plattenbaubewohner = unterschicht?

@MagicSun Klingt mir so als hättest du das Pech das dein Block der Stadt gehört.

Nun ja, ich habe mein gesamtes Leben im Neubau gewohnt. Ich fühle mich äußerst wohl in diesen Wohnungen. Ich bin schon immer von Einer in die Nächste gezogen. Es gibt wirklich sehr unterschiedliche Bauten. Auch das Bad ist extrem unterschiedlich, es reicht von der Zellenform bis zum richtigen Bad. Auch die Wändestärke ist sehr unterschiedlich. Momentan wohne ich in Einer mit sehr ruhigen Wohnungen. Die Wände zu den anderen Wohnungen sind recht dick. Nun, es ist ne vollsanierte Wohnung, 2 1/2 Zimmer, 66 m² für 350 € Warmmiete. Ich habe innerhalb von 3 min ein Kindergarten (Volltags-), eine Gesamtschule, eine Kaufhalle (eigentlich zwei), mehrere Bäcker und Fleischer und einen Getränkehandel. Ich bin kein Mensch der mit irgendwelchen Gruppen Probleme bekommt die manch andere abschrecken würden, also lebte ich auch schon in Ausländerblöcken, in Rechtenblöcken und in Linkenblöcken. Klar, es leben überall Arme, aber mich schockten auch schon Hausbesitzer die ärmer waren als es von außen aussah und sah auch schon genug Besserverdiener die in einen Neubau lebten.

@mikenull Rein logistisch gesehen war die westdeutsche Bauweise wohl besser, aber wir werden wohl nicht so viel Verkehr gehabt haben wie ihr. Bei uns haben sie wohl eher Wert darauf gelegt das möglichst viele Arbeiter daran zu tun haben.

Kanja

Ich weiß nicht, ob die Bauweise logistisch besser war. Ich habe damals beim Bau eines großen Altersheims mitgearbeitet. Die Wände ( nur )der Bäder aber, waren aus 10 oder 12er Bausteinen. Und zwar handgenmauert - daß weiß ich ganz genau, weil die Rache des Elektrikers gegen den Mauerer darin besteht, nachts mit dem Fäustel eben diese gemauerten Wändchen wieder einzuschlagen, wenn einem der Mauer tagsüber die Kabel abgedrückt hat. ( hihi, es ist lange verjährt! )
Na ja, die haben am Tage damals in der Bauweise bestimmt 10 Einzimmerwohnungen gestellt und betoniert. Der riesige Komplex mit wohl 200 - 300 Einzimmerwohnungen stand nach ein paar Wochen. War nur brandgefährlich, wenn der Wind oben stark blies und die Eisenverschalungen am Kranen hingen. Hat damals auch Tote gegeben deswegen.

Es könnte aber auch eventuellen Qualitätsunterschiede im Beton von West zu Ost gegeben haben. Aber genau kenne ich mich damit natürlich nicht aus.

Du schreibst, Magic Sun:
Und für die ganz neugierigen - 69qm für 510 € warm Miete.
(3-Raum-Wohnung) Saniert und Rekonstruiert wurde seit Fertigstellung im Jahre 1989 nichts. Die Außenfassaden erhielten einen neuen Anstrich - das wars.
Also Platte kann ja so sexy sein. (Plakatwerbespruch)
Da scheint es ja tatsächlich große Unterschiede zu geben: wir wohnen auch in einem Plattenbau, saniert und rekonstruiert, im Land Brandenburg, aber wir bezahlen für 86 Quadratmeter 501,00 Euro Warmmiete!!! Zugegeben, es ist auch hier nicht ganz geräuschlos alles, aber so krass, wie Du es schreibst, ist es bei uns nicht.

Und - ich habe vorher in einem rekonstruierten Altbau gewohnt, das war mir aber zu teuer, so bin ich - um zu sparen, in die Platte gezogen. Und ich kann weiß Gott nicht sagen, dass hier eine "Unterschicht" wohnt. Auch im schöneren Altbau wohnen nicht nur tolle Leute.

