Sagt mal....wie war das damals?

Ich bin Jahrgang 1954 und es gab damals für Frauen keine Hosen. Ich hatte eine Trainingshose für Sport. Man zog im Winter dicke Strümpfe für Kinder an, mit einem sogenannten Leibchen wo, ich sag mal Strapse dran waren, um die Strümpfe festzuklemmen:


Ich hatte so ein Teil, da fehlen allerdings die Strapsen:


Die dunkle Hose muss du dir wegdenken. Um die Oberschenkel im Winter warm zu halten, gab es selbstgestrickte Liebestöter, die gehörig kratzen. Später kamen Strumpfhosen aber erst so dicke Dinger, dann die Feinstrumpfhosen. Meine erste Hose habe ich von meinem Taschnegeld gekauft. Das war eine dunkelblaue Jerseyhosen und es hat mich mächtig geärgert, das die vom sitzen Beulen in den Knien hatte. Meine Mutter hat keine Strumpfhosen und Hosen getragen. Immer Röcke und Strümpfe, die Strümpfe wurden an einem sogenannten Hüfthalter (mit Strapsen) befestigt.

Sieht so aus: https://www.google.com/search?q=hüfthalter&sxsrf=ALiCzsZNPXcapQ84wfUGzuzO9D5e5JIVSA664444340928&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=2ahUKEwi8zcGt2rn6AhXRTEEAHc4oBXQQ_AUoAXoECAIQAw&biw=1360&bih=635&dpr=1

Mein Schwiegervater erzählt oft davon, dass er als Bub Nachthemden getragen hat und dass er in einem Zimmer schlief, in dem nie geheizt wurde. Es war so kalt, dass man den Atem sehen konnte.
Seine Mutter hat Steine heiß gemacht und sie, bevor die Kinder ins Bett sind, ins Bett gelegt hat.

Die Bütt einmal befüllt und dann alle nacheinander.

beihempelsuntermsofa meinte:

Denk ich mir schon wenn ich meine KinderBilder aus den 70ern anschau.
Die ganzen modernen Materialen und Outdoorbekleidung gab's damals noch nicht. ich ging mit Anorak, Strickfäustlingen und ganz normalen Hosen Schlittenfahren. Schneehose gab's nicht.
Und die Leute noch früher, die mussten ja mit kurzen Hosen bzw. Rock, gestrickten Strümpfen und Pullovern und- wenn sie Glück hatten - nem Wollmantel und Lederhalbschuhen oft auch im Winter täglich kilometerweit laufen. Durch oft hüfthohen Schnee. Zur Schule, zur Kirche, zur Arbeit...

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Das stimmt. Wir sind ganz normal angezogen rausgegangen im Winter als Kinder. Ein Anorak, Handschuhe, ein Schal und Mütze. Unter der Hose eine Strumpfhose. Das war es.

Ich bin ja teilweise recht viel von meinen Großtanten betreut worden als Kind, Jg. 1897 bis 1914.
Meine Hauptbezugsgroßtante hatte nur ein Radio und lebte in einem Haus mit Ofenheizung und Brunnen...und kaum Strom. Sie hat mir sehr viel erzählt, wie es damals war als Kind sie, sie selbst war Jg. 1904.
Unterwäsche für Kinder (Mädchen) gab es erst, wenn es auf die erste Periode zuging. Im Winter hatte man Holzschuhe an, also die Sohlen waren aus dickem Holz und darüber eben Leder oder doppelt genähtes Sackleinen. Strümpfe gab es erst, wenn tatsächlich Schnee fiel. Ansonsten war man da barfuß drin, aber auch nur auf dem Weg zur Schule oder zur Kirche (damals gab es für die Kinder nur Winterschule). Ansonsten ging man komplett barfuß.
Sie erzählte, wenn es klirrkalt war, fror einen fürchterlich an den Füßen und man hat auf den Boden gebieselt und stellte sich dann in die Lache. Das gab etwas Wärme. Ich fand das damals eklig.
Aber wenn man es genau betrachtet, ist es das gar nicht.
Besonders dank ihr habe ich viel gelernt, wie man etwas herstellt oder macht oder tut.

Pulswärmer (trug auch mein Opa immer)

Und Stulpen (wie Tänzer das auch machen)

Sind für mich seit einigen Jahren DIE Entdeckung!

Keine kalten Finger mehr und ade lange Unterhosen im Winter

Ich liebe lange Röcke auch, und finds schade, dass brauchbare zb für Winter so schwer zu bekommen sind...