Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Psychotherapeut - wieviel "Wellenlänge" muss sein?

Baba

Mitglied
Hallo, Mitstreiter,

heute kam ich etwas verwirrt vom dritten Vorgespräch zu einer Psychotherapie zurück (5 Vorgespräche hat man, um zu entscheiden, ob man mit diesem Therapeuten kann). Mir geht es mit dem Therapeuten so, dass ich froh war, dass er mich sehr schnell drangenommen hat, sonst wartet man auf einen Termin immer ewig. Er hat allerdings auch einen guten Ruf.

Ich habe den Eindruck, dass ich bei ihm schon ganz gut vorankommen könnte, weil er den Mut hat, mir bestimmte Dinge zu sagen bzw. recht zupackend ist.

Nur verstärkt sich aber auch der andere Eindruck von Gespräch zu Gespräch, dass er mir eigentlich nicht interessiert erscheint, meinen "Fall" zu übernehmen. Vielleicht bin ich einfach nicht interessant genug... (heul, muss ja auch immer wieder mal schön meine Macke pflegen...). Ja, also ich würde schon mit ihm weitermachen wollen, kann aber das Gefühl nicht abschütteln, dass ich ihn eigentlich nerve und er mich loswerden will. Das habe ich ihm heute sogar so gesagt.

Worauf dann nur der Schwarze Peter zurückkam - nun, ich müsste schon wissen, ob ich mit ihm arbeiten wolle und sollte mich halt entscheiden.
Macht er es sich nicht etwas leicht? Wie würdet ihr reagieren?
 

Ratschläger

Mitglied
Hallo,
die Frage ist, ob Du mir ihm zusammen arbeiten willst. Ein Therapeut sollte nicht desinteressiert an Deinem "Fall" sein, nur ist er halt Profi und kennt so einiges. Vielleicht ist es die "professionelle Distanz", die Du bei dem Therapeuten erlebst?

Wenn Du Deine 5 probatorischen Sitzungen hinter Dir hast und Dich nicht für diesen Therapeuten entscheiden kannst, dann stehen Dir weitere "Versuche" zu. ;-))

Gruß
Rolf
 

Micky II

Aktives Mitglied
Baba meinte:
Ich habe den Eindruck, dass ich bei ihm schon ganz gut vorankommen könnte, weil er den Mut hat, mir bestimmte Dinge zu sagen bzw. recht zupackend ist.
Das ist doch eine super Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit. Das findest du nicht bei jedem Therapeuten. In vielen Situationen zweifelt man schon mal, ob es der richtige Therapeut ist oder ob so eine Therapie überhaupt Sinn macht. Da kommt dann auch leicht das Gefühl auf, diesen Menschen interessieren meine Probleme überhaupt nicht. Seine Reaktion auf deine Vermutung ist doch ok. Denn letztendlich entscheidest du, ob du weiter von ihm therapiert werden möchtest oder nicht. Er war doch nur offen und ehrlich. Hat in meinen Augen nichts mit dem Schwarzen Peter zu tun. Ist doch in jedem Fall besser, als wenn er dir was vorgesülzt hätte, du wärest doch so nett oder er würde deine Probleme ganz sicher in den Griff kriegen und und und.

Ich hatte auch so eine offene Therapeutin. Auch sie hat mir die Wahl gelassen, ob ich weitermache oder nicht. Das habe ich auch gemacht, obwohl ich manchmal gezweifelt habe. Doch das hat sich schnell gegeben.

Also, wenn dein erster Eindruck so positiv war, dann mach weiter.
 
L

locke2010

Gast
Hallo,

habe selber 7 Jahre Therapie gemacht....ich persönlich finde wichtig für einen Therapieerfolg das man selber den Therapeuten sympathisch findet, aber auch das Gefühl hat ,man ist gut aufgehoben.

Denn ansonsten denke ich "öffnet" man sich nicht und dann ist das mit der Therapie so eine Sache.

Wenn ich das Gefühl gehabt hätte der Therapeut ist nicht bei der Sache, glaube ich ich hätte mir nen anderen gesucht.

LG locke2010
 

Baba

Mitglied
Danke für eure Antworten bisher!!
@locke: Ja, das war auch so meine Befürchtung, dass ich mich diesem Therapeuten vielleicht doch nicht so ganz öffnen kann, weil ich mich ziemlich schnell von ihm verurteilt fühle, eigentlich so nach jedem dritten Satz... KLönnte dazu führen, dass ich meine Aussagen vorher selbst zensiere, weil ich sonst wieder Angst vor seiner Ablehnung habe. Na, ich bin mir noch nicht schlüssig.

