Ich hab einen völlig zerschossenen Lebenslauf, Gymnasium abgebrochen, als Punk im verlassenen Kindergarten gewohnt, rumgejobbt, keine Ausbildung, ich bin chronisch krank, zwar recht gutes Abi und Studium (allerdings noch nicht abgeschlossen) und habe bisher Teilzeit gearbeitet. Ach ja, ich bin 41.
Ich arbeite seit Anfang des Jahres im ÖD, der Test war knackig, aber ich habe wider meines eigenen Erwartens gut abgeschnitten. Kenne da niemanden, bin einfach zum Gespräch und es hat gepasst. Im Endeffekt entscheidet die Chemie und die Persönlichkeit.
Ich mache jetzt eine echt anspruchsvolle Ausbildung in einem systemrelevanten Beruf in einem krisensicheren Zweig der Sozialversicherung, verdiene ziemlich gut, hab sehr gute Aufstiegs-und Verdienstmöglichkeiten. Ich bin nicht verbeamtet (ist hier in Ösireich mittlerweile eine Seltenheit), aber wer sich nicht blöd anstellt, bleibt dort bis zur Pension.
Ich hatte weder Vitamin B noch einen 1A-Lebenslauf noch besonders verlockende Eckdaten als kranke 40gerin. Ich hab´s halt einfach versucht. Hätte ich das nicht, na sicher wäre ich dann jetzt nicht da.
Will damit sagen, wenn du heute nichts änderst, lebst du morgen wie gestern. Versuchen! Deine Schwächen kannst du als deine Stärken verkaufen! Du hast dich finden müssen, kennst das Gefühl zu scheitern, aber das hält dich nicht auf. Du hast deine Lehren gezogen aus deinem Leben. Schlag nicht irgendwo als Bittsteller auf. Sei eine Bereicherung.
Und das beginnt mit dem ersten Schritt - (ver)suchen.