Lieber Nortel,
ich bin ein Betroffener, der (zwar nicht unter Fetischen) aber allgemein unter Pornografiesucht leidet, schon seit Jahren. Ich beschäftige mich mit dem Thema auch schon seit Jahren und wünschte, dass meine Kindheit, in der die Wurzeln dafür gelegt wurden, anders verlaufen wäre.
Zu den Fetischen: Jeder/viele Menschen werden irgendwelche Fantasien haben, die sie aber nicht ausleben. Was mir bei dir vor allem auffällt, ist eventuell, dass du eine mangelnde Impulskontrolle aufweist. Das Problem habe ich auch. Bei mir sind es keine Fetische, sondern "klassische" Reize, die Gedankengänge, welche in Zwangsgedanken ausarten, auslösen können, an dessen Ende dann die Handlung des Pornokonsums steht.
Für Betroffene gibt es Selbsthilfegruppen bzw. spezialisierte Beratungsstellen, was ich auch in Anspruch genommen habe. Natürlich gibt es auch Sexualtherapeuten etc. aber bei Therapeuten muss man den Gang durch unser bürokratisches und ausgelastetes Gesundheitssystem mit Wartezeiten, Anträgen bei den Krankenkassen für Kostenübernahme etc. gehen. Ich rate dir davon nicht ab, empfehle aber stattdessen im ersten Schritt Selbsthilfegruppen bzw. Beratungsstellen. Diese werden bspw. von sozialen oder kirchlichen Trägern gemeinnützig betrieben. Ich habe zuerst in meinem Falle meiner Beratungstelle eine Mail geschrieben, bekam einige Tage später den Anruf und hatte glaube ich zwei Wochen später schon den ersten Termin. Ohne lange Wartezeit, ohne, dass die Krankenkasse involviert gewesen wäre. Mittlerweile bin ich auch in einer Therapie, weil bei mir noch andere "Baustellen" sind aber Therapieplätze zu finden, ist schwierig und man braucht Ausdauer und Geduld dafür. Außer du bist privat versichert oder übernimmst die kompletten Behandlungskosten.
Alles gute