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moralische Fehler & Charakterlich versagt

alfred1992

Mitglied
Und zu seinen Fehlern stehen!
Und das hat der TE getan. Also Go for it!
Ich selbst, weiß dass es riesige Fehler waren, bin nach wie vor, davon sehr enttäuscht und bereue es.
Ich habe den Fehler wieder gut gemacht, mich reflektiert, mich verändert.

Allerdings ist es so, dass ich mir selbst nicht vergeben kann. Ich denke, dass vielleicht ein Geständnis dieser Fehler gegen über anderen sinnvoll (gewesen?) wäre. Es besteht ja nach wie vor die theoretische Möglichkeit, sofern in der Vergangenheit gewühlt wird, dass der Verdacht entstehen könnte, dass dort vorübergehend etwas nicht passte. Das würde dann Fragen aufwerfen. Auf der anderen Seite weiß ich nicht, ob dadurch eventuell ein neuer unnötiger Schaden entsteht - in sozialer Form - für Fehler, die vor über 6 Jahren bereinigt wurden.

Ich stelle mir oft die Frage: Soll, kann und darf ich meine Vergangenheit und die damit verbundenen Fehler hinter mir lassen? Soll ich mich ausschließlich auf die Zukunft konzentrieren?
 
Zuletzt bearbeitet:

kasiopaja

Urgestein
Ich selbst, weiß dass es riesige Fehler waren, bin nach wie vor, davon sehr enttäuscht und bereue es.
Ich habe den Fehler wieder gut gemacht, mich reflektiert, mich verändert.

Allerdings ist es so, dass ich mir selbst nicht vergeben kann. Ich denke, dass vielleicht ein Geständnis dieser Fehler gegen über anderen sinnvoll (gewesen?) wäre. Es besteht ja nach wie vor die theoretische Möglichkeit, sofern in der Vergangenheit gewühlt wird, dass der Verdacht entstehen könnte, dass dort vorübergehend etwas nicht passte. Das würde dann Fragen aufwerfen. Auf der anderen Seite weiß ich nicht, ob dadurch eventuell ein neuer unnötiger Schaden entsteht - in sozialer Form - für Fehler, die vor über 6 Jahren bereinigt wurden.

Ich stelle mir oft die Frage: Soll, kann und darf ich meine Vergangenheit und die damit verbundenen Fehler hinter mir lassen? Soll ich mich ausschließlich auf die Zukunft konzentrieren?
Natürlich kannst Du das hinter Dir lassen.
Du hast daraus gelernt und Dich geändert und damit ist es doch erledigt.
 

alfred1992

Mitglied
Ich möchte noch eines dazu ergänzen, was mir auch irgendwie Sorgen bereitet bzw. wo ich die Schuld trage. Ich habe im Rahmen einer Vereinsaktivität im letzten Jahr versehentlich einen Unfall mit einem fremden PKW verursacht. Der Schaden war im unteren 4 Stelligen Bereich, die Haftpflicht hat diesen Schaden nicht übernommen. Da gibts wohl irgendwelche Klauseln. Sofern die KFZ Versicherung diesen Schaden übernommen hätte, wären die Kosten durch Rückstufung genau so hoch, wie der Schaden selbst. Der Vereinsvorstand hat dann entschieden die Kosten vom Verein getragen, und das auf der Mitgliederversammlung erklärt.

Vielleicht wäre es auch hier besser gewesen wenn ich die Kosten übernommen hätte, obwohl ich da im reinen Interesse des Vereins gehandelt habe.

Auch das belastet mich irgendwie, ich weiß das war unbeabsichtigt, dennoch ein Fehler.

Ihr merkt, ich habe gerade ziemlich viel Chaos im Kopf.

Ich merke, dass ich aus dieser wirklich lähmenden Gedankenspirale nicht mehr rauskomme. Ich denke es ist am sinnvollsten, eine Therapie zu beginnen.
 
Zuletzt bearbeitet:

kasiopaja

Urgestein
Ich möchte noch eines dazu ergänzen, was mir auch irgendwie Sorgen bereitet bzw. wo ich die Schuld trage. Ich habe im Rahmen einer Vereinsaktivität im letzten Jahr versehentlich einen Unfall mit einem fremden PKW verursacht. Der Schaden war im unteren 4 Stelligen Bereich, die Haftpflicht hat diesen Schaden nicht übernommen. Da gibts wohl irgendwelche Klauseln. Sofern die KFZ Versicherung diesen Schaden übernommen hätte, wären die Kosten durch Rückstufung genau so hoch, wie der Schaden selbst. Der Vereinsvorstand hat dann entschieden die Kosten vom Verein getragen, und das auf der Mitgliederversammlung erklärt.

