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Paartherapie wenn Liebe weg

Aus eigener Erfahrung kann ich berichten:
- Paartherapie/Paar-/Familienberatung hilft, die Probleme (insbesondere, die, bei denen man als Paar alleine nicht mehr weiterkommt) im Beisein eines (hoffentlich) "unparteiischen Dritten" (dem Berater/Beraterin/Therapeuten) unter 6 Augen klar und sachlich und möglichst ohne Emotionen anzugehen
- Ist die Liebe/Anziehung als Liebespaar weg kann eine Paarberatung trotz verbesserter Kommunikation als Paar aber eher nicht mehr wieder hergestellt werden, da die individuellen Gefühle/Gedanken/Lebensziele usw. sich nun mal nicht "künstlich" von außen wieder herstellen. Da hilft dann auch keine Beratung mehr.
- Die Beratung hilft aber dennoch genau dies z.B. "klarer" zu sehen, ggf. die emotionale Abhängigkeiten als Paar gegenseitig "abzubauen" und kann dazu führen, die Kommunikation zu verbessern und dazu beitragen, dennoch auf rein freundschaftlicher Basis zusammen zu bleiben als Paar was insbesondere dann sehr wichtig ist, wenn man Eltern gemeinsamer Kinder ist, die man sehr liebt (sowohl als Mutter, als auch als Vater).
Dann nämlich muss man sich darüber Gedanken machen, ob das funktionieren kann, wenn man als liebevolle Eltern-WG dennoch für die Kinder zusammen bleibt, weil z.B. keine Einigkeit darüber besteht, bei wem und wo die Kinder aufwachsen sollen und man eigentlich beide zu möglichst gleichen Anteilen für die Kinder da sein möchte und es so auch vielleicht einfacher ist, den gemeinsamen Alltag zu wuppen.

In unserem Fall wollen meine Frau und ich so nach und nach daher die "Eltern-WG" im selben Haus etablieren, was sicherlich viel Organisation und gute Kommunikation aller Beteiligten erfordert. Unsere Kinder sind 8 und 5. In unserem Fall sind wir daher jetzt froh, dass wir eigentlich in unserem, einem Zweifamilienhaus wohnen, in dem man mit etwas Aufwand wieder zwei getrennte Wohnungen einrichten könnte, aber die Kinder können so dennoch in ihrem Elternhaus aufwachsen und Mama und Papa jeden Tag sehen. Es bietet sich daher schon an, es zumindest auszuprobieren.

Hier dazu noch ein interessanter Artikel aus Sicht eines Kindes, deren Eltern auch so agierten. Es hat dem Kind scheinbar letztendlich nicht geschadet. Und das ist doch das Wichtigste:
Artikel
 
Ich lasse noch etwas hier, was dir vielleicht ein wenig Hilfe ist, und wenn es nur ist, zu sehen, du bist nicht allein mit dieser Situation.

https://www.stadtlandmama.de/content/depressiver-ehemann-belastung-familie


https://forum.diskussionsforum-depression.de/viewtopic.php?t=20923


Vielleicht könnte es hilfreich sein, wenn dein Mann einen Rückzugsbereich für sich hätte?
Vielen Dank!

Gerade der erste Link ist schon krass,denn hier finden wir uns schon etwas wieder. Ich frage mich aber, warum Therapeuten dann so schnell zur Trennung raten, wenn der eigentliche Grund eine Depression ist.

Rückzugsort im Haus selbst hat er. Tatsächlich glaube ich, dass uns sogar getrennte Wohnungen mal gut tun würden. Abet Man kann ja nicht mal so eben eine Wohnung für 3 oder mehr Monate mieten. Von den Kosten ganz zu schweigen. Dann wäre unsere Tochter sicherlich wieder sehr verwirrt. Als mein Mann mal 10 Tage im Krankenhaus war, war es die Hölle für sie...
 
Dann wäre unsere Tochter sicherlich wieder sehr verwirrt. Als mein Mann mal 10 Tage im Krankenhaus war, war es die Hölle für sie...

