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Nachbarin wirkt äußerst traurig

Phlics

Mitglied
Ich denke nicht, dass du als quasi unbekannter Nachbar einen Suizid verhindern könntest.
Aber weißt du das? Weißt du ob jemand vielleicht einfach mal das Gespräch gebraucht hätte? Ich verstehe deine Ansicht, ja ich sollte das auch garnicht in betracht ziehen, dass es dazu kommen könnte. Aber irgendwo hat es mich halt nachdenken lassen...

Ich würde sie nicht mit "Ist alles ok?" und dergleichen ansprechen. Wenn sie nämlich einfach von dem Typ sind, die sich viel streiten und das so normal und ok finden, dann könnte für sie der Eindruck entstehen, dass sie da nicht draußen sitzen kann, wenn sie mal chillen will und dass jeder in der Nachbarschaft immer alles mitkriegt. Das wäre vielleicht kontraproduktiv und sie könnte sich dann doch zurückziehen.
Ich würde sie, wie jemand schildert, mit ganz beiläufigen Dingen ansprechen. Wie es so bei den Kindern läuft, dass du dir jetzt schon Gedanken über Schule und Co machst und wie das bei deinem Kind wird, ob das bei ihnen alles gut ging. Dass du ihren Zaun schön findest, was auch immer, ob sie auch schon diese häßliche Erkältung hatten, die gerade umgeht. Einfach oft Smalltalk betreiben und schauen, wo das Gespräch hinführt.



Sowas prägt einen. Aber man muss den Leuten zugestehen, dass sie selbst dafür verantwortlich sind auf sich aufzupassen und zu entscheiden, ob sie das Leben so noch wollen oder nicht. Das klingt hart, aber ich denke, anders kann man nicht durch's Leben kommen. Die Angst davor, dass andere Menschen sich was antun könnten, hat mich auch lange dominiert. Ja, könnten sie. Aber du bist nicht dafür verantwortlich. Tu das, was du ohnehin tun würdest und wonach dir ist: Sie mal ansprechen.



Ich verstehe, dass du das denkst. Ich kenn das.
Harte Worte aber wahre Worte. Ich will ja jetzt auch gar nicht so weit denken, lassen wir das mal gut sein. Die haben eine Familie, zwei Kinder, an sonnigen Tagen spielen die alle ganz fröhlich vor der Tür, und was du sagtest bezüglich Ansprechen: Ja da hast du wohl recht. Ich wäre jetzt auch nicht auf sie zu und hatte ihr ne Hand auf die Schulter gelegt und gesagt "Rede mit mir!!!!" :D

Aber ich guck mal, vielleicht täuscht mich auch meine Wahrnehmung und es sind diese kleinen Momentaufnahmen, bekomme ja sonst nichts mit was da so ist.

Einen Zaun haben sie leider nicht :D Aber ich könnte deren neuen Gehweg zur Haustür mal kommentieren, haha.
 

Phlics

Mitglied
:LOL: Ich stells mir grad vor.

Ich denke, es ist ja schon viel geholfen, wenn sie grundsätzlich weiß, dass sie mit euch reden KANN. Egal über was. Oder mal rüberkommen kann auf einen Kaffee oder sonst was. Ich mach das zum Beispiel. Wenn ich meinen Mann nicht mehr sehen kann, gehe ich zu Nachbarn und trinke einen Kaffee. Ich muss denen gar nicht sagen, wie sehr mich der nervt oder warum. Einfach woanders sitzen, andere Leute sehen, die gerade nicht doof sind. Sollte sie dann wirklich mal in einer psychischen Notlage sein, dann würde es ihr vielleicht leichter fallen, einfach rüberzukommen, auch wenn man nicht best friends ist.
Ich finde die Einstellung dazu richtig gut, denn mir hat es schon sehr geholfen mich auch einfach "Fremden" zu öffnen und eine Meinung von außen, objektiv und sachlich aber ehrlich zu erhalten.

