Probleme nach Affaire meiner Frau

Hallo Muerte,
du hast wirklich mit allem recht was du schreibst. Aber so einfach ist es ja nicht. Ich bin dank euch allen zwar auf dem Weg dahin...
Ich denke mir immer wenn er sich wirklich beühen würde dann könnte ich wirklich viel vergessen. Aber die Situation jetz ist fast noch schimmer. Sein Verstand sagt zwar er will es probieren, aber ich merke wie es sein Herz nicht schafft und das schmerzt noch viel mehr als betrogen zu werden. Wenn ich das alles schon vor einem Jahr gewußt hätte, dann wäre es damals schon vorbei gewesen. Ich wollte uns einfach noch die Chance geben. Aber mit ihm ist etwas passiert, was er selber nie dachte das es ihm einmal so gehen könnte. Vielleicht ist es ja wirklich die große Liebe für ihn. Ich habe jedenfalls verloren.
Liebe Grüße
Sternschnuppe22

Tut mir wirklich leid für dich

Es is zutiefst traurig, dass du die Beziehung retten willst, er aber es nicht kann.

Was willst du jetzt machen?

Danke für dein Mitgefühl. Ja ich muß jetzt lernen erst mal wieder zu mir zu finden. Das ganze hat mich irgendwie klein und schwach gemacht. Dann muß ich mir eben klar werden was ich nun wirklich will. Es geht ja auch um mich und das habe ich vor lauter warten auf ihn ganz vergessen. Auch ihr helft mir sehr dabei endlich wieder meine Kraft und Engergie zu finden und dann werden wir sehen.
LG
Sternschnuppe

Hallo Sternschnuppe,

du sagst, du hast ihn verloren.... warum ist er dann noch da? Warum findet er nicht die Kraft zu gehen? Wenn er dich nicht liebt und dafür die andere, warum ist er nicht bei ihr? Ist ihm der Preis fürs Gehen nicht zu hoch? Ist das, was ihm da so scheinbar verführerisch winkt, wirklich so reizvoll und vielversprechend?
Hör mal nicht auf seine Worte, wahrscheinlich ist er weder ehrlich zu dir noch zu sich selbst. Schau auf seine Handlungen: er ist klein und schwach, er weiß nicht was er tun soll, er ist entscheidungs- und handlungsunfähig! Er ist dein perfekter Spiegel!!!

Begib dich auf die Suche nach dir selbst und sei gespannt, was du findest!

Genau da ist eben das Problem. Er weiß nicht was er tun soll.

Würd er die Beziehung wirklich wollen und zu seiner Familie stehn, würd er eben wissen das er etwas tun SOLL.
Und zwar andre Sachen als sitzen und Luftlöcher starren und seine Frau ignorieren. Die Beziehung und Ehe retten, ist etwas was man tun soll und seine Gefühle erforschn ist auch etwas was man tun soll, wenn man sich für die Familie entscheidet und nicht für die andre die verführerisch winkt.
Und entdeckt man seine Gefühle wieder indem man sitzt und wartet bis sie mal von ihrem Urlaub wiederkommen?
Ich denk nicht. Würd er es wirklich so ernst meinen mit seinem bleiben wollen, würd er ALLES dafür tun um dahinter zu kommen wie sehr er hinter seiner Entscheidung steht.

Hallo,
er will (oder wollte) es ja eigentlich mit mir probieren.
Kopfdenken. Die Vernunft.
Aber der Bauch! macht nicht mit. Er kann ( oder will)eben die Gefühle zu ihr nicht abstellen. Er sagt er weiß ja nicht ob es ihm dann besser gehen würde. Also läßt er es lieber so, da weiß er wenigstens wies läuft. Er sieht alles nur aus seiner Sicht. Er steckt eben in so einer Mitlife-Krise. Da drehen sich seine Gedanken wahrscheinlich nur um sich, er fühlt sich verletzt, er sagt er war nie wirlich glücklich und alles war nur immer ein Kompromiss von ihm. Toll es waren ja auch nur 20 Jahre. Ich kenn mich nicht mehr mit ihm aus. Liegt es an ihr, hat sie ihm den Kopf verdreht, liegt es an seiner Krise, bestimmt liegt es an mir . Aber das alles hilft mir eben nicht weiter, ich glaube ich komme nur weiter wenn ICH überlege was ich will. Eigentlich wollte ich ja ihn, aber....
Liebe Grüße
Sternschnuppe

Er kann die Gefühle zu ihr nicht abstellen und zu dir kann er keine Gefühle aufbauen bzw wieder zurückholn?
Sprich ihr seid von einer Beziehung mit Gefühlen und mit Liebe abgerutscht in eine unglückliche Freundschaft, wo einer den andren liebt aber der andre den einen nicht.

Natürlich kommst du nur weiter wenn du dir klar wirst, was du machen willst. Bleiben und hoffen? Du schreibst selbst, bzw deut ich es so, das du der Ansicht bist das er es wollte aber aufgegeben hat weil er es nicht kann.

"er will (oder wollte) es ja eigentlich mit mir probieren."

