Danke für die lieben und danke für die kritischen Antworten.
Das ist jetzt kein Vorwurf an jemande konkreten, der geantwortet hat, aber: ich finde interessant, dass Leuten, die sich zuhause einigeln und die einsam sind immer geraten wird "geh raus, suche den Kontakt mit Leuten, finde Freunde!" Wenn man aber genau dies macht und es einem dabei nicht gut geht heisst es "sei nicht bedürftig, lerne alleine zu sein!".
Ich glaube nicht, dass ich besonders bedürftig rüberkomme. Ich kenne solche Leute, wo man immer auf Eierschalen gehen muss und die ständige Verfügbarkeit verlangen. Ich denke, ich bin nicht so. Es würde bedürftig rüberkommen, wenn ich ständig die Gleichen fragen würde, oder mich beschweren würde wenns nicht klappt. Ich sage aber höchstens mal "schade, dass es wieder nich geklappt hat". Aber ansonsten kritisiere ich Freunde nicht offen, wenn sie keine Zeit haben.
Bis auf die frisch verliebte Freundin, zu ihr war ich ehrlich und offen. Ich verstehe starke Verliebtheit und habe auch einen gewissen Moment lang Verständnis. Da ist der*die neue Partner*in mal zwei, drei Wochen das Zentrum der Welt. Aber monatelang komplett unzuverlässig sein ist höchstens als teenie verständlich, nicht aber als Erwachsene Anfang 30. Da sollte man zumindest die Reife haben, irgendwann zu sagen dass man im Moment keine Freundschaften pflegen kann. Aber bei der Freundin stand ich zwei Mal bei Verabredung vor verschlossener Tür, einmal weil sie drin intim mit ihrem Neuen war und ihr Handy ausgeschalten hatte und die Klingel nicht ging, einmal weil sie bei ihm zuhause war. Und einmal wollte sie mich besuchen, ist nicht aufgetaucht und hat sich erst am nächsten Tag gemeldet. Jedes Mal hat sie einfach alles um sich rum vergessen weil sie bei ihm war. Das nervt wirklich weil es wiederholt vorkam. Ich habe ihr jetzt gesagt, sie soll sich wieder melden, wenn sie wieder mit Planet Erde verbunden ist und bei Veraredungen zumindest zeitnah absagen kann.
Mit zwei Freundinnen habe ich jetzt doch das Gesprüch gesucht. Die eine hat es zuerst nicht so verstanden, ich glaube, sie hat sich etwas angegriffen gefühlt. Ich habe ihr mehrfach versichert, dass ich nicht ihre Gründe anzweifel, wieso sie mir absagt. Dass ich mir nur wünsche, dass sie sich ein bisschen mehr Gedanken macht, wenn sie sich mit mir verabreet, ob sie dann auch wirklich Zeit hat. Oder ob die Chance hoch ist, dass sie kurzfristig absagen muss. Bei ihr habe ich halt durch die kurzfristigen Absagen auch geld in den Sand gesetzt, da ich schon zwei Mal mit der Bahn zu ihr gefahren bin, um dann vor Ort eine kurzfristige Absage zu kriegen. Sie hat aber schlussendlich Verständnis gezeigt und wir sind so verblieben, dass sie sich meldet, sobald sie wirklich mal verbindlich Zeit hat, und wir haben scon ein Treffen ausgemacht Mitte November wenn sie Urlaub hat.
Die andere Freundin hat von Anfang an Verständnis gezeigt. Sie hat auch eingesehen, dass ich schon mehrmals, asl er ihr nicht gut ging, mir bewusst Zeit für sie genommen habe. Ich habe ihr gesagt, dass sie mir deshalb nichts schuldet, es aber schön finde, dass sie das reflektiert. Sie hat mich auch gut verstanden in dem Sinne, dass es frustrierend und isolierend ist, wenn alle immer absagen. Ihr ist es schon ähnlich ergangen, und auch wenn niemand irgend etwas böses will ist es doch verletzend. Sie hatsich diese Woche zwei Mal Zeit genommen, was mir sehr gut getan hat.