Vielleicht wäre es auch hier besser gewesen wenn ich die Kosten übernommen hätte
Hm. Ich kann das gut nachvollziehen.
Ich habe ein bisschen zu deinem Thema herumgelesen.
Und komme auf folgende Schlagworte,-
Schuld, Leiden, Verdrängung von Schuld, Perfektionismus, innerer Frieden, innere Freiheit.
Ein Zitat von S. Freud beschreibt es auch ganz gut.
"Die Neurosen sind Ausdruck von Konflikten zwischen dem Ich und solchen Strebungen, die dem Ich als unverträglich mit seiner Integrität und ethischen Ansprüchen erscheinen."
Das scheint ein normaler Mechanismus zu sein.
Was ich auch interessant finde, sind die 5 B's zur Beichte.
- Besinnen (was habe ich falsch gemacht)
- Bereuen
- Bekehren (dafür sorgen es nicht wieder zu tun)
- Bekennen (es gegenüber einem anderen zugeben)
- Buße
Bis auf das "Bekennen", hast du alle Stufen durch.
Aber das ändert wahrscheinlich auch nichts daran, dass du dich schuldig fühlst.
Es zu relativieren fällt dir auch schwer, obwohl niemandem Schaden entstanden ist.
Es ist eine gute Sache sich einer Schuld bzw Fehltat bewusst zu sein, es gibt auch Menschen die schieben die Schuld immer auf andere oder auf die Gegebenheiten.
Dass du es siehst, es einsiehst, finde ich gut. Und dennoch sehe ich auch Verdrängung. Du verdrängst evtl, dass auch du Fehler machen kannst, sonst würdest du ja, am besten deiner Frau, mal davon erzählen.
Meinst du deine Mitmenschen haben noch nie einen Fehler gemacht? Charakterstärke besteht auch darin, zu seinen Fehlern zu stehen und nicht darin, nie Fehler zu machen. 😉
Die Arbeit am eigenen Charakter findet fortlaufend statt, dein Leben lang.
Sich selbst vergeben zu können ist stark verwand damit, auch anderen vergeben zu können. Oder dürfen alle anderen Fehler machen welche du schnell vergibst, nur du selbst darfst keine Fehler machen und hast auch keine Vergebung verdient?
Sich oft schuldig fühlen,- ich kenne das nur zu gut. Mir wurde von verschiedenen Leuten immer die Schuld zugeschoben.
Und wenn man mit Menschen zu tun hatte, die einem nie vergeben haben, alte Sachen einem immer wieder vorwerfen, kommt man da auch nie raus und fühlt sich fortwährend schuldig und falsch.
Und wenn einem mal was Gutes getan wird, wie in deinem Fall, dass der Verein die Kosten für den Pkw Schaden übernommen hat, fühlt man sich nicht berechtigt dazu, wie als hätte man es nicht verdient. Weil man sieht sich ja als schlecht und schuldig an?