Nicht mehr aufwachen...

J

Julia

Gast
Ich weiß selber nicht, was mit mir los ist. Ich habe eigentlich kein schlechtes Leben, habe keine furchtbaren Erlebnisse hinter mir und weiß, dass es vielen Menschen tausendmal schlechter geht und ich eigntlich froh sein könnte, so ein Leben zu haben. Trotzdem sehe ich keinen Sinn mehr in meinem Leben. Jeder Tag ist gleich. Morgens aufstehen, zur Arbeit, die Zeit absitzen, abends wiederkommen, vor´n Fernseher, vielleicht mal bei ner Freundin vorbei, und dann wieder ins Bett. Und am nächsten Tag genau das gleiche.
Ich fühle mich so leer, ich sehe keinen Sinn mehr in dem, was ich tue. Manchmal wünsche ich mir, abends enzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen. Die Nacht und der Schlaf sind so friedlich, ruhig und entspannend. Und der Tag ist so ..., ich weiß auch nicht, ich weiß nur, dass ich keine Lust mehr an diesem Leben habe. Ich wünsche mir so sehr, dass ich mein Leben noch einmal leben könnte, von klein auf. Und alles was ich falsch gemacht habe, richtig machen. Oder einfach nur sterben.
 
Hallo Julia,

überleg doch mal: Gibt es nicht doch Sachen, auf die du dich freust, die du toll findest, die dir Spaß machen?
Vielleicht fehlt dir auch ein passender Partner?

Wenn du sagst, du möchtest dein Leben nochmal leben und alles anders machen? Was genau würdest du anders machen? Kannst du denn das nicht auch jetzt noch ändern? Es ist schließlich DEIN Leben, du kannst damit machen, was du willst - und es auch von heute auf morgen völlig umkrempeln!

Grüße
Tom
 
Tipp:

hallöchen....
ich denk, ich kann deine gedanken verstehen.
ich kann dir aber mit sicherheit nicht den problemlösenden rat geben, weil ich selber in einer sehr instabilen lage bin.
aber ich rate dir auf jeden fall das buch "veronika beschließt zu sterben" zu lesen. (wenn du es nicht schon kennst!)
ausserdem liegt es an dir, wie du deinen alltag gestaltest.
wenn alles gleich und öde erscheint, änder das.
nimm dein erspartes geld und mach eine weltreise. (ist vielleicht ein bisschen hochgegriffen, ist aber auch nur ein beispiel.)
es liegt im endeffekt an dir.
ich wünsch dir auf jeden fall viel glück!
gruß,
*seelenblinde
 
Sicher gibt es auch Sachen, die mir Spaß machen, aber einfach zu wenige. Ich möchte mehr als nur an 5 bis 10 % des Tages Spaß haben. Ich finde , dass mein Leben so unerfüllt ist. Ist ja nicht nur so, dass ich einfach nur genug vom Alltagstrott habe. Ich bin fettsüchtig(allein wie das schon klingt) und ritze. Wenn nur der Alltag das Problem wäre, hätte ich wahrscheinlich nicht so oft selbstmordgedanken. Aber Ich habe auch einfach zu viel Angst davor mein Leben zu ändern. Aus Angst, dass ich versage und es noch schlimmer wird als zuvor. Ich mache momentan eine Ausbildung in einer Bibliothek, würde aber eigentlich viel lieber etwas soziales machen. Mit behinderten Kindern arbeiten oder so. ICh bin so hin- und hergerissen. Ich denke mir dann immer, du kannst doch nicht einfach so aufgeben und die Ausbikdung hinschmeißen. Andererseits weiß ich jetzt schon, dass ich das, was ich jetzt mache, ich nicht für den rest meines Lebens mahen möchte.
Und was das ritzen angeht, mache ich jetzt schon seit etwa einem Jahr. ich weiß selber nicht so genau, wieso und warum. Immer wenn es mir schlecht geht und ich mich einsam und nutzlos fühle, greife ich zur Rasierklinge und dann geht es mir schon etwas besser. Und danach ahbe ich wieder Schuldgefühle, weil ich weiß, dass ich mir damit selber keinen gefallen tue.
Und die Fettsucht... Tja, das scheint wohl ziemlich hoffnungslos zu sein. Und dann kommen da noch jede Menge andere Sachen zu, die ich jetz aber nicht näher erläutern werde.