Ich mein... ich bin hier, im Forum, hab mich angemeldet und meinem Kram erzählt, und jede Antwort hat mir weiter geholfen, mag blöd klingen, aber manchmal ist es einfach auch so, wenn dir jemand außenstehendes Tacheles erklärt, wo dein Problem liegt^^
 

Soul-Sister

Aktives Mitglied
...
Es geht mir hier eher um mich, gebe ich zu: Was wenn ich hätte was machen sollen und habe es ignoriert? Ich sagte bereits, wir hatten mal einen Suizid im Freundeskreis wegen genau so was, nem Ehe-Streit. Das war der beste Freund und Arbeitskollege von meinem Vater und ich sehe ihn heute noch vor mir sitzen, weinend wie er sich verflucht hatte, weil er etwas gesehen hat, etwas gemerkt hat aber sein Maul hielt.
...
Das beschreibt es vermutlich nicht ganz richtig, was da passiert ist. Niemand nimmt sich das Leben wegen eines Streits. Das ist dann vielleicht der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt, aber das Fass war doch vorher schon voll. Das heißt, da war jemand sehr gestresst, unter Druck, eventuell depressiv, generell hoffnungslos. Aber tatsächlich gibt es Untersuchungen, dass Einsamkeit ein Faktor ist, der Suizidgedanken verstärken kann.

Und was hilft gegen die Einsamkeit? Mit Menschen reden, wie Knirsch auch schon schreibt. Wenn du der Nachbarin also "helfen" möchtest, sprich sie an. Erstmal mit Smalltalk-Themen und wenn ihr euch näher kennt, dann ergibt es sich vielleicht auch mal, dass ihr Persönlicheres besprecht, sie ihre Sorgen bei dir ausspricht. Das kann und sollte man jedoch nicht erzwingen. Das braucht ein bisschen Feingefühl. Also wie gesagt, erstmal kennenlernen. Alles andere ergibt sich dann von selbst. :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Phlics

Mitglied
Bei dir ist das so. Und das ist gut.
Viele müssen aber noch nicht mal Tacheles bekommen. Jetzt mal ganz dümmlich gesagt: Während jemand sich gerade auskotzt über die Welt, bringt er sich nicht um. Jemand, der noch reden kann und will, ist noch da. Natürlich ist es nicht so einfach, vor allem nicht auf lange Sicht. Reden allein bringt keine Besserung. Aber in akuten Krisen holt es runter. Da muss oft noch nicht mal was Kluges gesagt werden, außer: Ja, Scheiße! Ich höre zu.
Ja das ist schon wahr. Wie gesagt, es sind nur Momentaufnahmen, die ich mal mitbekomme, ich kann nichts konkretes sagen, aber will nichts ignorieren.

Warten wir mal ab was kommt...
 

Roselily

Sehr aktives Mitglied
Ich finde es gut, dass du dir Gedanken machst. Man geht zu oft achtlos an Menschen vorbei, die tatsächlich Hilfe bräuchten.

Ich denke aber, ein Gespräch in Bezug auf Ehestreit wäre zu direkt. Vielleicht ergeben sich über die Kinder oder über allgemeine Themen wie das Wetter oder den Garten oder was auch immer Gesprächspunkte. Ich versuche hier auch, nicht wortlos an Nachbarn vorbeizugehen, die ich häufig treffe. Einige freundliche Wort sind immer drin.
 
G

Gelöscht 127658

Gast
Ich glaube nicht, dass jemand, der ernsthaft suizidal ist, sich von einem Nachbarn davon abhalten lässt. Jemand, der ernsthaft suizidal ist, lässt ja sogar Freunde und Familie zurück.

Normale Freundlichkeit unter Nachbarn sollte selbstverständlich sein. Alles darüber hinaus würde ich mir sehr gut überlegen. Das Problem bei Nachbarschaft ist, dass man nicht so schnell wegkommt, wenn mal was schiefgeht. Vielleicht will sie keine Hilfe. Vielleicht will ihr Mann nicht, dass du ihr hilft. Vielleicht verbünden sich die beiden auch gemeinsam gegen dich, was bei toxischen Beziehungen gar nicht selten wäre. Oder vielleicht haben die beiden auch einfach eine andere Art miteinander umzugehen und du machst dich komplett lächerlich.

Ich würde mich da nach Abwägung allen Für und Widers raushalten.
 

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