Ja genau so war es ja. Ich weiß nicht wie er die situation sieht. Er spricht ja nicht . Bei unserem letzten Gespräch meinte ich dass es eben keinen Sinn mehr hat und er doch ausziehen soll. Ich sagte ich glaube es ist eben doch zu viel passiert und es wurde auch vielleicht zuviel gesagt und verletzt dass es eben einfach vorbei ist und wir beide es akzeptieren müssen. Da meinte er nur er glaubt nicht dass es schon sei weit ist. Aber hallo? Was dann? Ich will ihm nicht einfach die Koffer vor die Tür stellen. Ich verstehe nicht warum er sich einfach keine Gedanken über die Situation macht. Er lebt einfach so weiter.
Liebe Grüße

Doch, Sternschnuppe, du kannst ihm die Koffer hinstellen, damit er sie nurnoch nehmen und durch die Tür durch gehen muss. Vielleicht braucht er diesen Schock, um wach zu werden. Er muss den Schmerz des Verlustes (versteh mich nicht falsch: es muss nicht der Verlust der "geliebten Ehefrau" sein, es kann auch der Verlust des bekannten, bequemen Lebens sein!) FÜHLEN, bevor er anfängt, sich mit sich und seinem Leben auseinander zu setzen.
Er muss vielleicht erst fühlen dürfen, wie es ist, wenn er sie wirklich haben kann. Sie - die er bisher nur sehnsuchtsvoll aus der Ferne anschmachtet, wo er dich als Klotz an seinem Bein dafür verantwortlich macht, dass er seine wahre Liebe nicht Leben kann! Er muss fühlen, was der Grund war, warum er sie nicht ganz wollte und was ihn an dir gehalten hat.
Er muss erst ganz unten ankommen, bevor er anfangen kann, sich wieder aufzurappeln.
Erlaube ihm nicht, seine Krise allein auf deinem Rücken auszuleben. Zieh eine Grenze, denn auch du hast nur dieses Leben. Warte nicht, bis du in Hoffnungslosigkeit und Depression verfällst.
Er wäre nicht der erste, der erst nach der räumlich Trennung wach wird und das muss nicht das Ende sein.
Es kann ein Anfang für euch werden. Aber du musst deinen ganzen Mut dafür zusammen nehmen, denn es kann dir passieren, dass er erlöst ist und denkt "warum bin ich nicht schon viel früher gegangen".
Aber selbst das wäre besser als dein derzeitiger Zustand oder? Es würde auch dich in die Freiheit deines eigenen Lebens entlassen.
Wenn du Englisch kannst, lies mal unter Marriage Builders ® - Successful Marriage Advice über Untreue nach und was man als betrogene Ehefrau tun kann.
Nimm ihn beim Wort: wenn er dich -angeblich- nicht mehr liebt und alles nie das Wahre war (oh wie bitter, wenn es stimmen sollte, dann hätte er dich ja schon die ganze Ehe lang belogen!), dann muss er gehen und dich freigeben!
Denk mal in die Zukunft: willst du so in einem Jahr immer noch leben oder in 2 oder in 3???

Hallo Zusammen,
erst einaml Danke, das ihr euch diesen aufgewärmten Thread durchlest.
Es ist heute genau auf den Tag ein Jahr her, als meine Frau mir Ihre Affaire gebeichtet hat. In den letzten Wochen war ich immer wieder sehr angespannt. Es kam alles immer wieder hoch. In den letzten 365 Tagen verging kein Tag, an dem ich nicht an Ihre Affaire gedacht habe. Es hat schon seine Richtigkeit, das sowas erst nach ein paar Jahren verdaut ist, wenn überhaupt. Meine Frau kommt mit meiner Affaire vor 7 Jahren definitiv besser zurecht, sie hat es, so habe ich das Gefühl, abgehackt.
Was hat sich nun so alles in der vergangenen Zeit geändert? Das ist sehr viel, ich möchte hier mal so einiges aufzählen.

1. Wir reden mehr miteinander.
2. Es vergeht fast kein Tag, wo nicht eine Kerze in unseren Schlafzimmer brennt.
3. Wir gehen mehr aufeinander ein, wenn auch manchmal immer noch etwas oberfläschlich.
4. Den Kontakt zur Tanzgruppe und Verein haben wir abgebrochen.
5. Den Kontakt zu den "angeblichen Freunden" haben wir abgebrochen.
6. Wir haben unsere Paartherapie nach 3 Sitzungen abgebrochen, da wir nicht alles immer wieder "aufwärmen" wollten.
7. Wir wollen ein 3tes Kind.
8. Wir nehmen uns Zeit für uns, die Kinder müssen da halt auch mal zurück stecken.

Alles in allem, fühle ich mich glücklich, dennoch überkommt mich immer wieder dieser Schatten, der über uns schwebt. Es ist einfach so, das man an einer Beziehung stetig arbeiten muß, damit sie funktioniert. Mal fällt es einfach, mal schwerer.

Ich kann hier nur jeden ermutigen, nicht gleich "die Flinte ins Korn" zu werfen.

Danke fürs lesen
Ralf