Anzeige(1)

schizoide Persönlichkeitsstörung

  • Starter*in Starter*in Gast
  • Datum Start Datum Start
Liebe Tyra, liebe D,
ich möchte Euch gerne einmal die Sicht der Dinge aus dem Blickwinkel eines Mannes beschreiben, dessen Freundin seiner Ansicht nach an schizoider Persönlichkeitsstörung leidet. Leider habe ich dies zu spät festgestellt.
Wir waren bis gestern drei Monate lang zusammen und ich habe mich in sie verliebt. Alles in allem spürte ich während unserer Beziehung immer, dass Sie einiges für mich empfindet, dies jedoch in keiner Weise artikulieren, geschweige denn durch Berührungen zeigen kann. Während meine lebensfreudige Art mit Ihr umzugehen, viel wegzufahren, Spaß zu haben, sie wohl in einer Weise beeindruckt haben, ist es sogar manchmal in bestimmten Situationen dazu gekommen, dass sie einen Hauch von Gefühl oder Zärtlichkeit mir gegenüber zeigen konnte, und ich auch gemerkt habe, was ihr dies in diesem Augenblick bedeutet hat.
Dennoch-sie konnte während dieser Zeit nie aufhören, mir zu sagen, dass wenn ich sie verletzen würde, sie sofort gehen würde. Und dass sie große Probleme hätte, ihre Gefühle zu zeigen bzw. ihre Gefühle gelernt hätte zu kontrollieren und nahezu auszuschalten.
Ich konnte mit diesem Druck nicht umgehen, denn wenn man weiss, dass man nur einen Fehler machen muss, und den machen wir Menschen alle irgendwann einmal, dass man den Menschen den man liebt, dann unwiderruflich verliert, ist das sehr hart und belastend für eine Beziehung. Es war insbesondere sehr belastend für mich.
Es kam mir oft so einseitig vor, wenn ich ihr sagte, dass ich sie liebte, ihre antwort war dann immer: ich würde dir dies gerne glauben können. manchmal auch rückfragen in form von: ist das denn wirklich so?? als ob sie sich minderwertig fühlen würde. Dabei ist sie eine sehr attraktive Frau. Und hat meines Erachtens nicht nur äußerliche Attribute zu bieten, sondern vor allem geistige. Alles in allem sehr analytisch, Situationen schnell durchschauend, aber auf der anderen Seite immer wieder zu mir sagend: Meine Güte, bist Du begeisterungsfähig. Sie sagte mir oft, dass sie mich für einen besonderen Menschen halte, auch aufgrund meiner Denkweise, die man gewiss unkonventionell und nicht dem Herdentrieb angepasst beschreiben könnte.
Ich wollte eigentlich nur gut sein zu ihr, versuchen, Sie an meinem Leben teilhaben zu lassen und sie aus ihrer Letargie herauszuholen. Sie hat selbst einen Job, arbeitet also ganz normal, doch hat sie laut ihrer eigenen Aussage nur eine Freundin, die ich nie zu Gesicht bekommen habe. Zum anderen ihre Tante hier in D und Eltern in einem anderen Land, da sie nicht deutsche ist. Es ist mir bis dahin gelungen, bis ich sie mit einem Teil ihrer Vergangenheit konfrontiert habe, ihr daraus aufgrund meines eigenen wachsenden Frusts ihr gegenüber einen Vorwurf zu machen. Seitdem sagte sie mir, dass ich in ihr ein Deja Vu Erlebnis ausgelöst hätte, dass sie in der Vergangenheit erlebt hätte, und mit dem sie nicht fertig würde. Sie könne sich nicht leisten, das noch einmal zu durchleben und meine Andeutungen hätten geklungen wie die ihres Ex-Mannes.
