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Polizei Bewerbung Ausschlussgrund

Laura1602

Neues Mitglied
Ich mache ja momentan eine Ausbildung, die mir auch gefällt. Ich wollte früher schon IMMER zur Polizei, aber da ich mein Abschluss nicht geschafft habe, dachte ich, das mit der Polizei würde auch nicht klappen. (Habe nach der Ausbildung ein Fachabi).
Jetzt, wo ich wieder den Gedanken habe zur Polizei zu gehen, geht es mir viel besser. Ich habe ein Ziel das ich erreichen möchte. (Und ja, ich habe lange und oft darüber nachgedacht ob der harte Job was für mich ist). Und wenn das nicht klappt würde für mich die Welt zusammenbrechen. (Außerdem hab ich dann sehr viel Zeit & Geld für die Vorbereitungen und das Lernen investiert)

Zu dem Punkt: „Depressionen sind kein Ausschlussgrund“ habe ich andere Sachen gehört. Im Internet steht auch etwas anderes (Punkt 4: https://www.bka.de/SharedDocs/Downl...sttauglichkeit.pdf?__blob=publicationFile&v=3 )
Jemand, der mal im jungen Alter Essstörungen hatte, wurde nicht genommen, weil er damals eine Therapie gemacht hat.

Ich habe eigentlich vor zu einem anderen Psychologen zu gehen und mich so darzustellen, dass er die Depressionen als „Fehldiagnose“ eintragen lässt.

Vielen Dank für die Antworten.
 

Rosy80

Mitglied
Hallo Laura

Als Polizistin aus Leidenschaft freut es mich, dass dich der Beruf interessiert:)

Ich lebe in der Schweiz und weiss deshalb nicht, was die Voraussetzungen in Deutschland sind. Aber ich möchte dir zu bedenken geben, dass es ein harter Job ist, der auf die Psyche schlagen kann. Du brauchst oft eine dicke Haut. Ein Auszug aus dem, was ich regelmässig erlebe:

-Schauplätze von Todesfällen, darunter auch Tote, die übel aussehen, zb nach einem Suizid mit Schusswaffe oder Bahn
-Einblick in die Schattenseiten der Gesellschaft: Alkoholiker, Obdachlose, in prekären Verhältnissen lebende Menschen (auch Kinder), Drogenabhängige; Menschen, die schon so tief gesunken sind, dass sie nie wieder ein schönes Leben haben werden
-Kontakt mit Gewaltopfern, zb missbrauchten Kindern/ Jugendlichen
-Respektlosigkeit, Anfeindungen, Pöbeleien, dumme Sprüche wie: „ Habt ihr nichts Besseres zu tun?“ oder „Und die Kinderschänder lasst ihr laufen.“ (liebe Leute: beschwert euch diesbezüglich bitte bei Staatsanwaltschaft und Gerichten)
-falsche Beschuldigungen („die Polizisten haben mich zusammengeschlagen/ grundlos gefesselt/ usw.“ oder „ihr kontrolliert mich nur, weil ich schwarz bin“)
-Vorurteile: „nur Schulversager werden Polizist“ (siehe auch einige Äusserungen in diesem Thread), „man wird Polizist, weil man machtgeil ist“ (ihr überschätzt unsere Macht); und wenn die Leute hören, wo du arbeitest, erzählen sie dir von ihren negativen Erfahrungen mit anderen Polizisten und erwarten eine Rechtfertigung (ich rechtfertige mich prinzipiell nicht für die Handlungen anderer, erst recht nicht, wenn ich nicht dabei war)

Dieser Beruf ist nichts für Menschen mit Depressionen, liebe Laura. Trotzdem möchte ich dir Mut machen. Ich litt früher an Minderwertigkeitskomplexen und besuchte als Jugendliche einige Zeit einen Therapeuten, weil ich mit der Situation in meiner Familie nicht klar kam. Ich wollte schon damals zur Polizei, wusste aber, dass ich vor allem die Anfeindungen nicht aushalten würde. Ich begrub meinen Traum erst einmal und studierte. Ich arbeitete an mir und wurde selbstbewusster. Mit 29 bewarb ich mich dann doch noch und wurde genommen.

Liebe Laura, kümmere dich jetzt um dich und deine Depressionen. Die kannst du hoffentlich mit Hilfe eines guten Therapeuten überwinden. Und dann wirst du bestimmt eine gute Polizistin, wenn du dann noch willst.
 

ithink

Aktives Mitglied
Die Depression aus den Akten entfernen zu lassen, wird dir nur dann was bringen, wenn es keine war, denn diese neigen dazu wiederzukommen. Es kann durchaus sein, dass sie dich einstellen, aber solltest du wieder Depressionen bekommen, schicken sie dich heutzutage ganz schnell zum Amtsarzt und dann bist du ratz fatz PDU (polizeidienstuntauglich). Ok, mit ein bischen Glück kann man dann zum Verwaltungsbeamten umschulen, aber das ist es ja nicht, was du willst, oder?
 
G

Gelöscht 77808

Gast
(...)
Liebe Laura, kümmere dich jetzt um dich und deine Depressionen. Die kannst du hoffentlich mit Hilfe eines guten Therapeuten überwinden. Und dann wirst du bestimmt eine gute Polizistin, wenn du dann noch willst.
Das, Rosy, ist ein Rat, den Du eigentlich teuer verkaufen solltest.

By the way: Es gibt nun wirklich viele Stellen im öffentlichen Dienst, die ein wenig abgeschwächter sind als eine Stelle eines Rechthabers, der in der Tat beim Einschreiten Recht über hat, eines Kriegers, der im Zweifelsfall körperlich überlegen sein muss, eines Schlichters, der durch Lebenserfahrung auch mal den nicht dienstlichen Weg weist, eines Rennfahreres, der andere auch untermotorisiert einholen kann, Selbstdarstellers der es aushält, durch die Uniform sofort aus einer Menschenmenge ausgegrenzt zu werden. Und viele andere und auch emotional bedingt schwierige Situationen dazu, die bei einer Einstellung bestmöglich abgeklopft werden, da ansonsten Versagen absehbar ist!

Weisst Du, ich hab gerade vor drei Tagen noch die Bundespolizei angerufen. Es ging um Details eines Betäubungsmittel-Aufgriff Mitte März!!! Der Mann war nicht vorbereitet und konnte präzise jede Kleinigkeit schildern.

Ich bin am selben Tag nach hause angehalten worden, weil ich nicht angeschnallt war. Ich habs gewusst - und sie haben es bemerkt. Auch da kam präzise das wann, wo, etc.

Ich finde es gut, wenn mir in derartigen Situationen Leute gegenüber stehen, die den Kopf frei haben und genau wissen, was sie sagen und nicht herumeiern.



Wenn du das auch kannst, dann lass die Personaler nicht warten und werde Teil dieser Leute!
 

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