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Schreckliche Kindheitserinnerungen

M

Maiyalina

Gast
Hallo,

ich bin noch sehr neu hier. Habe mich gerade angemeldet.
Ich weiß momentan nicht, was ich tun soll.. (Deswegen hoffe ich einfach mal, dass ich hier richtig bin mit meinem Thema).

Mein Problem ist folgendes:
Ich bin nun 23 Jahre alt. Psychische Probleme habe ich seitdem ich denken kann. Ich habe schon mehrere Anläufe hinter mir eine Therapie anzufangen, es hat aber jedes Mal aus unterschiedlichen Gründen nicht funktioniert.

Vor ungefähr 3 Jahren, habe ich das erste Mal ein seltsames Bild im Kopf gehabt.
Ich hatte die leise Ahnung, dass in meiner Kindheit irgendetwas nicht stimmte.. genauer gesagt, keimte in mir die Vermutung als Kind sexuell missbraucht worden zu sein.
Ich erzählte es meinem damaligen Freund, da dieser aber nicht wirklich darauf reagierte, und ich mir nicht sicher war, ob damals tatsächlich etwas passiert ist, verdrängte ich diesen Gedanken wieder. Zwischenzeitlich kam er nochmal hoch, aber da ich da überhaupt nicht weiterkam und nichts konkretes wusste, beschäftigte ich mich nicht weiterhin damit.

Bis letzten Montag.
Ich hatte in der Nacht einen schreklichen Traum. Meine kleine Nichte wurde missbraucht (ich konnte nichts genaueres Erkennen, ich sah nur einen Mann weggehen). Ich versuchte mit dem Kind zu sprechen, ihm zu helfen, aber es verhielt sich nur sehr merkwürdig und erschreckend sexuell.
Als ich dachte, das Kind wäre kurz davor mir etwas zu sagen klingelte der Wecker und ich musste zur Arbeit.
Als ich abends wieder zu Hause war, kam aber die Erkenntnis: Das Mädchen war nicht meine Nichte, es war ich selbst.

Seitdem weiß ich nicht mehr was ich tun soll.
Es sind einige Bilder in mir aufgetaucht. Ich weiß aber nicht ob ich meiner Erinnerung trauen soll. Es ist schrecklich verstörend. Mein Verhalten als Kind ergibt irgendwie einen Sinn.
Das einzige, was ich aber nicht weiß ist, ob ich wirklich missbraucht wurde.
Ich kann es mir einfach nicht erklären, nicht verdeutlichen. Ich habe nur Angst und einen Ekel vor mir selbst. Ich schäme mich so.

Heute habe ich Kontakt mit einer Therapeutin aufgenommen und werde morgen einen Termin absprechen. Das das dringend Notwendig ist, weiß ich.
Ich weiß nur nicht was ich momentan tun kann.
Ich schreiben morgen eine wichtige Klausur, kann aber nicht mehr lernen und weiß eigentlich vom gelernten Stoff überhaupt nichts mehr. Es wächst mir alles momentan über den Kopf, vor allem meine Gefühle.

Könnt ihr mir etwas Raten?
Es tut mir Leid, dass ich euch direkt am Anfang mit so einem riesigen Brocken Text erschlage, aber ich weiß momentan einfach nichts anderes..
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Sisandra

Aktiver Nutzer
Hi Maiyalina,

was dir passiert ist, tut mir sehr leid. Ich denke schon, dass du deinen Erinnerungen trauen kannst, zumal jetzt plötzlich für dich in deiner Kindheit vieles einen Sinn ergibt.

Du hast genau das Richtige unternommen, indem du dich sofort um therapeutische Hilfe gekümmert hast.

Wegen deiner Klausur morgen: geh, wenn irgend möglich heute noch zum Arzt und lass dich krank schreiben. Du musst ihm ja nicht die tatsächlichen Gründe nennen. Durchfall z.B. lässt sich schwer nachweisen. Besorg dir in jedem Fall ein ärztliches Attest und hole die Klausur dann nach, wenn es dir wieder etwas besser geht.

