Parkplatzphänomen und was ist eure Erklärung?

Grisu meinte:

Er meinte, es wäre hier unmöglich, jeder Schwabe sitzt an einem eigenen Tisch. Niemand käme auf die Idee sich zu einem "Fremden" zu setzen. Lieber 20 Tische mit je einer Person als dass sich mal zwei zusammensetzen und sich kennenlernen".

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Beim Kneipenthema würde ich persönlich übrigens differenzieren. Prinzipiell habe ich nichts dagegen, neue Menschen kennenzulernen. Allerdings ist es meiner Erfahrung nach häufig so, dass sich keine Leute zu einem setzen, die gern mit mir reden wollen würden. Vielmehr setzen sich meistens Paare oder Familien zu einem (aus Platzmangel bzw. weil es keine freien Tische gibt), die überhaupt kein Interesse an Kontaktaufnahme haben. Man sitzt dann zwar dicht beieinander, redet aber fast kein Wort. Und ich fühle mich dann wie ein unwillkommener Eindringling in deren Familienrunde, obwohl sie sich zu mir gesetzt haben.

Was mir andererseits auch nicht angenehm wäre: wenn sich jemand zu mir an den Tisch setzt und mir ungefragt seine Weltanschauungen aufs Auge drückt, also eine Art Vortrag über seine Lieblingsthemen anfängt, z.B. über die schlechte Gesellschaft oder die Politik, etc.

weidebirke meinte:

Üblicherweise hält man einen Wohlfühlabstand. Wird der unterschritten, fühlen sich andere Menschen unwohl und können sogar aggressiv reagieren, wie man hier im Thread sieht.

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Ein Wohlfühlabstand ist wirklich sehr wichtig, deshalb wundert man sich hier im Thread, warum es einige Fahrer gibt, denen diese Schwelle schlicht egal ist, die sehr aufdringlich sind und direkt Spiegel an Spiegel parken müssen. Finde ich eine Frage, über die es lohnt mal nachzudenken.
Von einem aggressivem Verhalten hingegen war hier ja nie die Rede, wo hast du das denn gelesen? Aber gibt ja so ein Sprichwort:
"Was ich denk und tu, traue ich nur andere zu."

Ja, ich kenne das Phänomen. Bin auch eine Kurz-vor-Ladenschluß-Einkäuferin. Der Parkplatz ist leer. Ich parke irgendwo auf dem großen Kundenparkplatz. Nicht direkt am Eingang. Einfach irgendwo, wo ich nicht rangieren muß, sondern parken, aussteigen, schnell einkaufen. Hund wartet im Auto. Alles ist ruhig. Ich komme zurück und auf dem leeren Parkplatz steht ein weiteres Auto direkt in der Parkbucht neben mir mit geringstem Abstand und mein Hund bellt sich den Wolf, weil wahrscheinlich die andere Tür oder der Fahrer beim Aussteigen an mein Auto gekommen ist.

Ist jetzt ja nichts Schlimmes passiert. Völlig ok, daß da ein Auto neben mir parkt, aber mich wundert das Verhalten auch immer wieder. Ich erkläre mir das so, daß der andere Kunde ja noch mehr in Eile war als ich, er kam ja nach mir und möchte auch noch schnell einkaufen, und sein Hirn verknüpft dann beim Einfahren auf den Parkplatz irgendwie "Parkplatz-parkendes Auto", so daß er streßbedingt vielleicht nicht wahrnimmt, daß der ganze Parkplatz frei ist und unbewußt neben dem einzigen bereits parkenden Pkw einparkt.

Viel schlimmer finde ich das Rudelphänomen beim Freistehen mit dem Wohnmobil. Du stehst irgendwo ruhig und einsam in der Natur auf einem leeren Wanderparkplatz "zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit". Der ganze Platz ist leer. Es gibt mehrere schöne ruhige Stellen dort. Keine ist besser als die andere. Und dann kommt irgendein anderes Wohnmobil und stellt sich direkt - quasi Stoßstange an Stoßstange - hinter Dich. Das ist mir ein völliges Rätsel, warum Menschen so etwas tun. Sicherheitsbedürfnis würde ich mal ausschließen. Wenn man Angst hat, allein und in Ruhe zu stehen, ist man ja auf einem Stellplatz oder Campingplatz besser aufgehoben.
Aber unter Wohnmobilisten ist das Phänomen, "wo schon einer steht, da stelle ich mich direkt dazu" leider weit verbreitet. Nennt man "Kuschelcamper". Hat was mit Herdentrieb zu tun, denke ich. Ich weiß gar nicht, wie oft ich schon abends umgeparkt habe, weil mir das später angekommene Wohnmobil zu nah auf die Pelle gerückt ist.
Aber es ist wie es ist. Machste nix. Kannste nur staunen und weiterziehen.