Vielleicht wäre es auch hier besser gewesen wenn ich die Kosten übernommen hätte, obwohl ich da im reinen Interesse des Vereins gehandelt habe.

Auch das belastet mich irgendwie, ich weiß das war unbeabsichtigt, dennoch ein Fehler.

Ihr merkt, ich habe gerade ziemlich viel Chaos im Kopf.

Ich merke, dass ich aus dieser wirklich lähmenden Gedankenspirale nicht mehr rauskomme. Ich denke es ist am sinnvollsten, eine Therapie zu beginnen.
Du bindest Dir schon gerne Probleme ans Bein und machst Dir gerne ein schlechtes Gewissen, oder?
In dem Fall hat der Verein entschieden, dass er den Schaden übernimmt und damit ist der Fall doch erledigt.
 

alfred1992

Mitglied
Du bindest Dir schon gerne Probleme ans Bein und machst Dir gerne ein schlechtes Gewissen, oder?
In dem Fall hat der Verein entschieden, dass er den Schaden übernimmt und damit ist der Fall doch erledigt.
Ja wahrscheinlich hast du Recht. Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich wirklich nach solchen Dingen Suche, und mich dann rein steigere. Eigentlich deutet ja auch die lange Odyssee, die ich im Ausgangspost Berichtete, bzgl. gesundheitlicher Symptome hinter denen keine Ursache steckt, irgendwie auch auf dieses Problem. Die Ursache liegt vielleicht in meiner Psyche. Vielleicht habe ich auch eine Angststörung entwickelt. Keine Ahnung. Wie dem auch sei werde ich nun einen Gang zum Therapeuten beschreiten. Denn, wenn ich wirklich ehrlich zu mir selbst bin, finde ich den Weg alleine da nicht mehr raus.
 
Zuletzt bearbeitet:

Savay

Aktives Mitglied
Vielleicht wäre es auch hier besser gewesen wenn ich die Kosten übernommen hätte
Hm. Ich kann das gut nachvollziehen.

Ich habe ein bisschen zu deinem Thema herumgelesen.
Und komme auf folgende Schlagworte,-
Schuld, Leiden, Verdrängung von Schuld, Perfektionismus, innerer Frieden, innere Freiheit.

Ein Zitat von S. Freud beschreibt es auch ganz gut.

"Die Neurosen sind Ausdruck von Konflikten zwischen dem Ich und solchen Strebungen, die dem Ich als unverträglich mit seiner Integrität und ethischen Ansprüchen erscheinen."
Das scheint ein normaler Mechanismus zu sein.

Was ich auch interessant finde, sind die 5 B's zur Beichte.
- Besinnen (was habe ich falsch gemacht)
- Bereuen
- Bekehren (dafür sorgen es nicht wieder zu tun)
- Bekennen (es gegenüber einem anderen zugeben)
- Buße

Bis auf das "Bekennen", hast du alle Stufen durch.
Aber das ändert wahrscheinlich auch nichts daran, dass du dich schuldig fühlst.

Es zu relativieren fällt dir auch schwer, obwohl niemandem Schaden entstanden ist.
Es ist eine gute Sache sich einer Schuld bzw Fehltat bewusst zu sein, es gibt auch Menschen die schieben die Schuld immer auf andere oder auf die Gegebenheiten.
Dass du es siehst, es einsiehst, finde ich gut. Und dennoch sehe ich auch Verdrängung. Du verdrängst evtl, dass auch du Fehler machen kannst, sonst würdest du ja, am besten deiner Frau, mal davon erzählen.

Meinst du deine Mitmenschen haben noch nie einen Fehler gemacht? Charakterstärke besteht auch darin, zu seinen Fehlern zu stehen und nicht darin, nie Fehler zu machen. 😉
Die Arbeit am eigenen Charakter findet fortlaufend statt, dein Leben lang.

Sich selbst vergeben zu können ist stark verwand damit, auch anderen vergeben zu können. Oder dürfen alle anderen Fehler machen welche du schnell vergibst, nur du selbst darfst keine Fehler machen und hast auch keine Vergebung verdient?


Sich oft schuldig fühlen,- ich kenne das nur zu gut. Mir wurde von verschiedenen Leuten immer die Schuld zugeschoben.
Und wenn man mit Menschen zu tun hatte, die einem nie vergeben haben, alte Sachen einem immer wieder vorwerfen, kommt man da auch nie raus und fühlt sich fortwährend schuldig und falsch.

