kein Kündigungsschutz , kein Arbeitsamt , nur 14 Tage bezahlten Urlaub , wir werden Alle in USD bezahlt , außerdem kennt das US - Arbeitsrecht keine Krankschreibung . (...) natürlich auch keine 40 Stundenwoche .
Hallo Detlev,
nur mal als Rückmeldung "von außen" - falls sie
dich ärgert, ignoriere sie bitte.
Abgesehen von der Vehemenz deiner geschilderten
früheren "Hölle" sehe ich doch die Ähnlichkeit in deiner
Haltung gegenüber der "kleinen Hölle" in deiner Arbeit.
Für die geschilderten Sachen wirst du mit Geld entschä-
digt, in deiner Ehe/Beziehung wurdest du vermutlich mit
etwas anderem (Sicherheit? Aufmerksamkeit? Sex? Ge-
fühl, der "Gute" zu sein?) "entschädigt". Wenn ich das
ganz psychologisch betrachte bist du somit wieder in
einer Art "Opferhaltung" (mir geschieht etwas, das ich
nicht will) gefangen. Vermutlich hast du keine Alternative,
die dir ähnlich viel Geld bringt ... wie hast du das eigent-
lich während des langen Klinikaufenthalts gemacht?
Wollte dir hier gerne den Tipp geben, deine Lage nicht
als etwas zu sehen, das vom Schicksal oder vom Arbeit-
geber bzw. dem Gesetzgeber verursacht wird, sondern
von DIR selbst, weil DU dich entschieden hast, deine
Lebenszeit (bzw. einen großen Teil davon) und einen
Teil deiner Freiheit gegen US-Dollar einzutauschen -
vermutlich gegen mehr, als du wirklich für deinen Le-
bensunterhalt benötigst. Wenn du dich also "beklagen"
willst (ich weiß schon, dass das eine rein sachliche
Bestandsaufnahme deines Lebens sein soll), dann tu
das probeweise mal bei dir selbst bzw. bei deinem
"inneren Entscheider", der sich offenbar mit allen mög-
lichen, vermeintlich guten, Argumenten davon abzuhält, deutlich und klar "Nein" zu sagen und eine Situation
zu verlassen, in der du eigentlich nicht leben willst.
Ein schlauer Mensch hat mal gesagt:
Die größten Feinde
der Freiheit sind die glücklichen Sklaven. - das erinnert
mich gerade an dich: du fühlst dich "versklavt", bist
aber (finanziell) "glücklich" und deine Lebenszufrieden-
heit insgesamt geht dabei den Bach runter ...
Ich hoffe, dir mit meinen Anmerkungen nicht zu nahe
getreten zu sein und wünsche dir fruchtbare Gedanken.
Werner