Hier versuchen so viele, irgendwie zu dir durchzudringen, doch du wirkst auf mich nicht erreichbar.
Es wäre für DICH wichtig zu verstehen, was ihr losgetreten habt, dass, wenn es schon dieser Mann sein muss, mehr Zeit hätte vergehen müssen und dann ehrliche Gespräche das Mindeste gewesen wären, statt gemeinsam zu verreisen und sie die Bombe feige platzen zu lassen. Wie kann euch denn nicht klar gewesen sein, dass daraus nichts Gutes entstehen kann?
Was ich von meiner Schwester erwarte? Dass sie mal aufhört, Lügen zu verbreiten. Ich bekomme Nachrichten von irgendwelchen Leuten, die mir vorwerfen, das Letzte zu sein, weil ich die Ehe zerstört habe. Wie ich es nur wagen kann, eine Affäre mit ihm anzufangen. Wie ich meiner Schwester den Mann ausspannen konnte. Das ist alles nicht wahr, aber genau das erzählt sie rum. Ich verstehe, dass sie sauer ist, aber sowas geht nicht. Ich erzähle doch auch nicht jedem, was sie gerade so abzieht oder verbreite Lügen.
Du erwartest zuviel von anderen.
Ihr habt ein Bild gezeichnet, habt euch entzogen und der Meinungsbildung nicht nur freien Lauf gelassen, sondern sie durch euer Verhalten in eine Richtung gelenkt.
Egal, was ihr jetzt sagt, das ist gegessen, euch glaubt niemand mehr.
Und letztlich spielt dieses Detail keine große Rolle mehr, ihr habt alle gegen euch aufgebracht.
Würdest du dich jetzt negativ über deine Schwester äußern, würdest du nur alles zu deinen Ungunsten verschlimmern.
Ich verstehe das, meine Eltern, die Beziehung nicht gut finden, aber ich verstehe nicht, wieso sie auf die Lügen voll drauf einsteigen. Sie finden es scheiße, dass ich eine Ehe zerstört habe.
Weil ihr beide, du und der Nochmann deiner Schwester, alles getan habt, um das entsprechende Bild dazu abzugeben. Eure Taren sprechen gegen euch und wiegen schwerer als Worte.
Die Situation ist jetzt scheiße, aber sie ist jetzt nun mal so, und wir sollten alle irgendwie versuchen, das Beste daraus zu machen.
Warum?
Damit es für euch leichter und angenehmer wird?
Verletzte, wütende, enttäuschte Menschen brauchen Zeit.
Irgendwann ist vielleicht wieder ein freundlicher Umgang miteinander möglich, unbelastet wird er nie wieder.
Vielleicht ist auch nie wieder mehr als flüchtiger, bemüht höflicher Kontakt möglich. Das kann hier niemand vorhersagen.
Ich weiß nicht, ob ich irgendwann mit ihm Kinder will. Nur, was passiert denn dann? Gibt es dann die guten und die schlechten Enkelkinder?
Erahnst du langsam doch ein wenig das Ausmaß der Konsequenzen aus euren Handlungen?
Es wird kaum jemand diese fiktiven Kinder ansehen können, ohne dass im Hinterkopf die dazugehörige, unschöne Geschichte da ist. Selbst wenn man das nicht möchte, würde es wohl den meisten Menschen so gehen.
Eure Familie ist für lange Zeit belastet.
War, ist es das wert für dich?
Es wäre wichtig, dass du nachdenkst, wie sich jetzt nicht alles noch verschlimmern lässt, wie ein wenig Schadensbegrenzung möglich sein könnte und wie und wo du die nächsten Jahre leben möchtest.
Im Ort zu bleiben, würde dir das wirklich gut tun? Würde es sich nicht, später vielleicht nicht mehr täglich, aber je nach Begegnung immer wieder, wie ein Spießrutenlauf anfühlen?
Hättest du Chancen, dort neue Freunde zu finden?
Solltet ihr Kinder bekommen, was kann es u.U. für sie bedeuten, dort aufzuwachsen, wenn Erwachsene alte Kamellen ausgraben und weitergeben könnten? Mobbing entsteht schnell.
Manche Geschichte beruhigt sich schneller, wenn man die Ursache nicht immer wieder vor Augen hat. Wenn dann mal Gras darüber gewachsen ist, ist nach einer Weile vielleicht etwas Annäherung an die Eltern möglich.