Alles Gute
Sisandra
 

katlina

Mitglied
Hallo Maiyalina. Gibt es etwas, was Dich an eine bestimmte Person erinnert in diesen Gedanken ? Vielleicht ist das ein Ansatz, dass Du erstmal herausfindest, wer es überhaupt getan haben KÖNNTE (musst auch aufpassen, dass es nicht zu falschen Beschuldigungen kommt, das wäre auch fatal). Wie meine Vorrednerin schon sagte, Krankenschein holen und Klausur nachschreiben ist erstmal das beste. Falls Dich Deine Therapeutin krank schreiben kann (können ja nicht alle) dann ist sie genau der richtige Ansprechpartner. Lieben Gruß
 
M

Maiyalina

Gast
Ja, ich habe da schon einen konkreten Verdacht.
Das ist ein alter Bekannter meiner Eltern. Und genau das ist eben das Problem.
Ich werde da bestimmt niemanden beschuldigen, wenn ich nicht 100%ig sicher bin.
Aber danke schonmal für eure Antworten.
Ich muss wohl erstmal einfach abwarten was die Therapeutin sagt und in der Zwischenzeit aufpassen, dass ich nicht durchdrehe..
 
A

Aloha

Gast
Hallo Maiyalina,

wie kam es zu diesem Traum?

Ich frage Dich das, weil es mir kürzlich ganz ähnlich gegangen ist!
Ich hatte an dem Tag eine "ganz normale Krisenintervention" mit einer Patientin (ich arbeite als Krankenschwester auf einer akuten Psychiatriestation...)
Die Pat. íst noch recht jung (18) - es war Missbrauch von Seiten des Großvaters im Spiel... ihre Mutter stand und steht nicht hinter ihr - deckelte diesen Missbrauch wohl auch über Jahre...
Sie fühlte sich schon immer von ihrer Mutter abgelehnt und ungeliebt - war sehr verzweifelt darüber - und gequält im Gespräch mit mir, was mich seltsamerweise über Gebühr berührte...
(ich bin eigentlich beruflich nicht so leicht aus der Fassung zu bringen...)

In der folgenden Nacht wachte ich ca. geg. 2 Uhr schweißgebadet auf - ich hatte einen entsetzlichen Traum gehabt...

Missbrauch, Kindheit, sehr viele verdrängte Szenen, die mir vorher nie so klar waren....
Ich hatte große Mühe, um 5 Uhr zum Frühdienst zu fahren - aber es ging!

Nach Feierabend habe ich dann sofort versucht, diesen Traum aufzuschreiben - ich haute richtig in die Tasten...und es wurde sehr, sehr lang - 6 Seiten.

Als ich am Ende alles nochmal komplett durchlas, war es mein gesamtes Leben - ungeschönt...eine Katastrophe...vieles war mir gar nicht bewußt, hat mich aber immer "begleitet".

Mir ist dann schlagartig sehr viel klar geworden...
(Ich habe nur nicht verstanden, dass ich mich durch eine Patientin triggern liess - ich komme mit Nähe und Distanz bei meiner Arbeit eigentlich sehr gut zurecht. Aber 2 Wochen zuvor ist mein Opa verstorben - ich war gefühlstechnsich entsprechend sensibel....leicht angeschlagen sogar - vielleicht ist es das gewesen...:confused:)

Ich habe sofort einige Konsequenzen aus diesem Traum gezogen, Kontakte abgebrochen...auch zu meiner Mutter, leider....

Ich weiß nun definitiv, warum ich mein Leben lang eine tiefe Angst vor Ablehnung und auch vor Nähe habe (hatte?).
Es wurde mir von jetzt auf gleich unendlich viel klar...

Dafür bin ich jetzt irgendwie dankbar - und ich habe nichtmal das Gefühl, dass eine Therapie deswegen nötig ist.
Als ich 15 Jahre alt war, hätte ich eine gebraucht - sehr dringend sogar - das weiß ich Heute, mit 47,5 Jahren....seufz!:mad:

Letztes Wochenende war ich eingeladen....mit mir eine Freundin aus der Schweiz, die wir gemeinsam vom Flughafen abholen wollten.
Mein altes Denkmuster
"Vielleicht störe ich, vielleicht möchten die Beiden viel lieber alleine sein - sie laden mich evtl. nur aus Höflichkeit ein?"
habe ich erstmals erfolgreich durchbrochen!

"Sie mögen mich und freuen sich auf mich, darum haben sie mich gefragt, ob ich auch komme - nicht aus Höflichkeit!!"