Trotzdem, wie gesagt, danke für eure Antworten.
 

Micky II

Aktives Mitglied
Hallo Baba,

muss mich nochmal melden. Dieses ungute Gefühl dem Gegenübersitzenden nicht zu vertrauen, zu denken, nicht ernst genommen zu werden und und und, ist doch oft genug der Grund, überhaupt in eine Therapie zu gehen. Keiner versteht uns, keiner hört richtig zu und alles, was wir sagen, ist doch sowieso falsch. Das sind die typischen Probleme. Und ich weiß, dass viele das von ihrem Therapeuten auch oft denken. Aber hat es nicht doch eher etwas damit zu tun, dass wir uns nicht öffnen wollen, jedenfalls nicht so wirklich?
 
W

wussel

Gast
Gottseidank habe ich solche Therapiesachen noch nicht mitmachen müssen. aber wenn mir wer nicht sympatisch ist, ich wirklich das Gefühl habe, er nimmt mich nicht ernst, könnte ich dort auch kein offenes Gespräch führen, bzw. eine Vertrauenbasis herstellen. Sowas ist doch sicher wichtig für eine erfolgreiche Behandlung. Als Laie würd ich sagen, such Dir wen anders für deine Behandlung. Es reicht, wenn du ein Problem hast und nicht zwei, dass Du mit dem Therapeuten nicht kannst. Alles Gute.
 

Baba

Mitglied
@Micky

Nein, ich glaube eher nicht, dass das mein typisches Problem ist, dass ich den eindruck habe, dass keiner mir wirklich zuhört. Glaube also nicht, dass ich da einer Täuschung erliege.

Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass er z.B. frustriert war, weil ich erst mal nicht so furchtbar viel von meiner "Kindheit" sprechen wollte, weil ich immer denke, dass ich janun mittlerweile alt genug bin, nicht merh meine Probleme auf eine schwere Kindheit schieben zu können (wie war das: Mit 40 ist jeder für sein Gesicht selbst verantwortlich...)

Also, ich werde ihn noch einmal darauf ansprechen, ob er vielleicht den Eindruck hatte, dass ich seiner Kompetenz misstraue. Ansonsten wäre mir eigentlich nichts lieber, als endlich jemanden zu finden, mit dem ich an meinen Problemen arbeiten kann.
 

Micky II

Aktives Mitglied
Hi Baba,

ja, rede nochmal mit ihm. Wenn du dann immer noch der Überzeugung sein solltest, dass er nicht der Richtige ist, solltest du wirklich wechseln.

Mit der Kindheit hast du schön gesagt. Klar kann man nicht alles auf eine verkorkste Kindheit schieben, aber manche Probleme, die man evtl. heute noch mit seinen Eltern oder auch halt dadurch mit anderen Menschen hat, kommen u.U. von früher. Das hatte ich sogar noch mit 49 Jahren. D.h. ja nicht, dass man da heute noch laufend drauf rumreiten muss, aber einen Einblick in dein gesamtes Leben sollte der Therapeut schon bekommen, um Ansätze zu finden, wie er für dich eine vernünftige Therapie aufbauen kann.

Ich wünsche dir auf alle Fälle alles Gute.
 
S

satura

Gast
Hallo,
ich bin der Meinung, dass die Chemie zwischen Therapeut und Patient wirklich stimmen sollte. Ich hatte damals einen Super Therapeuten, bei dem ich mich vom ersten Augenblick wirklich wohl gefühlt habe. Es ist sonst schwierig, sich wirklich zu öffnen, denn mitunter sind es die wirklich persönlichen Dinge, über die geredet werden muss. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass deine Kindheit nicht im Vordergrund stehen sollte. Normalerweise ergibt es sich im Verlaufe der Therapie, in wieweit das ganze Leben durchleuchtet und aufgearbeitet wird.Also, wenn du dir nicht sicher bist, suche lieber weiter, denn du musst 100%ig Vertrauen zu der Person haben, wenn du Hilfe benötigst, denn nur so könnt ihr gemeinsam arbeiten.Viel ERfolg!
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
G Darf mich der Psychotherapeut nach mehreren Terminen ablehnen? Therapie 3

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben