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Seltsamer Brief von ehemaliger Freundin

Sigillaria

Aktives Mitglied
Hey @Maunzerle
Die Idee mit dem Ignorieren verstehe ich auch überhaupt nicht. Da ist also eine alte Freundin in Not. Sie schreibt dir und es geht ihr augenscheinlich nicht gut. Was würdest du in anderen ähnlichen Fällen machen? Da braucht jemand aus deiner Vergangenheit deinen Rat, deine Unterstützung, deine Gesellschaft.

Würdest du das auch ignorieren? Dieser Fall ist nicht anders. Ich kenne psychotische Menschen. Das sind sensible, liebe Menschen, die ein bisschen zu viel Grübeln manchmal. Was sind die Gründe für Halluzinationen? Einsamkeit, dass Informationen fehlen und ein bisschen auch, dass gute, verlässliche Erfahrungen fehlen. Ich denke, es würde ihr helfen, wenn du mal mit ihr sprichst. Sie fragst, wie es ihr geht, ob sie Hilfe braucht. Du siehst, wenn du sie triffst, dass du keine Angst vor ihr haben musst. 🍀
Halluzinationen entstehen nicht einfach mal so aus Einsamkeit, es sei denn, jemand lebt total abgeschottet von der Außenwelt und in einer absolut reizlosen Umgebung, Stichwort Deprivationssyndrom.
Und glaub mir, solche Verfolgungsideen verschwinden nicht, nur weil sich eine alte Freundin mal wieder meldet und mit ihr redet.
Solche Briefe und Wahnideen sollte man auf keinen Fall unterschätzen!

Und von wegen man wird gezwungen, Psychopharmaka zu nehmen.... das kommt vielleicht in psychiatrischen Kliniken bei Zwangseinweisung vor, da wird dann ziemlich schnell mit Eigen-und Fremdgefährdung argumentiert.

Aber diese Freundin lebt anscheinend nicht in einer Klinik, sondern in einem ganz normalen Haus, also wer sollte sie da zwingen, Medikamente zu nehmen?
Das ist im Übrigen auch gesetzlich gar nicht erlaubt, solange die Patienten noch selbständig leben und die Behandlung verweigern.

Gerade Deutschland hat bzgl Zwangsbehandlung sehr strenge Regeln, ganz anders als z.B. in Ländern wie Spanien oder Griechenland. Deshalb sind hier auch schon so einige Gewalttaten von Menschen mit Psychosen passiert, ich erinnere da nur an Schäuble und Lafontaine im Jahr 1990.
Und vor dem Angriff auf Lafontaine hat die Schwester der Attentäterin damals monatelang mit den zuständigen Psychiatrischen Diensten und Gerichten gestritten, und darauf hingewiesen, daß die Frau nachdem sie ihre Medikamente abgesetzt hat, Tötungsphantasien geäußert und z.B. versucht hat, sich eine Pistole zu besorgen,
Aber wie gesagt, solange man noch ganz normal zu Hause wohnt, und nichts passiert ist, wird niemand gezwungen Psychopharmaka zu nehmen....
 

Walin

Aktives Mitglied
Hallo Maunzerle,
also ich würde auch am ehesten den sozialpsych. Dienst anrufen und das schildern.
Es geht ihr ja anscheinend nicht wirklich um dich, sondern nur darum, das alles loszuwerden.
Also sie ist gar nicht in der Lage dazu, sich nach dir zu erkundigen.
Und sie wirft das in deinen Briefkasten. Also sie hat gar nicht das Bedürfnis,
dich nach so langer Zeit mal wiederzusehen.
Ich würde das zu deinem eigenen Schutz nicht alles lesen, das tut dir sicher nicht gut.
 

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Halluzinationen entstehen nicht einfach mal so aus Einsamkeit, es sei denn, jemand lebt total abgeschottet von der Außenwelt und in einer absolut reizlosen Umgebung, Stichwort Deprivationssyndrom.
Und glaub mir, solche Verfolgungsideen verschwinden nicht, nur weil sich eine alte Freundin mal wieder meldet und mit ihr redet.
Solche Briefe und Wahnideen sollte man auf keinen Fall unterschätzen!

Und von wegen man wird gezwungen, Psychopharmaka zu nehmen.... das kommt vielleicht in psychiatrischen Kliniken bei Zwangseinweisung vor, da wird dann ziemlich schnell mit Eigen-und Fremdgefährdung argumentiert.

Aber diese Freundin lebt anscheinend nicht in einer Klinik, sondern in einem ganz normalen Haus, also wer sollte sie da zwingen, Medikamente zu nehmen?
Das ist im Übrigen auch gesetzlich gar nicht erlaubt, solange die Patienten noch selbständig leben und die Behandlung verweigern.

Gerade Deutschland hat bzgl Zwangsbehandlung sehr strenge Regeln, ganz anders als z.B. in Ländern wie Spanien oder Griechenland. Deshalb sind hier auch schon so einige Gewalttaten von Menschen mit Psychosen passiert, ich erinnere da nur an Schäuble und Lafontaine im Jahr 1990.
Und vor dem Angriff auf Lafontaine hat die Schwester der Attentäterin damals monatelang mit den zuständigen Psychiatrischen Diensten und Gerichten gestritten, und darauf hingewiesen, daß die Frau nachdem sie ihre Medikamente abgesetzt hat, Tötungsphantasien geäußert und z.B. versucht hat, sich eine Pistole zu besorgen,
Aber wie gesagt, solange man noch ganz normal zu Hause wohnt, und nichts passiert ist, wird niemand gezwungen Psychopharmaka zu nehmen....
Ich kenne die alle immer nur ganz lieb eigentlich, die Psychotiker.

Psychosen und Gewalttaten:
„Nicht immer ist also klar, ob die Taten in direktem Zusammenhang mit der Diagnose Schizophrenie stehen. Beispielsweise kann auch ein Missbrauch in der Kindheit, der gleichzeitig das Risiko erhöht, an einer Schizophrenie zu erkranken, Gewalt triggern. Ebenso wie eine dissoziale Verhaltensstörung, die schon vor der Diagnose bestand. Oft besteht also kein oder nur ein unklarer Zusammenhang.“

Es gibt nicht genug Studien. Das sind Einzelfälle…

Ich meinte ja auch nicht, dass die TE nur vorbeischauen und mit ihr reden soll, sondern nach dem rechten schauen. Fragen, wie es ihr geht, ob sie Hilfe braucht, ob sie in Behandlung ist, welche bräuchte, den Sozialpsychiatrischen Dienst, einen Arzt vermitteln.

Ach so, und wahrscheinlich war die Freundin mal in einer Klinik und musste da Medikamente nehmen. Hast du dir mal den Beipackzettel eines Psychopharmakons durchgelesen? Ja, da bekommt man weitere gesundheitliche Probleme... Manchmal sind die Medikamente sogar kontraproduktiv, machen den Patienten manisch oder depressiv. Das heißt nicht, dass sie nicht helfen können, aber sie haben halt auch Nebenwirkungen.
 
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