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Niedriges Selbstwertgefühl und Zwangsstörung

Hallo Leute,

ich leide unter einem echt niedrigem Selbstwertgefühl und hab starke Selbstkritik und merk die meiste Zeit nicht mal, dass ich sie hab, das läuft eher so unterbewusst ab. Fühl mich ständig überfordert und so gut wie immer überall unwohl, hab auch viele Ängste.
Ich komm nicht damit klar und weiß nicht was ich machen soll. Dazu kommt noch, dass ich eine sehr untypische Zwangsstörung hab, welche sich gegenseitig mit dem niedrigen Selbstwertgefühl nährt. Es handelt sich nicht um die typischen Zwangsstörungen, sondern ist etwas sehr untypisches. Ich wäre selbst nie vor der Diagnose darauf gekommen, dass es sich um eine Zwangsstörung handeln könnte.

Ich hatte mal ne Therapie und die hat mir auch geholfen, aber leider ist alles wieder gekommen. Die Zwangsstörung hab ich seit ich klein war und das Problem mit dem Selbstwert war eigentlich weg, fing aber vor ungefähr 2 Jahren im Lockdown an. Ich war da ständig alleine und hatte online Unterricht.

Ich leide ehrlich gesagt sehr darunter und krieg nichts mehr richtig hin. Meine Ausbildung hab ich Gott sei Dank gut abgeschlossen, jedoch geht dieses Problem einfach nicht weg.

Ich hatte nach der Ausbildung 2 Monate lang einen Job hab den aber gekündigt, weil ich das nicht mehr konnte (hat aber mehrere Gründe). Ich war jetzt auch schon bei einer Einrichtung, welche nur Diagnosen vergibt, weil mich dort eine Psychiaterin hingeschickt hat. Ich bin von selbst zu ihr gegangen.
In der Einrichtung wurd mir auch gesagt, ich soll mir einen Therapeuten suchen und das werde ich denk ich auch.

Ich hab aber Angst, dass mir die Therapie nichts bringen wird, es fühlt sich so an als würde ich es nicht hinbekommen dieses Problem endlich in den Griff zu kriegen und hab auch keine Lust auf diese langen Wartezeiten und das hinundher, eine Therapie verlangt auch immer viel Kraft ab und ich bezweifle, dass ich die zurzeit hab.

Ich würde gerne wissen, ob ihr mir irgendwas raten könnt, was ich machen könnte, damit es mir wieder besser geht.

Das Problem beeinflusst meine Zwangsstörung sehr und irgendwie hab ich das Gefühl, dass nicht so richtig verstanden wird wie sehr mich wiederum die Zwangsstörung beeinflusst. Es macht mich einfach nur müde und kraftlos und es fühlt sich wie ein endloses im Kreis drehen an.

Die Hilfe die ich mir gesucht hab, war extra wegen der Zwangsstörung, weil sie wieder anfing mich zu sehr zu beeinflussen. Es fühlt sich einfach nur ekelhaft an.

Keiner der mich näher kennt oder mich näher kennenlernt kann mich verstehen und ich möchte es auch nicht erklären, weil es sehr kompliziert ist, mir unangenehm ist und ich hasse es, dass diese blöde Zwangsstörung immer zwischen mir und den anderen Menschen ist. Ich möchte nicht komisch rüber kommen und eine Bürde sein. Ich will einfach nur normal sein können und die Dinge tun können die ich tun möchte und mich endlich wieder wohlfühlen.
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Hallo!
Ich hatte mal ne Therapie und die hat mir auch geholfen, aber leider ist alles wieder gekommen
Vielleicht hast du die Therapie zu früh abgebrochen.
Da dir die Therapie doch geholfen hat,würde ich das an deiner Stelle noch einmal versuchen.
Du sagst ja selbst,dass diese Zwangsstörung dein Leben zu sehr beeinflusst.
Gibt es vllt bei dir irgendwie eine Selbsthilfegruppe mit Menschen,die ähnliche Probleme haben wie du?
Gleichzeitig solltest du versuchen dein Selbstwertgefühl zu steigern.
Hast du Interessen? Hobbys,die dich ablenken?
Vielleicht hilft dir Sport ,damit du dich gut fühlst.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 125119

Gast
Ich vermute auch,d ass du die Therapie zu früh abgebrochen haben könntest. Bitte bemühe dich wieder um eine Therapie!
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Verschiebe diese Probleme jeden Tag auf den nächsten und mach lieber Nachmittags Sport, Abends geh Rosinenkuchen backen, Bücher sortieren, Frisuren probieren und so weiter- du kriegst eine Einladung zum Probleme schieben ( Hirn beschäftigen) und hab halt mal nicht ständig dafür Zeit.
Es gibt keinen besseren Trick gegen Grübeln und an angeblich schlimmen Schwierigkeiten herumzukiefeln, als sich mit etwas anderem zu beschäftigen.