Ich habe mir keine Ausrede ausgedacht und mich einfach auf unser Treffen gefreut....und es war eine gute Erfahrung! Ich war wahnsinnig stolz auf mich...und es war ein so schöner Tag!!
Es ist noch alles sehr ungewohnt - aber es bringt mich mit Sicherheit weiter....

Hast DU eine Idee, wie Dein Traum zustande kam? Gab es unmittelbar vor diesem Traum irgendetwas, was - auch nur im Entferntesten - dieses Thema bei Dir aus der Versenkung geholt haben könnte??

Wenn es möglich ist, versuche wirklich, Dich Morgen erstmal krankschreiben zu lassen - sowas ist ein einziger riesengroßer Stress für
Deine Psyche und auch für Deinen Körper....ich habe an dem Tag auch nur gearbeitet, weil es ein Samstag war - und ein Kollege sonst aus dem FREI geholt worden wäre...

Ich wünsche Dir, dass Du nun diesen Traum nutzt - um Klarheit zu gewinnen und damit umgehen zu können. Die Vergangenheit kannst Du nicht beeinflussen...was geschehen ist, ist geschehen...!
Aber Du kannst das Jetzt und die Zukunft beeinflussen und selbst gestalten - und dafür ggf. etwas tun und prof. Hilfe in Anspruch nehmen!
Schön, dass Du gleich den Termin mit Deiner Therapeutin hast - ich beneide Dich da ein wenig...;)

GLG und alles Gute!!

von der Tigerente

Marlies
 
D

Der Genervte

Gast
Hallo Maiyalina
was du beschreibst, ist einer Bekannten von mir so ergangen. Ich habe sie in der Tagesklinik in der ich 10 Wochen war kennengelernt, und finde es furchtbar, wenn solche Dinge geschehen.
Lass dich aber nicht davon abhalten, dich damit auseinanderzusetzen, auch wenn es weh tut. Nur die Außeinandersetzung mit dem geschehenen hilft einem daraus.

LG
Der Genervte
 
M

Maiyalina

Gast
Hey,

danke für die lieben Antworten.

Gestern abend habe ich mich etwas beruhigt.
Mein Freund riet mir jedoch lieber für den Notfall noch zum Psychologischen Notdienst zu gehen. Er hat mich dann hingefahren. Ich habe es eigentlich nur wegen ihm getan, da ich gesehen habe, wie sehr es ihn belastet.
Dort musste ich natürlich erstmal warten, fühlte mich sehr unwohl.
Jedoch noch lange nicht so unwohl, wie bei dem Gespräch mit dem Arzt.

Ende der Geschichte ist: Er glaubt nicht, dass mir als Kind soetwas widerfahren ist, da solche Träume angeblich häufiger vorkommen und eigentlich nichts zu sagen haben.
Ich habe eine Depression und sollte doch bitte die Antidepressiva nehmen, die mir mein letzter Neurologe nach einem 5-minütigen Gespräch vor einem Jahr in die Hand gedrückt hat, und einen Termin bei einem Psychiater machen. Dazu noch eine Psychotherapie.

Ein sehr schönes Gefühl. Jetzt weiß ich noch weniger als vorher. Ich bin wirklich total verwirrt. Ich glaube meiner Wahrnehmung noch weniger als früher und brauche manchmal je nach Verfassung bis zu 5 Minuten um einen einzigen Satz zu verstehen.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es ohne ärztliche Kontrolle ratsam ist ADs zu nehmen. Mein Termin ist nämlich erst in 3 Wochen. Die Therapeutin, bei der ich heute angerufen habe, kann mir auch nur in 2 Wochen ein Beratungsgespräch anbieten.

Was würdet ihr dazu sagen?
Würdet ihr die Tabletten nehmen?
Ich bin mittlerweile zwar dazu bereit, da ich jede Möglichkeit einer Besserung probieren möchte, aber ich bin mir da so unsicher.

Ich habe mir nun den Rest der Woche freigenommen, da ich mich momentan zu absolut nichts in der Lage fühle.
Die Klausur musste ich mitschreiben, aber man hat mir gesagt, ich könne sie auch wiederholen, falls ich durchfallen sollte.

@Tigerente: Ich weiß nicht, ob es wirklich der Auslöser war, aber am Samstag war ich bei meinen Eltern eingeladen, und der Mensch, den ich unter Verdacht habe, war auch anwesend.
Es freut mich, dass es dir besser geht nach dem Erlebnis.
Ich wünschte es wäre bei mir ähnlich, aber ich habe wohl noch einen langen Weg vor mir..

