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Problem: Nähe/Distanz in Patientenarbeit? Übertragung?

  • Starter*in Starter*in ein.Gast
  • Datum Start Datum Start
ich denke, dass es eigentlich die verpflichtung eines jeden therapeuten ist, gerade in der position MUSS man sich selbst regelmäßig hinterfragen...

wobei ich auch deutlich sagen muss, dass ich ja auch wie man hier liest fehler mache... ich hab damals zwar angesprochen, dass ich dieses problem habe, aber als die chefin zunächst darauf bestand, dass ich dank des engen dienstplanes weiter arbeite hab ich das auch getan...
im grunde hätte ich zum patientenwohl wahrscheinlich verweigern müssen... ich denke er hat nie was davon gemerkt, weil ich zwar immer sehr freundlich aber deutlich distanzierter als bei allen anderen war... gerade da ist eben die krux..
soweit ich weiß, kann man sowas in verschiedenen ansätzen auch ansprechen und dadurch dann lösen, aber das habe ich mich nicht recht getraut, zumal ich angst hatte ihn damit emotional zu überfordern.
andere ansätze sagen, dass man mit den patienten reden soll und versuchen soll sie aus diesem inneren bild, was man von ihnen hat, raus zu bekommen indem man dinge fragt wie lieblingsfarbe etc.
leider ging es eben gegen ende meiner arbeit nicht mehr, da auch von seiner seite nun eine riesige distanz aufgebaut war- ich denke er hat das für sich nach seinem muster gut gelöst...
und ich muss es eben lernen...
 
Oje, oje....kenn das Problem, denn ich habe es gerade auch erleben dürfen! Sowohl freundschaftliche Gefühle zu entwickeln als auch die Angst vor den Kollegen, die das verurteilen. Leider ist man vor Gefühlen manchmal halt einfach nicht sicher.
Mach mir auch noch gedanken drüber und ich denke das wird mich wohl noch länger verfolgen aber ich denke sowas passiert, wir sind alle Menschen und wir lernen aus solchen Erfahrungen in Zukunft besser damit umgehen zu können.
Ja und natürlich hoffe ich nicht das es mich so lang verfolgt, denn bei dir hört sich dieser Vorfall bei dir schon sehr lang her an.
 
Hallo einGast,

ich finde Dein Thema sehr interessant.

Ich habe selbst einen sozialen Beruf gelernt, war aber auch schon in einer Therapie und kann mich ganz gut in beide Positionen hineinversetzten.

So weiss ich zum Beispiel wie man sich als Mensch in einer Ausnahmesituation fühlt, wenn man zum Beispiel in eine stationäre Therapie geht- diese Einmischung in das eigene Leben von fremden Menschen (uns/euch Therapeuten) kostet eine Menge Überwindung und Mut-, denn man entschließt sich zu seinen Fehlern oder vllt sogar zu seiner Krankheit zu stehen (direkt vor anderen), damit kämpft jeder Mensch, der sich in dieses "Offenbarungsfeuer einer Therapie" begibt, es sei denn die Person nimmt es nicht ernst...oder ist (pardon, nicht bös gemeint) zu "dumm"- oligophrenisch, die Tragweite zu begreifen.

Wenn der Patient in der Lage ist zu begreifen und zu fühlen, dann mit Verlaub: ist es nicht geradezu eine Schande, dass Sie als Therapeuten die Patienten mit denen Sie sich verwickelt haben einfach so laufen lassen!!!??? Mit dem Irrtum, der Verwirrung, der Unechtheit und Unsichereit, wenn man so will!

??????????-Man darf über Gefühle nicht sprechen ist die Botschaft die zur Gesundung führen soll-?????????????

Ist nicht gerade das etwas was sensible Menschen, die dann irgendwann krank werden in dieser verrohten Welt, in den Irrsinn, die Andersartigkeit führt???!!!

Ich verstehe nicht wie man selbst in sozialen Berufen die Augen vor sozialen Problemen, und scheinen sie auch noch so klein, verschließen kann.

Ganz ehrlich, bei allem Verständnis:
Sie, die den sozialen oder auch therapeutischen Beruf ergriffen haben tun mir bei aller Menschlichkeit nicht leid, denn Sie wussten worauf Sie sich einlassen, der Mensch in der Ausnahmesituation konnte nicht damit rechnet dass sie nicht verlässlich sind!
Und das Ruder aus der Hand geben wenn es am entscheidensten ist.- Nämlich da wo de Patient es nicht mehr tragen kann, deswegen ist er wohl Patient und Sie der Therapeut.

Aber eben nur so lange die Krankenkasse das finanziert-
das ist nicht in alle Richtungen vorwurfsvoll gemeint, ich weiss das viele Therapeuten da menschlicheer sind, viele auch nicht.

Ich will damit nur sagen, das genau das doch ein gutes Argument ist, einem Problem/Patienten(Mensch) aus dem Weg zu gehen, wenn die Therapiezeit eines Patienten zu Ende geht.
-das geht einen dann gesetzlich abgesichert, fast unter Strafe gestellt nichts mehr an-

Ich möchte nicht provozieren und denke das viele Therapeuten engagiert menschliche Arbeit leisten-
ich persönlich denke aber auch das es gut möglich ist, dass Patienten sich im Stich gelassen fühlen könnten, rein auf emotionaler Ebene und das ein Therapeut helfen muss das dieses
Gefühl nicht entsteht (oder beim Umgang damit helfen, wenn nötig), weil meiner Meinung nach dadurch depressive Episoden entstehen können, wenn nicht sogar Retraumatisierungen oder vllt kann es sogar in Einzelfällen den kompletten Therapieerfolg eliminieren, mindern usw......

nachdenkliche
Grüße
Cora




Missverständnisse machen krank, man sollte sie nicht offen stehen lassen....
 

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