Sie war nämlich 8 Jahre verheiratet, jetzt gerade vor der Scheidung stehend. Bereits 1 1/2 Jahre getrennt lebend. Die Ehe mit ihrem Ex-Mann muss laut ihrer eigenen Aussage die Hölle gewesen sein, dennoch sagte sie mir auch immer wieder, dass sie selbst viel Schuld hätte, da sie nicht in der Lage sei, Gefühle gezeigt zu haben während dieser Zeit. Dennoch: Ihr Mann hätte sie innerlich und gefühlsmäßig abgetötet. Dennoch gibt sie sich einen Teil der Schuld daran, ihr ganzes Umfeld hatte sich auch nach der Trennung (sie ging) von ihr abgewendet. Man machte sie verantwortlich für die Trennung, so dass das soziale Umfeld weggebrochen ist.
Ab da zog sie sich gefühlsmäßig stark zurück, sagte mir sogar, dass zwischen ihrem Ex-Mann und mir nur ein einziger One Night Stand gelegen hätte. In solch einer langen Zeit.
Kurzum. Als sie sich am Donnerstag von mir trennte, nachdem wir eigentlich ein Wellness Tag in einem Hotel verbringen wollten, aus dem sie nach dem Frühstück bereits wieder nach Hause wollte, muss wohl der Zeitfaktor seit meinen Vorwürfen bis heute (rund 3 Wochen her), bereits den Ausschlag gegeben haben, sich von mir zu trennen.
Ich hatte ihr immer gesagt, ich wolle darüber mit ihr sprechen, wir würden dies alles schaffen zusammen. Sie sagte mir, sie brauche ein wenig Zeit, wir würden dann schon wieder zusammen finden, aber sie müsse dies erst einmal verarbeiten, da sie meine Vorwürfe sehr verletzt hätten. Ich habe ihr diese Zeit gegeben, wir haben uns dann bis letzte Woche noch zweimal gesehen, standen aber den Rest der Zeit immer in Kontakt.
Wisst Ihr, ich habe Ihr gerade in letzter Zeit immer öfter gesagt, dass ich sie liebte, aber das hat sie in meinen Augen weiter von mir entfernt. Denn es hat sie wohl ein wenig unter Druck gesetzt. Obwohl es wirklich nur dies gewesen ist, was ich zu ihr sagte, mehr nicht. Ich liess sie in letzter Zeit auch in Ruhe, um zu sich zu finden.
Aber ihre Ängste sind größer gewesen, dass ich sie nochmals kritisieren könnte oder ihr etwas zum Vorwurf machen könnte in der Zukunft. Für wen sich das alles strange anhört, der sollte mal versuchen zu verstehen, wie ich mich fühle. Denn einen Tag nach der Trennung schreibt sie mir, mit mir hätte sie eine Zeit lang vergessen können, wie es sei, nichts empfinden zu können.
Ich bin gerade total fertig, werde auch zu einem Therapiezentrum gehen, weil ich einfach meine eigenen Schuldgefühle ihr gegenüber loswerden möchte. Nun schreibt sie mir just gestern eine Mail, ganz normal, was sie macht, etc. Als sei nichts zwischen uns.
Als ich ihr letzte Woche sagte, ich würde den Kontakt zu ihr abbrechen, weil ich ansonsten emotional dabei draufgehen würde, hatte sie Tränen in den Augen und sagte: Oh Gott, Du wirst Dich nie wieder melden.
Was soll ich denn sonst machen?? Mich fragt niemand, ob meine Gefühle andauernd verletzt werden und ich glaube, dass sie dies auch gar nicht sieht. Hat einer von Euch eine Ahnung, wie man diese Frau zu einem Therapeuten bekommt??? Denn ich würde nur darin eine Form der Hilfe für sie sehen, egal ob wir jetzt nochmal zusammen kommen oder nicht. Aber ich würde ihr gerne helfen. Die ganze Situation der Hilflosigkeit macht mich ohnmächtig.