@Der Genervte: Danke für deine lieben Worte.
Ich weiß leider nicht, wie ich mich damit auseinandersetzen soll. Ich weiß ja nichtmal, ob das überhaupt passiert ist.
Wenn ich es zulasse, es zu glauben, breche ich jedes Mal heulend zusammen, wenn ich daran denke. Das ist einfach ein unterträglicher Zustand, da mir dann so einiges aus meiner Vergangenheit bewusst wird, die zwar nicht direkt damit zu tun hätte, aber eine Auswirkung dessen sein könnte. Es passt dann alles in einen gruseligen Film mit richtig logisch aufgebauter Handlung.
Die Diagnose des Arztes gestern leitet mich aber eigentlich eher weg davon. Wem soll man glauben, wenn man sich selbst nicht mehr glauben kann?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Sori

Sehr aktives Mitglied
Hallo Du,

ich denke, dass es grad nicht wichtig ist, ob und was früher mal passiert ist. Natürlich ist für Dich gerade wichtig, aber letztendlich geht es darum, was Du JETZT tun kannst, um Dir zu helfen. Und danach ist erst dran, in der Vergangenheit zu forschen. Und das solltest Du dann auch nur mit psychologischer Unterstützung tun.
Solche Träume kommen nicht von ungefähr. Selbst wenn damals nix schlimmes war, gibt es irgendeinen Auslöser.

Zu den Antidepressiva- ich würde Dir abraten, diese ohne ärztliche Unterstützung zu nehmen, das erscheint mir unverantwortlich zu sein. Wenn Du denkst, Du hältst es ohne nicht die nächsten 3 Wochen (das ist schon sehr schnell für einen Theratermin) aus, geh wenigstens zu Deinem Hausarzt und lass Dir dort helfen.


LG

Sori
 
M

Maiyalina

Gast
Ich hätte jetzt auch eher nein zu den ADs gesagt. Aber danke, du bestärkst mich darin, dass mein Urteilsvermögen doch nicht so miserabel sein kann.
Leider ist das kein Therapietermin, sondern einer beim Psychiater/Neurologen, der mir wahrscheinlich nur bei den Medikamenten helfen kann.
Um einen Therapieplatz muss ich mich wohl noch kümmern..
 

Grow

Mitglied
Liebe, liebe Maiyalina.

Bitte zweifle nicht an deiner Wahrnehmung! Ich würde dir wünschen, dass dir nichts in dieser Art je passiert ist oder passieren wird, aber ich glaube, dass es wahr ist. Ich weiss nicht, wegen welcher psychischen Probleme du davor in Behandlung warst, aber ich könnte mir vorstellen, dass die ganze Zeit über nur Symptome zum Vorschein gekommen sind, und du jetzt zum Kern, zur Ursache für all das gelangst.
Ich weiss nicht, in wie weit du dich bisher mit sexuellem Missbrauch beschäftigt hast? Ich habe es sehr ausgiebig getan, habe so ziemlich alle Bücher gewälzt, die es zu dem Thema gibt, weil ich selbst betroffen bin. Zwar ist es bei mir nicht in meiner frühesten Kindheit geschehen, sodass ich es volkommen "vergessen" habe; sondern ich konnte mich jederzeit an jedes Detail erinnern, aber ich habe jahrelang nichtmal im Traum daran gedacht, dass es überhaupt Missbrauch hätte sein können! Weil ich alle Gefühle, die damit verbundne waren, komplett verdängt hatte, und weil ich meienr Wahrnehmung nicht die Spur getraut habe. Ich habe sehr lange gebraucht um zu begreifen dass ich missbraucht wurde, und es fällt mir auch heute noch manchmal schwer das zu realisieren.
Ich frage dich deshalb, ob du dich schon mal ausführlicher mit dem Thema Missbrauch auseinander gesetzt hast, weil es in der Tat sehr häufig vorkommt, dass Frauen (oder auch Männer) solche Taten so sehr verdrängen, dass sie es wirklich komplett "vergessen" und es erst nach Jahren oder Jahrzehnten, manchmal vielleicht niemals, zum Vorschein kommt. Du musst dir das Vorstellen wie einen Schutzmechanismus der Psyche: als Kind bist du nicht in der Lage, damit auch nur im Entferntesten umzugehen, dein Gehirn blendet es also aus, es versteckt sich in deinem Innersten, bis du bereit dafür bist, dich damit auseinanderzusetzen. Meist geschieht dies auch durch einen direkten Auslöser, wie es der Besuch bei deinen Eltern der Fall gewesen sein könnte.
Wie gesagt, ich glaube nicht, dass dein Körper und deine Psyche dir so starke Signale senden würden, wenn sie erfunden wären. Ehrlich gesagt hat dein Arzt einen ziemlichen Knall, wenn er die sache so runterspielt. Entweder er ist grob fahrlässig oder er hat schlichtweg keine Ahnung von sexuellem Missbrauch. Natürlich muss nicht hinter jedem Traum di eWahrheit stecken, aber bei dir passt einfach alles zusammen: die psychischen Probleme davor, der Traum und WIE er geschehen ist, der wahrscheinliche AUslöser....und die Art wie du das alles beschreibst lässt mich sehr sicher sein dass es in deinem Fall zutrifft, weil ich von hunderten Frauen gelesen habe, denen es exakt genauso ging.
Aber was sollst du tun?
Du tust gerade genau das richtige: du versuchst auf deine innere Stimme zu hören, indem du dir psychologische Hilfe suchst, und indem du hinterfragst was dir die erstbesten Ärzte sagen. Ich glaube, so seltsam es sich auch anhören mag, du bist REIF, um dich damit auseinanderzusetzen. Bitte achte auch bei deinem Therapeuten darauf, dass er dich ernst nimmt und dass er Erfahrung mit Betroffenen von sexuellem Missbrauch hat. Du kannst bevor du dich für ihn/sie entscheidest, ein Telefonat oder Gespräch verlangen, in dem du ihn zu seinen Standpunkten zu dem Thema befragst. So kannst du dir sicher sein, woran du bist, und den Therapeuten zu finden, den du brauchst.
Und noch etwas möchte ich dir raten, wovon ich hoffe, dass es dir weiterhelfen wird: es gibt ein Buch das hießt "Ich traue meiner Wahrnehmung" von Heinz-Peter Röhr und kostet um die 9 Euro. Es beschriebt auf einfache, geniale Weise das Bild, den Verlauf und die Heilung von sexuellem (und emotionalem )Missbrauch, sowohl in der Theorie als auch praktisch: am Beispiel eines Märchens. Das Buch ist kein "Tu dies", "Mach diese Übung"-Ratgeber, ich denke, da kann dir ein Therapeut viel besser helfen. Aber dieses Buch gibt dir einen Überblick über das gesamte Gebiet und ich glaube, dass es dir helfen wird, dir sicher zu werden, ob dir so etwas widerfahren ist oder nicht. Denn wenn du es liest(und glaub mir ich will jetzt keine Werbung machen oder so;-)), wirst du dich wiedererkennen und die Zusammenhänge begreifen, oder feststellen: Das glaube ich nicht. Ich hoffe, du kannst dich darauf einlassen, denn mir hat dieses Buch wirklich sehr geholfen, der Sache auf den Grund zu gehen, und als ich mir sicher war, daran zu glauben, mir selbst zu glauben. Und das ist genau das, was du jetzt brauchst. Lass die Finger von Anti-Depressiva, zu denen dir ein Arzt rät, für den sexueller Missbrauch wahrscheinlich nur ein Hirngespinst und die menschliche Psyche ein Apparat ist, der zu funktionieren hat, und falls er nicht funktioniert, bringt man ihn wieder zum laufen, indem man Tabletten einwirft. Das ist meiner Meinung nach eine menschenverachtende Einstellung.
Ich kann dir nur wieder und wieder sagen: Hör auf dein Gefühl, traue deienr Wahrnehmung. Opfer von sexueller Gewalt haben ja genau das gelernt: sich selbst nicht zu trauen, "der Papi oder der Opi oder der Freund haben mich doch lieb, die würden mir nie wehtun! Das sagen sie ja auch immer! Aber es tut doch weh, ich spüre doch dass das nicht in Ordnung ist, was sie tun. Also muss an meiner wahrnehmung etwas nicht stimmen!" und schwupps sind selbstwertgefühl, selbstvertrauen, gesunde wahrnehmung udn die ganze seele hin.
ich wünsche dir unendlich viel kraft und alles alles gute von herzen.
 

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