FAZIT: Mein Leben ist so ziemlich im A****. Manchmal denke ich, dass es echt besser wäre, wenn ich nicht mehr leben würde. Dann würde ich den anderen Leuten auch nicht mehr so zur Last fallen und nach ein paar Wochen Trauer werden sie mich ja doch vergessen haben.
 
hallo
nur ein paar wochen trauern...hab vor 9 wochen meinen lebenspatner bei einem unfall verloren und konnte ihn erst 2 wochen später sehen, da es über 8000km von mir entfernt passiert ist....es gibt menschen die dich lieben und bei denen sind es keine PAAR WOCHEN trauer...das kann jahre anhalten...willst du ihnen das antun....ganz ehrlich ich war auch nahe dran, ich weiss sehr genau .. ich hätte nur einen schritt in die richtige richtung machen müssen und ich hätte es hinter mir gehabt ... aber es ist keine lösung
und der schmerzt sitzt verdammt tief bei mir...ich habe hier in deutschland meine existenz aufgegeben , weil ich zu ihm wollte , es hatte nur noch der flug gefehlt ... kannst du nachvoll ziehen wies mir geht ... hier nichts mehr zuhaben und dort auch vor dem nichts zustehen und auch noch seinen patner verloren zuhaben ...
aber den schmerz den ich verspürre ... möchte ich nicht meinen eltern oder sonst jemanden auferlegen ... nur weil ich mir ein ende setzte ... ich war wirklich verdammt nah dran ...
wünsch euch viel kraft...
 
Julia

Hallo
Ich möchte dir erst ein bischen aus meinem Leben erzählen. Bevor ich auf deine derzeitigen probleme eingehe.
Also als ich sieben war hat sich mein Vater in einem Auto umgebracht hat sich einen Schlauch gelegt, da waren meine
Eltern schon geschieden.
Meine Mutter verbot uns damit offen umzugehen und erzählte allen das es ein Autounfall war.
Mit 13Jahren wurde ich Mißbraucht. Zu Hause habe ich den ganzen Haushalt geführt und meine mutter sagte immer wie dumm ich doch sei und das ich Schuld daran sei das sie so Furchtbar krank sei. Darüber bin ich dann mit 9 Jahren an einer Eßstörung erkrankt, und nun bin ich 20Jahre und bin Magersüchtig. Aber ich will erst noch zu ende erzählen.
Mit 18Jahren hatte ich dann meinen ersten Freund und ich vertraute ihm er wußte von meinem Mißbrauch weil ich mich ihm anvertraut habe. Er ging dann mehrmals fremd( was ich aber erst nach der Trennung erfahren habe aus den fremdgängen sind zwei Kinder hervor gegangen) und er hat mich vergewaltigt.
Ich habe meine Ausbildung abgeschloßen und einen Job gefunden.
Weil ich zu Hause wircklich der A**** für alle war, meine Schwester meinte mal ich sei doch eh nur die Putzfrau, bin ich vor
drei Wochen Ausgezogen erstmal für sechs Monate zu einem guten Freund der für sechs Monate in Berlin eine Ausbildung macht. Nach den sechs Monaten will ich mir eine eigene Wohnung nehmen. Bei meinem Auszug hat mich meine Mutter aus der Familie geworfen und hat mich aufs übelste beschimpft und vertieg gemacht. Und meine Magersucht ist wieder völlig da, aber ich habe sie schon einmal in den Griff bekommen und ich will es wieder schaffen. Ich werde mir aber hilfe von außen holen den ich weiß das ich es im moment nicht alleine schaffen werde.
Aber trotz der ganzen scheiße möchte ich weiter Leben weil es
immer etwas gibt wofür sich das kämpfen lohnt.
Deine Eßsucht ist auch eine Eßstörung und ich würde dir empfelen das du dir auch eine Therapeuten suchst der zu dir past und hole dir ein Tier vielleicht eine Katze oder einen Nager, und immer wenn sich die Stimme mit dem selbstmord meldet dann sag
ihr das dich das Tier braucht und das es dich liebt und das du es
liebst. Und es gibt immer etwas was sich lohnt weiter zu leben
du mußt einfach die Augen aufmachen und über deinen Tunnel
hinaus schauen.
Ich wünsche dir viel Glück und Kraft
By Moon
 
Erstmal vielen Dank an alle, es tut gut zu wissen, dass es leute gibt, die mich einigermaßen verstehen. Mir geht es mittlerweile immer noch nicht viel besser, eher im Gegenteil. Zwar habe ich nicht mehr so häufige fressanfälle, dafür schneide ich jedoch nun viel häufiger und tiefer.
Ich habe in der letzten Zeit viel nachgedacht und habe mir überlegt, mir vielleicht doch professionelle Hilfe zu suchen. Ich weiß nämlich nicht, ob ich aus diesem Tief wieder alleine rauskomme. Ich hoffe, dass ich mich irgendwann in der nächsten Zeit dazu überwinden kann, mir hilfe zu suchen. Aber ich denke, dass ich mir eingestanden habe, dass ich alleine nicht mehr weiterkomme, ist doch schon ein guter Schritt.

