die Aufmerksamkeit geben kannst, die sie und viele Kinder brauchen rebelliert sie. Sie schreit nach Geborgenheit und Liebe.

Nicht sie sollte zum Psychologen sondern du (am besten beide), weil du ja ein Problem mit ihr hast und die Schwangerschaftserlebnisse nicht verarbeitet hast in deinem ganzen Stress.😉


Aus Stress das Kind zurückzuweisen finde ich nicht richtig.

Wer sich nicht um sich selbst kümmert, der kann es auch nicht bei anderen
 
Zuletzt bearbeitet:
1. Schuldgefühle haben noch nie (!!!) einer Mutter-Kind Beziehung genutzt und sie lösen gar nichts. Also sieh zu, dass du die los wirst, zur Not mit Hilfe eine Therapeuten. Starke Schuldgefühle zerstören nur, denn: du siehst dein Kind an und fühlst dich wegen der Schuld mies. Als Kind merkt man das und fühlt sich auch schlecht, weiß aber nicht warum und kann nichts machen = ganz miese Stimmung.
2. Warum soll deine Tochter unbedingt "normal" und "durchschnittlich" sein. Kein Kind entspricht einer Norm. Vermutlich hast du dich noch nie mit anderen Eltern über die "seltsamen" kindisch-kindlichen Verhaltensweisen von deren Nachwuchs unterhalten vor lauter Scham.
3. Als Maßstab wäre doch eher angebracht: geht es meinem Kind gut, fühlt es sich wohl und wenn nicht, was kann ich zu seinem Wohlbefinden beitragen? Dein Kind muss nicht von einem Psychologen "korrigiert" werden, sondern eure Beziehung sollte wohl mal endlich näher und vertrauensvoller werden. Du bist das Vorbild, an dem sich dein Kind orientiert, deswegen bist du eigentlich diejenige, die an sich arbeiten muss. Wie soll denn dein Kind enge Freundschaften herstellen können, wenn es Nähe zwischen euch anscheinend nie richtig gegeben hat? Und mit deinen SChuldgefühlen kann dein Kind nichts, aber auch gar nichts anfangen. Mit Schuldeingeständnissen kann man vor Gericht punkten, aber deine Tochter richtet dich ja gar nicht. Geh lieber an die "Arbeit" und erweitere endlich eure liebevolle Beziehung. Ein Psychologe/Therapie kann deinem Kind gut tun, wenn er ihr hilft, neue Wege zu gehen und Verletzungen zu verarbeiten (so es denn tiefere überhaupt gibt, nicht alle Kinder brauchen dutzende Freundschaften).
Mir scheint aber, dass du diejenige bist, die hier größere Hürden zu überwinden hat und Hilfe braucht (deine ablehnende Haltung zum Kind, deine Schuldgefühle). Such dir Hilfe und freu dich, dass du schon jetzt bereit bist, diese neuen Wege zu gehen, manche Mütter merken es erst, wenn es zu spät ist oder nie.
 
