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Mich interessiert zu viel und ständig fehlt die Zeit

früher-vogel

Aktives Mitglied
Ich kann kochen, aber kein Sterne-Essen. Oft weiß ich auch nicht, was ich kochen soll. Mein Essen schmeckt mir gut, aber es ist nicht besonders. Oft gibt es Basics wie Nudelauflauf, Ofenkartoffeln und Currys. Das gewisse Etwas fehlt. Zur Zeit muss ich sehr auf mein Geld achten und viele Lebensmittel sind teuer geworden, da bekomme ich noch weniger Lust. Am liebsten esse ich indisch. Leider ist es für den normalen Alltag zu aufwendig. Dann kommt noch hinzu, dass ich keinen Geschirrspüler habe und alles mit der Hand abwaschen muss. Essen ist ein sehr wichtiger Punkt und trägt eindeutig zum Wohlbefinden bei, aber Kochen ist für mich eine Pflichtaufgabe und kein Hobby.

Für Kochtipps bin ich dennoch offen.
Ich hake an der Stelle mal an....wobei ich das Kochen stellvertretend für die von dir geschilderte Gesamtproblematik betrachten will:

Du hast offenbar Probleme, etwas "gut sein" zu lassen.....

Was gibt es an Basics auszusetzen? Um beispielsweise indischem Essen das gewisse Etwas zu geben, reicht ein Chutney oder ein Lassi schon aus....

Auf mich wirkst du, als ob du innerlich nicht satt werden würdest - auch im übertragenen Sinne.

Vielleicht magst du regelmäßige Dankbarkeits-Übungen probieren.
 

Savay

Aktives Mitglied
Es stresst mich, da ich immer das Gefühl habe etwas zu verpassen.
Ich fühle mich schlecht, wenn ich meine gesetzten Ziele nicht erreiche und das schlägt wiederum auf das Gemüt.
Diese zwei Aussagen erinnern mich stark an dysfunktionalen Perfektionismus.

"Wenn das Soll (Ideal) zum Muss wird"
ein Satz den ich dazu mal hörte und der es gut beschreibt finde ich.

Dabei ist der Drang zur Perfektion aber nur eine Maske, wie ein Panzer, um unangreifbar zu sein. Aus Angst vor der eigenen Fehlerhaftig- und Gewöhnlichkeit.

Denke mal drüber nach ob du damit ein Problem hast, gewöhnlich zu sein.
Wie reagieren denn andere auf deine vielen Hobbys und künstlerischen Betätigungen?
Mit Bewunderung und Bestätigung?
Dann könntest du getrieben werden von dem Drang etwas Besonderes sein zu wollen um damit Anerkennung und Bestätigung zu erlangen.
🤔
 

trigital

Aktives Mitglied
Ich kann kochen, aber kein Sterne-Essen. Oft weiß ich auch nicht, was ich kochen soll. Mein Essen schmeckt mir gut, aber es ist nicht besonders. Oft gibt es Basics wie Nudelauflauf, Ofenkartoffeln und Currys. Das gewisse Etwas fehlt. Zur Zeit muss ich sehr auf mein Geld achten und viele Lebensmittel sind teuer geworden, da bekomme ich noch weniger Lust. Am liebsten esse ich indisch. Leider ist es für den normalen Alltag zu aufwendig. Dann kommt noch hinzu, dass ich keinen Geschirrspüler habe und alles mit der Hand abwaschen muss. Essen ist ein sehr wichtiger Punkt und trägt eindeutig zum Wohlbefinden bei, aber Kochen ist für mich eine Pflichtaufgabe und kein Hobby.