Ich stelle mir die Frage: Konnte das eigentlich gut gehen?? Oder war es von Anfang an zum Scheitern verurteilt??

Vielen lieben Dank,-)
 
(Was ich im Folgenden schreibe, schreibe ich aus meiner persönlichen, langjährigen Erfahrung mit einem Menschen mit ner schizoiden Persönlichkeit und dem, was ich bisher darüber gelesen habe. Ich weiß nicht, ob es wissenschaftlich richtig ist und gebe dafür keine Garantien!)

Hallo RNCK!
Mein Freund hat ebenfalls (ich gehe einfach mal davon aus, dass Deine Freundin schizoid ist) ne "SP", und es ist bei ihm auch so, dass er mir nicht zeigen oder sagen kann, was er für mich empfindet ("nur" sowas wie "ich hab dich lieb" oder so). Körperliche Nähe erträgt er nur in geringem Maße, nicht so, wie ich es bräuchte.
Die Liebe die man einem Schizoiden schenkt, kann dieser einem nicht zurückschenken.

Bei Schizoiden ist es so, dass sie Gefühle nicht oder nur selten spüren - und deshalb ist es logischerweise nicht oder kaum möglich, diese zu zeigen. Mein Freund spürt auch nicht, dass er mich liebt, aber er weiß es. Und das ist, was er mir selten mal sagt/erklärt.

Dass Deine Freundin Dir quasi das Messer auf die Brust setzt, und sinngemäß sagt "verletz mich nicht, sonst hast Du verloren", ist nicht in Ordnung. Sie sollte eigentlich wissen, dass es ohne Verletzungen nicht geht. Liebe tut nun mal weh...
Da kann ich gut verstehen, dass Du irgendwann nicht mehr konntest.

Natürlich würde es schwierig werden, wenn ihr es nochmal versucht und sie verletzt wird, weil sie dann erstmal wohl in den Rückzug gehen würde. Aber ich denke, wenn ihr einen Kompromiss findet, dass es dann nicht unmöglich ist, eine Beziehung zu führen.
Wer lieben will muß auch bereit sein sich verletzen zu lassen. Das gilt sowohl für sie, aber auch für Dich!!

Hast Du ihr gesagt, wenn sie Dich verletzt hat?

Schizoide Menschen sind "von Natur aus" unsicher. Und auch wenn sie nach außen nicht so wirken (Du beschreibst Deine Freundin von außen gesehen ja auch so, dass sie keinen Grund hätte, sich minderwertig zu fühlen), sie fühlen sich so, sie denken so. Auch wenn sie nach außen anders wirken (können), sieht es im Innen doch anders aus.
Und auch wenn ich meinem Freund immer wieder mal sage, was für ein wundervoller Mensch er ist, es kommt nicht an, er kann es mir nicht glauben, ist der Meinung, er ist "liebesunwürdig" oder so)

Zweifelst Du daran, dass sie diese Freundin hat? Dass Schizoide Freundschaften geschweige denn Beziehungen haben, ist selten, oder wenn, dann nur zu einer Person.
Mein Freund hat eigentlich keine Freunde. Natürlich gab es immer wieder mal Menschen, mit denen er sich gut verstanden hat, aber meist nach kurzer Zeit ist diese Freundschaft "abgekühlt" und war dann keine mehr. (auch wenn mein Freund seit ca. nem 3/4 Jahr eine gute Freundin hat...)

Konfrontation hat bei meinem Freund eigentlich nur zur Folge, dass er sich zurück zieht
Dass Dir Deine Freundin da einen Vorwurf macht, kann ich gut verstehen - würde ich wohl nicht anders machen.

Aus unserer "normalen" Sicht ist ihre Reaktion bzw. generell schizoide Reaktionen auf den ersten (manchmal aber auch zweiten und dritten und vierten...) Blick unverständlich. Aber wir müssen auch verstehen, dass die Dinge, die im Umgang mit "Normalen" selbstverständlich sind, für einen Schizoiden völlig exotisch sind.

Ein Schizoider hat panische Angst davor, verletzt zu werden und lässt deshalb niemanden an sich heran. Andererseits hat er ein Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit, aber die Angst ist größer. Sicherheit ist wichtiger als Liebe (bzw. Gefühle im Allgemeinen)!
Sex ist unwichtig, Menschen sind ihnen weitestgehend egal bzw. es besteht einfach kein Interesse.
Sie fühlen sich alleine wohl, begnügen sich mit sich selbst, brauchen andere Menschen nicht. Mein Freund sagt auch manchmal, dass er gerne unabhängig wäre...

Wisst Ihr, ich habe Ihr gerade in letzter Zeit immer öfter gesagt, dass ich sie liebte, aber das hat sie in meinen Augen weiter von mir entfernt. Denn es hat sie wohl ein wenig unter Druck gesetzt. Obwohl es wirklich nur dies gewesen ist, was ich zu ihr sagte, mehr nicht.

Inzwischen dürfte klar sein, was der Fehler war... Sie hat panische Angst vor der Nähe und will sich zurück ziehen (damit war, denke ich, wohl totaler Rückzug gemeint. Mein Freund und ich haben uns jetzt auch fast 8 Wochen nicht gesehen), und Du versuchst noch mehr, diese herzustellen durch Dein "ich liebe Dich". Ist klar, dass sie dann praktisch flüchten *muss*.