1. Schuldgefühle haben noch nie (!!!) einer Mutter-Kind Beziehung genutzt und sie lösen gar nichts. Also sieh zu, dass du die los wirst, zur Not mit Hilfe eine Therapeuten. Starke Schuldgefühle zerstören nur, denn: du siehst dein Kind an und fühlst dich wegen der Schuld mies. Als Kind merkt man das und fühlt sich auch schlecht, weiß aber nicht warum und kann nichts machen = ganz miese Stimmung.
2. Warum soll deine Tochter unbedingt "normal" und "durchschnittlich" sein. Kein Kind entspricht einer Norm. Vermutlich hast du dich noch nie mit anderen Eltern über die "seltsamen" kindisch-kindlichen Verhaltensweisen von deren Nachwuchs unterhalten vor lauter Scham.
3. Als Maßstab wäre doch eher angebracht: geht es meinem Kind gut, fühlt es sich wohl und wenn nicht, was kann ich zu seinem Wohlbefinden beitragen? Dein Kind muss nicht von einem Psychologen "korrigiert" werden, sondern eure Beziehung sollte wohl mal endlich näher und vertrauensvoller werden. Du bist das Vorbild, an dem sich dein Kind orientiert, deswegen bist du eigentlich diejenige, die an sich arbeiten muss. Wie soll denn dein Kind enge Freundschaften herstellen können, wenn es Nähe zwischen euch anscheinend nie richtig gegeben hat? Und mit deinen SChuldgefühlen kann dein Kind nichts, aber auch gar nichts anfangen. Mit Schuldeingeständnissen kann man vor Gericht punkten, aber deine Tochter richtet dich ja gar nicht. Geh lieber an die "Arbeit" und erweitere endlich eure liebevolle Beziehung. Ein Psychologe/Therapie kann deinem Kind gut tun, wenn er ihr hilft, neue Wege zu gehen und Verletzungen zu verarbeiten (so es denn tiefere überhaupt gibt, nicht alle Kinder brauchen dutzende Freundschaften).
Mir scheint aber, dass du diejenige bist, die hier größere Hürden zu überwinden hat und Hilfe braucht (deine ablehnende Haltung zum Kind, deine Schuldgefühle). Such dir Hilfe und freu dich, dass du schon jetzt bereit bist, diese neuen Wege zu gehen, manche Mütter merken es erst, wenn es zu spät ist oder nie.

@ Gast:Schöner Beitrag! (Damit meine ich gerade den Aspekt, dass doch leider oft Kinder zur "Reparatur" 😱 gegeben werden ... . Was ja die TE zum Glück nicht so möchte.)

@ TE:
Und ja: fange bei Dir an.

Und dann schau... .


UND dazu: Du schreibst von "Schaden"... . Da ich auch davon ausgehe, dass Dein Kind auch Verletzungen zu verarbeiten hat, behalte nicht aus dem Auge, dass wenn es nun schon "anders" ist,
dies ein aktuell Fakt ist,
den DU nun nicht mehr aus dem Weg räumen kannst.

Sprich: Du UND Dein Kind, Ihr braucht je Abklärung was genau ist und Unterstützung.


GLG
Landkaffee
 
Ich würde auf jeden Fall einen Kinder-und Jugendpsychiater aufsuchen.

Ich würd erst mal zum Psychologen bevor man den Psychiater bemüht.

Der Psychologe kann analysieren was bei euch genau schiefläuft und euch Lösungen vorschlagen, wie ihr näher zueinander findet. Der macht euch doch nicht fertig, und auch ist das kein Zeichen dafür dass einer von euch beiden psychisch "gestört" sei.

Auf jeden Fall würde ich den lieber früher als später fragen - noch ist die Kleine 10, wenn sie erst mal in der Pubertät steckt wird das ganze vielleicht deutlich schwieriger. Und wenn ihr dem nicht vertraut, zwingt euch auch niemand eine Therapie bei ihm anzufangen/durchzuziehen.

P.S. ich war als Kind selbst mal eine Zeit lang beim Psychologen, hätte ich das nicht gemacht wäre ich heute wahrscheinlich nicht da wo ich heute bin. 😉
 
Deine Tochter sehnt sich unglaublich nach Liebe und Bestätigung. Sie hat das bei dir nicht erfahren sodass sie nicht weiß wie sie Bindungen zu anderen Menschen aufbaut.
Ich denke auch, dass eine gute Psychologin da helfen könnte.
Ich wünschte jemand hätte sich bei mir mal Gedanken drüber gemacht.
 
Deine Tochter fühlt evt. auch, daß du Schuldgefühle hast. Das du einfach immer, in ihrer Gegenwart unter Stress stehst. Die Tiere sind völlig entspannt, und freuen sich einfach, über Sie. Denke du solltest einen entspannten Zugang suchen. Sie sollte ein gutes Gefühl haben, wenn du in Ihrer Nähe bist ;-) Lg Wunschtraum
 

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