Und wenn einem mal was Gutes getan wird, wie in deinem Fall, dass der Verein die Kosten für den Pkw Schaden übernommen hat, fühlt man sich nicht berechtigt dazu, wie als hätte man es nicht verdient. Weil man sieht sich ja als schlecht und schuldig an?
 

kasiopaja

Urgestein
Ja wahrscheinlich hast du Recht. Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich wirklich nach solchen Dingen Suche, und mich dann rein steigere. Eigentlich deutet ja auch die lange Odyssee, die ich im Ausgangspost Berichtete, bzgl. gesundheitlicher Symptome hinter denen keine Ursache steckt, irgendwie auch auf dieses Problem. Die Ursache liegt vielleicht in meiner Psyche. Vielleicht habe ich auch eine Angststörung entwickelt. Keine Ahnung. Wie dem auch sei werde ich nun einen Gang zum Therapeuten beschreiten. Denn, wenn ich wirklich ehrlich zu mir selbst bin, finde ich den Weg alleine da nicht mehr raus.
Dann wird ein Therapeut das Beste sein.
 

alfred1992

Mitglied
Hm. Ich kann das gut nachvollziehen.

Ich habe ein bisschen zu deinem Thema herumgelesen.
Und komme auf folgende Schlagworte,-
Schuld, Leiden, Verdrängung von Schuld, Perfektionismus, innerer Frieden, innere Freiheit.

Ein Zitat von S. Freud beschreibt es auch ganz gut.

"Die Neurosen sind Ausdruck von Konflikten zwischen dem Ich und solchen Strebungen, die dem Ich als unverträglich mit seiner Integrität und ethischen Ansprüchen erscheinen."
Das scheint ein normaler Mechanismus zu sein.

Was ich auch interessant finde, sind die 5 B's zur Beichte.
- Besinnen (was habe ich falsch gemacht)
- Bereuen
- Bekehren (dafür sorgen es nicht wieder zu tun)
- Bekennen (es gegenüber einem anderen zugeben)
- Buße

Bis auf das "Bekennen", hast du alle Stufen durch.
Aber das ändert wahrscheinlich auch nichts daran, dass du dich schuldig fühlst.

Es zu relativieren fällt dir auch schwer, obwohl niemandem Schaden entstanden ist.
Es ist eine gute Sache sich einer Schuld bzw Fehltat bewusst zu sein, es gibt auch Menschen die schieben die Schuld immer auf andere oder auf die Gegebenheiten.
Dass du es siehst, es einsiehst, finde ich gut. Und dennoch sehe ich auch Verdrängung. Du verdrängst evtl, dass auch du Fehler machen kannst, sonst würdest du ja, am besten deiner Frau, mal davon erzählen.

Meinst du deine Mitmenschen haben noch nie einen Fehler gemacht? Charakterstärke besteht auch darin, zu seinen Fehlern zu stehen und nicht darin, nie Fehler zu machen. 😉
Die Arbeit am eigenen Charakter findet fortlaufend statt, dein Leben lang.

Sich selbst vergeben zu können ist stark verwand damit, auch anderen vergeben zu können. Oder dürfen alle anderen Fehler machen welche du schnell vergibst, nur du selbst darfst keine Fehler machen und hast auch keine Vergebung verdient?


Sich oft schuldig fühlen,- ich kenne das nur zu gut. Mir wurde von verschiedenen Leuten immer die Schuld zugeschoben.
Und wenn man mit Menschen zu tun hatte, die einem nie vergeben haben, alte Sachen einem immer wieder vorwerfen, kommt man da auch nie raus und fühlt sich fortwährend schuldig und falsch.

Und wenn einem mal was Gutes getan wird, wie in deinem Fall, dass der Verein die Kosten für den Pkw Schaden übernommen hat, fühlt man sich nicht berechtigt dazu, wie als hätte man es nicht verdient. Weil man sieht sich ja als schlecht und schuldig an?
Du sprichst mir aus der Seele.

Selbstverständlich können und dürfen andere Menschen Fehler machen, solange man daraus lernt und diese wiedergutmacht, nicht noch einmal begeht. Ich habe mich in den letzten 6 Jahren intensiv damit auseinandergesetzt. Ich denke, dass ich grundsätzlich Fehler verzeihen und vergeben kann. Ich mache auch Fehler, die ich zugebe & zugeben kann. Doch dieser Fehler steht halt so stark in Konflikt mit den Werten, die mir wichtig sind.

Mich zu dem Fehler bekennen - gegenüber einer unabhängigen Person, das wäre denke ich kein Problem.

Zu dem Thema Verdrängung der Schuld. Nein ich verdränge die Schuld nicht. Die Schuld begleitet mich die letzten 6 Jahre und ist ein ständiger Begleiter auf meiner Schulter.
 
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Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
G BU Renten Versuch - Moralische Fragen Ich 20

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