Jammern dient in erster Linie dem Druckabbau und dem Sortieren. Andere sollen den Schmerz wahrnehmen. Es gibt Länder, in denen kann man Menschen engagieren, die berufsmäßig jammern. Es hat eigentlich eine hohe Tradition.
Deutschland ist nur ein ziemlich krankes Land, wo viele natürliche Emotionen unterdrückt werden.
Jammern ist gut! Jammern ist wichtig! Und nicht nutzlos!
Tuesday
Wenn dem so ist, dann ist es in jedem Fall sowohl bei einer physischen, als auch bei einer psychischen Erkrankung gut und wichtig kräftig zu jammern - denn darum ging es ja in diesem Thread, um die Frage der Gewichtung....
Ich persönlich denke jedoch tatsächlich, dass Jammern nur vor dem Hintergrund einer sozialen Gemeinschaft nützlich ist, die auf das nach Außen tragen eines aufgrund physischen oder psychischen Leids "beklagenswerten" Gemütszustandes reagieren kann.
"Andere sollen den Schmerz wahrnehmen" .... ja wozu denn, wenn dies nicht mit der Hoffnung auf Aufmerksamkeit und eine darauf hin folgende Zuwendung anderer Menschen mit möglicher Weise lindernden Auswirkungen auf die Ursache des Schmerzes haben?
Unabhängig davon ist die Unterdrückung von Emotionen vermutlich oft eine ungesunde Angelegenheit, die in Friedenszeiten nicht unbedingt zu den schützenswerten kulturellen Errungenschaften gehört - nur würde ich frei fließende Emotionen nicht unter dem Oberbegriff "Jammern" zusammenfassen.