Der Schüler fragte den Meister, was muss ich tun, um von meinen Problemen loszukommen?

Der Meister stand auf, ging zu einem Baum, umarmte diesen und fragte den Schüler, was muss ich tun, um vom Baum loszukommen?

Liebe Blumenwiese, solange du lebst, wird das stark, was du oft machst. Bring mal Abwechslung in dein Leben und mach mal was anderes, als nachdenken über dich. Wie geht es deiner Mutter zb? Hilf ihr, frag sie, ob du ihr mal alles abnehmen kannst, was sie meist macht. Lerne dich um, erfinde dich neu. Bist du gelenkig? Trainiere...kannst du Fremdsprachen..?? Kannst du aus Wolle etwas machen..? Kannst du über drei Stufen gleichzeitig springen, kannst du einen Rosinenkuchen backen? Kannst du dein Zimmer selbst streichen? Kannst du Wasser und Bäume malen? Kannst du lustig albern? Kannst du Musik spielen..? Kennst du gute Yoga-Übungen? Auf das alles verzichtest du, das aber würde dir helfen, dich stark und lebensfroh zu fühlen unter anderem. Beachte mal das alles, DANN erst mach auf Probleme kiefeln, nachdem du das andere alles durchprobiert hast.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Mein Selbstwertgefühl hat sich gebildet im Laufe der Zeit, während ich eben alles Mögliche versuchte und ausprobierte und dann schaffte. Jede noch so kleine Aufgabe mit Erfolg bewältigen ist wie ein Goldstück in die Selbstwertkassa legen.

Mut ist, wenn man etwas trotz Angst ( Unsicherheit ist auch Angst) macht und das so oft, bis man keine Angst mehr spürt. Die Ausgangsposition ist nun mal Angst, das kommt vorher, nachher lässt du die hinter dir und bist praktisch eine Stufe höher.
Oder wie könnte man das noch beschreiben...
Ich jedenfalls mache immer wieder die Erfahrung, dass es Glück bringt, dies und das anzufangen und dann so lang zu tüfteln, bis man es kann. Zb habe ich als junge Mutter zu nähen begonnen, bei den ersten Versuchen war es recht chaotisch, ich machte Kurse, übte, lernte immer besser zu sein und zuletzt kams, dass ich meine Klamotten und die der Kinder, Nachbarn, Freunde nach Wunsch anfertigen konnte, das machte mich stolz, unvorstellbar gern hatte ich dieses Hobby, das war praktisch der Beginn, denn ich traute mir immer mehr zu, lernte viel durch doing yourself und was gibts mehr zu erreichen, als sich selbst helfen zu können? Das kann dir keiner nehmen, was du kannst und dir beigebracht hast, oder beibringen lassen hast, das macht reich- ein Reichtum, der was bringt. Mit dem Gehirn lässt sich viel betreiben, such dir etwas aus, das Spaß macht. Wenn du schon nachdenkst, dann denke über deine Fortbildung nach, bilde dich weiter, da drin, wo du Freude dran hast.
Eine meiner Freundinnen entwickelt Computersoftware, sie hat schon Preise gewonnen. Sie war mal sehr schüchtern und ängstlich, das hat ihr geholfen, endlich einzusehen, von wegen nichts da, man muss es erschließen, öffnen, angehen und anfangen, mutig versuchen- reisen, Freunde besuchen, Blödeln, tanzen gehen, sich die Nägel bunt lackieren, mach mal all das, was du dich nicht trautest bisher und merks, das ist lustig, viel lustiger, als sich einzukerkern und weinen, weil man sich nichts traut.
 
Danke, vorallem dir liebe Holunderzweig. Das sind echt weise Worte :) da hast du echt Recht, ich werd versuchen wieder mehr auszuprobieren und mich mehr zu trauen.
Und das zur Therapie: also mein Therapeut ist damals in eine andere Stadt gezogen und deshalb war die Therapie sozusagen zu Ende. Aber gerade kurz bevor er gegangen ist, fing alles wieder an schlechter zu werden. Werd mich denke ich echt wieder um eine Therapie bemühen.
Nur irgendwie zweifle ich daran, dass mir die Therapie dann längerfristig helfen wird, weil ich ja auch letztes Mal schon einen Rückfall hatte.
 

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