Dass sie sich kurz darauf "normal" meldet, hat, denke ich, damit zu tun, dass - dadurch, dass sie nichts fühlt - sie nicht "nachfühlen" kann, wie es Dir wohl geht.
Hättest sie darauf ansprechen können, sagen können, was die Trennung mit Dir gemacht hatte, sagen, wie Du Dich fühlst. Aber bleibe dabei bei Dir und mache keine Vorwürfe, das macht sie sich (leider) wohl schon selbst genug.

Warst Du schon in dem Therapiezentrum? Wenn ja, können Dir die Therapeuten dort sicher auch helfen und Dir sagen, was Du tun kannst.

In einer Beziehung zu einem Schizoiden muss man seine (allgemeingültigen) Vorstellungen von Beziehung "über Bord werfen".
Ich weiß, dass mein Freund nie überraschend bei mir vorbei kommen würde, wie ich es oft bei ihm tue. Ich muss die "Starke" sein, ich werde bei ihm nie die Nähe und Geborgenheit finden, die ich so sehr such(t)e.
Wenn es ihm schlecht geht (er sich zurück zieht), habe ich oft das Bedürfnis, ihn in den Arm zu nehmen, weil ich das in dem Moment an seiner Stelle haben wollen würde. Aber das ist genau das falsche. Ich muss ihm den Rückzugsraum lassen - und kann im Gegenzug aber auch nicht erwarten, dass er mich in Arm nimmt, wenn es mir nicht gut geht, weil er an meiner Stelle anderes haben wollen würde. Aber auch er versucht, mir entgegen zu kommen, indem er sich manches Mal überwindet und etwas tut, wovon er weiß, dass mir das gut tut/tun würde.
Wir sprechen viel darüber und jeder versucht halt, dem anderen ein Stück weit entgegen zu kommen, aber Garantien gibt es nicht.

Schizoiden fehlt das "Urvertrauen" in die Menschen, in die Welt, weil die im ersten Lebensjahr keine entsprechenden Erfahrungen machen konnten. Deshalb brauchen sie eigentlich jemanden, der ihnen viel Liebe und Entgegenkommen entgegen bringt, um wenigstens ein bisschen (Ur)Vertrauen aufbauen zu können.

Mein Freund vertraut mir, aber wirkliche Gefühle zeigt er nur sehr, sehr selten.
Wenn ich ihn verletzt hat, sagt er das eigentlich nicht, aber er zeigt es durch seinen Rückzug.
Wenn ich verletzt wurde (zumindest, wenn es schlimm war), sage oder schreibe ich es ihm, und wir sprechen dann darüber.

Vorteil bei meinem Freund im Gegensatz zu Deiner Freundin ist, dass er weiß, dass vieles nicht so klasse ist, _wegen_ seiner SP. Aber Problem ist auch, dass er nicht wüsste, wie er (mit Hilfe eines Therapeuten) etwas ändern könnte, weshalb er, falls er eine Therapie macht, diese nur für mich tun würde.
Er hatte schon mal eine Therapie gemacht, aber die hatte ihm nicht viel gebracht.

Zum Therapeuten bringen ist schwierig. Die Person muss einsehen, dass SIE Probleme hat, die ihr Umfeld kaputt machen. Dummerweise sind Schizoiden ihr Umfeld meist egal...
Bei mir und meinem Freund war/ist das "Glück", dass wir uns lieben und ich ihm sehr wichtig bin.

Ich weiß nicht, wie wichtig Du ihr bist...
Für Schizoide wird oft eine Gestalttherapie empfohlen, die wohl sehr viel bringen soll. Aber egal, was für eine Therapieform, der Therapeut sollte Erfahrung mit Schizoiden haben. Außerdem ist zusätzlich auch eine Paartherapie hilfreich.

Eine Einzeltherapie für Dich ist auch gut, damit Du nicht in die Rolle des Abhängigen fällst, was wohl nicht selten vor kommt.
Allerdings sollte auch Dein Therapeut ein bisschen Ahnung von SP haben, weil sonst Ideen kommen, was Du tun könntest, was für den Partner genau das Falsche ist. (so wars bei mir)

Ich weiß nicht, ob ich Dir damit weiter helfen konnte, Deine Freundin besser zu verstehen. Aber zumindest kann ich Dir sagen, dass Du damit nicht alleine bist - auch ich leide manchmal ziemlich unter der Beziehung. (aber ich liebe ihn und habe noch nie zuvor so viel Tiefe kennen gelernt)
Alles Liebe, Aubrey
 
Hallo Leute!