Das Problem werden die vielen Plattenbausiedlungen sein, die meistens am Stadtrande liegen. Wer sich nicht etwas sogenanntes besseres leisten kann, der bleibt dort und dann bildet sich jede Menge sozialer Zündstoff. Und daher kommt wohl auch diese Einstellung her. Aber wie gesagt, weder im Plattenbau wohnt eine Unterschicht, noch wohnt in "schöneren" Wohnungen eine Oberschicht ......

die Fluchtation hier ist sehr hoch - viele leere Wohnungen und viele Ausländer und der große Teil, der hier wohnt ist arbeitslos - so wie ich.
Einkaufsmöglichkeiten sind genug da, also kein Grund in die "Stadt" zu fahren.
Unterschicht, wenn ich davon ausgehe, das wir schon das SEK und die Polizei im Haus hatten und mein Nachbar außer Drogen auch Alkohol konsimiert und öfters seine Freundin Krankenhaus prügelt - dann ja. Seine Freundin, auch ein Alki, kehrt aber immer wieder reuemütig zu ihm zurück und dann wird weiter getrunken - was man auch öfters im ganzen Haus hört.
Anfangs, als ich hier her gezogen bin, vor 12 Jahren, war das Leben hier angenehm, aber mit der wachsenden Arbeitslosigkeit und der perspektivlosigkeit der Menschen hier oben, spitzen sich die Situationen zu, obwohl ich sagen muß, es leben immer noch genügend "normale" Menschen hier - nur die wenigsten haben Arbeit und viele sind Rentner.
Habe auch schon daran gedacht, jetzt wo meine Mutter im Heim ist und ich hoffentlich bald geschieden bin - das Umfeld zu wechseln - aber selbst dazu
brauche ich das "Ja" der Arbeitsamtes.

Ich bin jedenfalls immer platt wie ein Plattenbau, wenn ich sowas lese: 500 Euro im Monat Miete. Ich habe die Hälfte davon im Monat für die Abzahlung meines Hauses aufwenden müssen. Kalt, natürlich, aber die paar Steer Holz machen es nicht aus.

Hi!
Ich habe selber ein paar Jahre im Plattenbau gewohnt.Diese Wohnungen waren zu DDR-Zeiten nur für Gastarbeiter zugelassen.Als diese dann die damalige DDR verließen,wurden sie dem Volke wie man immer so schön sagte zur Verfügung gestellt.Ich habe nur mit dem Kopf geschüttelt,als ich eine davon übernommen habe.Diese Wohnungen waren total verwohnt und ihr hättet die mal sehen sollen,einfach unglaublich.Es gibt ja Schweine aber die haben dem Fass den Boden ausgehauen.Was die Miete anbelangt war sie ok.Doch als die Wende immer näher rückte,wurde nichts mehr gemacht und die Miete stieg,worauf immer mehr auszogen.Letztendlich haben die Wohnungsbaugesellschaften etliche Pattenbaus verkaufen wollen.Einige waren clever und andere sind drauf sitzen geblieben.Fazitie die nicht verkauft wurden konnten wurden dann an Ausländer vermietet.Nichts gegen Ausländer um Gottes Willen!Aber bei denen kam das Geld (Miete) vom Staat.Heute wenn ich mal hinfahre und nachschaue kann ich nicht glauben wie es da aussieht.Immer mehr Wohnungen leer was dann zum Abbruch der Plattenbauten führt.Was die Unterschicht anbelangt,kann ich nicht zustimmen.Es war alles vertreten.

hallo darkside,

du bist immer so dratisch

nicht jeder kann sich aussuchen wo und wie er wohnen will.
die sehnsucht der menschen nach einem häuschen im grünen oder einer schönen altbauwohnung ist groß, aber eben nicht immer bezahlbar.

plattenbauten gehören zu den bausünden der 60er und 70er jahre.
so wird heute nicht mehr gebaut und irgendwann sind sie verschwunden.

lg lydia

Das mag schon stimmen,doch spielt wieder einmal das liebe Geld eine Rolle.Eine sanierte Altbauwohnung fast nicht mehr bezahlbar für viele.Eigenheim brauch ich nichts zu sagen.Und wenn ich sehe was für Wohnungen angeboten werden kommt mir manchmal das kotzen.Ich war erst vor kurzem in der Notsituation.Mein Sohn fing eine Lehre an und brauchte auch gleichzeitig eine Unterkunft.Sonst wäre er nicht auf Arbeit gekommen.Unsere Stadt also nächst größere ist nicht gerade klein.Die Preise für Unterkünfte haben mich fast zum Amokläufer werden lassen.Ich denke da kommt eine preiswerte 1 oder 2 Zimmer-Plattenbauwohnung gerade recht.Ich habe zwar hier noch keine Plattenbauten gesehen,doch wenns hilft würde ich sie nutzen für'n Übergang bis sich was anderes bietet.

Ja ich sagte ja das das richtig ist.Doch wenn man auf der Suche ist und viele gesehen hat,schlägt man nur noch die Hände über dem Kopf zusammen.Nun kommt es drauf an wie groß sie sein soll.Ich glaube da sind die Möglichkeiten vielseitiger.

Du sprichst mir aus der Seele.Ich lebe zwar im Eigenheim(wer weiß wie lange noch)aber eine Altbauwohnung würde ich vorziehen vorm Plattenbau wenn das Preis-Leistungsverhältnis stimmt.