Den einzigen Trost, den ich geben kann:
Ihr seid nicht allein -
für die meisten Jugedlichen dreht sich die Schulspirale auswärts -
einmal drin gibt es kaum ein Entrinnen und zwar vor dem Abschluss.
Die netten Sprüche, der besorgten Eltern, die immer nur das Beste für Ihren Nachwuchs wollen - kenn ich zur Genüge.
In der 11. Klasse wollte ich mal ein bisschen Spaß am Leben, nicht nur Lernen.
Im Prinzip war ich aber damals schon passiver Schulverweigerer. Ich war zwar körperlich anwesend, geistig dagegen weniger.
Die gute aufgeweckte Schülerin wurde immer mehr zur Aussenseiterin, sowohl für die wenigen Streberfreundinnen als auch für den Lehrkörper.
Die 12. Klasse, Horror pur, endete bereits im April mit einem Rausschmiss.
Was nun?
Davon abgesehen, dass ich mich wie ein endgültiger Versager fühlte, mehrere Stockwerke tief unten kraftlos am Boden liegend - war dies wohl meine Rettung.
Wer sich bereits mehrere Jahre durch Lehranstalten gekämpft hat ist lebensfähig, das braucht dieser junge Mensch nicht mehr zu beweisen.
Für mich begann ein Neuanfang. FOS, FH, Arbeit, ein neuer Weg mit kleinen Schritten. Ok, ich wurde kein Professor, kein Staatsanwalt, kein Notar, kein Arzt, kein Manager..... - aber dafür bin ich dankbar.
Heute 25 Jahre später bin ich ein zufriedener Mensch, weil ich meinen Weg gefunden habe - und das wünsche ich euch allen. Findet euern Weg, euere Bestimmung, sie ist da.
Zweifelt nicht an euch.
Heute habe ich drei fast erwachsene Söhne und was soll ich sagen - die Schulspirale dreht sich-
nach wie vor.