Grüsse euch aus Russland. Es ist sehr interessant eure Beiträge zu lesen. Eigentlich bin ich auch aus derselben Manschaft. Inzwischen bin ich schon 31 jahre alt und meine Krankheit bringt mich viele Schwierigkeiten sowohl im Beruf als auch im Privatleben. Je älter bist Du, desto schwieriger wird es sich zum sozialen Umfeld anzupassen. Bei mir ist es so, dass ich meinen Zustand loswerden will. Zwar machen mich Trauma und Vorliebe für die Einsamkeit ein wenig Spass, ohne Gesellschaft kann ich aber auch nicht auskommen. Stichpunktartig könnte ich meinen Zustand auf folgende Weise bezeichnen:
1. Vorliebe für die Einsamkeit und selbständige Tätigkeit. Unfähigkeit zum Teamarbeit.
2. Gedabkenabfluss und Konzentrationslossogkeit. Es passiert bei den Kontakten mit anderen Leuten. Oft muss ich nachfragen, was gerade gesagt wurde.
3. Soziale Fobien. Ich denke fast immer, dass die Leute mein merkwürdiges Verhalten erkennen, und fühle mich dadurch sehr aufgeregt ( hohe Überspannung )

Ich vergleiche mich mit einem U - Boot, das sich unter dem Wasser wohl fühlt, muss aber ab und zu aufzutauschen um seine Akkus mit frischer Luft zu füllen.

Wer kann mich was empfellen ? Welche Strategie, Kozepte usw. könnte man entwickeln um der Krankheit entgegenzuwirken. Allerdings bin ich mich bewusst, dass ich nie absolut gesund sein werde, einige wenige Verbesserungen wären aber schon etwas.

mich interessiert noch die Frage, ob schizoide Persönlichkeitsstörung vielmehr geehrbt wird oder hat einen eher sozialen Hintergrund. Wer kann sich dazu äußern?

entschuldigt euch meine eventuelle Fähler.

viele Grüsse.
 
ich lebe oder bzw. leide unter einer F60.1 (Diagnoseschlüssel für schizoide Persönlichkeitsstörung) und kann mit Deinem empfinden und der Weltansicht eigentlich nicht so wirklich was anfangen, ich glaube das Du eher wirklich eine tiefbegrabene Angsstörung in Bezug auf zwischenmenschliche Kontakte hast. Ich selbst wünschte mir das mich Leute einladen ob ich es dann kann ist eine andere Frage. Es gibt keine Erklärung bzw. Beschreibung dafür die ich sinnvoll formulieren könnte um auszudrücken was ich fühle; wenn ich es versuchen sollte würde ich sagen: ich würde schon gerne, ziehe mich zurück und dann bin ich traurig, weil ich wieder 'ne Chance verpatzt habe aus meine eigenen erdachten Hölle zu fliehen. Ich für meinen Teil hoffe das ich in Bezug auf Dich recht Habe ... es ist nicht lustig und Phantasie ist relativ.
 
morgen🙂hab mir ma alles durchgelesen.weiß schon seid längerer zeit das ich eine schizoide persönlichkeitsstörung habe...bin zudem auch noch stark misanthrop....hab ne freundin die borderliner is, kopf hoch ,auch wenn unser eins nich wirklich in der lage ist beziehungen zu andren menschen auf zu bauen, ich bin der lebende beweis das es funktioniert!hat zwar ne weile gedauert aber mittlerweile kann ich sagen das ich für das mädchen (die frau^^)durchs feuer geh!seltsam aber wahr...wünsch euch alles gute, und dem rest der welt:auf das ihr an eurer selbstverliebtheit erstickt!!gute nacht
 