Ich wünsche allen, dennen es ähnlich geht, dass sie die Kraft und den Mut haben, etwas an ihrer Situation zu ändern,

Vielen Dank noch mal an alle, die mir geschrieben haben. Ihr habt mir zumindestens etwas geholfen.
 
hallo julia,

weißt du ich arbeite noch nebenbei mit behinderten kindern zusammen also zu dem was ich hauptberuflich mache und es macht sehr viel spaß. ich bin gelernte friseurin aber da dieser beruf auch nicht mein traum job war man bekam so wenig zurück. dann hab ich mich erkundigt und arbeite nun mit einem autistischen kind zusammen und das gleicht wirklich das monotone aus weil man von kindern immer sehr viel zurück bekommt. einen rat möchte ich dir noch geben: kündige deine stelle nicht bevor du nichts neues hast. ansonsten gehst du die gefahr ein keinen job zu haben und nur zu hause zu sitzen und dann gehts dir noch dreckiger. überleg dir ob du dich neu umorientierst und pack es an. wenn du in deinem job ausgefüllter bist dann gehts dir auch abend besser und du bist froh seine ruhe zu haben...

ganz lieben gruß conny
 
Therapie

Hallo Julia,
Deine Problem (Eßattacken, Ritzen, Depressionen) laufen alle auf der Schiene eines gestörten Neurotransmitter-Haushalts. Das Du in nächster Zeit ohne professionelle Hilfe da rauskommst, halte ich für unwahrscheinlich. Raff Dich auf und geh' zu einem Therapeuten. Und laß Dich vor allem erst mal physiologisch durchchecken. Z.B. kann eine Schilddrüsenunterfunktion die Ursache für Deine Probleme sein. Selbst wenn organisch nichts feststellbar ist, kann Therapie mit evtl. medikamentöser Unterstützung in der Anfangszeit den entscheidenden Anstoß zum Umkrempeln Deines Lebens geben.

Viel Glück
 
sinnlos.....

Hi,
ich bin neu hier, erst seit gestern dabei.
Deine Nachricht hat mich sehr betroffen gemacht.
Aus meiner eigenen Lebenserfahrung weiß ich, daß NICHTS an diesem Leben sinnlos ist.
Die Eintönigkeit Deines Lebens bringt Dich fast zur Verzweiflung.
Das Wort "Verzweiflung" birgt aber in sich den "Zweifel".
Fange an den Tagesablauf, den Du Dir bietest, anzuzweifeln.
Diszipliniere Dich und gehe nach Deiner Arbeit einer Beschäftigung nach, die Dir Freude macht und sei es ein später Spaziergang.
Die Natur ist ein Lehrmeister und ein Quell der Freude für mich.
In der Natur ist immer Veränderung, nie Stillstand oder Langeweile.
Dein Sinn ist es Mensch zu sein und zwar mit vollem Herzen.
Fülle die Stunden Deines so einmaligen Lebens - das Du im Moment fast wegwerfen möchtest - mit viel kleinen Glücksmomenten. Z.B.: ein schönes Buch, Musik, ein Telefonat mit einem Dir wichtigen Menschen, dem Anschauen eines schönen Bildes, einer Blume usw.
Falls es Dir Spaß macht: lege eine schöne Musik in den CD-Player und tanze, tanze mit Dir alleine, mit geschlossenen Augen. Male die Musik mit Deinem Körper.
Es gibt so viele herrliche Dinge, seien es Freuden, aber auch Leiden, die dieses Leben lebenswert machen.
Warum ich Dir das Leben in so schönen Farben male?
Ich selbst war schon sehr oft verzweifelt, auch einmal dem Selbstmord sehr nahe, aber irgendetwas war in mir, das mir sagte: erinnere Dich....., höre in Dich hinein!
Ja, höre in Dich hinein. Gehe ganz tief nach innen zu Deinem inneren Kinde und es wird Dir sagen, daß es noch so Vieles erleben möchte, auf keinen Fall einen selbstinduzierten Tod.
Mir macht der Tod keine Furcht, denn ich hatte bereits zweimal eine Nahtoderfahrung. Aber diese Erfahrung hat mir den Wert des Lebens aufgezeigt und seitdem lebe ich mit jeder Faser meines Seins jeden Moment, jede Stunde, jeden Tag.
Notfalls lerne das Leid zu genießen, denn es hört auf und die Freude kehrt unweigerlich wieder in Dein Leben zurück, Du mußt es nur wollen!
Falls Du direkt mit mir schreiben willst:
Christa.Herrmann@t-online.de
Fühle Dich aus der Ferne in die Arme genommen und ich schicke Dir ganz viel Lebensmut

Chris
 

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