Für Kochtipps bin ich dennoch offen.
Blöd dass du finanziell nicht so gut aufgestellt bist. Aber gerade was das Kochen angeht, kann man eine Tugend draus machen. Man muss sich beim Einkaufen auf die Preise ausrichten und kann nicht kaufen was man will. Deshalb muss man kreativer werden und aus dem was man hat was zaubern. Und dabei macht man finde ich auf Dauer grundlegende Erfahrungen, wie das Selerie, Knoblauch, ein paar Gewürze und Nudeln und dazu noch ein paar variable Zutaten für den kleinen Geldbeutel ausreichend sind. Man kocht das Gemüse im gewürzten Nudelwasser und nachdem die Nudeln fast fertig sind ein bisschen Hühnchen dazu und vielleicht ein bisschen kleingehakter Käse. Wenn es schon fast ganz fertig ist. Ein kleiner Kochtipp. Und daran lässt sich sehr viel ausprobieren und lernen. gemahlener Koriander, Kreuzkümmel, Knoblauch, schwarzer und weißer Pfeffer und ich finde es schmeckt manchmal schon fast wie echtes Curry. Oder Risotto in Milch kochen finde ich auch sehr lecker.

Schön dass dir meine Ratschläge gefallen. Und Makrophotographie finde ich persönlich auch sehr spannend. Ich würde gerne Insektenkörper oder nur manche Region gerne ganz nah und groß fotographieren können. Das gefällt mir persönlich.
Aber wie ich sehe lässt du dir auch gerne etwas Neues Ausgefalleneres einfallen.
Landschaftsbilder sind immer wieder bezaubernd. Ich denke, dass ist so ein typisches Anfängermotiv und ich denke auch wenn man gelernt hat sich für ganz andere Dinge zu interessieren, kommt man immer wieder in die Verlegenheit einem Landschaftsmotiv nicht widerstehen zu können.
So wie Sonnenuntergänge. Aber ich denke es ist doch wichtig, dass man mehr Faszinierendes entdeckt mit der Zeit und für mehr Erfahrung drängt. Und ich denke es ist auch immer gut eine neue Idee zu verfolgen. Das weckt so ein bisschen diesen Jagdinstinkt.
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Geht es jemanden ähnlich?
Mir geht es schon viele Jahre lang ganz ähnlich. Ich habe viele Interessen entwickelt, schaffe es aber bei weitem nicht, mich um sie alle auch nur annähernd adäquat zu kümmern. Dafür reicht meine Zeit hinten und vorne nicht aus, zumal ich außerdem auch sonstige Verpflichtungen habe und natürlich arbeiten gehen muss.

Einige meiner Interessen wären an sich schon völlig tagesfüllend, selbst wenn ich keinen Job hätte. Beispielsweise hat es mir immer großen Spaß gemacht, Theater zu spielen bzw. mich in Theaterprojekten zu engagieren. Aber wenn man sich da richtig reinhängt, dann könnte man den ganzen Tag damit verbringen und hätte keine Zeit mehr für einen Job.

Andere meiner Lieblingsthemen wären Musik (gern auch machen, wobei ich mangels Zeit schon länger nicht mehr aktiv gewesen bin), Fotografie, Sprachen lernen, Reisen, Geografie. Genaugenommen wäre jedes einzelne dieser Themen schon völlig ausreichend, um mich damit rund um die Uhr zu beschäftigen. Da ich aber viel zu wenig Zeit habe, kann ich mich meistens höchstens um eines davon kümmern, und das auch nur in geringem Maße.
 

QueenofHeart

Mitglied
Waren denn deine Eltern auch so drauf, dass sie dir selbst bei den Hobbies, die du dir beim Heranwachsen ausgewählt hast, dich auf "Leistung bringen" trimmen wollten?
Also bspw. wenn Sportverein, dann aber gleich auch bestrebt sein, eine hohe Spielklasse/hoch angesehene Wettbewerbe zu erreichen, wenn Klavierstunden, dann auch gleich die schweren Classiker von Mozart, Beethoven usw. beherrschen usw.?

Dann hat dein Problem sicher auch damit zu tun.
Das Anspruchsdenken wurde dir so eingetrichtert von Kind an.

Wie du sagst: Fürs Berufsleben sicher kein schlechter Ansatz. Aber ich denke auch bei Hobby sollte es eher um Entschleunigung statt Leistung gehen.
In meiner Kindheit war ich ein Spätzünder in vielen Bereichen. So konnte ich erst spät Rad fahren, Schwimmen, Lesen und Schreiben. Mein Umfeld in der Grundschule war sehr ehrgeizig und akademisch geprägt. Natürlich haben mich meine Eltern viel mit den anderen Kindern verglichen und waren schnell enttäuscht.

Später fing ich an mir Dinge autodidaktisch beizubringen, weil ich gelernt habe, dass mir ohnehin niemand etwas zu traut.

Mittlerweile arbeite ich selbst im pädogischen Bereich und versuche jungen Menschen Zeit und Unterstützung in ihrer Entwicklung zu bieten. Auch heutzutage werden leider viele Kinder und Jugendliche zu schnell abgeschrieben. Letztendlich interessiert es später niemanden, wann und wie schnell wir etwas gelernt haben, weil am Ende das Ergebnis zählt.

Um auf deine Frage zurück zu kommen, die starke Erwartungshaltung in meiner Kindheit hat mich sehr geprägt.
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Um auf deine Frage zurück zu kommen, die starke Erwartungshaltung in meiner Kindheit hat mich sehr geprägt.
Bei mir wars in meiner Kindheit insofern anders gewesen, als meine Mutter mir gar nichts zugetraut hatte und mir ausreden wollte, mich für etwas zu begeistern. Zu den Standardsprüchen meiner Mutter gehörte sowas wie "Lass das mal, das wird sowieso nichts" oder "Warum willst du denn das machen? Das kannst du doch sowieso nicht." Und wenn ich neugierig war und vieles wissen wollte, hieß es "Frag uns keine Löcher in den Bauch".

In meiner Wahrnehmung und Erinnerung hat das in mir eine Art Vakuum mit starker Sehnsucht nach interessanten Beschäftigungen erzeugt, die ich mein Leben lang nie wirklich stillen konnte.
 
G

Gelöscht 129772

Gast
In sehr vielen finde ich mich wieder. Den hohen Anspruch an mich selbst, die schnelle Entflammbarkeit für neue Interessen, das Interesse an so vielem, an zu vielem.

Mir hat irgendwann der Gedanke geholfen, auf was ich zurückblicken möchte, wenn ich entweder in Kürze schwer krank würde, oder halt im Alter, wenn der Tod naht.

Auf ein Leben mit immer neuen Projekten, angefangen, nie abgeschlossen, und wenn, dann nur mit halbem Herzen, weil immer so viele gleichzeitig liefen? Oder doch eher auf ein, zwei, drei Dinge, die ich mit ganzem Herzen und richtig gut gemacht habe - im Rahmen der Möglichkeiten eines Hobbys.

Und dann kam diese eine Woche, in der ich frei hatte. Ich habe locker 90% der Sachen, die ich hatte, weggeworfen oder verkauft. Mich auf einiges weniges besinnt. Versucht, in die Tiefe statt in die Breite zu gehen.

Es war die beste Woche meines Lebens, und seitdem bin ich glücklich und ausgeglichen. Und manchmal entdecke ich sogar ein neues Interesse, und habe endlich auch mal Raum dafür.
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Und dann kam diese eine Woche, in der ich frei hatte. Ich habe locker 90% der Sachen, die ich hatte, weggeworfen oder verkauft.
Verkaufen muss ich eigentlich nichts, weil meine Hobbys und Interessen überwiegend nicht zum Ansammeln von Gegenständen geführt haben (außer einigen Büchern oder CDs).

Leider verheddere ich mich nach wie vor noch mit meinen Interessen, die sich zeitlich gegenseitig im Weg stehen. Ich würde gern so vieles machen, aber es geht nicht, bzw. sobald ich mich mit einer Sache beschäftige, muss ich viele andere Sachen beenden oder auf Eis legen.
 

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