Hallo zusammen, ich bin nun bald 48 Jahre alt und ich glaube, ich hab auch ne schizoide Persönlichkeitsstörung. Seit frühester Kindheit war ich am liebsten allein. Der Umgang mit anderen Menschen strengt mich nur an und ich bin immer froh, wenn ich wieder für mich alleine bin. Früher hab ich natürlich Versucht, dagegen zu arbeiten und hab mich versuch anzupassen. Als jugendlicher und junger Erwachsener hatte ich mich einer Clique von andern jungen Leuten angeschlossen und hab meine Kindheit/Jugend im Schnellverfahren nachgeholt. Aber kaum hatte ich eine feste Beziehung hab ich den Kontakt zu den Leute schnell wieder Einschlafen lassen. Ich hab es sogar geschafft fast 11 Jahre verheiratet zu bleiben und ein Kind auf die Welt zu zeugen und groß zu ziehen, aber es lief immer nur so nebenbei. Meine Arbeitsstellen wechselte ich laufen, nicht etwa weil ich ein schlechter Arbeiter war, ich bekam nur immer schnell Stress mit den Kollegen und dem Chef weil die mich einfach nach einiger Zeit nur noch Nervten. Ich bin nur eine Zeitlang Teamfähig und so ist es auch nicht verwunderlich das auch meine Frau irgendwann weg war (Auch weil mein Interesse an Sex fast nicht mehr vorhanden war). Nun bin ich schon seit ca. 9 Jahren arbeitslos und seit der Zeit auch ohne Partner und soll ich euch was sagen? Ich war noch nie so glücklich und zufrieden wie im Moment. Als Hartz4 geschädigter bin ich zwar immer knapp bei Kasse, aber da ich nie rausgehe und weder Interesse an Urlaub, Anziehsachen oder anderen teuren Schnickschnack habe ist es mir das wert. Schlimm ist nur das Amt, die wollen mir partout Arbeit andrehen, aber schon ein Bewerbungskursus ist für mich eine Qual, den ganzen Tag mit anderen Leuten an einem Platz eingesperrt zu sein ist für mich die Hölle. Eine Zeitlang dachte ich, ich hätte ADS und wurde darauf auch Getestet und Behandelt, aber seltsamerweise wirken keine der üblichen Medikamente bei mir. Ich glaube, das ich dem Psychiater das nächstes mal auf die Möglichkeit aufmerksam machen werde, das ich vielleicht doch kein ADS habe sondern vielleicht eine schizoide Persönlichkeitsstörung. So etwas wie Langeweile kenn ich nicht, irgendwas gibt es immer zu denken und eigentlich sind mir die Tage fast zu kurz. Mein einigstes Problem ist eben, das alle Welt glaubt, mir müsste es doch so allein schlecht gehen. Aber ich hab so langsam alle Leute abgeschreckt und nur noch meine Mutter nervt rum. Wenn also einer eine schöne Arbeitstelle als Hausmeister in der Antarktis oder als Leuchtturmwärter kennt bitte melden. 😉
Gruß
 
Hallo, ich muss meinen Posting leider vorraussschicken, dass ich betrunken bin ...!
Aber ... ich les dein Posting nun zum 2. oder 3. Male .... !
Also ... als erstes muss ich sagen, dass man es sich mit Persönlichkeitsstörungen (PS) nicht zu leicht machen darf. Die Meisten psychiatrischen Definitionen in diesem Bereich haben eine mehr als lange Geschichte des Streits, Gerangels und des Austausches. Die Schizoide auch. Es gibt ein paar Ps, die recht seltsam anmuten, die Schizoide gehört dazu. Der Punkt ist der, dass es wohl einige Menschen gibt,die in ihrer selbstgewählten Abgeschiedenheit ausserordewntliches leisten. Nach vielen Jeahren damit an die Öffentlichkeit treten und ... Peng, ... that's it!!!
Um zu wissen wo man steht, wenn die Diagnose "schizoide PS" einem nahegelegt wird, bzw. einem selbst das wahrscheinlich vorkommt, sollte man sich ein wenig mit PS's überhaupt und der Geschichte dieser "Krankheits Dimension" beschäftigen.
Jooooo, wenn dich interessiert was ich mitzuteilen habe, dann melde dich doch ...meine E-Mail Addi ist: wombat.1@gmx.at ... !!
 
Hallo Leute, habe mich grad mal hier durchgelesen. Und bin dadurch wieder ein bischen runter gekommen. Bin selbst mit einem Mann zusammen, der meiner Meinung nach schizoid ist. Wußte auch vorher, daß es hart wird, weil wir waren schon mal zusammen. Aber nun da ich mich mit diesem Thema beschäftige (mir liegt sehr viel an ihm) bin ich fast dabei den Mut zu verlieren. Ist es denn wirklich möglich so eine Beziehung zu führen über lange Zeit und dabei nicht drauf zugehen aber auch selber gesund zu bleiben??? Und ist es möglich, daß sich diese Störung bessert, bzw. daß Schizoide was erlernen was das Soziale und Gefühlstechnische betrifft??? Ich mag ihn sehr. Bitte sagt mir was. 😕🙂
 
Hallo,

dies ist ein alter thread aus 2006 glaube ich, daher dauert ne Antwort etwas, ist nicht gleich aufgefallen dass hier was Neues reaktiviert wurde....