Da würde ich auf große Ängste und Unsicherheiten tippen, Belastungen. Und vielleicht einen Kinderpsychologen ins Boot holen. Die Mäuse bekommen leider oft mehr mit, als man vermuten würde, nehmen so viel auf.
 
Zur Therapie deines Mannes:
Natürlich erzählt er das, was er will (oder wonach er gefragt wird).

Es ist SEINE Therapie!
Natürlich.
Allerdings ist das jetzt schon der 3. Therapeut -4., wenn man die 2 Stunden bei dem einen mitzählt. Und man fragt sich halt, ob ein Therapeut so viel helfen kann, wenn man nicht alles erzählt. In der Regel frage ich ihn natürlich auch nicht nach seinen Sitzungen. Wenn er von sich aus anfängt, frage ich halt manchmal "und was sagt er zu xyz?" Und dann heißt es immer "Das habe ich nicht erzählt ". Dadurch weiß ich halt, dass er nur die Hälfte von einem Problem erzählt.
In der Regel wird ein Therapeut "aussortiert", wenn er unbequeme Wahrheiten ausspricht
 
Er ist jetzt in der PHase, in der er überzeugt davon ist, dass wir nicht zusammenpassen.

Wer ist überzeugt?

Jemand, der gerade in den "Mokassins" eines Pessimisten, Depressiven unterwegs ist und daher dessen Blickwinkel hat.

Wahrscheinlich will er Ruhe von allem, ist überfordert und zu allem bereit, selbst zur Trennung, Hauptsache er hat mal still.
 
Natürlich kann man Gefühle nicht herbeitherapieren. Aber es ist sicherlich auch möglich, dass erloschene Liebe wieder aufflammen kann. Ob das in eurem Fall passieren wird, kann Niemand beantworten. Das wird nur die Zeit zeigen. Wenn er schon mehrere Jahre so fühlt, stehen die Chancen aber vielleicht leider nicht allzu gut für euch. Ich würde mich jetzt auch nicht krampfhaft an der Idee klammern, dass da noch was zu retten ist auf gefühlsmäßiger Ebene... so schwer es auch fällt, vor allem wenn bei dir die Liebe noch voll da ist. Ihr solltet euch auf die Paartherapie einlassen und es auf euch zukommen lassen, aber in erster Linie eben für das Kind... und nicht mit Druck und der Erwartungshaltung, dass die Liebe wiederkommen muss. Manchmal ist es besser dann getrennte Wege zu gehen, gemeinsame Eltern für das Kind bleibt ihr ja dennoch und solange ihr einen guten und respektvollen Umgang miteinander pflegt, wird auch das Kind hoffentlich unter der Trennung nicht zu sehr leiden.

Depressionen können natürlich vieles verändern, auch emotional betäuben und abstumpfen. Für Betroffene ist das ja auch 24/7 eine erdrückende Last, die sich da mit sich rumtragen. Dann noch den stressigen Alltag mit Kleinkind meistern, kann ein echter Kraftakt sein. Dein Partner hätte sich diesbezüglich vielleicht schon früher Hilfe suchen sollen, aber oft kommt die Einsicht, dass man Hilfe braucht und alleine aus dem Tief nicht mehr rauskommt, eben auch nicht von heute auf morgen.

Ich wünsche euch das Beste, dass ihr einen gemeinsamen Weg findet, vor allem im Sinne des Kindes. Ob nun als Paar oder "nur" als Eltern. Das werdet ihr sehen, wo der Weg hinführt. Jetzt ist es erstmal wichtig, dass ihr (vor allem dein Mann) Hilfe in Anspruch nehmt.

Einen Rückzugsort für deinen Mann, halte ich auch für sinnvoll... aber oft nicht so leicht umsetzbar. Was aber auch nicht heißt, dass er sich dann ständig aus der Verantwortung herausnehmen sollte und dir alles alleine überlässt, was den Alltag und die Erziehung mit dem Kind angeht. Aber ich denke für Depressive ist so ein Rückzugsort schon echt hilfreich. Merke ich ja an mir selbst zur Zeit leider auch allzu oft.
 

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