Also zu deiner Frage: die Beziehung könnte unter gewissen Grundvoraussetzungen klappen. Diese wären:

- du hast kein Helfersyndrom und Angst davor dass sich dein Partner durch Therapie verändern könnte. Sogar sehr verändern sodass er ggf für dich uninteressant wird oder umgekehrt 😀 Hier ist ein wenig Mut und Offenheit für alles gefragt..
Frage dich warum du diesen Partner gewählt hast....achte darauf dass du ihn bei einer Veränderung und Neuentwicklung nicht behinderst aus Angst ihn zu verlieren wenn er ein veränderter Mensch ist.

-Dein Partner ist genügend einsichtig und leistungsbereit und bereit an sich zu arbeiten, unter anderem in Therapien gegen seine Störung.

-Ihr habt genügend Austausch mit anderen Freunden und isoliert euch nicht ab, geht offen mit euren Problemen um, auch diesem Problem...ein sehr wichtiger Aspekt bei diesen Störungen ist Realitätstraining....und viel Austausch mit anderen Menschen...nicht nur mit dir...es muss frische Luft in eure Beziehung rein...neue Irritationen, das erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Veränderung..in welche Richtung bleibt da erstmal offen...diese normale Unsicherheit müsst ihr aushalten können und er lernen aus zu halten, genügend Mut und Offenheit für Veränderung von beiden Seiten aufbringen.

Ob sich was bessert ist nicht garantiert...das müsst ihr mit Fachärzten klären....normalerweise sind Störungen reversibel...d.h. es bessert sich was...kommt aber auch immer auf die Leistungsbereitschaft des Patienten an, wie hart er an der Sache arbeitet. Therapie ist ja nur Hilfe zur Selbsthilfe....kein Wundermittel und nur so wirksam wie man als Patient was draus MACHT.

Schizoide Störungen beruhen oft unter anderem auf inneren Blockaden...diese können sich durch die Therapiearbeit durchaus lösen...

Wenn die Störung neuronale Ursachen hat (was zu klären wäre per CT-Scan oder Tomografie des Hirns) also ne Störung/Trauma (durch heftigen Schlag auf den Kopf verursacht od.ä.) im präfontalen Mittelteil des Kortex z.B könnte es sein dass sich in Sachen sozialer Empathie und emotional wenig ändert. Aber gewisse Lerneffekte lassen sich ggf schon durch gezieltes Training rausschlagen.

Generell sind Menschen die lernfähigste Spezies auf diesem Planeten aber ob man dazulernt hängt davon ab ob man leistungsbereit genug dazu ist und wieviel Energie man da rein investiert. Ohne Leistung und ehrliche Bereitschaftzur Arbeit an sich und der Beziehung läuft gar nix.

Mein RAt: nicht spekulieren und im Dunklen rumtappen, sondern die Sache aktiv angehen und klären...

Tyra

auf die Gefahr dass jemand seine Krankheit/Störung funktionalisiert will ich noch hinweisen..also bewusst oder teilbewusst Nutzen aus der STörung zieht...indem man den Betreffenden fordert und fördert kann man das verhindern und sollte das verhindern. z.B fordern dass er mitarbeitet in der Beziehung, bei Störung Therapie macht etc...DAs wäre deine Verantwortung. Das Verhalten des Umfelds ist hier wichtig...du solltest nicht alles mitmachen sondern Grenzen setzen können. Dir selbst in Bezug auf aushalten und zu viel auf dich nehmen und ihm in Sachen dir durch seine (untherapierte?) Störung dauerhaft zuzumuten.


Einige Infos wären ganz gut: ist dein Mann arbeitsfähig? Was macht er den ganzen Tag so? Wie äußert sich die Störung im Alltag? Ist das soziale Umfeld intakt, d.h. habt ihr einen Freundes- und Bekanntenkreis? Wie ist sein Verhältnis zu seiner Familie?
 
Zuletzt bearbeitet:

Anzeige (6)


Antworten...
Jedem Teilnehmer und jedem Beitrag des Forums ist mit Respekt zu begegnen...
Bitte beachte das Thema auf das du antworten möchtest und die Forenregeln.
Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
B Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung Ich 51

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 2) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.


      Du hast keine Berechtigung mitzuchatten.
      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben